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1 - Die Hexen von Everhowling

„Schwindet, schwindet, alte Geister,

schwindet aus dem alten Jahr.

Trefft des Neujahrs großen Meister,

liefert ab, was vergangen war.

Kommt, o kommt, ihr neuen Mächte,

tragt die Kraft her von Magie.

Schützt die Wälder und das Rechte,

schenkt uns Stärke, groß wie nie!"

Der Gesang von Dutzend gemischten Stimmen hallte klar durch den mondlichtdurchfluteten Wald. Schnee bedeckte die Äste, Wind rauschte durch die Blätter und untermalte das Lied mit einer rauen Melodie. Die junge Hexe Roane saß gemeinsam mit den anderen Hexen um ein gewaltiges Lagerfeuer, dessen goldene Funken gen Himmel strebten, und lauschte dem magischen Klang.

„Hört, o hört, ihr alten Gaben,

bringt Magie in diese Nacht!

Lasst uns an eurer Weisheit laben,

wenn die Uhr schlägt Mitternacht."

„Bist du schon aufgeregt?" Ihre beste Freundin Jinx lehnte sich zu ihr. Genau wie sie trug sie einen dunklen Mantel aus Rabenfedern, der den zeremoniellen Charakter der Nacht unterstrich, und hatte ihre Haare hochgesteckt. Roane strich sich ein paar verirrte roten Locken aus dem Gesicht und nickte, während sie die Hexenmütter, -väter und -ältesten betrachtete, die sich weiter im Takt des Liedes wiegten.

„Ein wenig."

Ihr Atem formte kleine Wolken, die sich in der Winternacht verloren. Roane rückte ein Stück näher zum Feuer und streckte ihre Hände aus, um sich zu wärmen. Neben ihnen saßen noch Samantha, Xenia, Walli, August, Esmeray und Koën um das Lagerfeuer. Sie waren zu jung für einen vollständigen Rang in der Hexengesellschaft, aber alt genug für die Mitternachtszeremonie. Darum waren sie hier. Die Junghexe bemerkte, wie alle etwas nervös wirkten, außer der dunkelhaarigen Esmeray, die gelangweilt ins Feuer starrte.

„Ich auch. Ich meine, es wird zwar aufregend, aber wenn wir die Artefakte nicht rechtzeitig finden ..." Jinx lachte nervös und Roane drückte ihre Hand, um sie zu beruhigen.

„Alle Hexen vor uns haben es geschafft, so schlimm wird die Zeremonie nicht. Außerdem sind wir zusammen. Wir werden es überleben." Sie zwinkerte und Jinx schnaubte eine Frostwolke.

„Überleben, ja. Aber ob wir uns erinnern ..."

Eine eisige Windböe strich über die Lichtung und die Junghexen schauderten, als das jährliche Silvesterlied endete. Corvina Owllight, die Hexenälteste, Anführerin und zufällig auch Esmerays Mutter, senkte die Hände zu einer bedächtigen Pose.

„Meine lieben Hexen!", verkündete sie, nachdem der letzte Ton verklungen und dem reinen Knistern des Feuers gewichen war. „Es ist bald soweit. Das jetzige Jahr neigt sich dem Ende zu, haucht seinen verbliebenen Atem aus, und es war wieder ein erfolgreiches Jahr voller magischer Begebenheiten. Wir haben gelernt, gelacht, getrauert und sind als Hexengemeinschaft enger zusammengewachsen. Mögen die Geister der Magie dieses Band zwischen uns noch fester knüpfen und die Urmütter der alten Kraftquellen uns noch mehr von ihrer Weisheit schenken! In diesem Jahr hatten wir außerdem das Glück, acht wundervolle junge Hexen aus dem Rang der Schüler zu verabschieden. Ihre Kräfte sind nun stark genug, um sie offiziell in die Hexengesellschaft aufzunehmen. Vorausgesetzt, sie bestehen die Prüfung des 13. Monats."

Sie blickte die Junghexen aufmerksam an und schenkte ihnen ein Lächeln. Unter den Erwachsenen kam leises Gemurmel auf. „Der Fluch", tuschelten sie, „die verfluchte 13."

