Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

17

Er hörte seinen eigenen Schrei noch in den Ohren, während um ihn herum schon wieder Stille war. Das Kind schaute mit grossen Augen zu ihm auf und er wusste, Melli hatte alles vergessen, wie damals, fing sie wieder bei null an. Deshalb hätte er es bevorzugt, sie unsterblich zu machen, aber es war ja ihre Entscheidung, diesen Weg zu gehen. Im letzten Augenblick, bevor der Zeitstrudel beide fortgerissen hatte, selbst ihn, den mächtigen- nicht mehr so mächtigen, korrigierte er- Gott, hatte sie Panik bekommen, doch es war zu spät, er hatte die Zeit bereits angehalten. Für dich, kleines Mädchen, dachte er, und war dieses Kind süß, selbst im schattenhaften Dunkel mit den lichtempfindlichen Schriften. Er hob die Hand, wie beim ersten Mal, als dies geschehen war, sie wich zurück und würde gleich flüchten, doch er packte ihren Hals und zog sie näher heran, so, wie seine wilde Ehefrau es ihm immer gezeigt hatte. Doch dies hier war sie noch nicht, Melanie war voller Angst und zitterte, er sah ihr tief in die Augen und sie erschlaffte. Sanft nahm er sie auf seine Arme und huschte durch das hintere, verborgene Treppenhaus nach unten. An diesem Tag hatte er vergessen, die Tür abzuschliessen, was fast nie vorkam. Karma, dachte er. Und was zur Hölle machst du hier eigentlich?

„Mach mich zu deiner Liebessklavin."hörte er sie im Kopf kichern, es war noch zu frisch.

Doch diese Melanie gab es nicht mehr. Er hatte sie ausgelöscht und diese kleine Ausgabe geschaffen, die friedlich auf seinem Arm schlief. Er strich durch ihr noch chemisch unbehandeltes, dunkelblondes Haar, schmunzelte über die Einhornzopfspange. Er könnte es nicht ertragen, wenn sie sich von ihm abwandte! Denn von nun an konnte er nichts mehr beeinflussen. Wie schon bei der ersten Rückführung musste er damit rechnen, dass sie einen anderen Weg ging, einen Weg ohne ihn, damals hatte er es aber in Kauf genommen, da hatte er nicht gewusst, dass er es tatsächlich so lange mit diesem Menschenkind aushalten würde. Melanie wurde wach und blinzelte ihn an, er hatte sie in den morschen Sessel in seinem Büro abgelegt. Sie blickte sich um und flüsterte: „Wow."

Er lachte leise.

„Sind sie ein Zauberer?"piepste sie dann.

Er nickte. Nun machte sie so ein niedliches Gesicht, dass er sie am Liebsten aufgefressen hätte.

Dann fror ihr Staunen wieder ein und ihr Blick wurde dunkel.

„Aber kein Guter?"hauchte sie ängstlich.

Er lächelte: „Was würde ein guter Zauberer jetzt tun?"

Nun leuchteten ihre Augen wieder, Himmel, war dieses Kind bezaubernd, dachte er, ich will sie behalten!

„Ein Einhorn rufen!"flüsterte sie verschwörerisch.

Er verzog den Mund. Ihre Kulleraugen waren auf ihn gerichtet und eine Erinnerung schoss durch seinen Kopf, Melanie lachend auf der Flucht vor ihm, er mit „Einhorn" hinterher. „Nein, dieses will ich nicht!"hatte sie gealbert. „Das ist hässlich und schrumpelig." Er hatte sie eingeholt und vorwärts gegen die Marmorsäule in dem Museum gedrückt, in dem er arbeitete, sie hatten mal wieder eine Nachtschicht eingelegt.

„Warum gucken sie so komisch?"piepste Klein Melanie. „Zaubern sie gerade?"

Oh nein, dachte er, du verzauberst mich.

„Schliess die Augen."befahl er sanft.

Sie folgte. Wie sie da sass, die dünnen Ärmchen auf den Lehnen, die kleinen Finger nervös in das zerschlissene Leder gekrallt. Der Einhornring war nach unten gedreht, ihre zarten, blassen Beine guckten unter dem hellblau-karierten Rock hervor. Nein, Melli, dachte er, du hattest Unrecht. Du würdest traumatisiert sein, wenn ich dir jetzt mein Einhorn zeige!

„Ich kenne keine Einhörner, aber das hier."raunte er, schloss ebenfalls die Augen und visualisierte Pegasus.

Nahm das Mädchen mit auf einen Rundflug durch zauberhafte Blumenwelten. Sie juchzte leise, als er hoch empor stieg, über ihnen ihnen glitzerten die Sterne, um sie herum weiche, weisse Wolken, Melanie berührte die Mähne des Pferdes, strich hindurch und er genoss ihren kleinen Körper vor sich, sah, dass er in der Urgestalt war. Sie drehte sich um und guckte ihn neugierig an, er schob ihren Kopf Richtung Himmel. „Da, schau. Das ist das Sternbild des Pegasus."

Nun begann er, wie früher, zu erklären. Und spürte, dass sie in diesem Alter noch offener war, sie nahm alles auf, mit kindlichem Staunen. Und stellte sehr viele Fragen! Sie wollte es ganz genau wissen. Es konnte doch nicht sein, dass Pegasus gleichzeitig im Himmel war und sie auf ihm sass und flog!

„Du wolltest doch Magie."raunte er amüsiert.

„Dann ist er gar nicht da?"

„Doch, du spürst ihn, oder?"lächelte er.

Sie nickte. Fragte nach dem nächsten Sternbild. Und später hatte er eine Stunde Astrologie gelehrt, auf dem Rücken des Pegasus. Nicht schlecht für einen Donnerstag vormittag, dachte er. Das Telefon riss ihn aus der anderen Welt und er zuckte zusammen, Pegasus stürzte und Melanie schrie. Schnell sprang er auf und hielt ihr den Mund zu.

„Sch...komm zurück. Öffne die Augen."befahl er.

Sie schüttelte ihn ab und guckte ihn an. Dann ging er ans Telefon.

„Boss, sie suchen ein Schulmädchen."

„Sie hat sich im Keller verlaufen. Ich bringe sie gleich hoch."erwiderte er, sein Herz brach.

Doch am nächsten Tag kam Melanie wieder. Er bat sie, nicht am Tresen nach ihm zu fragen, weil er nicht wollte, dass komische Gerüchte aufkamen. Sie fragte, was für Gerüchte, er schwieg. Natürlich! Melanie wurde immer zutraulicher und mutiger, wenn sie zusammen waren, er musste fast aufpassen, dass er ihr nicht zu dicht kam. Sie spürte die Imagination besser, je dichter sie war, so wollte sie natürlich auf seinem Schoss sitzen und er predigte sich immer wieder vor, dass sie noch nicht die Melli war, die er später lieben würde und hielt sie mit Gewalt körperlich fern. Er hatte es geschafft, dass sie eine Verbindung gefunden hatten, sie hinterfragte nicht, nahm es anstandslos an, dass er ein Magier war und die Bibliothek ein magischer Ort. Und er tat alles dafür, dass sie die Schatten nicht sah. Füllte das junge Mädchen mit Wissen, stillte ihre Neugier, amüsierte sich, wenn sie sich aufregte, wenn sie etwas nicht kapierte, was nicht zu kapieren war, und beruhigte sie, wenn sie Angst hatte. Vor ihren Mitschülern, vor der Welt, vor sich selbst, er wurde zu ihrem Fels und sie zu seiner Muse. Zur unschuldigen Muse. Ein Jahr lang erschien sie mindestens zweimal wöchentlich in seiner Bibliothek, immer Donnerstags, denn da hatte sie am längsten auf, oft auch Samstags, wenn andere Kinder mit ihren Familien Ausflüge machten. Oft genug bekam sie Ärger.

Hades war ihr Geheimnis, ihre Eltern wussten, dass sie in der Bibliothek war, aber nicht, wen sie dort zu treffen hoffte. Für seine Angestellten, die ihn ja als Misanthropen und Kinderhasser kannten, war klar, dass es bei diesem einen Aufeinandertreffen geblieben war, als sie mit der Schulklasse da gewesen war und sich angeblich „verlaufen"hätte. Als sie einen Tag später am Tresen nach ihm gefragt hatte, hatte er natürlich seinem Angestellten erwidert, dass er das Kind fortschicken sollte, dann war Melli in die Kinderabteilung gegangen und er hatte auf einen Moment gewartet, an dem er sie schnappen konnte. Und vereinbarte mit ihr, dass sie, wenn sie ihn sehen wollte, einfach herkommen und ganz intensiv an ihn denken solle, da er ein Zauberer war, könne er ihre Gedanken hören. Sie fragte nicht mehr, warum er ihre Beziehung geheim hielt, jedoch maulte sie oft, dass es doof wäre, dass sie lügen müsse, wenn man sie fragte, wieso sie plötzlich griechisch lesen könne. Und woher sie die Erwachsenenbücher hätte, deren Inhalt doch viel zu kompliziert für eine Siebenjährige wäre. Vielleicht rochen sie Lunte, aber er hoffte einfach, dass man ihm niemals die Rolle des „bösen Onkels" vorwerfen würde. Dafür sorgte er ja, indem er sie fortschob, wenn sie ihn berühren wollte. Obwohl es ihm das Herz brach. Manchmal legte er sie schlafen- es klappte nur bei Kindern- legte sie auf seinen Schoss und streichelte sie eine Weile.

„Siehst du...es geht auch ohne deine perversen Hintergedanken."erklärte er der erwachsenen Melli, die ihn natürlich nicht hören konnte.

Obwohl er sie wie wahnsinnig vermisste. Wenn ihre jüngere Ausgabe ihn verschmitzt angrinste, weil sie ihrer Meinung nach etwas ausgeheckt hatte, er aber schon längst in ihrem Kopf gesehen hatte und seine ganze Schauspielkunst darauf ausrichtete, so zu tun, als sei er überrascht, erinnerte sie ihn sehr an seine Ehefrau. Die selbst mit fünfzig noch ausgesehen hatte, wie ein freches Punkgirl, Hades überlegte, ob, wenn er es wirklich schaffen würde, dieses Mädchen hier auf seinem Schoss zu behalten, ob sie nicht durch seinen Einfluss demütiger wäre. Wie sie ihm nur immer zuhörte. Und sofort verstummte, wenn er die Augenbrauen zusammen zog. Ja, sie respektierte ihn. Als ihren Lehrer.

Ihre Eltern lebten noch in Lübeck. Das hatte er bereits gewusst, und er wusste auch, dass die Großeltern, die auf Fehmarn das riesige Hotel und andere Besitztümer hatten, mit ihrer Yacht untergegangen und verschollen waren, als Melanie acht war. Ihre Mutter, die Erbin, hatte Hotelfach gelernt, dann aber ihren Vater, einen Lübecker Journalisten, kennengelernt und ziemlich schnell geheiratet. Mellis Onkel war damals schon alkoholabhängig gewesen und nur noch geduldet worden. Auch seine Ehefrau zeigte keine Ambitionen, ein Hotel zu führen, so sollte die kleine Familie Nass nach Fehmarn ziehen und das Hotel übernehmen, wie es im Testament stand. Maike war damals erst geboren. Damals, dachte Hades, ist jetzt. Nun, mit dem Baby im Haus, war Melli noch öfter bei ihm, weil die Mutter kaum noch Zeit hatte, der Vater war viel beschäftigt. 

Und irgendwann war der Tag da, an dem Melli ihn verlassen würde.

Es war ein regnerischer Dienstag, er war die ganze Woche davor in Griechenland gewesen und hatte nun viel nachzuholen, sodass er, als Melli ihn gegen Mittag rief, nicht reagierte. Er spürte ihre Verwirrung und ihren Ärger, aber er musste sich auf andere Dinge konzentrieren. Obwohl es ihm das Herz brach- sie hatte gerade erfahren, dass ihre Eltern das Hotel übernehmen sollten und sie alles aufgeben musste. Ihre einzige, beste Freundin hier, die ihr nicht glaubte, dass sie einen Zauberer kannte, und ihn, die Bibliothek. Er schrieb und schrieb, sortierte, katalogisierte, telefonierte, faxte, bis es dunkel wurde und er mit Erschrecken feststellte, dass Melanie noch hier war. Die Bücherei hatte längst zu. Und doch, konnte er nicht sehen, wo sie genau war, doch er spürte, dass sie traurig war. Und voller Wut war, dass er sie nicht erhörte. Er ging hoch in die Kinderabteilung, dort war alles ruhig und still. Sein Raum mit den lichtempfindlichen Werken war verschlossen. Das hintere Treppenhaus ebenfalls, die Kellertür im Erdgeschoss hatte einen Knauf und konnte nur von Mitarbeitern geöffnet werden. Gerade war er im obersten Stockwerk gelandet, um sie zu suchen, als das Flurtelefon klingelte. Wenn Anrufe unten nach fünf Mal klingeln nicht beantwortet wurden, stellten sie sich automatisch in die oberen Stockwerke durch, er ging ran.

„Stadtbibliothek. Melas."meldete er sich rau.

