Bei Nestadion
Heute schlief ich wieder länger und nachdem ich wach wurde, strahlte mich sofort mein Verlobter an. Er lag seitlich neben mir und stützte seinen Kopf aufrecht. Amüsiert fragte ich „Beobachtest du mich beim Schlafen?" Unschuldig zuckte er mit den Schultern „Ich achte nur darauf das es meiner Familie gut geht. Außerdem wollte ich dich ausschlafen lassen. Du brauchst das gerade und da warte ich lieber." Ich zog eine Braue hoch „Womit warten?" Zur Antwort spürte ich seine Hand, die an meinen Knie immer höher ging.
Während Haldir über meine Oberschenkel streichelte, meinte er verführerisch „Mir geht es gerade richtig gut. Du machst vorerst keinen Dienst, ich habe mehr Zeit für dich und in ein paar Wochen tun wir heiraten. Ich bin so gelöst, das ich ein starkes Bedürfnis verspüre." Sein Griff zwischen meine Schenkel brachte mich dazu die Luft scharf einzuziehen und recht schnell bekam ich auch ein Verlangen. Diesmal war Haldir nicht so zurückhaltend aber zu dominant nahm er mich auch nicht. Wir hatten keinerlei Wissen, ob wir beim Ausleben unserer Liebe etwas beachten mussten und so übertrieben wir es einfach nicht.
Nun musste ich ein ausgiebiges Bad nehmen und Haldir leistete mir sitzend vom Rand aus Gesellschaft. Gut gelaunt besprachen wir den heutigen Tag „Geht du gleich zum Heilungshaus?" „Ja das will ich. Danach muss ich mich erst mal um meine Gruppe kümmern, bevor ich zu Meliel und Elras gehe. Zu Herr Elrond soll ich doch auch noch mal kommen, damit ich ihn von meiner Untersuchung berichte. Du weißt doch wie er ist." „Pass auf, um deine Gruppe kümmer ich mich. Bleibe solange beim Heiler wie es nötig ist. Vielleicht lohnt es sich und hinterher sind wir schlauer." Mein Lächeln wurde größer „Das hoffe ich doch auch. Ich kann ihn auch fragen ob wir auf irgendwas achten müssen, was wir noch nicht wissen." „Wäre sicher hilfreich. Ich kenne Nestadion zwar aber so gut auch wieder nicht. Hoffentlich ist er wirklich so verschwiegen wie du sagst." „Das wird er sicher und jetzt mach dir keine Gedanken. Kümmer du dich lieber um meine Gruppe und ich kümmere mich um deinen Sohn." Belustigt zog er die Brauen hoch „Meinen Sohn? Liebes das kannst du doch gar nicht wissen." Ich schmunzelte „Wenn ich mir mal die Erblinie Meinerseits der letzten 3000 Jahre betrachte, stehen die Chancen doch recht gut dafür." Haldir strahlte über das ganze Gesicht und gab mir sanften Kuss.
Wusste ich es doch, das sich mein Liebster über einen Jungen freuen würde aber es war auch sehr wahrscheinlich das es Einer wird. Ich beeilte mich, denn langsam war ich auch neugierig auf Antworten. Bei den Heilern traf ich Galor und Felaros. Haldir bestand darauf das sie sich ebenfalls nochmal behandeln lassen und das Selbe gab ich auch als Grund meines Hierseins an. Den ersten Heiler den ich traf, fragte ich gezielt nach Nestadion. Leider hatte Dieser gerade zu tun und so müsste ich warten. Mir wurde angeboten zu einen anderen Heiler zu gehen und sehr charmant verneinte ich das. Ich wollte nicht das Jemand was Falsches denkt und blieb so nett wieder immer.
Nach einer Stunde kam Nestadion und war leicht verwundert „Guten Tag Arrian. Man sagte mir das du auf mich wartest." Ich freute mich das er endlich da war „Ja das stimmt. Ich dachte du könntest dir meine Verletzung ansehen." „Natürlich aber das hätte doch auch ein Anderer machen können." Spontan fiel mich nur ein „Wir haben uns schon lange nicht mehr unterhalten und ich wollte dir auch von dem Turnier erzählen." Mit einem skeptischen Blick sagte er „Ja sicher. Erzähl mir davon. Lass uns in meinen Raum gehen."
