Der Schein vom Äußeren Sein
Der Schein vom Äußeren Sein
Liebste Freunde, Menschen, Herzenslicht',
setzt euch zu mir an's Kerzenlicht.
Möcht' euch erzählen ein Gedicht.
Das wohl ist wahr, ob ihr's glaubt od' nicht.
Dies' Gedicht, wie ihr's auch immer wollt nennen,
handelt von einem, wie ihn alle kennen.
Lebt mit ein jedem von euch in einem Haus
und schaut meist ganz traurig aus.
Diesen Mensch ich mein', nicht klein, eher groß,
„Den Riesen" nannten sie ihn bloß,
Flößt' allen von weitem Ängste ein,
Dass keiner ihn ließ in's Herze ein.
Hat' er denn keine Freund', Familie, fragt ihr? Nein!
Dieser Mensch war ganz allein!
Denn ging er einmal aus dem Haus,
traten, spuckten sie nach ihm, lachten ihn aus.
Schrien: „Geh fort zu deinen Riesenschweinen!"
und mochte er auch noch so weinen.
Doch eines Tages war er nicht mehr da.
Einfach entschwunden, ehrlich wahr!
Hat seinen sehnlichsten Entschluss gefasst,
der ihm für immer nehmen wird all' Last.
Ging in die Weltgeschichte ein,
wo er wollt „nur" glücklich sein.
Man sagt, dass er das dort auch war,
da ihn niemals wieder jemand sah.
Denn zu spät kam er den Menschen in den Sinn.
„Wo ist bloß unser Riese hin?"
Und mit der Zeit wurd' allen klar
„dass er doch eigentlich ein ganz Lieber war".
Drum erzähl ich's euch und schreib es nieder,
dass so ein Unglück passiert nie wieder.
Ob groß, klein, schwarz, weiß, dick od' dünn:
Schaut einfach mal genauer hin.
Denn es gibt Dinge, die kann man erst nicht sehen
und nur beim genauer draufschauen recht verstehen.
Und die Moral des Riesens Lebgedicht:
Liebe lohnt sich, Hass und Missgunst nicht!
© 2020 Johannis Röhrs
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