Unter Menschen
Wir kamen in Bree an und ich ließ Elthir vor reiten. Ich staunte nicht schlecht, als ich so viele Menschen mit einmal sah. Zum ersten Mal bemerkte ich das ich hier nicht hervor stach, sondern ganz normal dazu passte. Eine ganz neue Erfahrung für mich und ich war durch und durch entspannt. Mein erstauntes Gesicht über alle neuen Eindrücke, konnte ich aber nicht verbergen und mein Freund schmunzelte mich an. Wir hielten bei einem Gasthaus und stiegen ab, als kleine Wesen vorbei kamen. Klein wie Kinder aber dafür sahen sie zu alt aus. Mit fragenden Gesicht sah ich zu Elthir, der mir lächelnd erklärte „Das sind Hobbits. Sie leben weiter westlich von hier. Sie sind aber sehr friedlich." Ich war leicht belustigt und dann kam auch schon Jemand um uns die Pferde abzunehmen.
Ich folgte Elthir nach drinnen in einen großen Gastraum. Während er sich gezielt umsah, blickte ich eher neugierig über alles und jeden. Lächelnd griff er meine Hand „Komm mit." Wir gingen durch den ganzen Raum auf eine Gruppe zu, mit insgesamt 3 Frauen und 8 Männer. Als sie uns von weitem sahen, standen alle auf und schienen sich über Elthir's kommen zu freuen. Er lies meine Hand los und begrüßte Einige von ihnen mit einer Umarmung. Danach wurde ich von allem angesehen und ich wusste nicht so recht was ich sagen sollte, doch mein Freund legte beruhigend seinen Arm um mich „Das ist Arrian. Aragorn's Schwester aus Bruchtal." Nachdem er mir das Vorstellen abnahm, sah ich eine Art Freude in den Gesichtern aller und jeder stellte sich mir vor und reichte mir seine Hand. Noch bevor wir zum Ende kamen konnte ich ein ehrliches Lächeln aufbringen, denn ich fühlte mich doch sehr erleichtert über soviel Nettigkeit.
Wir setzten uns dazu und alle erzählten von ihren Weg hierher und was alles passierte. Ich hörte in der Zeit nur zu, während Elthir sich mit ihnen darüber unterhielt. Sehr viele der Waldläufer sind gefallen und mir tat das Herz weh, als ich den Schilderungen folgte. Später erzählte Elthir wie er und die Anderen nach Bruchtal kamen und vom Kampf an der Grenze aber dabei bemerkte ich einige Blicke von Manchen. Auch erzählte er von Herr Elrond und wie ich sie die ganze Zeit begleitet habe. Als er auch noch von unserem Training sprach, sahen mich auf einmal Alle still an. Verwundert schaute ich in die Runde und fragte etwas frech „Was ist? Verwundert das Frauen kämpfen können?" Eine von den Frauen antwortete mir nett „Das nicht aber es ist dein Alter. Bei uns wärst du im Moment die Jüngste. Die Elben trainieren eben anders als wir und das merkt man an dir. Dein Bruder erzählte nie davon das du so gut bist." „Das letzte Mal als er bei euch war, hatte ich noch keinen großen Erfolg zu verbuchen. Das kam erst später als er das letzte Mal mit Arwen und Marros in Bruchtal war. Aber ich denke mal, das ich nicht mehr kann als ihr." antwortete ich ihr lächelnd. „Das werden wir ja bald heraus finden. Aber bitte stirb nicht, sonst wird dein Bruder ziemlich sauer auf uns werden." und lachte beim letzten Satz. Ich sah Elthir schmunzelt an „Verstehst du jetzt was ich meine? Die Bevormundungen von ihm hängen mir selbst jetzt noch nach." Er musste lachen und legte seinen Arm um mich „Keine Sorge. Das wirst du bei uns nicht erleben." „Das wäre ja das erste Mal das ich das erlebe." und lachte. Es war wirklich sehr unbeschwert mit Ihnen und wir verstanden uns auf Anhieb. Aragorn hatte bei allen einen bleibenden Eindruck hinterlassen, denn trotz das er schon so lange fort ist, respektierten sie ihn immer noch so als wäre er da.
