Die ganze Geschichte, Teil 2
"Es vergingen seit dem Abenteuer vier Jahre und ich hatte jeden Tag an meine Freunde gedacht. Meine Schwester und meine Mam, deine Großmutter, hatten erneut Streit, obwohl, du kennst deine Tante ja, wie sie ihn meist immer anfängt", mein Junge nickt, "Ich mischte mich ein, obwohl mir immer ermahnt wurde, ich soll nicht. Ich machte meinen Einkauf in der Stadt, hörte auf dem nach Hause seine Stimme, welche, ist zu denken."
Helia wusste, welche Stimme ich einst hörte und nickte. Klug der Junge. "Nur kurz danach, weil ich das nicht mehr aushalten konnte, rannte ich direkt über die Ampel los und bekam nicht mit, dass die bereits rot war und ein Auto direkt auf mich zufährt. Ich wurde erwischt und ich verlor das Bewusstsein."
"Ich kenne die Geschichte von dem Autounfall, nur wenige Tage danach, nachdem du ins Koma gefallen bist, wurde diagnostiziert, dass du schwanger bist."
Ich nickte. "Richtig."
"Wenn ich mal unterbrechen darf", fing Aurélia an. "Aber was ist ein Auto?"
"Ein Fortbewegungsmittel aus unserer Welt, ohne Pferde wird er gefahren und besteht aus Metall", erklärt es Helia ihr, die uns stirnrunzelnd und ungläubig ansah, weil sie sich das einfach nicht vorstellen kann, dass ein Metallwagen ohne Pferd überhaupt von allein fahren kann.
"Also, wie gesagt", erzählte ich weiter. "Ich hatte diesen Unfall und landete urplötzlich wieder in Mittelerde, nur traurigerweise ohne jeglicher Erinnerungen an mein Leben hier und Zuhause. Ich wandelte umher, ohne Hilfe, ohne Freunde, bis ich einen Weg fand und so Bruchtal erreichte, wo ich wieder von alte Freunde aufgenommen wurde und Luin." Ich sah meinen ersten Sohn sanft an. "Wir kannten uns in Bruchtal, wir hatten einander fast nicht wieder erkannt, aber ich habe mich mal um ihn gekümmert, als ich öfters hier war. Hihi, hatte nicht damit gerechnet, ihn als einen erwachsenen jungen Mann wiederzusehen. Auch wenn ich mich kaum noch an ihn erinnerte, irgendwann erkannte er mich auch wieder und bald schon nach kurzer Zeit kamen nach und nach die Erinnerungen wieder zurück und ich wusste wieder alles. Doch bald nur, ... kamen die anderen und die Ratsitzung begann."
"Wow", entfuhr es meinen Helia. "Und du wurdest einfach in dieser Sitzung eingeladen?"
Ich nickte. "Ja, denn ich war einst die Kämpferin aus der Zeit Thorins, alle anderen wussten das nicht, also haben wir es so getrickst, das ich sowas wie die Enkelin der Kämpferin gespielt habe."
Belustigt grinste Helia und möchte weiter erfahren, wie es dann weiterging. "Ich meldete mich freiwillig, die Gemeinschaft zu begleiten und wir erlebten vielerlei Kämpfe, Hindernisse und alles mögliche. Du weißt ja, wie die Reise ging." Er nickte. "Es gab aber nur einen Unterschied. Ich war diejenige, die dann, als wir dort ankamen, in Lothlorien bleiben sollte, weil dort meine Anwesenheit gebraucht wurde." An Lorien zudenken stimmte mich traurig, doch versuchte das wegzuwischen, denn sonst wurde mein Junge was bemerken.
"Mam, alles okay?", fragte er besorgt und griff nach meiner Hand, die er sanft drückte.
Schnell nickte ich. "Ja, mir geht es gut. Wieso?"
"Du hattest traurig geguckt, weshalb?" Er überlegte kurz, bis er was sagte, womit ich nicht gerechnet hatte. "Hattest du dich vielleicht mit Haldir gut angefreundet und bist immer noch traurig über sein Dahinscheiden?"
Oh nein, dachte ich nur und meine Stimmung kippte. Er darf jetzt nicht eins und eins zusammenzählen!
Zittrig nickte ich. "Ja, Haldir und ich haben uns gut verstanden. Ihn im Helms Klamm zu verlieren hat jeden von uns getroffen."
Luin bemerkte meinen aufkeimenden Kummer und strich mir sanft übern Rücken. "Atme tief durch", wies er mir an und ich tat's, bis mein schmerzendes Herz sich so weit es ging beruhigte und ich weitererzählen konnte.
"Im Helms Klamm hat sich Luin reingeschmuggelt und mitgekämpft."
Bestätigend nickte Luin, als er von Helia fragend angesehen wurd.
"Und das Ende? Habt ihr in der letzten Schlacht zusammengekämpft?"
"Ja, haben wir", beantwortete diesmal Luin seine Frage. "Doch einer der Orks war listig und eines seine Waffen manipuliert und somit deine Mutter vergiftet."
"Was?", rief mein jüngster erschüttert auf und sah mich erschrocken an. "Ist das wahr?"
"Ja, aber ich habe überlebt wie man sieht und bald fand die Krönungsfeier statt. Irgendwann kam der Tag des Abschieds und ich musste springen, um das Portal zu öffnen."
Helias blauen Augen weiten sich und waren fast so groß wie Bowlingkugeln. "Du meinst, du musste vom selben ... wie Denethor ...?"
Ich nickte nur. Und sein Mund öffnete sich, er sah aus wie ein nach Luft schnappender Fisch. Irgendwie lustig und süß zugleich, was uns alle zum schmunzeln brachte.
"Nach dem Fall kam ich wieder Zuhause an, wo mir gesagt wurde, was mir beim Unfall passiert war und dass ich schwanger bin."
"Irre!", er sagte wieder dasselbe wir zuvor, als ich vom Abenteuer mit Thorin und so weiter erzählte. "Nur eines bleibt offen. Wie kommt es, dass du schwanger warst? Und wie war das eigentlich möglich, dass du ohne Schwangerschaft in Mittelerde gelandet warst aber dann mit einer wieder zurück?"
Oh weh, das konnte nicht gut enden, wenn er jetzt erfährt, dass Haldir sein Vater war.
Ich musste was sagen, nur was?
"Ich finde, deine Mutter braucht ein wenig Ruhe", meinte Legolas dann, mich aus der Situation rettend, wofür ich ihm wirklich dankbar war und wir widmeten uns wieder dem Tee zu.
Kurz schielte ich zu Helia rüber, der einen überlegenden Blick machte und zwischenzeitlich zu mir und Luin rüber schaute und manchmal sogar zu Legolas. Zu Luinion rüber blickend fragte ich ihn stumm, ob er vielleicht etwas erwähnt hatte, was ich vergaß. Er zuckte stumm die Schultern und widmete sich Adan zu, der ihn irgendwas gefragt hat, wodurch ich mich still meinen Tee zuwandt und überlegte, wann die beste Zeit wäre, Helia von Haldir zu erzählen.
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