Erkenntnis
Sicht Helia:
Lange schlief ich nicht, denn als ich kurz vor Sonnenaufgang aufwachte, dachte ich, ich würde immer noch träumen, aber ich musste feststellen, dass ich mich immer noch im Wald befand. Und mein Arm brannte wie Feuer. Ich sah da drauf und musste feststellen, dass der Schnitt tiefer war, als er vorhin aussah, bevor ich vor Erschöpfung einschlief. Die Wunde war dummerweise ein wenig dreckig. Ich musste sie unbedingt notdürftig reinigen, bevor ich eine Sepsis bekommen würde.
Doch da ich nicht weiß, wo ich halbwegs sauberes Wasser herbekommen würde, musste ich einige meine botanische Kenntnisse einsetzen, um mich halbwegs gut zu pflegen. Ein Glück, dass ich Kurse in Medizin und Botanik belege, wodurch ich später, als ich eine Stunde unterwegs war, eine Blüte finde, die super passte und antiseptisch war.
Die zerkaute ich zu eine Paste, die ich auf meinem Arm schmierte, die zwar scheiße brannte aber von dem ich wusste, dass diese half.
Ein Stück meines weißen Hemdes musste ich zu einen Streifen reißen, um daraus einen provisorischen Mullbinde zumachen und diese um meinen Arm zubinden.
Kaum erledigt meldete sich wiederholt mein Magen.
Fuck, dachte ich nur, ich hatte seit fast den ganzen Tag nichts mehr gegessen und ich habe ich einen fürchterlichen Durst.
Ein Mensch kann in durchschnitt 3 Wochen ohne Nahrung auskommen, aber unser Körper kann nur drei Tage ohne Wasser und dann ist die Gefahr groß, auszutrocknen.
Scheiße, was soll ich tun?
Sicht Luin:
"Na, Dúath, schmeckt fein, was?", meinte ich und sah mich um, während er ein Stück gebratenen Fleisch aß. Ich trank einen Schluck aus meiner Flasche und bemerkte eine dunkle Aura, die den Wald umfasste. Etwas war da im Busch, das spürte ich.
Ich hatte vergangene Nacht Schreie vernommen, die sich hell anhörten. Es musste ein Mann gewesen sein.
Nur lautete die Frage, was derjenige hier alleine machte? War er vielleicht ein Spitzel?
Hatte nur vernommen, dass Orks ihm hinterherrannten. Ob er möglicherweise in Gefahr war?
Ich sollte auf Nummer sicher gehen, deshalb trank ich noch einen Schluck Wasser, ehe ich den Deckel schloss, die Flasche wegpackte, zu Dúath ging und zu ihn meinte:"Dúath, wir müssen weiter."
Er reagierte mit ein zustimmendes Knurren, zuckte kurz zusammen und knurrte auf einmal bedrohlich. Das setzte meine Sinne in Alarmbereitschaft.
"Was ist, mein Junge, was hast du vernommen?", wollte ich wissen und sah in die Richtung, wo Dúath hinspähte.
Lange starrte ich geradeaus und meine Augen erspähten nur eine Halbe Meile entfernt einen hellblonden Haarschopf, der sich im Wind mit bewegte und das hastig, so als würde er verfolgt werden. Und dummerweise stimmte das auch, denn ich sah und hörte Orks, die diese Person jagten.
Und diese Person, der sich laut Statur als ein Mann herausstellte, war unbewaffnet, was meine Sorge nur zum wachsen brachte. Was mache er hier allein und unbewaffnet im Wald von Fangorn?
Hastig stieg ich auf Dúath, trabte ihn zur Eile und ritt los.
Sicht Helia:
Wieso, dachte ich panisch, wieso werde ich schon wieder von diesen hässlichen Biester verfolgt?
Das konnte nicht mehr normal sein, die sind ja krank!
Die haben wieder mal ihre Messern gezückt und es sah diesmal ernst aus, denn ich hatte ja letztens vernommen, als ich den einen das letzte mal begegnet war, dass er geblutet hat, aber es sah so anders aus, denn es sah nicht so aus, als wäre die Maske kaputt gegangen, sondern als wäre es seine eigene Haut.
Meine Angst wuchs ins unermessliche und das musste was heißen. Scheinbar waren diese Typen echt und ihre Messern erst recht. Was ging hier vor? Das konnte nicht mehr Realität sein.
Ich dachte immer noch zwischendurch, dass das ganze nur ein böser Traum sei, doch in Träume brannte einen die Lunge und den Arm nicht, das musste also echt sein, was meine Panik noch steigerte.
Ich drehte meinen Kopf um, sah dass die mich immer noch jaulend verfolgten und übersah dadurch einen Stein, auf den ich stolperte und fiel hart auf die überwucherte Wiese.
Ich versuchte mich aufzurichten, doch einer diese Viecher packte mich am Kragen und hob mich in die Höhe, so als würde ich gar nichts wiegen.
"Na, wenn das nicht mal ein Leckerbissen ist. Sauberes Fleisch ist leckeres Fleisch."