Ich folgte ihm und kaum schloss er die Tür hinter uns, fragte er neugierig „Arrian was ist los? Du weißt das mich Turniere, oder ähnliches nicht interessieren." Ich unterdrückte ein Lachen „Das weiß ich und ich danke dir, das du darauf eingegangen bist." Schmunzelnd nickte er „Also was willst du mir sagen, was kein Anderer hören darf?" Ich setzte mich und fing zurückhaltend an „Kann ich mich darauf verlassen, das es unter uns bleibt?" Amüsiert hielt er sich die Hand vor den Mund „Was ist los? Willst du mir Avancen machen?" Trotz das mich seine Aussage belustigte, musste ich einen Nachdruck machen „Ich meine es ernst Nestadion. Du darfst es Keinen erzählen. Nicht einmal Herr Elrond."
Nun verstand er die Dringlichkeit „Ist etwas passiert?" Befangen sagte ich „Kann man so sagen. Ich erwarte ein Kind." Mit offenen Mund starrte er mich an aber dann überraschte er mich. Er wirkte erfreut „Das sind wirklich mal Neuigkeiten. Bist du dir sicher?" Ich erklärte lächelnd „Ja ein Heiler aus Orn Talath hat es mir gesagt, als ich wegen der Verletzung behandelt wurde. Deswegen wollte ich gerne zu dir, weil ich dir vertraue. Ich dachte das du mich besser untersuchen und mir vielleicht ein wenig dazu sagen kannst."
„Weiß es Haldir?" „Ja natürlich aber sonst Niemand aus Bruchtal." Mit Ironie sagt er „Ich fühle mich geehrt." Plötzlich schaute er besorgt „Ich kann mir nicht mal ansatzweise vorstellen was Herr Elrond sagt, wenn er davon erfährt." Oh je er machte sich ja richtige Sorgen. Beruhigend meinte ich „Wird er nicht. Wir haben gestern schon mit ihm gesprochen und werden diesen Monat heiraten." „Und du meinst die Zeit reicht aus?" Drucksend bewegte ich den Kopf „Ich habe gehofft das du das herausfindest." Nestadion fuhr sich über's Haar und atmete fest durch „Du bringst mich in richtige Schwierigkeiten. Wenn Herr Elrond erfährt das ich davon wusste, bin ich die längste Zeit Heiler in Bruchtal gewesen."
Ich winkte ab „Ich habe seit letzter Woche gelernt mir keine Sorgen zu machen, dann tue du das auch nicht. Du bist der Einzige der es weiß, also wer sollte es Herr Elrond sagen!?" Einsichtig nickte er „In Ordnung. Ich schaue mir zuerst deine Wunde an. Wo hast du sie?" „Sie ist am Bauch." Er machte große Augen „Am Bauch? Zieh bitte dein Hemd aus. Das muss ich mir sofort ansehen." Genau das tat ich auch und dazu sollte ich mich gleich hinlegen. Sorgfältig schaute er sich meinen Schnitt an „Die Götter waren wirklich auf deiner Seite. Ziemlich lang aber dafür nicht zu tief. Was hast du für Mittel bekommen?" „Ich wurde mit einer Flüssigkeit und zum Schluss mit einer Salbe behandelt. Beides roch ähnlich, wie deine blaue Mixtur. Das Schmerzmittel wurde extra für mich gemacht."
Zufrieden nickte Nestadion „Das sieht alles soweit gut aus. Ich werde dir nochmal eine Salbe auftragen, damit das schneller verheilt. Und vor allem vollständig. Sonst besteht die Gefahr das deine Wunde aufreißt, wenn dein Bauch anfängt mit wachsen und dann behältst du vielleicht eine große Narbe." „Verstehe. Muss ich wieder einen Verband tragen?" „Nein das wird nicht nötig sein. Ich mache das erst mal schnell fertig, bevor wir weiter machen. Nimmst du das Schmerzmittel noch?" „Einmal am Tag." „Nimm es vorsichtshalber noch eine Weile. Dein Körper braucht keine extra Belastung." Nachdem ich neu versorgt war, reichte Nestadion mir ein großes Handtuch. Ich wickelte es mir um den Oberkörper, blieb auf der Liege sitzen und mein Freund nahm vor mir Platz.