Lange noch unterhielten wir uns und Doleth bot mir an mit bei ihr im Zimmer zu schlafen, was ich dankend annahm und morgen wollten wir zusammen aufbrechen. Elthir holte unser Gepäck und ich verabschiedete mich schon mal. Doleth zeigte mir noch schnell unser Zimmer und sagte mir das sie bald nach komme. Ich beschloss erst einmal ein Bad zu nehmen. Gründlich wusch ich mich und legte mir zum Schluss ein Handtuch um. Als ich wieder heraus ging, war meine Gesellschaft auch wieder zurück. Ich setzte mich auf's Bett und unterhielt mich mit ihr. Dabei erfuhr ich das sie die Cousine von einem der Männer war. Später sah sie sich begeistert auch meine Waffen an und fragte mich nett „Darf ich mal?" „Sicher nur zu." lächelte ich ihr entgegen. Sie zog mein Schwert und bewegte es. Begeistert sah ich ihr zu und wir redeten nett miteinander „Du bist sehr gut." sagte ich ihr. „Findest du?" „Ja sicher. Trainierst du viel?" „Ja täglich. Und du?" „Fast täglich im Moment. Je nach dem was ich an der Grenze immer zu tun habe." „Zeigst du mir mal was?" Fragte sie und gab mir mein Schwert. Ich stand lächelnd auf, machte mein Tuch noch fester und griff danach. Langsam machte ich einige Bewegungen die dann immer schneller wurden. „Du machst das ganz anders als dein Bruder. Also von ihm hast du das nicht gelernt." Ich nahm mein Schwert runter, legte es zur Seite und setzte mich zu ihr „Nein das habe ich auch nicht. Das Meiste lernte ich in Lorien und dort habe ich auch die ersten Kämpfe mitgemacht." Hast du daher die Narbe?" „Ja aber das ist nicht schlimm. Dummerweise war Aragorn gerade da und glaube mir...seine Predigt war schlimmer als das hier." Zusammen lachten wir drauf los.
Inzwischen war sie auch im Bad und saßen Beide mit einem Tuch bekleidet auf dem Bett. Später erzählte sie mir nochmal in Ruhe wie sie den Weg hierher erlebte und ich konnte jedes Wort sehr mitfühlen. Ein Klopfen an der Tür unterbrach uns und irritiert sahen wir uns an, denn es war schon spät. Doleth beschloss die Tür zu öffnen. Ich konnte nicht sehen wer da war aber was sie frech sagte, konnte ich hören „Hast du um die Zeit nicht's Besseres zu tun, als bei uns zu klopfen?" „So gesehen gerade nicht. Ich wollte nur mal nach euch sehen ob ihr Beide miteinander klar kommt." hörte ich Elthir frech antworten. Schnell stand ich vom Bett auf und zog mein Tuch an den Beinen wieder komplett nach unten und hielt es mir oben fest. Unter Frauen war es eben kein Problem sollte das Tuch mal verrutschen aber bei Männern war mir es selbst bei meinem Bruder unangenehm. Ganz gelassen ging ich zu den Beiden und legte meinen Arm auf ihre Schulter und sagte frech mit hochgezogener Braue „Wie du siehst kommen wir Beide wunderbar zurecht und auch unsere Waffen liegen griffbereit, falls Jemand Nacht's an die Tür klopfen sollte. Hat der Hauptmann sonst noch Fragen?" Er grinste uns ein wenig an und legte sich eine Hand in den Nacken „Ich glaube meine Fragen sind beantwortet. Ich wünsche den Damen eine gute Nacht." Wir schlossen die Tür, sahen uns an und mussten laut los lachen. „Ich muss sagen dein Mundwerk gefällt mir." sagte sie. „Wenn du wüsstet wie oft mir das schon Ärger eingebracht hat." Wir konnten uns nur langsam wieder beherrschen und als wir es schafften, zogen wir uns etwas an und legten uns schlafen.
Diese Nacht schlief ich besser und wir erwachten auch nicht allzu spät. Ich ging ins Bad und machte mich schnell fertig. Meine Kleidung und Waffen anlegen dauerte im Moment länger als alles andere. Zum Schluss legte ich mir meine Kette wieder an und ich hörte nur „Die ist wirklich schön." Ich lächelte „Ja das ist sie wirklich." „Woher hast du sie?" „Ich bekam sie an mein 18 ten Geburtstag. Sie war ein Geschenk von..." doch ein Klopfen unterbrach mich und ich öffnete die Tür. Belustigt stellte ich mich in den Türrahmen und verschränkte die Arme „Kann es sein das du nach uns Sehnsucht hast?" „Nein...aber ich wollte euch nur sagen das wir gleich los wollen. Seit ihr fertig?" Fragte Elthir frech. Ich lies mein Blick einmal an ihm entlang gleiten „Im Gegensatz zu dir, sind wir es." Er lachte und schüttelte mit dem Kopf, denn er hatte noch keine Waffe angelegt so wie wir. „Wir treffen uns in 10 min bei den Pferden." sagte er noch bevor er ging. Ich fand ihn manchmal echt lustig. Wir legten unsere Mäntel um, nahmen uns unsere Taschen und gingen nach unten.
