Die lieblichst wärmste deiner Waffen
Die lieblichst wärmste deiner Waffen
Wir stehen hier, dicht beieinander.
Ich, der durch schwer' Gedanken wandert,
ja, mit den Tränen kämpfen muss.
Doch wie ein Knall ist damit Schluss.
Denn als ich aufschau, seh ich dich,
wie du mein Kugelblei machst lächerlich
und ziehst rasch, wie's kein andrer schaffe
dein Lächeln, deine lieblichst wärmste Waffe.
Zielst, schießt heißkalt mitten in mein Herz
und sprengst weg allen Lebensschmerz.
Auf mal beginnt dein süßlich' Mund
zu glänzen, leuchten, hell und bunt.
Wie edel weißer Porzellan
funkelt hervor manch feurig Zahn.
Auf deinen eingebrannten Narben
bilden sich nebst Regenbogenfarben
zarte Grübchen, klein, doch fein.
Für den Moment ist alles rein.
Und dann, nein, du willst nichts dagegen machen,
wird dein Gesicht zu einem einz'gen Lachen.
Deine Augen, damit darfst du prahlen,
fangen wie Diamanten an zu strahlen.
So wie das frühe Morgenlicht
den dunklen Nachtnebel durchbricht.
Beim ersten Sonnenstrahl, so warm,
nimmst du mich wohlig in den Arm.
Küsst lieblich mein Wundwasserfleck
und salzig Tränenperlen weg.
So fang ich an zu hinterfragen:
Müsst die Welt nicht wen'ger Leid ertragen,
wenn ein jeder würde wie du denken
und dem Andern mal ein Lächeln schenken?
Könnt' man sich's selbst nicht leichter machen,
wenn man einfach mal würd' lachen?
Wär' nicht jeder Mensch mehr frei
mit einem Lächeln oder zwei?
So bricht sich Bahn, ganz ohne Bangen,
ein Damm von Freude über meine Wangen.
Und mag das alles naiv, dumm klingen,
so tanzt mein Herz, fängt an zu singen:
„Zur Freiheit dein Lächeln!" fast, dass ich's ruf.
Schreib mit weißer Tinte in dies' Buch:
Ich tausch all' Reichtum, Mobbing, Macht, Gewalt,
dass ich mit dir an meiner Seit' werd' alt!
Denn Lieb und Frieden kann nur schaffen
Dein Lächeln, die lieblichst wärmste aller Waffen!
© 2020 Johannis Röhrs
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