Umsichtig begann er das Gespräch „Arrian du weißt das ich dich mag und wir verstehen uns auch gut aber ich werde dir jetzt einige Fragen stellen und ich bitte dich sie mir ehrlich zu beantworten." Angespannt nickte ich. „Wir fangen einfach an. Fühlst du dich soweit gut?" „Ja tue ich." „In Ordnung. Du sagtest vorhin, das ich herausfinden soll wie weit du bist. Warum weißt du das nicht selber?" Offenbar dachte er, das Kind entstand von einer einmaligen Nacht. Verlegen starrte ich auf meinen Schoß „Ja weißt du... das ist schwierig einzugrenzen."
Sein mahnender Blick machte mich nur noch kleinlauter und ich bat ihn „Lass das bitte. Könntest du vielleicht wie ein Freund mit mir reden und der Heiler bleibt bei der Untersuchung?" Es war für uns beide eine merkwürdige Situation aber wir fanden einen Mittelweg. Tolerant nickte er „Gut, dann werde ich jetzt mit dir wie ein Freund reden aber antworte auch bitte als eine Freundin." „Mach ich."
„Also geht das schon so lange mit euch beiden, das du es nicht einmal abschätzen kannst!?" Ich schmunzelte betreten „Richtig und bitte spare dir mehr dazu zu sagen." Nestadion zeigte sich einsichtig „Ja ist gut. Am Besten du erzählst mir mal alle Veränderungen, die dir in letzter Zeit aufgefallen sind." „Was genau meinst du?" „Ob dir schlecht war, oder du dich müde fühltest. Wie generell deine Stimmung ist."
Dazu musste ich einmal ausführlich nachdenken. Ich holte mir jedes kleine Detail in Erinnerung, auch wenn es mir noch so unwichtig vorkam. Dann listete ich auf „Schlecht ist mir seit etwa einer Woche aber ich habe schon vor dem Turnier oft keinen Appetit gehabt. Nun wird mir sogar von Blumen übel. Natürlich fühlte ich mich oft erschöpft aber ich dachte das lag einfach nur am Training und den harten Runden. Naja und meine Stimmung... wenn ich mal so richtig überlege, war ich vielleicht ab und zu etwas launisch. Ich war empfindlich eifersüchtig und ignorierte Haldir in seiner Befehlsgewalt als Hauptmann. So unverschämt war ich sonst nie. Und..." „Und was? Du kannst mir ruhig alles sagen. So gesehen musst du es sogar, denn nur so kann ich dir am Besten helfen."
Schüchtern sah ich Nestadion an „Mein Lust ist seit einer Weile ziemlich groß." Ich wurde amüsiert angeschmunzelt „Schon länger?" „Seit letzten Monat. Das fiel sogar Haldir auf." Nun lachte er milde „Also wenn das dem Mann schon auffällt, dann muss da was dran sein. Und das Gespräch muss dir nicht unangenehm sein. Wir reden als Freunde und das hilft dabei das ich dich dann als Heiler ordentlich behandeln kann." Das stimmte und ich sprach nun gelöster „Hast ja recht. Also wenn ich nicht gerade zu kraftlos bin, könnte ich meinen Verlobten jeden Tag lieben. Das Einzige was uns dazu beschäftigt, ob wir irgendetwas dabei beachten müssen. Verstehst du?"
Lächelnd nickte er „Immer Eines nach dem Anderen. Leg dich nochmal hin. Ich habe da eine Vermutung wie weit du sein könntest." Erneut nahm ich auf der Liege platz und Nestadion machte ein paar gezielte Griffe an meinem Bauch. Wie schon der Heiler in Orn Talath, zog auch Nestadion meine Hose ein Stück tiefer und taste den Unterleib ab „Fühlst du das? Der Bereich ist sonst nicht hart." Ich nickte interessiert. Dann machte er ein freudiges Gesicht „Kein Wunder das sich dein Körper schon so stark verändert hat. Ich denke mal das du im zweiten, oder dritten Monat bist."