"Na los", meinte der eine mit der Hakennase, an dem ein Ring hing. "Holen wir uns seine Rippchen und gönnen uns das helle junge Fleisch!"
Ich versuchte mich aus dem eisernen Griff zulösen, stöhnte schmerzvoll auf und versuchte es verzweifelt weiter.
Dieses Vieh kreischte erschrocken auf, ließ mich auf einmal los und ich fiel hart. Hustend schnappte ich nach Luft und sah auf, erkannte, dass irgendein Reiter auf einem gigantischen schwarzen Wolf auf uns zukam und sein Schwert gezückt hatte.
Der Fremde stieg ab und griff sie an, doch sie kamen nicht klar mit ihn und wurden entweder schwer verletzt, erstochen oder verloren Köpfe.
Okay, dachte ich erstarrt und ganz bestimmt erbleicht, jetzt weiß ich, dass das doch Realität war, was ich da sah.
Ich erkannte auf einem Schlag, wo ich war. Ich wusste, es war unlogisch, aber irgendwie befand ich mich in Mittelerde und sah Orks gegen einen Elb und einen Warg kämpfen, was mich stutzig werde ließ. Ich dachte Warge wären die Hunde Mordors, aber das war verwunderlich.
Un dieser Elb, er wirkte noch jung. Dunkelbraunes langes Haar, hellen Teint und er trug ein braun-grünes Gewand, der aussah wie die des Elbenreiches.
Meine Güte, was sollte ich nur tun, um wieder nach Hause zukommen?
Sicht Luin:
Es waren diesmal mehrere Orks als in die vergangenen Wochen, die ich heute erledigte. Und sie wagten es einen jungen Mann anzugreifen, der noch in der Blüte einer Jugend steckte.
Den letzten köpfte ich und ich amtete schnell ein und aus, sah rüber zu Dúath, der den einen regelrecht zerfleischte, bevor er ihn wegbeförderte mit einem Schwung.
"Gut gemacht, Junge", lobte ich ihn, der kam auf mich zu und schmiegte seinen großen Kopf an meinen Bach, ich kraulte ihn und wandte meinen Kopf an den jungen Mann, der da erstarrt und bleich an einem Baum lag und sich nicht rührte vor Schreck.
Sein helles Haar war unordentlich und nach hinten gebunden. Seine hellen Augen blickten mich erschrocken an und seine Kleidung war mehr als nur ungewöhnlich. Ein Stück seines Hemdes war um seinen Arm gebunden, aus dem ein wenig Blut raus trat. Scheinbar verletzt.
Ich trat näher zu ihn, beobachtete ihn weiter, doch er rührte keinen Muskel, bestimmt erlitt er gerade einen Schock, was mich wunderte, denn eigentlich sollte er Orks kennen.
"Hey," versuchte ich es mit ruhiger Kommunikation. "Was führt dich hier alleine im Wald, von Orks gejagt und dann auch noch verletzt?"
Seine Lippen zuckten, doch es trat kein Ton heraus und er wirkte dehydriert, wann hatte er zuletzt was getrunken?
Ich holte gerade meine Feldflasche aus meiner Tasche, als ich ein leises Stöhnen seinerseits wahrnahm, ich aufschaute und erschrocken sah, wie er bleich das Gesicht verzog.
Oh oh, dachte ich, half ihn zur Seite und da kam es auch schon. Er würgte und erbrach, stöhnte schmerzvoll auf und spuckte danach.
"Sshhh, ruhig", meinte ich nur besorgt. "Alles wird gut. Trink ein wenig, dann wird es wieder." Ich hielt ihn meine Flasche hin und er griff zaghaft danach, trank langsam aber gierig, bis er sie mir dann wieder zurückreichte.
Während ich die wegpackte, wollte er ein Danke raus bringen, aber dann fiel er zusammen und verlor das Bewusstsein. Rechtzeitig fing ich ihn auf und fühlte besorgt nach seiner Stirn, leicht erhitzt.
Die Wunde musste wohl entzündet sein. Ich schaute nach seinen Arm, machte sein Verband ab und sah, dass er versucht hatte, sie mit einer selbst erstellten Paste zu behandeln. Nur war die Entzündung wohl passiert, als sie bereits ein bisschen älter war, nicht vorher schon.
"Scheiße", fluchte ich. "Das ist nicht gut."
Ich strich ihm eine lose Haarsträhne hinters Ohr und erschrak, als ich gegen was spitzes stieß. Seine Ohren verliefen spitz. Meine Güte, dachte ich erstaunt, er war ja ein Halbelb.
Schnell nahm ich ihn hoch, rief Dúath, setzte diesen Fremden auf, steige hinter ihn auf und ritt mit ihn davon, raus aus dem Wald, nur schnell weg von hier.
Hin zu den nächstbesten Ort, wo ich immer willkommen war.
So, da ist die ersehnte Begegnung zwischen Helia und Luin.
Später wird es weiter gehen, aber nur zur Info, es wird die nächsten paar Kapitel nur von den beiden handeln, bevor Jini wieder einen Auftritt bekommt.
Hoffe es stört euch nicht! :)
LG
Kussi
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro