Graue, karge Berge und Wege soweit das Auge reicht, ja, wir sind Moria näher als vor einpaar Stunden und zum Glück sind wir schon längst raus aus dem Schnee. Es dauerte lange, im Schnee zuwaten und genau solange, um den Caradhras zu verlassen, doch wir hatten es endlich hinter uns.
Kühler Nebel und unheimliche Stille beherrschte diesen Ort. Was mir eine mächtige Gänsehaut verursachte, und das nicht vor Kälte, obwohl ich noch leicht fror, doch das behielt ich versteckt, damit ich nicht als schwache kleines Mädchen da sehe und Boromir einen Grund des Spottes hat.

Gimli sprach ehrfürchtig und zeigte hierauf:"Die Mauern von Moria!"
Jetzt konnte ich vieles sehen, es war so anders als im Film Zuhause, doch die Wirklichkeit war schon immer unheimlicher als die Fiktion und das wusste ich schon immer, denn ich hatte in meiner Kindheit nie an den Weihnachtsmann geglaubt, da ich es immer geahnt hatte, dass die Geschenke von meine Eltern waren.
"Zwergentüren sind unsichtbar, wenn sie geschlossen sind", erklärte Gimli, als wir der Tür näher kamen ,die erst noch erscheinen musste.
Gandalf stimmte den Zwerg zu:"Ja, Gimli und selbst ihre Meister können sie nicht finden, wenn ihr Geheimnis vergessen ist."
"Das wundert mich nicht bei den Zwergen", verspottete Legolas nur.
Gimli brummte:"Mmmh..."

Ich fands immer noch unverschämt, wie der Anfang der beiden war. Und Legolas behauptet immerzu, dass das Elbenvolk deren um einiges weit überlegen sei, aber er sollte sich erst mal mit das weibliche Geschlecht anlegen, wenn diese in Rage ist.

"Zwergen sind aber genauso klug, wie ihr Elben, auch wenn sie nicht viele tausende Jahre leben", entgegnete ich und bekam die ungeteilte Aufmerksamkeit von Elb.
"Was macht dich diese Sache hier so sicher? Die Zwergen sind nicht viel besser als Orks, das sollte dir klar sein!"
"Und DIR sollte klar sein, dass deine unbegründeten Vorurteile und deine schlechte Erziehung schuld daran sind, dass du eine solche Abneigung gegenüber Zwerge empfindest!"
Ärgernis kam in seinen Augen zum Vorschein. "Schlechte Erziehung?", fragte er, ehe er selbstsicher grinste. "Meine Erziehung ist in Gegensatz zu deine erstklassig. Die beste, die jemand wie Ich nur haben kann!"
"Und zugleich auch die herzloseste, da du NIE gelernt hast, wie es ist, eine Familie zuhaben!"
"Ich habe meinen Vater!", erinnerte er mich daran.
"Einen Vater, der nie für dich da war, als du in Einsamkeit warst? Das nennst du Familie? Wenn ja, dann hast du vergessen, was das ist!", sagte ich nur, ging an ihn vorbei und marschierte zu Gandalf rüber, der die Tür gefunden hat und leise las.

Der Vollmond erhellte die Felswand vor uns und machte die verborgene Tür sichtbar, die so schön leuchtete.
Gandalf las uns den Text vor:"Hier steht: Die Türen von Durin, des Herrn von Moria. Sprich Freund und tritt ein."
Merry fragte neugierig und rätselnd:"Und was soll das bitte bedeuten?"
"Ganz einfach, wenn du ein Freund bist, sage das Losungswort und die Tür wird sich öffnen. Annon edhellen edro hiamen!" Die Tür öffnete sich nicht, ich wusste ja das Passwort, aber ich musste es anders angehen und ging zu Frodo, während Gandalf rief:"Fennas Nogothrim lasto beth lammen."
Ich kniete mich zu Frodo hin und flüsterte ihm zu:"Ich weiß, dass du es schaffen kannst!"
Frodo wollte erst fragen, was ich meinte, aber ich legte den Zeigfinger an meine Lippen und deutete ihn an, nicht zu fragen.

Es dauerte etwas, bis es Frodo dämmerte und Gandalf fragte, wie das elbische Wort von 'Freund' lautet.
"Mellon!"
Laut öffneten sich die Tore, ich lächelte. Frodo hat's geschafft.
Mir zog sich das Herz zusammen, da ich weiß, dass hier überall Skelette von tote Zwerge herumlagen.
Gimli schwärmte nur so von der Gastfreundlichkeit der Zwerge, sodass er nicht mitbekam, wo wir hier wirklich waren, bis Boromir sprachlos und voller Schrecken hauchte:"Das ist keine Mine, das ist ein Grab!"
Wir alle schauten runter und ich stolperte weg und trat beinahe auf eins dieser Schädel.
"Nein, nein!!! Neeeiiin!"
Ich zog Silmeril aus der Scheide und machte mich bereit.
Die Hobbits behielt im Auge, die anderen redeten, bis ... Frodo von der Krake gepackt wurde.
Er schrie auf und wir alle halfen ihn da raus. Die Krake streckte seine Tentakeln raus und griff uns an.

Präzise schwang ich mein Schwert und konnte fast zwei Tentakeln abhauen.
"Wir müssen in die Mine!", rief ich Aragorn zu, er stimmte mir zu und eilte los, ich direkt hinter ihn.
Gandalf rief uns allen zu:"In die Mine!"
Und Boromir mit dem Hobbit auf em Arm:"Legolas! In die Mine!"
Legolas schoss einen weiteren Pfeil ab und rannte mit uns rein in die Mine, das Tor zersprang und schloss uns allen in die Dunkelheit ein.
Keuchend holte ich schnell Luft, versuchte die Orientierung zurückzugewinnen, was mir schwer fiel, da ich nicht mal wusste, wo ich stand.

Dann erstrahlte ein kleines Licht aus Gandalfs Stab.
"Jetzt bleibt uns nur noch eine Möglichkeit: Wir müssen es mit der langen Dunkelheit Morias aufnehmen. Seid wachsam, es gibt in den Tiefen der Welt noch ältere und gemeinere Geschöpfe als Orks. Still jetzt. Bis zur andere Seite ist es ein Fußmarsch von vier Tagen. Lasst uns hoffen, dass unsere Gegenwart unbemerkt bleibt."
Ich hoffte es ebenfalls und ging weiter mit ihnen mit.
Jetzt beginnt wohl meine Reise durch Moria.

So, jetzt beginnts dusternzu werden.

Morgen geht es weiter.

Euch allen noch einen schönen dritten Advent!