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Kapitel 4 - Die Insel Drear

Ihre Eltern warteten bereits bei den Goldenen Statuen auf sie. Astrid Niegel saß mit Jans Eltern auf einer Bank und als Jan und Levi sich ihnen näherten, hörten sie, dass Levis Mutter den beiden gerade erklärte, wen die Goldenen Figuren darstellten. Levis Vater stand etwas abseits von den dreien und unterhielt sich mit einem kräftigen Mann mit Karohemd und Zottelbart.

»Onkel Steffen!«, rief Levi begeistert und lief auf den Mann zu. Jan folgte ihm etwas unbeholfen.
»Levi, mein Junge!«, grüßte der bärtige Mann seinen Neffen und klopfte ihm zur Begrüßung kräftig auf die Schultern. »Es ist schön, dich zu sehen. Hattest du einen schönen Tag?«
Levi nickte eifrig.
»Oh ja! Es war noch besser, als ich es mir vorgestellt hatte. Und ich dachte eigentlich schon, das ginge nicht. Aber seit wann bist du denn hier? Warum hast du heute Morgen nicht den Portschlüssel mit uns genommen?«

»Ich wäre wirklich gerne mit euch gereist«, antwortete Steffen mit Bedauern in der Stimme. »Aber die Kinder... Sie hätten Fragen gestellt, wenn ich schon morgens aufgebrochen wäre. Und glaub mir, nichts ist für die Geheimhaltung der Zauberei gefährlicher als neugierige Kinder.«
Er lachte kräftig. Dann fiel sein Blick auf Jan.
»Und du bist Jan?«, fragte er und reichte ihm freundlich die Hand. Der nickte unsicher. »Freut mich, dich kennen zu lernen. Ich bin Levis Onkel Steffen. Genetisch gesehen bin ich genau das Gegenteil von dir. Du kommst aus einer Muggelfamilie und hast Zauberkräfte, ich komme aus einer Zaubererfamilie und habe keine. Das soll mal einer verstehen! Aber ich freue mich natürlich für dich. Es ist schon faszinierend zu sehen, was die Zauberei mittlerweile alles kann. Ich habe mich hier auf der Messe auch ein wenig für meinen Betrieb eingedeckt. So ein Helm von MuggelMag ist einfach besser als einer aus dem Baumarkt.«

»Jan! Levi!«, rief in diesem Moment Levis Mutter. »Da seid ihr ja. Mit Pünktlichkeit habt ihr es heute ja nicht so. Kommt mit, wir wollen doch noch zur Rede von Ministerin Granger.«
Jan und Levi warfen sich schuldbewusste Blicke zu. Dann folgten sie eilig Levis Mutter, die sich zielstrebig einen Weg durch die sich lichtende Menge bahnte. Als Jan zu seinen Eltern stieß, stach ihm direkt die Handtasche seiner Mutter ins Auge. Sie beulte sich immer wieder kurz aus und raschelte dabei geheimnisvoll. Keine Frage - darin bewegte sich etwas. Jan riss erschrocken die Augen auf. Was hatte seine Mutter nur da drin?

»Mama?«, fragte er mit einem skeptischen Unterton. »Was hast du denn gekauft?«
Seine Mutter hielt ihm stolz ein Armband aus Blumen entgegen.
»Das hier meinst du? Das habe ich bei Boots Blumen-Bauwagen gekauft. Aus echten Lupinen gefertigt. Und sie verwelken nie! Hast du auch etwas Schönes gefunden?«
»Ja, habe ich«, antwortete Jan zögerlich. »Aber eigentlich meinte ich das in deiner Tasche. Was bewegt sich denn da?«
Daraufhin sah sie ihn ernsthaft überrascht an und wandte ihren Blick dann der Handtasche zu. Genau in diesem Moment steckte ein pelzig schwarzes Tier mit Entenschnabel seinen Kopf heraus. Jans Mutter schrie erschrocken auf. Das ulkige Geschöpf krabbelte unterdessen aus der Tasche heraus und kletterte geschickt an dem Kleid von Jans Mutter nach unten. Nun erkannte auch Jan, worum es sich handelte - Ein Niffler. Und er wusste auch, was diese Tierwesen taten. Sie stahlen Gold. Waren sie etwa zum Opfer von magischen Verbrechern geworden?

