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Kapitel 9 - Gefährliche Tierwesen

Und so verbrachten sie den Donnerstagabend lachend im Gemeinschaftsraum, sahen konzentriert auf ihre Karten und hielten sich gelegentlich die Ohren zu. Tatschlich wirkte Levi nicht weniger entspannt als sonst. Erst als sie am nächsten Tag zu ihrer letzten Unterrichtsstunde, magische Tierwesen, liefen, begann er, ein wenig unruhig zu werden.

»Es wäre schon toll, wenn ich den Platz bekommen würde«, meinte er. »Stellt euch mal vor, dann wäre ich einfach beim Mannschaftstraining dabei. Mit Fiete Beck und Tobias Wiel.«
Jan schmunzelte. Er bewunderte Levi für seine fröhliche Art und wünschte ihm den Platz von ganzem Herzen. Und allzu lange sollte es nicht mehr dauern, bis er erfuhr, wie Fiete sich entschieden hatte. Nur noch diese eine Doppelstunde und die war noch magische Tierwesen, ein Fach, das in der Regel recht schnell vorbeiging. Denn Herr Lurcus gestaltete seinen Unterricht stets lebendig und anschaulich. Es verging kaum eine Doppelstunde, in der er ihnen das Tierwesen, um das es ging, nicht auch zeigte.

Deswegen fand der Unterricht auch draußen statt, in einem Kreis aus Holzstümpfen, der einfach ›das Basislager‹ genannt wurde. Zumindest sollte er in der Theorie dort stattfinden. Meistens lief der Unterricht aber eher so ab, wie auch an diesem Tag. Herr Lurcus stand bereits vor dem Basislager, wies die Schüler an, ihre Rucksäcke dort zu lassen und führte sie dann zu einem der unzähligen Ställe, die es auf dem Gelände von Winterfels gab. Wie immer bildete sich eine dichte Traube Schüler um die Stalltür, jeder wollte als erstes sehen, welches Tierwesen sie heute kennenlernen würden. Filio hingegen blieb seiner Tradition treu und spähte durchs Fenster, um bereits einen Blick ins Innere des Stalls zu erhaschen.

Herr Lurcus sah schmunzelnd zu den Schülern vor der Tür.
»Ich freue mich, dass ihr es alle kaum erwarten könnt, das Tierwesen zu sehen. Aber heute muss ich euch leider enttäuschen. Keiner wird den Stall betreten. Wir werden alle nacheinander dahin gehen, wo Filio jetzt steht und versuchen, durchs Fenster etwas zu entdecken.«
Er wandte seinen Blick Filio zu.
»Und? Siehst du etwas?«

Filio spähte angestrengt durch die Fensterscheiben. Auf einmal ließ er einen Schrei vernehmen und trat erschrocken einen Schritt zurück. Nachdem er einmal durchgeatmet hatte, trat er wieder ans Fenster und betrachtete mit weit aufgerissenen Augen das Innere des Stalls.
»Ich danke Ihnen ganz herzlich, dass wir nicht in den Stall gehen müssen. Zwischen so einem Vieh und mir muss mindestens eine Wand sein. Was ist das?«

Nun gab es auch für die anderen Schüler kein Halten mehr. Neugierig drängten sie sich an das Fenster, wo Filio eben noch gestanden hatte. Jan war gerade dabei gewesen, seinen Schuh zu binden und fand sich deshalb am Ende der Schlange wieder.
Einige Ehuras spähten bereits durch das Fenster und reagierten ähnlich erschrocken wie Filio.

»Keine Sorge, liebe Schüler, in die Nähe eines solchen Wesens würde ich euch auch nicht in der fünften Klasse lassen. Eigentlich beherbergen wir solche Tiere auch nicht. Aber der Minister hat mich gebeten, eine Forschungsarbeit zu dieser hochgefährlichen Spezies zu erstellen. Weiß jemand, was es ist?«
Er sah erwartungsvoll in die schweigende Menge. Dann meldete sich Anna zu Wort.

