Seite an Seite
Am Morgen erwachte ich glücklich in Haldir's Armen und endlich konnte ich ihn wieder früh's in die Augen sehen. Ein Lächeln machte sich bei uns Beiden breit und sofort küssten wir sanft und innig. „In ein paar Tagen sind wir wieder Zuhause mein Liebster. Da haben wir alle Zeit der Welt." Seine Augen strahlten und sanft strich er mir über die Wange, bevor er mir sagte „Du bedeutest mir alles. Ich könnte es nicht ertragen dich zu verlieren." und legte seine sanften Lippen auf Meine. Seine Worte gingen mir durch meinen Körper, dennoch sah ich ihn seine Besorgnis an. Ich strich sachte über sein Haar und sagte ruhig „Mache dir keine Gedanken um mich. Ich passe schon auf mich auf." Ein kleines Lächeln stand ihm wieder im Gesicht „Bitte vermeide den Nahkampf. Ich bin diesmal nicht bei dir um dich zu schützen." Ich verstand ihm aber wollte mir nicht ständig anhören müssen, beschützt zu werden und meinte liebevoll „Du musst mich nicht beschützen. Es ist nur schade das wir nicht als Gefährten zusammen Seite an Seite stehen, denn das ist unsere Stärke. Aber wie es auch kommen wird, vielleicht bekommen wir doch die Gelegenheit dazu. Aber ich verspreche dir nur wenn es unvermeidbar ist, zum Schwert zu greifen." Ich sah seine Erleichterung in den Augen und als er mich küsste, atmete auch ich innerlich auf. Ich wollte nicht mit Sorge in den Kampf ziehen müssen und er sollte es auch nicht.
Wir standen auf und machten uns frisch, bevor wir uns umzogen. Haldir brachte mir noch eine leichte Rüstung für den Oberkörper mit und half mir beim Anlegen. Als ich ihn bei Seiner helfen wollte, war ich etwas verwundert als er mir meine Tiara gab. Irritiert sah ich ihn an und er sagte „Herr Elrond bat mich darum sie dir mit zu bringen. Er bat mich auch dir zu sagen, das du sie tragen sollst sobald wir aufbrechen." Ich nahm sie nickend an mich und legte sie ab, während ich ihm nun endlich auch beim fertig machen helfen konnte. Ich flechtete meine Haare fest und Haldir setzte mir meinen silbernen Kopfschmuck auf. Er gab mir lächelnd einen letzten Kuss und wir legten uns die letzten Waffen an, bevor wir nach draußen gingen.
Ich konnte schon von Weitem hören, das sich die Meisten schon versammelt haben und mich überkam ein Unwohlsein. Einen entschlossen Gesichtsausdruck wollte ich zeigen und keine Unsicherheit sollte man mir ansehen. Draußen überblickte ich in Sekundenschnelle den ganzen Platz und als ich Elthir und die Anderen sah, ging ich zielsicher auf sie zu, dicht gefolgt von Haldir. Die Blicke der Waldläufer waren mir sicher, als ich an ihnen vorbei ging aber ich versuchte das gekonnt zu ignorieren. Ich begrüßte meine Freunde und gemeinsam teilten wir die 2 Gruppen ein. Als ich fragte wie viele Waldläufer wir nun hätten, musste ich mich beherrschen meine Fassung zu bewahren als sie mir sagten das es nur 50 waren. Mit dem Rücken stand ich zu allen, sodass nur meine Freunde mein entsetztes Gesicht sahen. Auch sie versuchten ihre Mimik zu kontrollieren, um eine gewisse Ruhe auszustrahlen.
Nachdem wir unsere Wachen aufgeteilt hatten, traten Haldir und Elthir vor um es allen zu verkünden. Meine Freundin stand weiterhin bei mir und wir sahen uns gelegentlich an. Als sie vom Ablauf des Angriffes berichteten, kamen Andriel und ich dazu. Sie stellte sich neben Haldir und ich mich neben Elthir. Während ich die Worte beider Männer hörte, sah ich mir meine Gruppe einmal genauer an. Ich betete das wir alle lebend zurück kommen würden. Nun konnte ich auch erkennen das es aktuell nur 8 Frauen bei den Waldläufern gab und ich hatte Angst was passieren würde, wenn auch sie fallen würden. Aber ich wusste das ich auf sie ein besonderes Auge haben würde. Bis auf 3 die doch zu schwer verletzt waren, konnten alle mit und nachdem mein Freund und mein Liebster mit ihrer Ansage fertig waren, machten wir uns geschlossen auf den Weg.
