Zusammenbruch
Alles, was ich glaubte, war nur eine Lüge. Sie hatten mir zu vieles verheimlicht, mich mit diese Schmerzen alleine gelassen und nur dabei zugesehen, wie nach und nach alles in mir wieder hoch kam, was ich vergessen hatte.
Ich erinnerte mich wieder an einiges. Silmeril, meine Kämpfe, Luin.
Luin, meinen Sohn. Wie konnte ich nur meinen Sohn vergessen? Was bin ich nur für eine Mutter?
Gerade hasste ich mich selbst dafür, dass ich so verletzbar war!
Keuchend atmete ich schwer ein und aus, hatte das Gefühl keine Luft mehr zukriegen. Warum war ich denn so panisch? Und wieso bin ich weggelaufen?
Ich stand auf, trat langsam vorm Spiegel und sah mit Erschrecken mein eigenes Spiegelbild, in das ich sein sollte, aber mich selbst nicht erkannte. Meine Augen waren geweitet vor Angst, mein blondes Haar zerzaust und es schien mir, als wäre ich bleich geworden.
Panisch fuhr ich mir übers Gesicht und knetete mir danach den Nacken, bis ich einen Phantomschmerz am Hals spürte. Mein Herz raste und in meinem Hals entstand einen Kloß.
Sachte fuhren die Fingerspitzen darüber und blieben am Halsschlagader stehen, wodurch wieder was in meinem Kopf erschien.
Die Augen zusammen gekniffen, schaute ich mich gründlich dort um, sah nichts, drehte mich um... wurde dann am Hals gepackt und einen geschätzten halben Meter hochgehoben. Keuchend schnappte ich nach Luft. Ich glaube zu ersticken, zappele um mein Leben, aber ich konnte mich nicht aus die monströsen Klauen von Bolg
befreien.
Während des Luftmangels rutschte mir das Schwert aus der Hand, während ich versuchte mich zu befreien.
Bolg's hässliches Gesicht verzog sich zu einer widerlichen Fratze, als er was auf seiner Sprache sagte. Aber egal was er sagte, es scheint mir so, als würde es hierbei um seinen Auftrag gehen.
Jedenfalls wird aus der widerlichen Fratze ein Blick, der voller kranker Vorstellungen war.
Ich fasste mir an die Schläfen, es dröhnte schmerzvoll. ,,Ahh!"
Meine Fingern versuchten immerzu die große Pranke von meiner wunden Kehle zu lösen, doch der Griff ließ nicht mal eine Sekunde locker. Und als wäre es nicht genug, sagte er dann was auf die Sprache, die jeder kann.
"Vater hat mir Dich als eine gute Belohnung eingebracht. Und das werde ich voll auskosten, immer und immer und immer wieder, bis du um den Tod bettelst!", sprach er ein Versprechen aus, den er sich einzuhalten geschworen hat und besaß dabei ein Funkeln in seinen haiartigen Augen, die vieles sagten. Und all seinen widerwärtigen Gedanken offenbarten.
Er näherte sich wieder, sein Gesicht war meinen ganz nahe. Oh nein, er wird doch nicht... ?
Oh mein Gott, diese hässliche Kreatur wollte mich ... NEIN!!!
Warum passierte das? Wieso? Wer bin ich?
Sicht Luin:
"Bist du dir da sicher?", wiederholte Elrond seine Frage erneut.
"Ja, sie wäre beinahe zusammengebrochen, als ich ihr von meiner Nana erzählte."
Wir betraten das Zimmer und wir mussten erkennen, dass sie nicht aufzufinden war.
"Wo ist sie?"
"Ich weiß es nicht", war ich selbst ratlos. "Zuletzt war sie genau hier", sprach ich und deutete auf dem Bett, der verlassen schien.
Wir suchten nach ihr ab, im Bad, auf dem Balkon, sogar im Kleiderschrank, aber nirgendswo eine Spur von ihr.
"Wo könnte sie denn nur sein?"
Ich wüsste es auch gerne.
Doch als ich kurz auf meinem Schreibtisch schaute, bemerkte ich die Ordnung, die hier war, aber nicht ich zustande gebracht hatte. Sie muss das gewesen sein, keine Frage.
Vielleicht lässt sich ein Hinweis finden!
Die ganzen Zeichnungen und Notizen durchgehend, bemerkte ich, dass alles da war ..., außer der Brief meiner Nana.
"Elrond!", rief ich und schaute nochmals durch, doch der war unauffindbar.
Er kam her. "Was ist, mein Junge?", möchte er wissen.
"Der Brief", fing ich fragend an. "Er ist verschwunden."
"Und du hast ihn genau dort abgelegt?"
"Ja."
Elrond schaute mich an, resigniert und mit leichter Kummer versehn. Das scheint nichts gutes zu bedeuten.
"Elrond?"
Der Herr reagierte nicht, er verließ nur das zimmer und ich folgte ihm eilig und schweigend raus.
"Elrond, was geht hier vor?", eilte ich ihn nach und war dann im Gleichschritt mit ihn.
"Es scheint bald soweit zu sein. Sie kriegt ihre Erinnerungen in diesem Augenblick vollständig wieder!"
"Und was hat es mit dem Brief zu tun? Wieso hat sie ihn mitgenommen?"
Ab da drehte er sich zu mir um und sah mich wütend an. "Kannst du das nicht verstehen? Hast du nie darüber nachgedacht, warum diese Frau dir bekannt vorkommt. Weshalb du fürchterliche Sorgen um sie hattest? Warum sie die bei DIR hat?"
Öfters schon stellte ich mir dieselbe Frage, wen ich alleine war und mit meine Gedanken woanders.
Und das sie diesen Brief hat ...
Moment mal, dachte ich und meine Augen weiteten sich, als mir ein Gedanke kam, der einfach nicht stimmen konnte.
"Du willst mir doch nicht wirklich sagen, dass es sich bei diese Person hierbei um meine-"
"Mutter handelt? Ja, genau das will ich dir damit sagen."
Das ... ist ... völlig ... unmöglich!
Sie soll meine ....
"AAAAHHHHHHH!!!"
Dieser Schrei hallte durch ganz Bruchtal, so laut und markerschütternd war sie.
"Earáneé!", rief Elrond leise und eilte schnell dorthin, von wo die Stimme kam.
Bei Valar, es war wirklich meine Mutter!
Mir knotet das Herz zusammen, ich eilte meinen Herrn hinterher und wir kamen in das Zimmer meiner Mutter, den Elrond öffnete.
Und was sich uns offenbarte, war erschütternd und mir lief es eisigkalt übern Rücken. Die junge Frau, Earáneé, meine Nana, lag bewusstlos auf dem Boden, nur wenige Metern vor uns, war bleich und rührte sich nicht.
Elrond und ich eilten direkt auf sie zu und knieten uns vor ihr hin, der Heiler versuchte, sie wieder bei Bewusstsein zu bekommen, doch es half nichts.
Ich fühlte mich das erste Mal hilflos. Was soll nur aus ihr werden? Ich hatte sie schon einmal verloren, ein weiteres mal soll nicht wieder passieren.
Der Kloß in meinem Hals wuchs, sowie der selige Schmerz in meiner Brust und mit ihnen die Angst. Die Angst, sie zu verlieren.
Mein Heer bat mich, sie aufs Bett zutragen, während er eine Schüssel mit kühlen Wasser und einen Lappen holte.
"Glaubst du, sie wird bald wieder aufwachen?", fragte ich mit leicht erstickter Stimme und brennenden Augen.
Erst sah er zu ihr runter, ehe er dann zu mir aufschaute. "Es wird eine ganze Weile dauern, bis sie erwacht. Bis dahin möchte ich, dass immer jemand bei ihr bleibt und ihren Zustand beobachtet. Falls sie ein kleines Anzeichen des Erwachens geben sollte, so muss ich es sofort wissen."
"Ich bleibe bei ihr", sprach ich entschlossen und hielt ihre kleine Hand.
Verstehend nickte Elrond nur, wiederholte seine Worte nochmals und verließ das Zimmer und ließ mich somit mit ihr allein.
Solange ich ihre Hand hielt und zu ihr runterschaute, hoffte ich von Herzen, dass sie bald wieder aufwachen würde. Ich brauchte sie. Ich brauchte meine Mutter.
Meine Nana.
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