»Ich glaube, es ist ein Quintaped«, sagte sie mit ihrer ruhigen Stimme.
Herr Lurcus wirkte beeindruckt.
»Sehr gut! Wie hast du das erkannt?«
»Ich habe mal einen Roman gelesen, in dem es um die Legende der Quintapeds ging.«
»Weißt du noch, was die Legende besagt hat?«, fragte Herr Lurcus.
»Die Geschichte der Quintapeds soll sich auf der Insel Drear zugetragen haben«, antwortete Anna bedacht. »Ursprünglich sollen dort mal zwei Clans gewohnt haben. Aber der eine hat hat die Anhänger des anderen eines Nachts in haarige fünfbeinige Monster verwandelt. Es sollte eigentlich eine Strafe sein. Sie war aber nicht gut durchdacht. Am Ende haben die Monster alle Menschen des anderen Clans aufgefressen.«

»Was Bücher uns alles so beibringen«, schmunzelte Herr Lurcus. »Vielleicht sollte ich auch wieder mehr Romane lesen. Tatsächlich hast du genau die wichtigen Eigenschaften genannt. Dass sie fünf Beine haben, erkennt man schon an ihrem Namen. Quintaped bedeutet so viel wie Fünffüßler.«

Als nächstes ging Herr Lurcus auf die von Anna erwähnte Legende ein. Das bekam Jan aber nur noch mit halbem Ohr mit, da er nun beim Fenster angekommen war und einen Blick in den Stall werfen konnte. Er suchte den Boden ab und entdeckte bereits nach kurzer Zeit ein scheußliches Geschöpf. Es sah noch schlimmer aus, als er es sich nach Annas Beschreibung vorgestellt hatte. Die zotteligen Haare hingen verfilzt von seinem Körper herab. Mit seinen gelblichen Hauern zerriss er gerade ein großes Stück Fleisch. Angewidert wandte Jan den Blick ab.

»Herr Lurcus, wieso behandeln wir denn heute diese widerlichen Quintapeds?«, fragte ein Mädchen aus Ehura. »Wir waren doch gar nicht fertig geworden mit den Einhörnern letzte Woche.«
»Eine berechtige Frage, Miriam. Und du kannst ganz unbesorgt sein, mit den Einhörnern geht es auch nächste Woche weiter, schließlich geht es um die auch in eurer nächsten Arbeit. Aber aus gegebenem Anlass dachte ich, ist es angebracht, eine Stunde Quintapeds einzuschieben. Hat jemand heute Morgen Zeitung gelesen?«

Jan und Levi sahen sich schuldbewusst an. Sie hatten die Zeitung gelesen. Aber nur, welche Quidditchspiele am Wochenende stattfinden würden. Den politischen Teil hatten sie übersprungen. Doch damit waren sie nicht die einzigen. Da niemand die Hand hob, beantwortete Herr Lurcus seine Frage selbst.

»Gestern in den frühen Morgenstunden wurde im Hamburger Uwalon-Magizoo eingebrochen. Und es wurde das gefährlichste Tier entwendet, das der Zoo zu bieten hat. Ein Quintaped. Niemand weiß, wer hinter dem Einbruch steckt. Und niemand weiß, wo das Quintaped nun ist. Daher hat Herr Tuplantis entschlossen, dass ihr über solche Kreaturen in Kenntnis gesetzt werdet. Und dass ihr lernt, wie ihr euch gegen sie verteidigt. Frau Castor hat mich gebeten diese Aufgabe zu übernehmen, da ihr diese Wesen, verständlicherweise, nicht ganz geheuer sind.«

»Ihr ist schon die MuggelMag-Namensliste nicht ganz geheuer«, spottete Lina leise.
Doch Jan konnte dafür kein Lachen aufbringen. Dafür hatte ihn Herrn Lurcus' Ankündigung zu sehr beunruhigt. Er hatte schon Angst, das Quintaped hinter einer Fensterscheibe und einer magisch gesicherten Wand zu sehen. Der Gedanke, dass so ein Geschöpf entführt worden war und frei herumlief, gefiel ihm überhaupt nicht. Bestimmt steckte Pettigrew dahinter. Was hatte dieser Verrückte jetzt schon wieder vor?

Von dieser Sorge getrieben, passte Jan besonders gut auf, was Herr Lurcus sagte und notierte sich alles, was er für wichtig hielt, in seinem Schnellhefter. Doch als ihr Hauslehrer am Ende der Stunde mit ihnen zurück zum Basislager ging, fühlte Jan sich trotzdem nicht wirklich sicher. Herr Lurcus hatte Quintapeds als zauberunempfindlich und brutal beschrieben. Die Möglichkeiten, die sich einem boten, wenn man einem Quintaped begegnete, konnten alle keine Überlebensgarantie bieten. Auch die anderen Schüler wirkten ein wenig bedrückt, niemand von ihnen redete etwas. Daher versuchte Herr Lurcus seine Schüler wieder ein wenig aufzumuntern, als sie im Basislager angekommen waren.

»Das heute war eine reine Vorsichtsmaßnahme«, erklärte er noch einmal. »Es gibt keinen Anlass, davon auszugehen, dass die Entführung das Quintapeds euch in irgendeiner Weise betrifft. Der Grund, warum wir das Thema heute durchgenommen haben, sind Herrn Tuplantis' wichtigsten Werte: Ehrlichkeit und Sicherheit. Er möchte euch über das in Kenntnis setzen, was in der Welt passiert und euch auch für den Notfall vorbereiten. Aber bitte lasst dies nicht eure Stimmung hinunterziehen. Wir sollten uns viel lieber darüber freuen, dass wir wieder ganz normal zur Schule gehen können. Wisst ihr, ich finde es immer noch schön, euch wieder unbesorgt zur Burg gehen lassen zur können. Ich muss mir keine Sorgen machen, dass ihr von irgendwem unterwegs angegriffen werden. Freuen wir uns darüber! Das letzte Jahr hat uns gezeigt, dass das keine Selbstverständlichkeit ist.«

Und mit diesen Worten beendete er den Unterricht. Tatsächlich fühlte Jan sich besser als auf dem Weg zum Basislager. Herr Lurcus hatte recht. Der Unterricht heute war eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen. Es gab keinen akuten Grund, sich Sorgen zu machen.

»Herr Lurcus hat etwas geschafft, was ich kaum für möglich gehalten hätte«, riss Levi ihn aus den Gedanken.
»Ja, es ist schon krass, dass er dieses Vieh in einem Stall hält und zu ihm eine Forschungsarbeit schreibt. Ich hoffe nur wirklich, dass er dabei vorsichtig ist.«
»Das stimmt, aber das meinte ich gar nicht. Er hat mich erfolgreich vom Quidditch abgelenkt. Ich habe in der gesamten Doppelstunde nicht einen Gedanken daran verschwendet, ob Fiete mich wohl ins Team aufnimmt oder nicht. Nur jetzt kommt die Aufregung langsam wieder.«

»Und gleich gibt es etwas Gutes zu essen, das bringt dich auch auf andere Gedanken!«, meinte Filio zuversichtlich. Dann blieb er plötzlich stehen und lauschte. »Anna, bist du das eigentlich, die da singt?«
»Singt?«, wiederholte Anna überrascht. »Nein, wieso?«
»Es hörte sich ein wenig an wie du. Seid mal leise!«
Die anderen Schüler blieben stehen. Hannes, Leif und Henry stoppten ihre hitzige Diskussion über Quidditch. Jetzt hörte Jan es auch. Eine leise, sanfte Stimme sang ein Lied.