Zu erschrocken, um etwas tun zu können, beobachtete er, wie der Niffler über den Boden huschte - genau in die Arme eines alten Mannes. Er trug einen langen, grauen Mantel und einen gelb-schwarzen Strickschal. Seine lockigen Haare waren reinweiß und sein Gesicht von Falten geziert. Trotz des gebrechlichen Eindrucks, den er machte, fing er den Niffler geschickt ein und ließ ihn an einem Bein in der Luft baumeln.

»Linnie«, grummelte der Alte und begann den Niffler am Bauch zu kitzeln. »Habe ich dir nicht gesagt, du sollst bei mir bleiben? Was hast du wieder eingesteckt?«
Der Niffler zappelte wild um sich, doch schließlich sah Jan, wie etwas Goldenes aus seinem Bauch purzelte und auf dem Boden landete. Seine Mutter erkannte es sofort und lief zu der Stelle, um es aufzuheben. Es war ihr Ehering. Noch im Auto hatte sie erzählt, dass sie ihn lieber in der Tasche verstaute, damit er ihr nicht geklaut würde. Nun legte sie ihn sich demonstrativ um den Ringfinger und musterte den Niffler und seinen Besitzer skeptisch.
»Es tut mir aufrichtig leid«, meinte dieser gerade, allerdings ohne den Blick von seinem Niffler abzuwenden. »Ich hatte ihr versprochen, dass sie mit auf die InWEx darf. Aber ich hatte gedacht, sie würde sich besser benehmen. Es scheint, als hätte sie einiges von ihrem Großvater geerbt.«

Zum ersten Mal blickte er Jans Mutter kurz an.
»Gibt es sonst noch etwas, das Sie vermissen?«, fragte er. Er sah auf den Boden, wo sich ein paar Galleonen, sowie ein goldener Armreif und eine Kette gesammelt hatten.
Jans Mutter durchstöberte skeptisch ihre Tasche und schüttelte den Kopf.
»Alles noch da.«
Der Mann mit dem gelb-schwarzen Schal schüttelte den Kopf und warf seinem Niffler einen mahnenden Blick zu.
»Bei Merlins Barte, Linnie«, schimpfte er und ließ den Niffler in eine Tasche seines Mantels krabbeln, während er mit einer geschickten Bewegung seines Zauberstabs das Gold in seine Hand fliegen ließ. »Dann muss ich wohl die Menschen suchen gehen, denen dieser Besitz abhanden gekommen ist.«

Jans Mutter starrte entgeistert auf das auffällige Tierwesen.
»Dieses seltsame Geschöpf da hat den ganzen Schmuck geklaut und... gefressen?«
Jan unterdrückte ein Schmunzeln über die Ausdrucksweise seiner Mutter. Doch zu seiner Überraschung schüttelte der Mann den Kopf.
»Nein. Das war mein Niffler. Seltsame Geschöpfe gibt es nicht. Nur engstirnige Menschen. Und ein paar von ihnen muss ich nun ihre Besitztümer zurückgeben. Entschuldigen Sie mich!«

Und mit diesen Worten drehte er sich um und schon bald wurde sein wehender grauer Umhang und sein altmodisch aussehender Koffer von der Menschenmenge verschluckt. Jans Vater tauchte neben seiner Frau auf und sah sie besorgt an.
»Ist alles gut bei dir? Was wollte dieser Mann?«
Doch Jan bekam ihre Antwort nicht mehr mit. Dann genau in diesem Moment erschien auch Levi neben ihm.
»Jetzt ist er weg«, stellte er enttäuscht fest.
»Dann brauchst du dir schonmal keine Sorgen zu machen, dass dir irgendwas geklaut wird«, versuchte Jan ihn aufzumuntern. »Und ich bin mir sicher, dass wir dieses Jahr in der Schule auch wieder welche behandeln werden. Herr Lurcus mag Niffler einfach zu gerne, um sie mal ein Jahr auszulassen.«
»Ich meine doch gar nicht den Niffler«, entgegnete Levi. »Ich meine Newt Scamander.«

Jan klappte die Kinnlade herunter.
»Das... das war Newt Scamander? Er läuft einfach hier auf der Messe herum? Ohne Personenschutz?«
»Ich glaube, Mister Scamander würde sich ungerne von einem Personenschutz begleiten lassen«, wandte Henning Niegel ein. »Trotz seiner enormen Bekannt- und Beliebtheit hat er nie aufgehört, ein Mensch zu sein. Ganz anders als dieser aufgeblasene Schnösel Alex Pettigrew.«
»Da habt ihr zwei auf jeden Fall immer etwas zu erzählen, wenn ihr euch mit Zauberern trefft«, sagte Astrid Niegel lachend an Jans Eltern gewandt. »Von Newt Scamanders Niffler bestohlen worden. Das haben sicherlich noch nicht allzu viele erlebt!«