Die Meisten waren schon da und ich ging zu meinem Pferd. Ich machte mein Schwert und meine Tasche fest und sah einmal in die Runde. Ich war sehr gespannt auf die nächsten Tage mit ihnen, denn alle waren sehr nett und nahmen mich sofort mit auf. Elthir kam als Letzter und ich konnte mir allerdings einen frechen Spruch nicht verkneifen „Kommt der Hauptmann auch mal? Ich dachte schon wir müssen dich wecken." Er kam grinsend auf mich zu und auch die Anderen waren darüber sehr belustigt. Er stellte sich vor mir hin und ich musste mir ein Lachen verkneifen. Schelmisch fragte er „Gibt es eigentlich Jemanden, dem du nicht so gegenüber trittst?" Ich konnte nur grinsen „Sicher. Herr Elrond." Aus irgendeinen Grund lachte er und schüttelte leicht den Kopf. Diese lustige und unbeschwerte Art mit allen, brachte mich jeden Tag zum Lachen. Wenn alle Waldläufer so sind, dann hat es mein Bruder wirklich gut bei den Anderen. Wir stiegen alle auf die Pferde und machten uns auf den Weg.
Ich beschloss hinten zu reiten, damit ich alle vor mir im Blick habe und das hinter mir immer beobachten konnte. Die halbe Zeit waren wir schnell unterwegs aber hin und wieder etwas gemütlicher. Dabei ritt meist eine der Frauen neben mir und wir unterhielten uns. Dabei erfuhr ich das die Eine eingeheiratet war und die Andere hatte sich mal in meinen Bruder verguckt. Bei dem Gedanken musste ich schmunzeln, denn offenbar kam er gut an bei den Frauen. Umso mehr freute es mich, das er mit meiner Freundin glücklich war. Die Reise verlief ruhig und es war bereits dunkel, als wir unser erstes Nachtlager aufschlugen. Ich sah in die Runde wie sich alle unterhielten und in dem Moment überkam mich eine kleine Leere. Ich griff zu meiner Kette und dachte wieder an Haldir. Wie es ihm wohl ginge und ob er mich ebenso vermisst wie ich ihn? Mit meinen Gedanken wollte ich ein Stück spazieren gehen und mein Weg führte mich zu einen kleinen Bach. Ich zog meine Stiefel aus, krempelte meine Hose bis zum Knie hoch und setzte mich. Als meine Füße in das Wasser eindrangen, kam ein kleiner Seufzer aus mir und eine Entspannung kam über mich.
Dann hörte ich Schritte hinter mir und drehte mich schnell um. Zu meinem Glück war es kein Angreifer sondern Elthir. „Ich habe dich weggehen sehen und wollte mal nach dir schauen. Alles in Ordnung?" Ich setzte ein Lächeln auf „Ja sicher. Ich wollte nur mal kurz alleine sein." „Soll ich wieder gehen?" „Nein ist schon gut. Setz dich ruhig." Er setzte sich neben mich „Und hilft es?" Fragte er mich nett und deutete auf meine Füße. „Ja es ist wunderbar. Eine kleine Entspannung, weißt du." lächelte ich ihn entgegen. „Entspannt habe ich schon eine Weile nicht mehr." Etwas ungläubig sah ich ihn an „Wirklich? Was tust du für gewöhnlich, wenn du dich entspannen willst?" Fest sah er mir in die Augen „Ob du es glaubst oder nicht aber am liebsten reite ich aus. Man bekommt seinen Kopf so wunderbar frei." Ich lachte leicht „Kommt mir sehr bekannt vor." Nun musste er auch lachen „Ist nicht wahr?" „Doch das kannst du mir glauben." Wir brauchten einen kleinen Moment bis unsere Belustigung etwas nach lies und ich sagte weiter „Du könntest es auch mal mit schwimmen versuchen. Das und Bogenschießen entspannen auch ungemein." Doch nun lachte er wieder „Geschwommen bin ich schon ewig nicht mehr aber schießen tue ich auch sehr gerne." Ich sah ihn belustigt an „Bei den Gemeinsamkeiten könnte man glatt annehmen, das du mein Bruder bist und nicht Aragorn." Er legte lächelnd seinen Arm um mich und gab mir ein Kuss auf die Stirn. Ich war dankbar für einen Freund mit dem ich so viele Interessen teilen konnte.