Das überraschte mich nun doch „Wirklich? Bist du sicher?" „Ja bin ich aber du musst dir keine Sorgen machen. So wie ich die Sache sehe, passt du zur Trauung noch ohne Probleme in ein Kleid. Du kannst dich wieder anziehen. Ich erkläre dir mal was." Während ich mir das Hemd anzog, schaute ich neugierig auf mein lächelnden Freund „Dein Körper verhält sich so wie bei vielen Menschenfrauen. Übelkeit oder Appetitlosigkeit, können auftreten aber das weißt du ja bereits." „Sicher aber warum wurde mir erst jetzt so schlecht?" Nestadion lachte milde „Dummer Zufall. Dein Magen hat wohl nur darauf gewartet, bis er etwas bekommt was er gerade nicht mag. Mit deinem Geruchssinn ist es das Selbe Prinzip. Und offensichtlich hat dir dein Verlobter seit Monaten keine Blumen geschenkt." Amüsiert nickte ich zur Bestätigung, bevor mein Freund weiter sprach.
„Deine erhöhte Lust ist völlig normal. Kann vorkommen. Ihr Beide könnt sie auch weiter ausleben aber nicht zu wild und übt nicht zu viel Druck auf den Bauch aus. Ansonsten kannst du alles tun, wobei du dich wohl fühlst und was dich nicht überanstrengt. Das bedeutet auch behutsames Reiten, meine Liebe. Das Übrige kennst du bereits von deinen Freunden. Gegen die Übelkeit kann ich dir ein Mittel herstellen, damit wir es ein wenig eingrenzen können. Deine Schwangerschaft macht mir einen guten Eindruck und soweit scheint alles in Ordnung zu sein."
Erleichtert lächelte ich „Ich danke dir. Auch für deine freudige Anteilnahme. Damit hätte ich nicht gerechnet." Nun nahm ich ihn in die Arme und Nestadion strich mir bestätigend über den Rücken. „Es ist doch eigentlich auch ein schönes Ereignis, also warum soll ich mich nicht für dich freuen!? Wenn ich das Mittel fertig habe, lege ich es in dein Zimmer. Es würde nur auffallen, wenn du zu oft hier wärst. Sollte aber etwas sein, kannst du einfach herkommen." „Mache ich. Würdest du mich nach der Hochzeit weiter behandeln? Haldir möchte zwar das ich später zu einer Heilerin gehe aber könntest du trotzdem mit dabei sein?" „Ja natürlich. Ich verstehe schon, damit Niemand die genaue Zeit bei dir heraus findet!?" „Genau. Weißt du vielleicht auch schon, wie lange es insgesamt dauern kann?" „Noch nicht. Dazu werden wir wohl bis etwa den fünften Monat warten müssen." „Hab ich mir schon gedacht. Notfalls kannst du ja sagen, das es eine menschliche Schwangerschaft ist, denn 12 Monate dauerte es auf keinen Fall mehr. Ich danke dir wirklich sehr für deine Hilfe." Bevor ich gehen konnte, zog Nestadion keck eine Braue hoch „Nur so aus Neugier... wie habt ihr beim Turnier abgeschnitten?" Ich lachte „Wir teilten uns den ersten Platz mit dem Düsterwald." Nestadion sah mich beeindruckt an und nach einer letzten Umarmung und einer Gratulation, machte ich mich auf den Weg zu Haldir.
Ich war unendlich erleichtert. Dem Kind geht es gut, ich fühle mich auch ganz in Ordnung und bis zur Hochzeit würde man nicht's sehen. Besser ging es wirklich nicht mehr und ich konnte mein Lächeln darüber gar nicht mehr ablegen. Zuerst schaute ich in unseren Zimmern nach aber da war Haldir nicht. Offenbar war er noch beschäftigt, also ging ich solange zu Herr Elrond. Er saß gerade am Schreibtisch und ich wollte eigentlich wieder kehrt machen, als ich hörte „Nicht so schnell junge Dame. Komm ruhig rein und dann darfst du mir erst einmal erzählen, warum du mir das nicht gesagt hast."
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