Die letzte Reise
Es war wahrer Kummer, der unser Gemüt beschattete. Seit Aragorns Tod waren einige Monate vergangen und nun war auch Arwen ihm gefolgt. Es war traurig, Freunde zu verlieren und den Verlust durchmachen zu müssen, aber damit mussten wir nun leben.
Und Legolas, tja, er hatte es sich in den Kopf gesetzt, weiter zu reisen. Seine letzte Reise nannte er es.
Nach Valinor.
Gimli würde mit uns kommen, da er unser einziger letzter Freund war, der in der Gemeinschaft des Ringes mitgemacht hatte. Es würde zwar erst schiefe Blicke von den Elben dort geben, aber da er unser Freund war, würde man ihn akzeptieren. Und Legolas wollte mit ihm die letzte Reise machen. Zum einen, weil sie einander sehr gut verstanden und zum anderen, dachte ich grinsen, wollte Gimli ganz sicher Galadriel wiedersehen, für die er insgeheim schwärmte.
Wir halfen Legolas beim bauen des Schiffes und konnten ihn dann, weil alle mit nach Valinor reisen würden, irgendwann besteigen und losfahren.
"Alle bereit zum Einsteigen?", rief man uns fragend.
Einige antworteten, dass sie bereit wären, andere riefen zurück, dass noch die Vorräte fertig eingepackt werden mussten.
Ich half mit bei den Vorräten und die Gläser mit den eingemachten Obst stellte ich alle in einen Kasten und lud sie aufs Schiff. Wir hatten Vorräte für einige Wochen fertig gemacht. Es musste viel gemacht werden für die Reise. Fleisch musste geräuchert, Obst und teils Gemüse eingelegt, Mehl backbereit und eine Menge Linsen und alles andere getrocknet werden, damit wir es später kochen konnten. Wir hatten eine geringe Menge Milch, aber dafür viel Käse. Und Zucker, damit konnten wir auch Süßes vorbereiten sowie wir Sirup und die Gewürze fürs kochen.
Alles war bereit und wir hatten sogar genügend Platz noch, dass jeder ein Platz zum schlafen haben konnte.
Ein Glück, dachte ich grinsen, waren die meisten Gimlis lautes Schnarchen gewohnt, sodass wir nicht mehr geweckt werden konnten.
"Wir sind fertig!" riefen wir dann und einige von uns stiegen ein.
"Kommst du, Helia?", fragte Legolas rufend.
"Komme gleich", rief ich zurück und sah mich noch ein letztes mal um, damit ich mir nochmal alles von den grauen Anfurten einprägen konnte, da es das letzte mal war, dass ich es sehen würde.
Es war auch insgesamt das letzte mal, dass ich Mittelerde sehen, hören und riechen würde.
Ein leiser Seufzer entfuhr mir und ich wurde wehmütig, weil ich das alles jetzt schon sehr vermisste.
Eine Hand legte sich auf meiner Schulter und ich drehte mich um. Luinion stand neben mir und sah mich verständnisvoll an. "Ich kann dich verstehen, mein Bruder, mir wird Mittelerde auch fehlen, aber wir können hier nicht mehr bleiben."
"Was wird mit Celegner und Melui und die Kinder?"
"Malina hat mir ein Brief von den zukommen lassen, auf der stand, sie würden schon sehr bald nachfahren, aber sie wollen erst noch einige schöne Erinnerungen hier sammeln, bevor sie weiterziehen."
"Und was ist mit Mam?", fragte ich und sah ihn traurig an. "Wir haben sie noch immer nicht gefunden!"
"Wir haben sie bereits in ganz Mittelerde gesucht, aber sie noch nicht gefunden. Es ist viel zeit vergangen seitdem und wir wissen nicht, was sie ist und ob-"
"Sag das Wort nicht!"
Tief atmete er durch die Nase ein. "Verzeih, Bruder, ich hätte einfach nicht dran denken sollen. Die Valar werden schon wissen, wann sie wiedergeboren werden darf und als was, sie werden uns sicher im Traum sagen, ob sie wieder da ist und wo."
Ich nickte, ich wusste, er hatte recht, aber ich vermisste sie so schrecklich.
"Jetzt komm." Luinion ging und stieg aufs Schiff.
Schweren Herzens wandte ich mich ebenfalls um, ging und stieg aufs Schiff.
Es war so schwer, nicht den Blick abzuwenden, doch kaum setzte sich das Schiff in Bewegung, drehte ich mich um und sah zu, wie sich Mittelerde Meter für Meter von mir entfernte.
Mit jedem Meter, der ich mich von ihr entfernte, spürte ich, wie mir der Kloß im Halse stecken blieb, ich zittrig atmete und ich glaubte zu zittern.
Eine sanfte Hand legte sich auf mein Wange und ich sah runter. Elanor sah mich mit einem besorgten Blick an. Ich hatte nicht mal bemerkt, dass ich geweint hatte, denn sie strich mir mit den Daumen über die Wange.
Sanft zog ich sie in meine Arme, hielt sie fest an mich gepresst und küsste ihr Haar. Sie vergrub das Gesicht an meiner Brust und mein Herz schlug angenehm in meiner Brust.
Irgendwann zwang ich sie sanft, mich anzusehen, bevor ich sie zärtlich küsste und sie weiter hielt. "Gehen wir rein", schlug meine Frau vor und zog mich mit zu unserer Kajüte, wo wir miteinander redeten und es damit endete, dass wir nackt unter einer Decke lagen und uns hielten.
Sicht Galadriel:
Vom Balkon aus sah ich, dass das Schiff näher kam und somit unsere Gäste, die ich bereits in meiner Vision sah.
Auch wenn das Schiff so klein sein mochte, so wusste ich, wer alles drinnen sich vorhand.
Ein weiches, wissendes Lächeln entwich mir und ich legte meine Hand auf die meines Mannes, der ebenfalls auf dem Balkon trat und sah, was ich sah.
"Sie kommen", sagte ich und sah zu Celeborn auf, der zu mir runter sah.
Auch wenn er kaum Emotion zeigte, so wusste ich dennoch, dass er eine gewisse Zärtlichkeit zeigte in seinen Augen.
"Sollen wir sie empfangen?"
Geheimnisvoll grinste ich. "Nicht wir, mein Gemahl."
Ich drehte mich um und sah zu meinen Besucher, die ich heute hier eingeladen hatte und die sich sicher sehr über unsere neuen Neuankömmlinge freuen würden.
So, das war es wieder fürs erste
morgen wir das letzte Kapitel kommen
was erwartet euch, was glaubt ihr?
LG Lila Moon
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