Mit den beiden Hauptmännern voran und Andriel und mir direkt dahinter, hatten wir schon einen guten Teil der Strecke zu Fuß zurück gelegt. Meine Freundin bemerkte das ich etwas schweigsam war und sie fragte vorsichtig und leise „Geht's dir gut?" Ich sah sie an „Natürlich." Doch sie ahnte was mich belastete „Ich weiß das es nicht viel aussieht aber ich hab dennoch sehr viel Zuversicht." Ich schmunzelte „Ja ich auch." Ich wollte mich auf andere Gedanken bringen und fragte nett „Nun erzähl mal. Wer ist der Mann der es dir angetan hat!?" Sie grinste leicht „Das erzähle ich dir wenn wir es Beide sicher wieder zurück geschafft haben." Lächelnd sahen wir uns an und verstanden es Beide.
Auf Hälfte des Weges machten wir eine kurze Pause. Ich nutzte die Gelegenheit um mir die gemischten Gruppen anzusehen. Sie schienen miteinander klar zu kommen und das erleichterte mich doch sehr. Etwas Anderes könnten wir uns auch gar nicht erlauben. Meine Freundin zog mich bei Seite und wir setzten uns etwas Abseits. Interessiert fragte sie mich „Du siehst hübsch aus. Wesen Idee war das?" Sie sah auf meine Tiara und ich erklärte ihr nett „Herr Elrond. Ich denke er schien es angebracht zu halten, für meinen ersten großen Kampf. Es ist bei den Elben grundsätzlich so üblich." Sie lachte leicht „Auf jeden Fall brauchtest du sie nicht, um dir Respekt zu verdienen. Wir sind alle sehr stolz auf dich, nicht nur Herr Elrond. Dein Bruder wird es auch noch sein, wenn wir alles überstanden haben und er zurück ist." Ich schmunzelte „Da könntest du recht haben. Was wirst du machen, wenn alles überstanden ist?" Sie lächelte verträumt „Ich denke als Erstes werden den Rest unseres Lager's wieder herrichten. Danach werde ich mal schauen, ob ein gewisser Mann Interesse an mir hat." Nun war ich belustigt „Ich bitte dich. Ich glaube Jeder hätte an dir Interesse. Du bist eine sehr gute Kämpferin und eine Schöne noch dazu. Es würde mich doch sehr wundern, wenn er dich nicht sofort Heiraten würde." Erfreut über die lieben Worte die wir uns gegenseitig gaben, lehnten wir unsere Köpfe zusammen und genossen einen kleinen Moment der Ruhe.
Haldir kam zu uns und sagte das wir weiter müssten und Andriel ging schon mal vor. Lächelnd sah mich mein Liebster an „Ihr versteht euch ja wirklich gut." „Ja das tun wir und wir haben auch viel gemeinsam. Im Moment sogar am Meisten." gab ich ihn grinsend zurück. „Gibt es dafür einen besonderen Grund?" „Sie ist gerade verliebt und das ist unsere größte Gemeinsamkeit." sagte ich und sah ihn verträumt an. Sein Lächeln war so sanft und warm und ich hätte ihn am liebsten nur noch küssen können. Doch ich musste mich mit einem Kuss auf die Stirn vorerst zufrieden geben, bevor wir uns wieder auf den Weg machten. Immer wieder blickte ich zu den gemischten Gruppen. Alle waren ruhig und entschlossen und das erleichterte mich auch sehr.
Wir erreichten unser Ziel als die Sonne langsam unterging. Als ich mir alles ansah, kam mir die Situation doch sehr bekannt vor. Dann bemerkte ich das alles doch etwas anders aus sah wie auf der Karte. Elthir und Haldir hielten an ihren Plan fest und jeder ging mit seiner Gruppe auf Stellung. Unser Ziel war es sie zu umzingeln und ihnen jeden weiteren Weg abzuschneiden. Ich gab Andriel nochmal die Hand und sagte ihr lieb „Wir sehen uns später." Sie erwiderte mein kleines Lächeln „Passt auf euch auf." sagte sie zu mir und Elthir bevor sie ging. Haldir sah mich an und wieder erkannte ich Besorgnis in seinem Gesicht „Macht euch keine Sorgen um eure Gefährtin. Ich werde gut auf sie achten." sprach er zu meinem Liebsten aber es beruhigte ihn nicht wirklich. Er legte seine Hand auf meine Wange und gab mir einen Kuss auf die Stirn, bevor er Seine dagegen stützte. „Ich bin guter Dinge. Das solltest du auch sein. Wir sehen uns nachher wieder." entgegnete ich ihn ganz ruhig und nun erkannte ich ein kleines Lächeln, als ich sein Gesicht wieder vor mir sah. Nun ging auch er zu seiner Gruppe und ich atmete tief durch, bevor auch Elthir und ich Stellung bezogen.
Um Missverständnisse bei den Anweisungen zu vermeiden, sprach ich mit meinen eigenen Wächtern auf Elbisch aber verlangte von ihnen, sich später an die andere Sprache zu halten. Wir warteten darauf das die Nacht herein brach um den Ork's mit einen Überraschungsangriff zu zu setzen. Mit meinem Freund zusammen stand ich auf den höchsten Punkt, von dem man Alles übersehen konnte. Ich versuchte meinen Liebsten zu sehen aber sie waren einfach zu weit entfernt und ich sah nur einige Wachen. Ich schaute mir die Gegend etwas genauer an. Stellenweise waren die Bäume sehr dicht und es gab sehr viele Felsen. Wir warteten darauf das bei Einbruch der Nacht die Ork's ihr Versteckt verlassen würden und wir so Einen nach dem Andern ausschalten können. Alles war somit sehr übersichtlich und wir hätten selbst in der Unterzahl gute Chancen.
Plötzlich fiel mir ein woher mir die Situation bekannt vor kam und mein Gesicht war von leichten Entsetzen gezeichnet. Elthir bemerkte dies sofort „Was ist los?" „Mir ist gerade eingefallen wo ich so etwas schon einmal erlebt habe." Fragend sah er mich an und ich sprach weiter aber nun etwas ruhiger „Es war damals in Lorien. Ich war zusammen mit Freunden an der Grenzen und wir machten Jagd auf Eindringlinge. Einige Male waren sie auch in unterirdischen Verstecken wie Dieses. Man müsste nur nah genug ran, dann könnte man vielleicht erfahren wie viele es sind und ob sie einen zweiten Eingang haben." Nun sah er überrascht aus und sprach fest „Es war schon schwer genug überhaupt heraus zu finden, wo sie ihr Versteck haben. Mehr konnten wir damals nicht in Erfahrung bringen aber es wäre jetzt zu riskant. Wenn sie uns mitbekommen ist der Überraschungsangriff damit hin." Ich setzte ein kleines Grinsen auf „Dann sollten wir möglichst leise dabei sein, findest du nicht?" Etwas entsetzt über meinen Vorschlag sah er mich an „Das kannst du nicht Ernst meinen? Das Risiko wäre viel zu hoch." Nun war ich entschlossen und wurde härter „Das Risiko das wir umzingelt werden und gegen eine Übermacht antreten, ist höher als das. Ich riskiere es nicht das Deine und meine Wachen in einen sinnlosen Kampf gehen, wenn wir uns vorher schlau machen könnten. Du solltest ohnehin als Hauptmann bei der Gruppe bleiben. Ich werde alleine gehen." Als ich mich auf dem Weg machen wollte stellte er sich vor mich. Langsam sah ich zu ihn auf, doch sein Gesicht zeigte eine gewisse Entspannung „Du bist wirklich die Schwester von Aragorn. Diese Entschlossenheit und der kleine Dickkopf den du hast, erinnert mich stark an ihn." Sofort trat mir ein kleines Lachen ins Gesicht und ich zog eine Braue hoch „Warum werde ich das Gefühl nicht los, das du mitkommen wirst?" Er lachte mir leicht entgegen und legte seine Hand auf meine Schulter. Wir hatten damit beschlossen uns gemeinsam vor zu wagen.
