Unser ganzes Wiedersehen wurde, könnte man nennen, gefeiert. Das hatte Aragorn veranlasst. Wir alle waren so froh, dass wir uns alle wiedersahen, besonders Gimli, der wieder an seiner Pfeife rauchte und sich gutes Fleisch gönnte.

"Nun erzähl schon, Jini, wie ist es dir ergangen?", wurde ich von Aragorn gefragt.
"Also, ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Es ist viel passiert, seit unserem letzten Abenteuer. Bei mir Zuhause bin ich jetzt eine bekannte Schriftstellerin geworden."
"Wirklich?", staunte Faramir. "Nicht schlecht. Sind deine Werke gut?"
"Ich habe viele fleißige Leser."
"Und das muss was heißen", sagte Helia. "Einige ihre Bücher sind schon ziemlich ... hmpf!"
"Kompliziert zu verstehen", sagte ich ihn schnell und ließ sein Mund wieder los.
"Ja, ... ja, sehr kompliziert zu verstehen."
Ein Glück, es käme ja noch, wenn die wüssten, was ich alles schrieb.

"Verstehe", schmunzelte Arwen und ich musste es mir verkneifen, rot anzulaufen.

"Also, was führt euch hierher? Habt ihr bereits neues herausgefunden, was die Vorfälle angeht?"
"Du meinst, außer der Diebstahl meines Schwertes?" Aragorn nickte. "Also es gab einige Vorfälle. Ich wäre fast ertränkt worden, dann gab's in Isengart einen unvorbereiteten Angriff auf uns, Aurélia kam mit Luin zusammen. Und noch vieles mehr, als das ich sie aufzählen könnte."

Die anderen Geschehnisse berichteten Legolas und Luinion. Aragorn und die anderen hörten zu und machten überlegende Gesichter. Niemand von uns wusste weiter.

"Ich weiß auch, aber ich vermute ... Ich vermute, dass Sauron möglicherweise zurückkehrt."

Wir alle machten den bestürzten, nur Aurélia machte eine abfällige Bemerkung. "Das ist völlig unmöglich. Er ist zerstört und wird nicht wiederkommen."
"Das stimmt", sagte Luin.
"Aber was sollten dann die goldenen Augen bedeuten, wenn es nicht Sauron war?", fragte ich dann. "Und dann noch die vermummte Gestalt, die Legolas gesehen hatte, bevor er mich gerettet hat?" Legolas nickte bestätigend.

Aragorn und Faramir dachten nach, während Eowyn und Arwen sich leise unterhielten, ob es ne Bedeutung hatte.

"Möglicherweise hast du dir nur was eingebildet", meinte Aurélia und zuckte die Schultern. "Es kann vieles passieren, wenn man sowas erlebt wie ertrinken."
"Ich weiß, was ich gesehen habe", konterte ich zurück und stand ruckartig auf. "Wenn ich etwas nicht tue, dann mir was einbilden!"
"Vielleicht ist es das erste mal. Es gibt für alles immer ein erstes mal."
"So lasse ich mich nicht beleidigen!", fing ich an, lauter zu werden.

"Könnt ihr eure Auseinandersetzung auf ein anderes mal verschieben?", fragte Aragorn und kam auf uns zu. An Aurélia gewandt:"Ich weiß zwar nicht, von wo sie herkommen mögen, aber man sieht, dass sie nicht grad schickliches Benehmen haben. Und egal, was Jini gesehen oder nicht gesehen hat, jedes einzelne berichtete Detail müssen wir ernst nehmen." Und an mich gewandt:"Und ich weiß nicht, was mit dir los ist, aber du benimmst dich nicht wie früher. Sonst warst du immer ruhig und doch so sturköpfig und hast immer deine Meinung gesagt, aber du benimmst dich gegenüber einer Frau das erste Mal feindselig. Und das beunruhigt uns alle."

Ich atmete tief durch und sah Aragorn an. "Verzeih, Aragorn. Möglicherweise ist es der ganze Stress, der mir zusetzte."
Er legte mir die Hand auf der Schulter. "Alles gut."

"Was, wenn Jini recht hat? Was, wenn Sauron doch einen Weg gefunden hat, wieder zurückzukommen?", fragte Adan und sah Aragorn fragend und etwas ängstlich an.
"Und genau das müssen wir ernst nehmen und herausfinden", sagte Aragorn und setzte sich wieder hin.

"Aragorn", fing Arwen an und sah müde auf einmal aus. "Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie ist die Stimmung anders geworden."
"Vielleicht ist es nur die Schwangerschaft", vermutete Eowyn und strich ihr über die Hände.
Doch Arwen schüttelte den Kopf. "Nein." Dann sah sie auf und in ihren Augen sah ich die Angst darin. "Ich spüre es. Das Böse kehrt zurück."