Gedanken und anderes
Sicht Luin:
Mit den Füßen auf den Boden und auf dem Bett liegend war ich am überlegen, was ich tun soll. Ich war froh, wieder in Isengart zu sein, bei meine Gärten, bei Baumbart und meinen, kann ich ihn so nennen?, kleinen Bruder. Mich machte es glücklich, dass die Familie wieder komplett ist, doch ... ich spürte Nanas Trauer, weil sie Haldir immer noch so schmerzlich vermisst. Ob es sich verschlimmerte, seit sie wieder in Mittelerde war?
Ganz sicher, denn sie hatte gesagt, sie habe Helia verboten, die Geschichten Mittelerdes zu erfahren und es war so deswegen zu Streit gekommen, wodurch der Junge dann zu mir kam. Ich freute mich wirklich, einen kleinen Bruder zuhaben, obwohl ich es die ganze Zeit über in Gefühl hatte, ein Geschwisterchen zu bekommen, weil Nana die Symptome einer Schwangerschaft während des Ringkriegs besaß und sie die für ihre Monatsleiden hielt. Um Helia machte ich aber ein wenig Sorgen, nicht nur um meine Nana. Helia wusste nicht, dass er ein Halbelb war und dass sein Vater einer seiner größten Vorbilder war. Ich erinnerte mich noch ganz gut an Haldir, er war ein Freund von uns allen.
Wie ich mich noch an den Zeit zurückerinnerte, als ich mich den Elben, die sich auf den Weg nach Helms Klamm machten, eingeschleust hatte.
Ich konnte von Glück sagen, dass ich dieselbe Rüstung trug wie alle anderen auch, denn sonst hätten sie einen kurzen Moment geglaubt, ich gehöre nicht zu ihnen. Schon alleine, weil ich noch so jung war und noch etwas, wie würde es Nana sagen, grün hinter die Ohren. Über ihre Wortwahl musste ich ein wenig schmunzeln."Hmpf", machte jemand vor mir und ich blickte auf, sah in das Gesicht des Offiziers, der die Elben leitet und sie nach Helms Klamm führte. "Was führt dich hier? Bist du nicht noch etwas jung, um mitzukämpfen?"
Ich erkannte ihn wieder, Haldir O'Lorien.
"Genau dasselbe wurde mir auch gesagt, Herr Elrond wollte, dass ich in den Westen segle, doch ich weigerte mich und sagte, ich möchte zumindest in Mittelerde was vollbringen, bevor ich mir überhaupt Gedanken darüber mache, in den Westen zu ziehen."
"Du kommst also aus Bruchtal?"
"Ja."
Haldir sah mich grimmig an, nickte aber Richtung Zelt. Er wollte scheinbar mit mir allein unter vier Augen reden.
Ich folgte ihn und wir betraten das Zelt.
"Also gut", sagte er dann und verschränkte die Arme vor der Brust. "Nun sag schon die Wahrheit. Was willst du wirklich hier?"
"Ich will kämpfen, man verbietet es mir, in einer Schlacht teilzunehmen, aber ich kann mit einen Schwert umgehen. Und ich habe Angst", gab ich dann zu und schaute leicht bekümmert runter. "Angst um meine Nana."
Haldir starrte mich an und legte die Hand auf meiner Schulter. "Selbstverständlich kannst du bleiben, aber wenn ich oder jemand von uns dir befiehlt, dass du weglaufen sollst, dann tust du es auch, verstanden?"
Ich nickte. Ich war jung, Mitte sechzig, also gerade erst erwachsen geworden, deshalb verstand ich die Vorsicht in Haldirs Ton.
"Wie heißt du eigentlich, Jüngling?"
"Luinion."
Seine hellblauen Augen weiten sich ein wenig erschrocken. "Du bist Jinis Sohn."
Mehr als nicken tat ich nicht, denn jetzt fiel mir ein, woher ich diesen Elbenherr kannte. Hatte er uns nicht vor sechzig Jahren nach Bruchtal begleitet?
"Aus dir ist ein junger Mann geworden, darauf kann deine Mutter sehr stolz sein", sein Stimme klang beim Sprechen weich und in seinen Augen sah ich einen zärtlichen ausdruck, der scheinbar für sie galt. Ihn musste meine Nana mehr bedeuten, als ich je glaubte.
"Luinion", wurde ich aus den Gedanken gerissen, richtete mich auf und erblickte Aurélia, die einfach ohne Erlaubnis ins Zimmer rein gekommen war. Sie trug das dunkelrote Kleid mit goldene Ornamente, was ich ihr gab, kaum, dass wir eintrafen und sie sah so zauberhaft aus darin. Ein kleines Lächeln zierte meinen Mund ich fragte sie, was sie hier wollte.
"Ich habe mehrmals geklopft, du reagiertest nicht, deshalb bin ich rein gegangen, um nach dir zusehen."
Na toll, dachte ich und verfluchte mich dafür, dass ich nicht mitbekam, dass jemand angeklopft hatte.
"Verzeih, ich war zu sehr im Gedanken und musste an die Vergangenheit denken."
Aurélia kam auf mich zu und setzte sich neben mich. "An den Ringkrieg oder deine Mutter?"
"An beides. Und Haldir", gestand ich.
"Helias Vater."
Ich nickte. "Ja."
"Ich habe nur gutes von ihn gehört."
"Es gibt auch nur gutes von ihn zu erzählen", sagte ich und lächelte leicht, was aber schnell wieder verschwand. "Ich bin im Sorge um Nana und welch Reaktion Helia machen würde, wenn er erfährt, wer sein Vater war."
Scheinbar verstand sie mich, denn sie erzählte mir auch ein wenig über ihre Eltern, die sie kaum kannte. Das meiste kannte ich bereit, aber sie erzählte mir, dass sie ihre Augen von ihren Vater geerbt habe und deshalb immer gemieden wird.
Ich fands es einfach schrecklich, dass man so mit ihr umging.
Meine Hand griff nach ihre und drückte sie sanft. "Du sollst niemals wieder in Einsamkeit leben, du hast jetzt Freunde und wirst deshalb niemals mehr alleine sein."
"Ich bin froh, euch zuhaben, aber was ist mit deiner Naneth?", fragte sie dann und machte ein leidendes Gesicht. "Ich glaube, sie mag mich nicht und ich weiß nicht wieso?"
"Ich werde mit ihr reden", versicherte ich ihr und sah ihr in die Augen. "Bestimmt ist es einfach nur eine ihrer Mutter-Phasen."
Aurélia nickte geknickt, aber ein wenig getröstet. "Vielleicht hast du recht." Sie blickt zu mir auf. "Danke, Luin."
"Gerne."
Sie hatte so wunderschöne Augen, sie besaßen einen goldenen Schimmer. Und wie sie mich anblickten, sanft, warm und ... oh man, mir schlug das Herz bis zum Hals und ich wusste nicht welche Gefühle es waren.
Aber eines wusste ich auf jedenfall.
Dieses Gefühl fühlte sich schön an.
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