Corvina signalisierte mit einer Geste Ruhe. Roane atmete tief durch, um den unmerklichen Druck auf ihrer Brust zu mildern. Der 13. Monat war ein Phänomen, das es seit unzähligen Jahren im Land der Hexen gab, doch mysteriöserweise waren nur junge Hexen in ihrem Alter davon betroffen. Vor Jahrzehnten, als die Wälder noch rot und die Flüsse grün gewesen waren (so sagte man jedenfalls), hatte eine junge Hexe namens Elvira ihre Macht missbraucht, um den Hüterstab an sich zu reißen. Es war in gutem Sinne gewesen, um die Hexen Everhowlings vor dem Angriff der düsteren Schatteneulen zu bewahren, doch durch ihre Unachtsamkeit und dunkle Magie waren viele Hexen verletzt worden, was sie hätte vermeiden können. Seitdem lastete auf allen Junghexen ein unabwendbarer Fluch: Sobald das Jahr endete, in dem sie ihren 16. Geburtstag feierten, und die Uhr an Silvester Mitternacht schlug, verzerrte sich die Zeit und die Urmächte der Hexen stellten sie auf eine Probe. Es war eine Prüfung, ob sie stark genug waren, ihre Kräfte bedacht einzusetzen, um daraufhin ein vollwertiger Teil der Hexengemeinschaft zu werden.

Roane hatte lange auf diese Nacht gewartet und sich zugleich davor gefürchtet, aber sie wusste, dass sie gut vorbereitet war. Alles andere würde sich innerhalb dieses „13. Monats" ergeben. Die Junghexe hielt den Atem an.

„Der Zirkel der Urmächte verlangt drei magische Artefakte, die sich im Wald verstecken: Eine Feder - das Symbol der Weisheit und der Achtsamkeit; eine Kerze - das Gleichgewicht und die sanfte Magie; und ein Amulett - die stärkste Kraft der Zauberei und Erfüllung von Zauberwünschen. Wenn ihr alle diese Artefakte innerhalb des 13. Monats findet, werden die Urmächte euch für stark genug befinden, eure Macht innerhalb der Hexengemeinschaft zu entfalten. Wenn nicht ..."

Sie ließ das Ende des Satzes ungesagt, aber Roane kannte die Folge: Sie würden alles vergessen. Auch ihre magischen Kräfte.

„... dann sind wir es nicht wert, Träger dieser Macht zu sein", flüsterte Xenia monoton. Von allen sah sie am blassesten aus, doch sie straffte sofort ihre Schultern und reckte das Kinn, während die Erwachsenen Hexen wisperten und mit ihren Gläsern anstießen. Mitternacht nährte sich mit schnellen Schwingen, wie ein Rabe auf der Jagd, dennoch wirkten die Familien unbekümmert. Vielleicht lag es daran, dass sie den Fluch schon hinter sich hatten und nicht mehr betroffen waren.

Oder, erinnerte Roane sich, dass es so gut wie nie einen Fall gegeben hatte, wo jemand gescheitert war.

Ihre Eltern und ihre Tante hatten ihr Mut zugesprochen, denn der 13. Monat würde für sie eine Leichtigkeit sein. Ein Spiel, das es bloß rechtzeitig zu gewinnen galt. Niemand von den erwachsenen Hexen konnte erzählen, was in den drei Stunden dieses Fluches tatsächlich passiert war, da sie es relativ schnell vergaßen, doch sie alle waren optimistisch. Darum hatte Roane auch beschlossen, es ihnen gleichzutun.

Mit erwartungsvollem Blick und geradem Rücken hob sie das Kinn und lächelte, um der Gruppe der Hexen zu signalisieren, dass sie bereit war. Im neuen Jahr würde sie endlich offiziell eine ranghöhere Hexe mit der Erlaubnis zu freier Magie sein. Jinx nickte ihr zu, die anderen Junghexen richteten sich ebenfalls auf. Sie alle waren bereit, sich der Prüfung zu stellen.

„Macht euch fertig, es ist bald soweit!"

Wolken schoben sich vor den Mond, Windböen ließen das Feuer tanzen. Die Junghexen standen auf, um ihre Familie und Freunde das letzte Mal in diesem Jahr zu umarmen und aufmunternde Glückwünsche und Zusprüche zu erhalten. Dann stellten sie sich in einer Reihe am Rand der Lichtung auf.

Roane beobachtete, wie Corvina Owllight nochmal eindringlich auf ihre Tochter einredete, deren gelangweilte Miene einer achtsamen gewichen war. Da wurde sie plötzlich von hinten angerempelt und Koën, ein junger Hexer mit kastanienbraunen Haaren und einem verschlagenen Lächeln, das aussah, als würde er jederzeit einen Streich planen, drängte sich an ihr vorbei.

„Sorry", flüsterte er, während er sich neben sie in die Reihe schob und damit dafür sorgte, dass Roane die Augen verdrehte. „Aber der Jahreswechsel ist voller gefährlicher Zauber, da will ich eine süße Kürbishexe wie dich doch nicht allein lassen."

