Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Das neue Mussling

Areen streckte sich und gähnte. Sie hatte kaum geschlafen. Die improvisierte Matratze war hart gewesen und hatte gepikst, aber am schlimmsten war, dass sie mit Irkandir in einem Bett geschlafen haben musste. Seine Nähe machte sie verlegen. Schon ihre erste Begegnung war unheimlich gewesen. Irkandirs Wesen passte nicht zu seiner Gestalt. Er war falsch in diesem Körper. Er war irgendwie so... anders. Und genau das fand sie anziehend, obwohl sie sich eigentlich vor ihm fürchten musste. Er war der Wolfself, der fahrende Ritter. Er wäre der angebliche Stürzer von Rathrankar gewesen, warum also war er nun dessen Feldherr? Areen wandte sich dem Elfen zu.

Irkandir saß an jenem dreieckigen Fenster, durch das am Vorabend Licht gefallen war. Er sah verdammt gut aus, seine silbernen Haare ordentlich gekämmt und er selbst in prachtvollen Kleidern. Jedenfalls wären sie prachtvoll gewesen, wenn sie aus Elfenleinen hergestellt worden wären. Aber auch unter den menschlichen Lumpen sah man deutlich seine Muskeln spielen. Plötzlich hatte Areen den Drang, ihn zu berühren, sich zu vergewissern, dass er da war. Sie wünschte, er würde ihr gehören, nur ihm allein. Hatte er eine Liebhaberin? So verdammt gut er aussah, war das nicht auszuschließen. 

„Hast du denn gar nicht geschlafen?", fragte sie ihn, um wieder einigermaßen zur Besinnung zu kommen. Er schüttelte stumm den Kopf. In seinem Blick lag so viel Wehmut und Trauer, dass es Areen fast überwältigte. „Was nützt es mir, Rathrankar zu helfen? Er wird Manalin und all die anderen, die ich verloren habe, nicht mehr ersetzen", sagte er mit rauer Stimme. Seine Augen glänzten. „Hey", sie trat zu ihm und strich ihm zärtlich über den Arm. Sie tat auf mitleidig, aber sie war froh, dass Manalin tot war. Eine Liebhaberin weniger. Areen wusste, wenn sie Irkandirs Herz eroberte, würde ihr nichts geschehen. Er würde vor ihr stehen, ein Fels im Meer und jegliche Wucht des Wassers von ihr fernhalten.

„Erzähle mir von dir. Wir sind Weggefährten. Erzähle mir von deinem Kummer und du wirst sehen, es wird besser", fuhr sie fort und blickte in seine warmen Augen. Er musterte sie misstrauisch, dann begann er zu erzählen. Von seiner Geburt, wie er als Kind miterlebt hatte, wie seine Eltern den Feuerschwänzen überreicht wurden, weil diese dem Geschlecht jenes Elfen angehörten, der vor vielen Jahren gegen Rathrankar rebelliert hatte. Irkandir erzählte von seiner ersten und einzigen Liebe, von Manalin, und wie sie sich erhängt hatte. Er erzählte von seinem Duell mit dem Feuerschwanz und davon, wie er ihn getötet hatte, als Sieger heimkehrte und doch gejagt wurde. Und wie Irkandir draußen in der Wildnis seine Fähigkeiten entwickelt hatte. Areen hörte ihm bis zum Ende zu, unterbrach ihn nicht, sondern saß einfach nur so da und lauschte. Sie saugte all seine Informationen begierig auf und als er endete, lächelte sie ihn an. „Das wird schon, vertrau mir. Wir werden eine Schlacht schlagen und diese gewinnen. Und dann wirst du deinen Frieden finden."

Er senkte seinen Blick. Plötzlich kam ihr seine Geschichte falsch vor. War da ein Grinsen um seine Mundwinkel? Warum grinste er?

~

‚Das war gut, nicht wahr?', fragte Mothruit stolz. Er hatte Areen leicht um den Finger gewickelt. Er hatte ihr von seiner angeblichen Vergangenheit erzählt, die Wahrheit verschwiegen. Als Mothruit hörte, wie unten im Gasthaus Geschirr gespült wurde, erhob er sich und verließ den Raum. Als er auf den Wirt traf, versuchte Mothruit ihm klarzumachen, dass er etwas zu essen brauchte, doch der Mensch verstand nicht. Als Areen es versuchte, legte das Menschenkind einen Laib Brot auf die Theke und streckte ihnen fordernd seine Hand entgegen. Der Feuerschwanz ließ eine Silbermünze hereinfallen und verließ die Stube. 

Er brach das Brot entzwei und schob sich die eine Hälfte in den Mund. Die andere reichte er an Areen. Sie nahm es dankend entgegen. „Wir haben es bald geschafft", sagte die Elfe nach einer Weile. Sie stemmte sich ihre Hände in die Hüften und blickte auf die Stadt, die zu ihren Füßen lag. „Ja, aber die Sonne geht gleich unter", erwiderte Mothruit. „Na, schon müde? Wenn wir uns beeilen, könnten wir sie noch vor dem Kuss von Himmel und Erde erreichen!", entgegnete sie angriffslustig und lief wieder los. Mothruit hatte sich beinahe an den Namen Irkandir gewöhnt. Jeder Elf sprach ihn so an, nur noch selten hatte der Feuerschwanz die Gelegenheit, sich zu seinen Geschwistern zu gesellen. 

Auch Mothruit fing nun an zu laufen. Sie rannte verdammt noch mal schnell. Ihr Körper wich geschmeidig tief hängenden Ästen aus. Beinahe erinnerte sie ihn an eine raubtierhafte Katze. Mit der Anmut einer Löwin und der Geschwindigkeit einer Leopardin hielt sie locker mit ihm mit, bis sie die Stadtmauer erreichten.

„Wer seid ihr? Sprecht rasch!", rief eine Wache in der Gemeinsprache. Mothruit entgegnete: „Wir sind aus dem Norden! Wir flohen, weil Wilde unser Dorf überfielen!" Der Mann musterte ihn stirnrunzelnd. „Und warum hieltet ihr nicht stand und wart dabei, eure Mitbewohner zu retten?", fragte er. Mothruit deutete auf Areen und rief: „Sie ist die Tochter des Häuptlings! Ich begleitete sie, um sie zu schützen. Und außerdem war der Kampf schon als verloren angesehen!" 

„Na dann macht der Eintritt für euch fünf Silbermünzen und drei Goldmünzen. Ich nehme an, ihr wollt hierherziehen?", erwiderte der Mann mit der tiefen Stimme eines Bären. Mothruit bejahte und eine Gestalt löste sich vom Wall. Der Feuerschwanz hörte, wie auf der anderen Seite der Mauer eine Kurbel getätigt wurde und langsam hob sich ein Tor. Mothruit neigte sein Haupt vor der Mauer und trat ein. Das Klicken von Armbrüsten erklang und Mothruit und Areen fanden sich als Ziel der spitzen Pfeile wieder. 

„Haltet ein!", rief der Wächter von der Mauer und die Pfeile wurden von den Schienen genommen. Der Mann streckte fordernd die Hand aus und Mothruit ließ den besagten Preis in dessen Hand gleiten. Rathrankar hatte ihn mit genügend Geld ausgestattet. An Silbermünzen würde es Areen und Mothruit nicht fehlen.

Mothruit sah sich um. Häuser schmiegten sich aneinander. Sie waren aus einfachem Holz erbaut. Lachende Kinder liefen durch die Straßen und erschöpfte Alte saßen am Wegesrand und bettelten. Wachen marschierten auf Pferden durch die gepflasterte Straße und sorgten für Ordnung. Frauen standen in der Tür und riefen nach ihren Kindern, während andere Wäsche wuschen oder einfach so durch die Straßen schlenderten.

Areen gab ihm einen Stups, was ihn dazu verleitete, zu bemerken, dass sie das Tor noch nicht durchquert hatten. Doch bevor er den ersten Schritt tun konnte, kam der Wachposten zu ihnen. „Ich glaube euch, aber ich fürchte, ich muss euch zum König bringen. Dieser sollte über euch urteilen, nicht ich", sagte er in der rauen Gemeinsprache und begann sie durch die Stadt zu führen.

Vor einem großen Holzhaus blieb der Graubart stehen, deutete ihnen zu warten und trat ein. Nach einer Weile kam er wieder hinaus und gab den Elfen zu erkennen, dass sie ihm folgen durften. Drinnen im Saal traten sie in einen dunklen Raum, in den kein Tageslicht fiel. Nur Fackeln erhellten einen großen Tisch, auf dem viele Papiere lagen. Dahinter saß, ein wenig fehl am Platz, ein junger Mann. Der hellbraune, volle Bart rahmte sein Gesicht ein und helles Haar fiel ihm auf die Schultern. Dunkle Augen blitzten unter seinen Augenbrauen auf. Der Mensch musste um die zwanzig sein. Er trug eine silberne Rüstung, die leise klapperte, als er sich erhob. 

„Wer seid ihr? Amadeus sprach davon, dass ihr gekommen seid, doch erwähnte er eure Namen nicht. Er sprach auch davon, dass ihr unsere Sprache nicht beherrscht", sagte der Menschensohn mit freundlicher, aufrichtiger Stimme. „Mein Name ist Tangred, meine Gefährtin heißt Grinda. Wir sind hier, um Zuflucht zu finden. Wir flohen von weither und nun wollen wir uns niederlassen. Wir haben von Eurer Güte gehört", entgegnete Mothruit. Ein Lächeln huschte über des Königs Gesicht. „Ihr seid willkommen, doch ist es bei uns Sitte, dass jeder Neuankömmling einen Dienst in unserer Stadt erfüllt. So frage ich euch, was beherrscht ihr am besten?", erwiderte der König. „Wir sind Krieger", sagte Areen sofort. „Krieger. Krieger werden in diesen Zeiten gut gebraucht", antwortete der König lächelnd und fügte hinzu: „Dann sage ich, Henry, König dieser Stadt: willkommen in dem neuen Mussling!"

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro