
Kaya Luxas Leben
Ein kleines Mädchen namens Kaya- Luxa wurde geboren, als es Nacht war und der Vollmond strahlend hell am Himmel schien. Keine Wolken, jedoch tausende Sterne waren zu sehen.
Mit drei Jahren hatte sie ihr Vater verlassen und ihre Mutter konnte nach einem Besuch im Wald nie wieder aufgespürt werden. Da das kleine junge Mädchen keinen näheren Verwandten außer ihre Tante hatte, sollte sie zu dieser Familie mit hinzugehören.
Ihre Tante war ein schlimmer und böser Menschen. Sie hatte ein eigenes Kind, welches sie umsorgte und liebkoste, als wäre sie das Beste auf der Welt. Um Kaya kümmerte sie sich kaum. Sie durfte in einem Teil des Dachbodens wohnen und hatte dort einen Schlafsack, ihre 'Schatzkiste' und einen Schrank mit ihrer Kleidung darin. In ihrer Kiste waren ein blaues Haarband, ein Kuschelkätzchen und eine türkisfarbene Murmel. Laut ihrer Tante, durfte einem nie langweilig werden und da Kaya nicht wirklich viel zutun hatte, bekam sie sehr viele Pflichten: Abwasch, Einkaufen, Wäsche waschen und aufhängen, bügeln, Zimmer aufräumen (alle), Staub wischen, Tee machen, Kaffeetrinken und Abendbrot machen, Essensreste aufräumen, Müll wegschaffen, wenn wer möchte, einen Smoothie oder ein Eis machen, Staub saugen, kehren, Tisch abwischen, Tisch decken und abdecken, Socken stopfen, Fenster putzen, Blumen gießen, Balkon säubern, Kissen und Decken zusammenlegen bzw. ausschütteln, zu Festen Blumen pflücken und Zimmer dekorieren, den Boden scheuern, den Garten bewessern, jäten, ernten und pflanzen (die Gartenarbeit war Kaya- Luxas' Liebste, denn ihre Adoptivmutter war zu "fein" um zu diesem schlammigen Stück Erde zu gehen und hier hatte das Mädchen Ruhe vor ihr)...
Wenn eine Party gefeiert wurde, musste Kaya immer auf den Dachboden, den ihre Tante pflegte ihr zu sagen, dass sie hässlich und viel zu faul sei und man den Gästen nicht zumuten könne, mit ihr zurechtkommen zu müssen. Als ihr immer und immer wieder solche Sätze eingeredet wurden, dachte Kaya, sie seien wahr, daweil war sie so ein liebreizendes und niedliches Wesen. Wahrscheinlich war dies der Grund, welcher in ihrer Tante solche Wut auslöste.
Das Mädchen hatte lange, wellige und wilde blonde Haare mit einem rotem Schimmer, tief dunkelblaue Augen und ein paar Sommersprossen auf der Nasenspitze und den Wangen. Ihre Lieblingstiere sind Katzen, Wölfe und Drachen.
In der Schule wird sie meistens ignoriert und zu Hause darf sie nie mit den Spielsachen ihrer "Schewester" spielen (laut ihr). Nachts weint sie oft und schaut sehnsüchtig zu dem Mond und den Sternen auf. Sie hofft, wenn sie erwachsen ist, weg von ihren Verwandten zu sein, weg von dieser Umgebung, irgendwo hin, wo sie alleine ist, der einzigste Mensch, nur Tiere und natürlich Pflanzen... dürfen dort sein. Ja, genau das wünscht sie sich. Wenn sie schläft, träumt sie manchmal von Katzen und Wölfen, mit denen sie sich befreundet oder von einem Wald, in dem sie jeden Ast, jeden Busch, jedes Blatt kennt.
Oft klettert sie abends durch die Luke im Dach auf den Schornsteinsims und schaut in den Himmel. Wenn sie dort so sitzt und träumt, fühlt sie sich immer ein bisschen besser. Sie denkt dann nach, was an dem Tag wieder alles passiert ist, wie sie hätte bestimmte Auseinandersetzungen zwischen ihr und ihrer Tante verhindern können... Manchmal, wenn sie sich sicher ist, das keiner in der Nähe ist, stellt sie sich aufrecht auf den Sims, breitet die Arme aus und wünschte sich, fliegen zu können...
Die Tochter ihrer Tante heißt Charlotte. Sie ist ziemlich verwöhnt und habgierig und hat wahrscheinlich noch nie mit der Dankbarkeit oder der Annerkennung Bekanntschaft gemacht. Sie wollte immer die neueste Jeans und das beste Handy und gab' sich nie zufrieden mit den vielen schönen Dingen, welche Kaya so sehr begehrte.
Die meiste Zeit über war das Adoptivkind auf sich alleine gestellt und nach einigen Jahren fühlt sie sich so einsam und verlassen wie noch nie. Nicht einmal, wenn Kaya- Luxa eine gute Note mit nach Hause bekommt, wird sie gelobt oder bekommt wenigstens ein "gut" oder "toll gemacht" zu hören. Nein! Niemand interessiert sich für sie und kaum jemand kennt sie. In der Schule hat sie keine Freunde und sie hält sich so im Unterricht, dass man noch nicht einmal merkt, das sie mit in der Klasse ist. Bekommt das Mädchen doch mal eine drei oder sogar vier, zeigt sie ihrer Tante- trotz dem Ärger den sie zu erwarten hat- diese Note. Einmal war ihre Tante so aufgebracht und ihre Gedanken wohl zu verschleiert um zu merken, was sie dem armen Kind gerade antat: Sie zerrte es hinaus, in die eisige Kälte des Schnees,trat und prügelte sie die Treppe hinunter auf den verschneiten Boden und riss ihr die Kleidung, mitunder auch einige Haare vom Leib. Sie packte den Schnee mit einigen Eiszapfen, schoss ihn als harten Klumpen auf den zerschörften und vor Kälte brennenden Körper. Das Mädchen musste sich sehr zusammenreißen, um nicht laut aufzuschreien. Sie konnte sich gar nicht ausdenken, was dann passiert wäre. Schließlich stieß die Frau Kaya von sich und ging mit hoch erhobenem Kopf wieder ins Haus. Zu gerne hätte das Mädchen an die Tür gehämmert und geschrien, man solle sie doch hinein lassen. Sie packte ihre die Kraft, die ihr noch geblieben war und rannte so schnell es ihre wunden Füße zuließen in das kleine Gartenhaus. Sie wollte die Tür der kleinen Hütte schließen, doch ein schwerer Eiszapfen hing von dem Dach herab und verwigerte ihr diesen Wunsch. Wimmernd zog sie sich in die hintere Ecke und machte es sich neben Schaufeln und Brettern gemütlich. Sie fand noch eine Decke, welche man gewöhnlicher Weise zum Abdecken des Gemüses nimmt, damit es keinen Frost bekommt, doch Kaya war dankbar für dieses Stück Plastik und versuchte sich so gut es ging zu wärmen. Sie schloss die Augen und merkte, wie der bitterkalte Wind durch die Ritzen der Hütte und besonders durch die Tür wehte und sie umklammern wollte, wie der eisige Frost ihre Finger und Zehem taub wurden lief. Wenn es der Winter nicht durch seine Kälte verhindert hätte, würden ihr nun Tränen über das blasse Gesicht laufen, doch es kamen keine... Es war fiel zu kalt! Nach einiger Zeit schlief sie endlich und verfiel gleich darauf in einen unruhigen Schlaf, in dem sie alle heutigen Strapazen wieder und wieder durchlebte.