Er zwinkerte und Roane stöhnte, weil er sie erneut wegen ihrer typisch orangene Hexenhaarfarbe aufzog.

„Sagt der Hexer mit den giftgrünen Augen", zischte sie zurück, weil ihr vor Aufregung nichts Besseres einfiel. Jinx warf ihr von der anderen Seite einen warnenden Blick zu, jetzt ja keinen Streit anzufangen - aber schließlich war es die Älteste Corvina, die ihre aufkommende ewige Neckerei mit einem Klatschen unterbrach. Sonst wüsste Roane nicht, mit welcher Laune sie in die Zeremonie gestartet wäre.

„Alle soweit!"

Die Mitglieder der Hexengemeinschaft und die kleinen Kinder schoben sich auf der einen Seite des Feuers zusammen, wo die Bäume ihnen Schutz vor dem Wind boten, während die Junghexen sich auf der anderen zusammendrängten. Roane zittert wie ein Espenblatt in ihrem dünnen Federmantel, doch niemals hätte sie Koën gebeten, ein Stück zu rutschen, damit er ihr mit seinem breiten Rücken ein Windschutz sein konnte.

„Zehn! Neun! Acht!" Die Hexen waren bereits in Feierstimmung, denn der 13. Monat konnte ihnen nichts anhaben. Für sie würden die Junghexen nur kurz erstarren, ein paar Sekunden, und dann hoffentlich lachend und zufrieden mit magischen Artefakten in ihren Händen aufwachen, um gemeinsam weiter das Neujahr zu zelebrieren.

„Sieben! Sechs!"

Roane schluckte ihre Angst herunter und konzentrierte sich stattdessen auf ihren Herzschlag. Es war soweit. Der Jahreswechsel würde ihr Pfad ins Leben einer erwachsenen Hexe sein. Aufmerksam suchte sie den Blick ihrer Eltern, die ihr zuversichtlich zulächelten, während ihr Vater locker einen Arm um die Schultern ihrer Mutter gelegt hatte und ihr mit seinem Krug zuprostete.

Wir sehen uns gleich wieder, formten seine Lippen.

Alles wird gut, verkündete ihre Mutter stumm.

„Fünf! Vier! Drei! Macht euch bereit!"

Jinx griff nach ihrer Hand und hielt sie fest, während der Sturm immer heftiger wurde. Das Feuer begann zu flackern, sich wie ein hungriges Monster aufzutürmen, bis es sie überragte, und das Sternenlicht blinkte schneller.

„Zwei! Eins!", zählten die Hexen unbeschwert weiter. Alle hoben ihre freien Hände zum Himmel, um gleich ein Feuerwerk aus Lichtern in die Nacht zu schicken. Roane hob ebenfalls ihre freie Hand und streckte einen Finger aus.

NULL! FROHES NEUES JAAAHHR..." Die Zeit schien sich zu verbiegen. Die Stimmen der Hexen wurden leiser, verstummten schrill, bis alle Personen wie zu Eis erstarrten. Die Lichtfunken, die sich um ihre Finger gebildet hatten, froren ein, gleich Knospen im verfluchten Fluss der Zeit. Plötzlich stand die Welt still und hielt den Atem an.

„Froher 13. Monat", flüsterten die jungen Hexen. Sie blickten sich an, denn eines war ab jetzt klar: Der Fluch von Everhowling hatte begonnen. Der 13. Monat lief. Nun galt es, das Spiel der Hexenkräfte zu gewinnen - oder alles zu vergessen.


★☆★☆★

Ein herzliches Hallo! Schön, dass du Roane und die anderen Junghexen bei ihrem Abenteuer während des 13. Monats begleitest. Diese (Kurz-)Geschichte entstand im Rahmen des Short-Story-Wichtelns (Adventskalender 2023) von @CommunityLounge, bei dem ich eine Idee von @-frogsay- zugelost bekommen und als Inspiration genutzt habe. Nun möchte ich sie auch auf meinem Account mit euch teilen und etwas Magie und Silvesterzauber verströmen.

Ob den Hexen ihre Prüfung gelingen wird? Welche magischen Aufgaben wohl auf sie warten? Und welche dunkle Bedrohung kommt auf sie zu, von der noch nicht Mal der Hexenzirkel weiß?

Ich wünsche dir viel Freude beim Lesen. Wenn es dir gefällt, lass gerne ein paar Sterne und Kommentare da. ★

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