Leise und unauffällig liefen wir im Schutz der Bäume einen kleinen Umweg, um von der Seite auf den besagten Felsen zu klettern. Ich hoffte sehr das ich Recht hatte und wir uns einen Überblick verschaffen konnten. Immer wieder versuchte ich eine Öffnung zu finden und als ich Keine fand, waren wir gezwungen immer höher zu gehen. Dann entdeckte Elthir einen kleinen Spalt und winkte mich zu sich. Wir konnten nicht viel erkennen, nur das es viele waren. Ich sah mich um und versuchte zur anderen Seite zu kommen um nach zu sehen, ob es vielleicht einen zweiten Eingang gab. Tatsächlich gab es Einen aber ich kam nicht nah genug ran, ohne gesehen zu werden. Nun bemerkte ich Elthir hinter mir und gemeinsam schauten wir vom Felsen leicht hinab. Als einige Ork's nach draußen kamen, zog mich mein Freund schnell wieder nach hinten und drückte uns Beide auf den Boden, sodass wir nicht gesehen wurden. Mein Herz schlug schneller aber ich wusste nicht ob es an dem Schreck lag oder das Elthir direkt auf mir lag. Ich hatte die ganze Zeit nie Berührungsängste aber seit gestern, waren mir solche Situationen etwas unangenehmer. Dies aber musste ich mit mir selber ausmachen und musste einfach lernen damit gekonnt und erwachsen umzugehen. Ich musste mich zusammen reißen, denn ich brauchte freie Gedanken.
Als wir hören konnten das die Ork's wieder nach drinnen gingen, stand Elthir langsam von mir auf und wir machten uns schnellst möglichst auf den Rückweg. Es ärgerte mich das wir diesmal so nicht's erreichen konnten, wie damals in Lorien und das sah mir mein Freund auch an als wir unseren Umweg wieder zurück nahmen. „Ärger dich nicht. Deine Idee war gut und wir haben es wenigstens versucht." sagte er beruhigend. „Du hast ja recht...und wenn wir nicht einmal erkennen können wie viele es überhaupt sind, hätte es auch keinen Sinn gemacht sie auszuräuchern." Nun sah er mich verwundert an und fragte frech „Was hast du eigentlich in Lorien alles gemacht?" Ich grinste etwas „Das erzähle ich dir, wenn wir morgen noch leben sollten." Er legte seinen Arm um mich „Ich denke mal das sollten wir hin bekommen." Eine kleine Last fiel nun von mir ab und wir bezogen wieder Stellung.
Als die Nacht herein brach stieg die Anspannung bei Jedem an und die Anderen konnte ich nun gar nicht mehr sehen. Der Gedanke Haldir nicht an meiner Seite zu wissen, machte mich nervös. Denn zusammen waren wir besser, als wenn ich alleine kämpfen würde. Mich tröstete der Gedanke fähige Kämpfer aus 2 Völkern bei mir zu haben und einen Freund, den ich für einen sehr guten Kämpfer hielt. Im Schutze der Bäume beobachten wir alles ganz genau und erkannten, wie die Ork's sich langsam nach draußen wagten. Nun endlich war es so weit, denn ich hielt diese Anspannung nicht mehr lange aus. Immer mehr Ork's verließen ihr Versteck mit voller Kampfausrüstung und stark bewaffnet. Sicher wollten sie wieder Jagd auf die Waldläufer machen aber diesmal sollten sie das große Wundern bekommen. Doch plötzlich überkam mich leichte Panik, als es immer mehr Gegner wurden. Schnell überschlug ich die Zahl und schätzte sie auf etwa 1000. Als mir in den Sinn kam das wir nur etwa 150 waren, bekam ich große Augen und Angst erfüllte mich. Zwar war mir Angst bekannt, doch noch nie hatte ich im Kampf eine so Große das ich beinahe die Fassung verlor. Ich gab mir selber gegenüber zu das ich von Angst erfüllt war und sehnte mich sehr nach Haldir. Er sollte einfach nur an meiner Seite sein und mir ein ruhiges Gefühl geben aber ich konnte ihn ja nicht einmal mehr sehen. Die Furcht zeichnete mein Gesicht und ich war froh, das nur mein Freund dies sehen konnte. Mit aufrechter Haltung standen wir nebeneinander, hinter den Anderen und etwas erhöhter. Ich ergriff Elthir's Hand und drückte sie ziemlich fest. Er sah mich an und erkannte meine Angst in den Augen. Ich war ihm sehr dankbar das er nicht's sagte, sondern einfach nur den Druck meiner Hand erwiderte.
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