Jans Eltern mussten sie allerdings erst einmal erklären, wer Newt Scamander überhaupt war. Ganz offensichtlich hatte dieser Name nicht in den Büchern von Herrn Hausmann über Zauberei gestanden. Doch auf einmal erinnerte sich Jans Mutter an eine Passage.
»Das war dieser Zauberer, der mit seinem magischen Koffer durch die Welt reist und Tierwesen rettet?«, fragte sie überrascht. »Den gibt es wirklich? Ich hatte gedacht, das wäre nur so ein Märchen. Ein Robin Hood der magischen Tiere.«
Und so hatten sie ein Gesprächsthema für den Weg bis zur Bühne gefunden. Nachdem Henning Niegel von den verschiedenen Wesen erzählt hatte, die in Newt Scamanders Koffer und in seinem Londoner Anwesen zu Hause waren, wirkten Jans Eltern noch faszinierter, als sie es ohnehin schon gewesen waren.

Kurz darauf kamen sie bei einer großen Bühne an, die zwischen dem Bereich für Transport und der überdimensionierten Glaskugel errichtet worden war. Vor ihr hatte sich bereits eine große Menschenmenge versammelt. Doch von der Rednerin fehlte noch jede Spur. Nur ein junger Zauberer stand auf der Bühne und bereitete das steinerne Rednerpult vor. Jans Eltern nutzten die Wartezeit, um Jan danach zu fragen, wie sein Nachmittag gewesen war. Und im Gegenzug wollte Jan natürlich auch wissen, wie es seinen Eltern auf der InWEx gefallen hatte. Und während die fasziniert von dem berichteten, was sie alles gesehen hatten, verging die Wartezeit wie im Flug.

Schon bald verließ der junge Mann die Bühne. Danach wurde der Geräuschpegel in der Halle schlagartig leiser. Aus den lauten Gesprächen wurde ein gespanntes Gemurmel. Und dann trat die Person auf die Bühne, auf die die Zuschauer gewartet hatten: Die neue englische Zaubereiministerin Hermine Jean Granger. Sie ging mit selbstbewussten Schritten auf das Rednerpult zu, behielt dabei aber stets ein freundliches Lächeln auf den Lippen. Jan kannte Granger vor allem wegen des Bilds, das im Eingangsbereich von Winterfels hing und die Zaubereiministerin in ihren jungen Jahren mit ihren zwei besten Freunden zeigte. Sie hatte sich äußerlich nicht viel verändert. Noch immer hatte sie buschige, braune Haare und auffallend gerade Zähne. Doch trotzdem merkte Jan, dass die Frau, die vor ihm auf der Bühne stand, nicht mehr das Mädchen von dem Foto war. Sie wirkte nun reifer und erwachsener. Und dennoch konnte man ihr eine leichte Aufregung ansehen, als sie nun an das Rednerpult stellte und ihre Aufmerksamkeit der versammelten Menge zuwandte.

»Guten Abend liebe Messebesucher«, begrüßte sie die Anwesenden mit einer klaren Stimme. »Ich bedanke mich, dass ihr so zahlreich hier erschienen seid. Und ich bedanke mich außerdem bei den Ausstellern, die sich die Zeit genommen haben, ihre Innovationen für die schaulustigen Augen der Welt zu präsentieren. Hier in London. Ich selbst hatte das Vergnügen, ebenfalls einen Blick auf die faszinierenden Neuheiten zu werfen. Wer auch nur ein kurzes Interview von mir gelesen hat, weiß, wie viel mir ein gutes Buch bedeutet. Der Stand von Flourish & Blotts war daher um einige Bücher leichter, nachdem ich ihn besucht habe.«
Schmunzelnd machte sie eine kurze Redepause und nahm einen Schluck aus dem Glas, das auf ihrem Rednerpult stand.

»Aber natürlich ist mir auch nicht entgangen, dass die magische Industrie vor allem im Bereich der Kommunikationswege beeindruckende Forschungsfortschritte zu vermelden hat. Ich bin den Unternehmen dieser Branche zutiefst dankbar für die Entwicklung von Zwillingsbüchern, Eulentunneln und Verschwinde-Briefkästen. Denn in Deutschland wurde uns in diesem Jahr auf erschreckende Weise offenbart, wie naiv unser blindes Vertrauen in die klassische Eulenpost doch war. Und ebenso naiv war unsere Hoffnung, nach Voldemort würde es nie wieder jemanden geben, der versucht, unsere magische Welt zu entzweien. Titus Pettigrew hat uns schmerzlich bewusst gemacht, wie falsch wir doch lagen. Die abscheuliche Ideologie, die bereits von Grindelwald vertreten wurde, von Voldemort auf grauenvolle Weise praktiziert wurde und nun in Pettigrew wieder erwacht, kann man nicht in einem Kampf besiegen. Die Schlacht von Hogwarts hat ihre Vertreter in ihre Schranken verwiesen. Aber sie konnte nicht das Hirngespinst eliminieren, Zauberer seien etwas Besseres als Muggel. Ebenso wenig den Aberglauben, Muggelgeborene wie ich hätten weniger Wert als die sogenannten Reinblüter. Pettigrew scheint vorerst einen Rückschlag erlitten zu haben, aber ich warne uns davor, den Fehler der letzten Jahre fortzuführen: Das Böse zu unterschätzen. Denn das zerstörerische und spaltende Gedankengut schläft nicht. Wir müssen dem eine entschiedene Botschaft zukommen lassen. Auch wir schlafen nicht!«

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Robert Dennert schlief in der Tat nicht. Seit zwei Tagen hatte er schon kein Auge mehr zugedrückt. Und das machte ihm zunehmend zu schaffen. Der Trank der offenen Augen verlor trotz immer höherer Dosierung drastisch an Wirkung. Er war kurz davor einzuschlafen. Und das trübe Wetter auf der einsamen Nordseeinsel Drear schenkte ihm nicht gerade mehr Energie. Mit einem Gähnen zog er eine Phiole aus der Tasche, betrachtete die niedrige Füllmenge, die hinter dem groß aufgedruckten X noch zu erkennen war und nahm einen Schluck. Das Aroma von frischen Erdbeeren erfüllte seine Zunge und zauberte ein schwaches Lächeln auf seine Lippen. Wenn es in der Zaubererwelt so etwas wie einen Nobelpreis geben würde, dann hätte X-Potion ihn für seine Tränke auf jeden Fall verdient. Er spürte, wie langsam die Kraft in seine Augenlider zurückkehrte und seine Beine auf einmal wieder in der Lage waren, den Rest seines Körpers zu tragen.

Mit möglichst großem Tatendrang trat er aus ihrem Baumhaus. Vor ihm erstreckte sich der dunkle Mischwald der Nordseeinsel Drear. Robert stellte sich an das Gelände des provisorischen Balkons und sah hinab. Jemand anderen hätte bei diesen schwindelerregenden Höhen die Angst gepackt. Aber nicht Robert. Er war es gewohnt, auf den abgelegensten Dächern zu stehen und seine Arbeit als Dachdecker zu verrichten. Ein Seufzen entwich ihm, während er seine schwarze Rahmenbrille abzog und mit einem ungesagten Zauber reinigte. Er vermisste seine Arbeit bei der MaG Dachdecker GmbH. Er hatte es geliebt, die staunenden Augen der Kann-Nicht-Zaubern zu sehen, nachdem er innerhalb kürzester Zeit die schlimmsten Schäden behoben hatte. Und das Geld, dass er dafür bekommen hatte, war ihm nicht weniger lieb gewesen. Doch auch wenn er nur halb so gut dafür bezahlt worden wäre, dann hätte er seine Arbeit als Geschäftsführer der MaG Dachdecker GmbH seiner Arbeit, die er hier auf dieser gott- und menschenverlassenen Insel verrichtete, vorgezogen. Aber er wusste, dass er keine andere Wahl hatte, als Titus zu helfen. Er kannte diesen Schwarzmagier gut genug, um zu wissen, dass sein Plan Erfolg haben würde. Und dann wollte er nicht auf der falschen Seite stehen.

Robert sah, wie rote Funken in Form eines Ausrufezeichens aus dem dichten Wald in den trüben Himmel schossen. Er seufzte erneut. Dann richtete er seinen Umhang und disapparierte vom Balkon ihres Baumhauses. Nur kurze Zeit später tauchte er im Geästs seines Baumes mitten im Wald wieder auf. Sein erster Blick galt seinen Armen und Beinen. In seinem aktuellen Müdigkeitszustand traute er sich auch bei solch kurzen Distanzen zu, dass er zersplinterte. Er war mittlerweile bei jedem Apparieren dankbar, dass er alle seine Finger und Zehen bei sich behalten hatte.

Sein zweiter Blick galt dem Boden unter ihm. Er lächelte grimmig, als er die beiden verschlossenen Lebendfallen am Boden sah. Zwei. Das machte insgesamt zehn. So wie es von Titus geordert worden war. Sein Auftrag war erfüllt. Er sah sich in den Baumkronen um und entdeckte die bullige Gestalt von Andreas Stein. Es war ein Wunder, dass der Ast, auf dem er hockte, sein Gewicht tragen konnte. Vermutlich war es ein besonderer Baum. So wie alles auf dieser Insel besonders war. Für Robert war sie mittlerweile allerdings nur noch eins: Besonders anstrengend.
Nur noch diese zwei, redete er sich in Gedanken zu. Dann hast du es geschafft.

Auf einem weiteren Baum entdeckte er Barbara Stein. Sie war fast so schwer und auch fast so schwer von Begriff wie ihr Bruder. Die beiden als einzige menschliche Begleitung mit sich auf dieser Einöde zu haben, war wie eine Höchststrafe für Robert gewesen. Doch er wusste, warum sie für diese Aufgabe ausgewählt worden waren. Und wenn er daran dachte, dass Titus kurzzeitig mit dem Gedanken gespielt hatte, den wahnsinnigen Thorfinn Rowle mit ihm auf diese Insel zu schicken, dann war er sogar noch recht dankbar dafür, dass die Wahl schlussendlich auf die beiden Trollhirne gefallen war.

Er gab ihnen einen Daumen nach oben. Dann zückte er seinen Zauberstab und richtete ihn auf die rechte der beiden Boxen.
»Move adporto!«, rief er dann im Einklang mit seinen zwei Mitstreitern. Daraufhin gab die Kiste zuerst ein kräftiges Ruckeln von sich, als sei sie ein bockiges Tier, dann setzte sie sich allerdings langsam und schwerfällig in Bewegung. Robert nickte zufrieden. Er gab Andreas und Barbara ein zweites Zeichen, dann wiederholten sie den Zauber mit der zweiten Lebendfalle. Auch sie verschwand kurz darauf in einem unruhigen Trab zwischen den Bäumen. Erleichtert seufzte Robert. Er gab seinen Begleitern ein weiteres Handzeichen, dann disapparierte er wieder.

Kurz darauf fand er sich auf dem Deck der Wormtail wieder. Er blickte nach unten. Zehn Finger. Zwei Beine. Dann stieg er die Treppen hinunter in den Bauch des Frachters. Wie jedes Mal, wenn er die rostigen Stufen nach unten schritt, überkam ihn eine gewisse Ehrfurcht. Nicht, weil das Schiff besonders ansehnlich oder modern war, sondern einfach deswegen, weil es ein Schiff war. Und weil Titus befohlen hatte, es zu nutzen. Robert kannte Titus gut genug, um zu wissen, wie sehr er jegliche Muggelerfindungen verabscheute. Bevor er mit einem Schiff oder einem Auto fahren würde, nähme er sich einen Streeler als Reittier. Dass Titus für diese Mission eine Ausnahme gemacht hatte, zeigte, wie wichtig ihm das Ergebnis war. Eine Porttür, eine Thestral-Kutsche, all das war ihm zu riskant gewesen. Und so hatte er ein Muggelschiff in seinen Besitz gebracht, es mit allen möglichen Tricks umgebaut und es Robert gegeben – zusammen mit seiner Aufgabe. Robert blickte zufrieden in den Frachtraum, wo sich bereits acht Container befanden. Ein Schmunzeln huschte über sein Gesicht, als sein Blick auf die zwei freien Plätze fiel. Sie würden nicht mehr lange leer sein. Und dann war er endlich von dieser verfluchten Insel befreit.

Kleine Anmerkung meinerseits: Möglicherweise war das Kapitel ursprünglich etwas anders geplant, aber aufgrund eurer Newt-Scamander-Wünsche habe ich es noch um eine Szene ergänzt. Ich hoffe, sie entspricht euren Erwartungen ;)

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