„Dr. Melas?"

Er bejahte genervt.

„Hier das erste Polizeirevier. Wir suchen ein junges Mädchen, sie ist heute nach der Schule nicht heim gekommen und ihre Eltern sagten, sie wäre oft bei ihnen in der Bücherei."

Er wusste sofort, dass es sich um Melli handelte, fragte aber trotzdem nach dem Namen. Der Polizist bestätigte es. Was sollte er antworten? Dass sie hier war, er aber nicht wusste, wo? Plötzlich hörte er etwas klappern, er zuckte zusammen.

„Dr. Melas? Sind sie noch da?"

„Ja, ich bin hier. Ich schaue in der Ausleihe nach, ob sie heute hier gewesen ist und melde mich gleich bei ihnen."murmelte er und legte auf.

Ohne das zu tun, was er gerade gesagt hatte, ging er dem Geräusch nach. Eine Tür klappte. Er ärgerte sich, dass er die Treppenhaustür offen gelassen hatte! Er schloss sie auf und lief die Treppen hinunter, hörte sie unter ihm pustend die Stufen hinunter eilen, ihre kleinen Trippelschritte.

„Melanie!"rief er.

„Du wirst ihnen nichts sagen!"keuchte sie.

„Was soll das werden?"

Er hatte sie fast.

„Ich gehe nicht mit. Niemals."japste sie und flitzte durch die Tür ins Foyer.

Er stöhnte. Kaum hinterher, war sie wieder verschwunden, der Tresen lag dunkel vor ihm. Dann hörte er die Tür rütteln. Er schmunzelte und ging hin, sie sah ihn, kiekste erschrocken und lief ihm entgegen, in alter Manier wich er ihr aus, ärgerte sich dann, denn wenn er sie fangen wollte, müsste er sie doch anfassen! Sie war schon wieder an ihm vorbei und wollte zum Seitenausgang, natürlich war dieser ebenfalls verschlossen. Sie drehte sich zu ihm um, ihre Wangen rot, die Lippen blass, die großen Augen voller Tränen.

„Bitte, verrate mich nicht."hauchte sie.

„Was hast du vor?"lächelte er. „Willst du hier..."

Eine Idee kam ihm. Er würde sie einfach verschwinden lassen und sie würde ihm gehören. Für immer.

„Hat dich jemand heute gesehen?"fragte er und ging auf sie zu, sie blinzelte.

„Herr Burkhard."piepste sie. „Mein lieber Zauberer, warum guckst du so komisch?"

Wenn sein Mitarbeiter sie gesehen hatte, war die Option tabu. Zu viele Fragen würden gestellt werden und...nein, Hades, vergiss diese Idee ganz schnell, dachte er. Gib ihr eine Chance, sich zu einem eigenständig denkenden Wesen zu entwickeln. Er blieb stehen. Ihr kleines Herz flatterte wie ein Vögelchen im Käfig. Sie zitterte.

„Du kannst nicht hier bleiben."lächelte er. „Du musst zu deinen Eltern zurück."

„Nein!"rief sie und stürmte so schnell an ihm vorbei, dass selbst er nicht zugreifen konnte.

Schon wieder hatte er die Treppenhaustür offen gelassen, die auch in den Keller führte. Er hörte, wie sie hinunter stürmte, schüttelte amüsiert den Kopf.

„Melli, du weisst, dort unten gibt es Ausgang. Nicht für dich, jedenfalls."

„Doch!"rief sie und er hörte, wie sie an der Hintertür rüttelte.

„Nein!"lachte er. „Und wenn, wo willst du hin?"

Keine Antwort, nur ihre kleinen Füße, patsch, patsch, sie musste nasse Schuhe haben. Er folgte ihr leise, hörte, dass sie sich in der antiken Abteilung versteckte. Hinter der Couch. Er schaltete das Licht ein und sie jaulte.

„Ich weiss, wo du bist."erklärte er.

Etwas raschelte.

„Komm her, Melanie."befahl er.

„Nein!"schrie sie. „Ich dachte, du bist mein Freund!"

„Der bin ich. Du wirst es erst später verstehen..."seufzte er.

„Bitte..."hauchte sie. „Ich tue alles, was du willst, wenn ich hier bleiben darf."

Schon wieder, dieser köstliche Gedanke. Ihr herzliches Lachen, jeden Tag, wenn er nach Hause kam...Das Telefon in seinem Büro klingelte und er zuckte wieder zusammen. Er ging hin und schloss seine Bürotür auf, stürzte zum Telefon, bevor es verstummte. Nahm ab, dann hörte er, wie hinter ihm die Tür zufiel und abgeschlossen wurde.