Wir unterhielten uns noch eine Weile bis wir beschlossen zurück zu gehen, denn es wurde Zeit zum schlafen. Da Elthir immer die erste Wache machte, fragte er mich „Bist du schon müde oder willst du wieder mit mir die Wache machen?" „Ich mache gerne mit dir die erste Wache." Wir setzten uns ans Feuer, während sich die Anderen hinlegten. Ich sah eine der Frauen mit ihrem Mann, wie sie eng umschlungen zusammen lagen. Ich grinste zu Elthir „Also den Beiden wird die Nacht sicher nicht kalt werden." Gemeinsam sahen wir den zwei Verliebten zu und mir wurde wieder schmerzlich bewusst was mir so sehr fehlte. Obwohl ich wusste das ich ihn in wenigen Tagen wieder sehen würde, musste ich mich beherrschen keine Tränen aufkommen zu lassen bei dem Gedanken an Haldir. Keiner sollte mich schwach oder von Gefühlen beherrscht sehen. Ich versuchte nicht zu sehr zu grübeln und wollte an etwas Anderes denken. Dabei bemerkte ich nicht wie mir ein kleines Lächeln im Gesicht stand. „Woran denkst du?" Fragte mich mein Freund. Mein Lächeln wurde größer und ich sagte „Ich freue mich schon wenn wir bei euch im Lager sind. Ich brauche mal wieder ein wenig Training." Lächelnd sah er mich an „Du trainierst gerne?" „Ja sehr gerne. Es ist ein mittlerweile ein fester Bestandteil von mir geworden. Außerdem brauche ich es auch als Gruppenführer. So wie du als Hauptmann." „Ja das stimmt auch wieder. Wenn du möchtest könnten wir morgen bei der ersten Rast, ein wenig schießen. Würde dir das Gefallen?" „Aber natürlich." Ich freute mich sehr über die Idee und mein Kopf konnte sich wieder auf etwas Schönes konzentrieren.
Nach der Ablösung legte ich mich zu den anderen Frauen und schlief nach einer Weile ein. Wieder wurde ich die Nacht wach und so langsam fragte ich mich, was nicht stimmte. Diesmal hatte ich noch ein schlechtes Gefühl dazu. War es eine schlimme Vorahnung? Ich versuchte mich wieder zu beruhigen aber diesmal konnte ich keinen Schlaf mehr finden. Ruhig lag ich einfach nur da und beobachte die Beiden die Wache hielten. In meinen Gedanken lag ich bei meinem Liebsten, was mir ein Lächeln ins Gesicht brachte. So verging die restliche Nacht und ich war die Erste die beim ersten Sonnenstrahl aufstand. Etwas verwundert Sahen mich die Beiden von der Wache an aber ich gab mich ganz entspannt mit einem Lächeln. Ich richtete meine Kleidung und Haare und legte mir direkt alle meine Waffen an. Langsam wurden auch die Anderen wach und ich lief zu Elthir. Ich hockte mich hinter ihn und begann zu schmunzeln. Ganz vorsichtig kitzelte ich ihn mit der Feder eines Pfeils und er erschreckte leicht. Etwas verwundert sah er mich an aber als ich mir die Hand vor dem Mund hielt um nicht laut los zu lachen, lachte nun auch er still. Ich sah ihn an und sagte frech und leise „Oh schön du bist wach. Du solltest lieber aufstehen, bevor alle Anderen schneller sind." Ein dankbaren Blick konnte ich erkennen, während er grinsend den Kopf schüttelte. Ich wusste mittlerweile wie manche Hauptmänner denken und wollte meinem Freund ein Gefallen tun. Kurze Zeit später ritten wir weiter und diesmal bot sich einer der Männer an, mit mir hinten alles im Blick zu haben. Mittlerweile hatte ich alle ganz gut kennen gelernt und war gespannt auf die Waldläufer die ich noch kennen lernen würde.
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