»Vergangen ist des Morgens Nebelschleier
Der Sonne Strahlen färben Stadt und Park
Die Schäfchenwolken spiegeln sich im Weiher
Willkommen seist du, schöner neuer Tag!«

»Es kommt von dort!«, erkannte Hannes und deutete zwischen zwei Ställe.
»Dann lasst uns nachsehen«, meinte Leif entschlossen.
»Was erwartest du?«, fragte Lina skeptisch. »Das Celestina Warbeck zwischen diesen stinkenden Ställen steht und ein Konzert gibt.«
Leif lachte.
»Ich habe keine Ahnung. Genau deswegen will ich es herausfinden.«

»Sollten wir nicht lieber Herrn Lurcus Bescheid sagen?«, fragte Klara zögerlich. Der kleinwüchsige Ehura blickte mit besorgtem Blick in die Richtung, aus der der wunderschöne Gesang ertönte.
Ronja Marell, neben deren kräftiger Statur Klara noch einmal besonders zierlich wirkte, schüttelte den Kopf.
»Das können wir immer noch nachher machen«, entgegnete sie entschlossen. »Jetzt schauen wir erst mal, was das ist.«
Und somit ging sie neugierig in die Richtung, aus der der Gesang noch immer ertönte.

»Treibt die Sorge dir die Freude fort?
Folge unsren Stimmen!
Wir führen dich zu einem freudvoll'n Ort
Um den Ängsten zu entrinnen!«

»Vielleicht eine Einladung zur neu gegründeten Schulseelsorge«, scherzte Filio, der direkt hinter Ronja lief und versuchte, leise den Text nachzusummen. »Ist dir deine Freude fort. Dann folge uns sofort...«
»Tu der Welt einen Gefallen und werde niemals Sänger«, unterbrach Lina seine Darbietung, während sie sich weiter zwischen den Ställen vorwärtsbewegten. Jan schüttelte ungläubig den Kopf. Was war das für eine skurrile Aktion? Auf der Suche nach der Verursacherin dieser süßlichen Klänge bewegten sie sich durch ein Labyrinth aus Ställen, vollkommen unwissend, was sie erwarten würde. Und auch Jan konnte es sich beim besten Willen nicht vorstellen. Aber er genoss es einfach gemeinsam, mit seinen Freunden ein kleines Abenteuer zu erleben.

Er fühlte sich ein wenig an die Suche nach Herrn Jorski zwischen den Gewächshäusern erinnert. Der Unterschied war nur, dass er diesmal keine Angst haben musste, jeden Moment von einem Schwarzmagier attackiert zu werden.
Während sie an zwei steinernen Ställen vorbeigingen, wurde der Gesang lauter. Sie kamen ihrem Ziel näher.

»Macht die Furcht dir schwer dein Herz?
Ist dir die Hoffnung lang verglomm'n?
Fühlst du nur noch diesen Schmerz?
Dann musst du einfach zu uns komm'n

»Jetzt wird es aber tiefgehend hier«, spottete Lina.
»Aber wirklich«, sagte Filio. »Ich sollte die Sängerin gleich fragen, was der Sinn des Lebens ist. Wer so ein lyrisches Meisterwerk verfassen kann, muss auch darauf eine Antwort parat haben.«

»Habt ihr das gehört?«, fragte in diesem Moment Klara.
Leif sah sie verwundert an.
»Natürlich haben wir das gehört. Nur deswegen gehen wir ja hier lang.«
»Nein, ich meine nicht das Lied«, erklärte sich Klara. Sorge schwang in ihrer Stimme mit. »Da war ein Lachen. Ein schrecklich hohes und schrilles Lachen.«

»Ich habe nichts gehört!«, gestand Levi. »Seid mal leise, bitte!«
Jan lauschte in die Stille hinein, Außer einer weiteren Strophe, in der es nun um Träume und Sehnsüchte ging, bemerkte er nichts. Doch dann hörte er es auf einmal auch. Ein hässliches Lachen, das ganz so klang, als wollte es diesen wunderschönen Gesang verspotten. Und dann ertönte auf einmal ein markerschütternder Schrei.

Jan brauchte einen Moment, um zu realisieren, dass er von dem Ehura Julius Klein kam, der wenige Meter neben ihm zu Boden gegangen war. Er hielt sich mit seiner Hand an sein Knie und begann plötzlich, stark zu zittern. Es riss seine Augen weit auf.
»Da!« schrie er heiser und deutete auf das Dach eines Stalles.

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