Unser rotes Wunder kommt!
Die Reise nach Minas Tirith war beschwerlicher als ich geglaubt hatte. Es war anders als wir es zuletzt hatten, mehr Orks zu überwältigen, mehr gefahren mussten wir ausweichen und mehrere Rast, als wir uns eigentlich leisten sollten.
Der Letzte Rast lag nun mindestes drei Stunden zurück und wir haben kurz vor Sonnenuntergang, was heißt in einer knappen Stunde machen wir bald halt und würden irgendwo da im Walde oder auf dem Pfad nachten.
Bald dann war es soweit und wir machten wirklich Halt und stiegen alle ab vom Pferd bzw. von unseren Warge.
"Wie lange werden wir diesmal verweilen?", fragte Aurélia und kam näher zu mir.
"Wir werden kurz nach Sonnenaufgang weiterreisen", beantwortete Legolas ihre Frage. "Wir werden abwechselnd Nachtwache halten. Jini, würdest du die erste Wache übernehmen?"
Ich nickte, es war die Routine, dass ich die erste übernahm. "Ich übernehme, ja."
"Und dann wird dich Luin ablösen, danach werde ich übernehmen und wenn es ihnen nicht stört, Adan und Helia."
"Stört uns nicht", stimmten beide fast schon synchron.
"Und warum übernehme ich keine Wache?", wollte Aurélia wissen. "Ich will auch was machen, mich nützlich machen."
"Du hast noch nicht die viele Kampferfahrung wie wir alle, deshalb ist es bei dir anders", beantwortete ich ihre Frage, die nur halb der Wahrheit entsprach. Ich traute ihr noch immer nicht, obwohl sie sich hat bewiesen. Und da ich ja in Isengart gesehen hatte, was ich konnte, so wurde ich noch misstrauischer als sonst.
"Haben wir noch genug Vorräte?", wollte Luin wissen und schaute in die Taschen. "Nicht mehr viel, wie ich sehe. Wir müssen unbedingt jagen."
"Wurde nicht zuletzt ein kleiner Bach gesehen, als wir das letzte mal dorthin ritten?", fragte ich Legolas, der sich ganz sicher noch dran erinnerte.
Und er nickte. "Stimmt, daran erinnere ich mich noch gut."
"Glaubst du, man könnte dort fischen?"
"Ich glaube mich zu erinnern, dass dort wirklich Fische schwammen."
"Super, ich habe voll Appetit drauf", freute sich Helia und ich musst schmunzeln.
"Nun denn, Luin und ich werden uns dorthin begeben und ihr schlag das Lager auf und einige von euch, sucht nach Feuerholz."
"Alles klar", riefen wir alle anderen durcheinander.
"War das lecker, was ihr beiden da herbeigezaubert habt", meinte Adan zu uns Frauen, weil wir ihn zubereitet hatten. Wenn Aurélias Kenntnisse zu Kräutern nicht wären, hätten wir ganz bestimmt nicht so lecker Fisch gegessen. Zuerst war ich alarmiert, als sie mir anbot, ihr beim Suchen zu helfen, doch dann meinte Luin, ich sollte ihr zumindest einmal vertrauen, deshalb habe ich es einfach zugelassen und ja, was war das Ergebnis, lecker Fisch und einen guten Tee, den wir jetzt tranken.
"Freut uns, dass es geschmeckt hat", meinte Aurélia und lächelte mich klein an, was ich ebenso klein zurück erwiderte. Ich traute ihr noch nicht ganz, aber es wurde langsam wärmer zwischen uns, doch für wie lange?
"Wie lange brauchen wir noch bis nach Minas Tirith?", fragte Helia und stellte seinen aufgegessenen Teller neben sich.
"In ungefähr zwei Tage werden wir eintreffen", sagte Luin.
"Bald wird alles gut werden, Adan", sagte ich zu Adan. "Bald triffst du auf dem König und er wird die weiterhelfen, deinen Traum zu verwirklichen."
Adan sah runter zu seiner Gitarre, die er immer mit hatte und seine Fingern zuckten ein wenig.
"Habe nur ein bisschen Angst, dass er meine Musik nicht mögen würde", meinte er traurig und ich legte ihm die Hand auf seiner Schulter. Adan hatte ein wenig Muskeln zugelegt, seitdem er ein Schwert führte.
"Du musst keine Angst haben, er liebt gute Musik, er wird dich ganz sicher einstellen", war ich zuversichtlich.
Ich nahm aus dem Augenwinkel wahr, dass mein älterer Liebling und Legolas sich umsahen und Adan dann zunickten.
Er durfte was vorspielen. Mit einem kurzen Zögern zupfte er dann doch an die Saiten und brachte wunderschöne Klänge hervor und ich erkannte sie wieder und sang leise mit.
Irgendwann während des Singen rückte Helia näher zu mir und lehnte sich an mich und sang selber leise mit, weil er das Lied wiedererkannte.
Als wir endeten, war die Stimmung entspannter als noch vor Stunden und es wurde es sogar, nachdem die meisten bereits schlafen gingen.
Am nächsten Morgen war ich früher wach als üblich, da mich mein Körper wach machte, der sofort Erleichterung brauchte. Der Natur musste man immer nachgeben. Ich wusch mir danach die Hände und das Gesicht.
Ich dachte wieder an die Tage und Nächte zurück, wo ich noch jung war und ein wenig naiver, da war es noch mein erstes Abenteuer, aber ich wusste augenblicklich, wen ich sofort vertrauen konnte. Bei einigen musste ich warten,doch dann wurden auch die meine Freunde.
Ich lächelte, ich vermisste einige meiner Freunde wirklich und war wirklich froh, sie bald allesamt in Minas Tirith wiederzusehen.
"Bei meinem Barte!"
Aufschreiend drehte ich mich um und konnte nicht glauben wer ich da sah. Jemand wie er war sofort wieder zuerkennen, trotz des leichten Graus, was sich bei ihm ausgebreitet hatte.
"Gimli!"
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