Der einzigste Ort, an dem sie sich zurückziehen kann, ist auf dem Dach, nachts, wenn der Mond sie bescheint und alles in silbernes Licht färbt und wenn die Vögel ihr "Gute Nacht- Lied" singen. Kaya findet diesen Himmelskörper wunderschön und sieht ihn als ihren einzigsten Freund. Wenn er scheint, dann sieht es so aus, als würde sich er die ganze Welt verwandelt haben. Da die Familie am Rand einer großen Stadt lebt, ist um sie herum fast alles grau, es wachsen nur vereinzelt Bäume und diese sind meist verkümmert und klein. Selbst auf ihrem Grundstück sind die Bäume ziemlich mikrig.
Kaya geht auf dem Dachboden herum und sieht sich um. Sie wünschte sich gerade, ihre Gedanken die ihr im Kopf herumschwirrten, aufschreiben zu müssen. Es war auf einmal wie ein dringendes Verlangen. So viel gab es gar nicht in diesem Raum, von ihren Sachen abgesehen, gab es noch einen großen, alten Schrank aus Holz, der mittlerweile sehr eingestaubt ist. Ihre Tante hat entschieden ihn nach oben zu schaffen, da er zu ihren modernen Möbeln nicht mehr passt. Wahrscheinlich wird dasselbe von ihr gehalten, dachte Kaya. Es ist nicht schön für ein abgestelltes und zu nichts mehr zu gebrauchenem Ding zugeordnet zu werden.Wahrscheinlich war dieser Schrank schon längst in Vergessenheit geraten und wahrscheinlich wird es nicht mehr lange auf sich warten lassen, dann werde ich genauso enden. Niemand, bis auf Kaya, gingen in den obersten Stock. Es war, als würde er gar nicht mehr zu dem so prächtigem Haus dazugehören, dadurch konnten die Erinnerungen an dieses doch so schöne Möbelstück auch nicht wieder hervorgerufen werden. Bestimmt hatte man schon vergessen, dass ich zu ihrer Familie gehöre, bestimmt haben sie mich in Gedanken in eine abgelegene Kammer gestellt und unbeachtet gelassen, weder wurde diese Kammer geputzt, noch besucht. Immer war sie alleine und verdreckte für sich, denn niemand wollte sie öffnen, denn niemand dachte mehr an sie.
Da das Mädchen, abgesehen vo ihren Aufgaben, nichts zu tun hatte, dachte sie für ihr Leben gerne nach. Was sollte sie aber auch anderes tuen?! Sie überlegt, warum einiges so ist wie es ist, sie sucht Vergleiche und Zusammenhänge für die verschiedensten Dinge, wie eben mit dem Schrank und sie dachte gerne darüber nach, warum sie so und nicht anders handelt und weshalb sie diesen Charakter hatte und warum er zu ihr passte. Sie wollte sich aufheitern und ablenken von dem gemeinen und hässlichem Verhalten ihrer Tante und hatte eine Möglichkeit dafür gefunden.
Außer dem Schrank, gab es noch einige Sperrholzbretter, leere Kisten und Blumenkästen. Kaya- Luxa fand den Schrank am wertvollsten von allen Möbeln auf dem Dachboden, vor allem, weil darin viele Sachen zu finden waren, wie Briefe von Leuten, die das Mädchen nicht kannte und die früher an ihren Onkel geschickt worden waren. Diese Papierstücke nutzt doch niemand mehr, dachte sie sich und nahm sich eines von ihnen. Auf der Rückseite war das Papier leer. Kaya nahm sich einen Stift aus ihrer Schultasche und begann zu zeichnen. Dies war eine andere Beschäftigung und Variante, dem Alltag zu entkommen. Bevor sie mit dem Malen begann, schloss sie die Augen und ging durch einen Wald, bis sie einen schönen Ort gefunden hatte, danach konnte sie ihn zeichen, doch sie fügte noch einige Tiere hinzu, damit das Bild nicht zu trübsinnig ist, denn von Trübsinnigkeit hat Kaya-Luxa in ihrem Leben schon genug.
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