„Dr. Melas? Einer ihrer Mitarbeiter hat sich bei uns gemeldet, er hat die Meldung im Radio gehört. Melanie war in der Bibliothek. Wir sind unterwegs."erklärte der Polizist ruhig.

„Sie ist hier."murmelte Hades, irritiert auf die Tür blickend. „Sie...ist mir jedoch wieder entwischt. Es wird nicht einfach werden. Sie möchte nicht heim."

„Das vermuten wir bereits, ihre Eltern haben uns informiert."erklärte der Mann kühl.

Hades Herz klopfte schneller. Seine Gedanken überschlugen sich, er wusste genau, dass der Polizist dachte, er würde Melanie festhalten. „Bis gleich."murmelte er und legte auf.

Riss die Tür aus den Angeln. Das Scheppern dröhnte durch das ganze Haus. Er spürte, dass Melanie erschrak. Sie bekam zum ersten Mal Angst vor ihm. Und doch war sie bockig, er spürte es genau. Sein Schlüssel, den er außen in der Tür hatte stecken lassen, war fort. Sie war frei, könnte überall sein- nein, die Hintertür zum Hof war mit einem Feuerschloss versehen und er hätte sie gehört. Also lief er nach oben, zur Seitentür, sie wäre wohl nicht so dumm, die Eingangstür zu nehmen, ausserdem waren die äusseren Holztüren auch verschlossen. Er hätte es ebenfalls rumpeln gehört, also konnte sie nur hier unten sein- nein, die Tür war abgeschlossen. Dann klopfte es schon an der Holztür, schnell lief er ins Foyer und holte den Ersatzschlüssel aus der Kasse, die mit einem Passwort gesichert war. Er öffnete, da standen sie. Ein Polizist, Melanies Mutter mit Baby Maike auf dem Arm, ihr Vater, der ihn misstrauisch ansah, was ihm das Herz brach. Wie oft er mit ihm philosophiert hatte, getrunken, gelacht!

„Wo ist sie?"fauchte sein zukünftiger Schwiegervater, aber vielleicht würde es in dieser Version nie passieren.

„Sie hat meinen Schlüssel und ist fortgelaufen. Ich würde sagen, sie beide positionieren uns an den Ausgängen. Sie können mich begleiten."sagte er zu dem Polizisten.

Melanies Vater zögerte, ihre Mutter nickte nur. Er führte sie in die Teeküche, dort setzte sie sich und schaukelte die schlafende Maike. Herr Nass blieb am Eingang und Hades ging mit dem Polizisten nach unten. Irgendwie wusste er, dass sie dort war. Der Polizist schaute auf die heraus gerissene Tür.

„Was ist hier passiert?"fragte er alarmiert.

Plötzlich ein Schrei. Hades hatte es kurz vorher gespürt. Melli hatte Angst. Er stürmte los, der Polizist hinterher. Auf der Couch im antiken Raum lag Hades' Schlüsselbund, daneben Melanies Kleidung. Das Kind rüttelte an der Schachttür, von innen, völlig panisch. Der Polizist zog seine Waffe und richtete sie auf den Gott.

„Öffnen sie!"rief er.

„Sie kann nicht abgeschlossen haben."murmelte Hades und ging zum Schacht. Kniete sich hin. Er hörte, das jemand in den Raum gelaufen kam.

„Sie Schwein!"rief Mellis Vater, plötzlich ein lang gezogener, hallender Schrei aus dem Schacht, Hades riss die Tür auf und sah nur noch Mellis kleine Hand, er schoss vor und griff zu, dann ein Schuss. Natürlich konnte man Hades nicht verletzten, aber es hiess nicht, dass er es nicht spürte, und da er gerade auf Melli konzentriert war, zuckte er zusammen, als das Geschoss in seinen Rücken drang, verlor das Gleichgewicht und folgte dem Kind kopfüber.

So war es nicht gedacht, war sein Gedanke, während er fiel. Sehr lange. Endlich kam der Schleim, da er immer noch Melli hielt, stoppte sie mit ihm, darauf hatte er gewartet. Doch nun war der Weg nach oben länger als der nach unten, und er musste nach oben, nein, dieses Kind durch die Unterwelt zu schleifen, war keine Option! Aber Melli würde irgendwann ersticken.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro