Meine beste Freundin
5 Tage ist es her, seit ich das Bett verlassen durfte. Ich fühlte mich wieder richtig gut und musste den Verband noch eine Weile tragen. Nur werde ich eine Narbe davon behalten. Ich hoffte das sie nicht so groß sein würde, schließlich bin ich ja noch Frau und möchte mich auch mal hübsch machen. Haldir und Aragorn gingen sich weitgehend auf dem Weg, was mich nicht wirklich störte. Mir ist es so lieber, als wenn sie Möglicherweise wieder streiten könnten. Aragorn verbrachte ohnehin viel Zeit mit Arwen und irgendwie freute ich mich für die Beiden. Leider sah ich beide dadurch immer seltener. Ich vermisste die Zeit mit meiner Freundin und auch die mit meinen Bruder. Als sich der Tag dem Ende neigte, trafen Haldir und ich uns mit Orophin. Er war mit anderen Grenzwächtern bei deren Unterkünften und alle saßen gemütlich um ein Feuer herum. Orophin freute sich über unser kommen und drückte mich fest. Ich freute mich auch einen guten Freund um mich zu haben. Wir setzten uns dazu und unterhielten uns über alles Mögliche. Ich war gerne hier, denn hier fühlte ich mich wohl. Obwohl Frauen eher seltener hier vertreten waren.
Von den meisten Männer wurde ich kaum gleichberechtigt behandelt und das machte mich nicht wirklich stolz. Mir fehlte es noch an tatkräftigen Leistungen und ich hoffte, bald die Möglichkeit zu erhalten. Diesmal lernte ich Orophin's besten Freund kennen. Er hieß Finion und ich fand ihn sehr nett. Etwas später am Abend beschloss ich mich zu verabschieden und schlafen zu gehen. Ich stand auf und Haldir tat es mir gleich „Ich bekleide euch noch ein Stück." sagte Haldir und ich versuchte nicht zu sehr zu lächeln, weil ich ihn nicht vor den Anderen in Verlegenheit bringen wollte. Ich sah noch Orophin, wie er in meine Richtung grinste als wir gingen. Außer Hörweite der Anderen begann Haldir leicht betrübt „Arrian, ich habe mir gedacht das es vielleicht besser wäre, wenn ihr mit jemanden Anderen zu Fest morgen gehen würdet." Vor lauter Schreck blieb ich stehen und sah ihn erschrocken an. „Ihr wisst doch euer Bruder hält nicht sehr viel von mir und ich möchte euch nicht in eine unangenehme Situation bringen." Es war beeindruckend wie er sich Gedanken um mich machte aber mein Entschluss stand fest „Macht euch um ihn keine Sorgen. Er spielt sich gerne als mein Beschützer auf aber mittlerweile ist das völlig unnötig geworden. Es dauert nur noch eine Weile, bis auch er es akzeptiert hat. Ich werde mit euch dahin gehen und mit keinem Anderen."
Meine Worte waren klar und mein Blick standhaft. Niemand konnte mich daran hindern und mein Bruder am aller wenigsten. Ein leichtes Lächeln von ihm zeigte mir, das er einverstanden war. Ich legte strahlend meinen Arm in seinen und ließ mich den restlichen Weg bekleiden. An dem großen Eingang zum Palast nahm er meine Hand und küsste sie „Schlaft gut Arrian. Wir sehen uns morgen Abend." Danach ging er wieder zurück und ich hinein.
Auf den Weg zu mein Zimmer fiel mir ein, das ich völlig vergessen hatte das wir morgen das Training ausfallen lassen wollten.Es war für mich schon zur Routine geworden, wenn auch eine schöne. Ihn jeden Tag zu sehen und sich besser kennen zu lernen. Immer noch in mein Gedanken vertieft und einem Grinsen im Gesicht kam mir Arwen entgegen und sprach „Du bist ja noch spät auf." „Das selbe könnte ich auch über dich sagen." Wir beide verstanden uns eben und mit ein frechen Grinsen fragte sie „Und was hat dir so ein Lächeln ins Gesicht gezaubert?" „Sicher der selbe Grund warum du in letzter Zeit soviel lächelst." konterte ich frech zurück. Sie lachte „Ja da könntest du recht haben. Morgen Nachmittag haben wir genug Zeit und du musst mir mal alles erzählen. Schlaf gut Liebes." Mit diesen Worten verabschiedete sie sich und ich ging in mein Zimmer. Oh je dachte ich mir, was soll ich ihr nur erzählen, denn eigentlich gab es auch nicht viel zu berichten. Ich lief auf mein Balkon mit einer herrlichen Aussicht und stützte mich auf das Geländer. Meine Vorfreude auf morgen war groß, nur ließ ich mir das nicht anmerken. Ich wollte endlich nicht mehr wie ein Kind wahrgenommen werden. Weder von mein Bruder oder sonst wem. Ich bin erwachsen geworden und das will ich morgen auch Jedem, der noch daran zweifelt schon zeigen. Es wurde immer später und ich beschloss schlafen zu gehen.
Am Nachmittag des nächsten Tages, kam Arwen in mein Zimmer. Ich war gerade am lesen als sie leicht nervös herein kam. „Arrian es wird Zeit wir müssen dich frisieren." „Ich dachte wir hätten noch Zeit?". „Ja schon etwas aber ich weiß noch nicht wie ich mich frisieren soll." Ich sah sie belustigt an „Kann es sein das du ein wenig aufgeregt bist?" „Ist es so offensichtlich?" Ich stand von meinem Tisch auf, ging zu ihr und nahm ihre beiden Hände in Meine „Sei nicht so angespannt. Es gibt keinen Grund dazu... mein Bruder mag dich sehr." Arwen musste verlegen Lachen und nahm mich in die Arme. Ich fühlte eine Erleichterung an ihr und sie wurde wirklich ruhiger. Wir machten uns unsere Haare immer selber. Wir brauchten dazu keine Bediensteten und es gab uns immer Gelegenheit zu reden. Ich setzte mich auf ein Stuhl, vor mir ein großer Spiegel und Arwen begann meine Haare zu kämen.
„Du sag mal, was ist das eigentlich zwischen dir und Haldir?" Da war sie, die Frage mit der ich schon gerechnet habe. „Ehrlich gesagt nichts." antwortete ich und meine Enttäuschung hörte sie raus. Sie sah mich über den Spiegel aus an „Willst du mir etwa sagen, er hat noch nicht um dich geworben?" „Doch das hat er schon." „Ja und weiter?" „Es gibt kein weiter." „Nicht mal einen Kuss?" Überrascht über diese Frage, sah ich sie an und merkte wie ich leicht rot wurde „Arwen..." „Ja was denn? Wir haben uns doch immer alles erzählt." Ich lächelte, denn sie hatte recht. „Stimmt das haben wir. Gut wenn es genau wissen willst, er hat es zweimal versucht." „Aber?" fragte Arwen neugierig. „Beim ersten Mal platze Rúmil dazwischen und beim zweiten Mal du." Ich konnte nur dabei grinsen, während Arwen entsetzt schaute. „Oh das tut mir Leid, das wollte ich nicht." „Mach dir keine Gedanken. Das macht nicht's. Er läuft mir ja hoffentlich nicht zu schnell weg." sagte ich und lachte mit Arwen dabei.
„Erzähl du mir mal wie du dich so mit mein Bruder verstehst?" „Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich schon in ihn verliebt." Total verträumt sah sie mich an und erwartet das ich darauf was sagte. Ich nahm ihre Hand, die auf meiner Schulter lag und gab ihr einen Kuss darauf. „Es freut mich sehr für dich und ich weiß das er ebenso fühlt." Arwen strahlte über das ganze Gesicht und nahm meine Worte wie eine Art Segen an. Ich vertraute ihr noch etwas an „Arwen, ich weiß nur nicht so ganz wie Aragorn darüber denken wird, wenn sich bei Haldir und mir mehr entwickelt. Du weißt ja das die Beiden keinen guten Start miteinander hatten. An heute Abend will ich gar nicht erst denken, wenn sich mein Bruder wieder einmischen will." „Ich weiß was du meinst aber mach du dir mal keine Sorgen. Er wird den ganzen Abend beschäftigt sein und wenn nicht...dann zieh ich ihn vorher nochmal zur Seite und erkläre ihn, das du jetzt eine schöne junge Frau bist und fähig bist über dein Leben selbst du entscheiden." Bei ihren lieben Worten merkte ich wie mir Tränen in die Augen schossen. Ich stand auf und nahm sie in die Arme. „Du bist meine beste Freundin. Was würde ich nur je ohne dich tun?" Arwen drückte mich fest „Und du meine. Daran wird sich auch nicht's ändern." Auch bei ihr konnte ich Tränen in den Augen erkennen. Bevor wir Beide los heulten, sagte ich lieber ganz schnell etwas. Spontan antwortete ich ihr „Doch das könnte sich ändern... in dem du meine Schwägerin wirst." Wir Beide lachten lautstark. Dieses Gefühl mit seiner besten Freundin herzhaft zu lachen, ist eins der Schönsten überhaupt. Unsere Gespräche blieben lustig, während sie mich weiter frisierte und mir gefiel das Ergebnis. Arwen hat mein Haar leicht gelockt und meine vordersten Haarsträhnen schlicht aber doch elegant, hinten zusammen gesteckt. So blieben meine Haare fast komplett offen, wie ich sie schon lange nicht mehr getragen habe. Ich bedankte mich mit ein Kuss bei ihr und sie ging in ihr Zimmer um sich auch fertig zu machen.
Nun beschloss ich mich auch umzuziehen und mein Kleid gefiel mir sehr. Es war dunkelblau und hatte um das Dekolleté, Bauch und Hüfte weiße Steine als Verzierung. Einige waren sogar in Form der Sterne. Es hatte keine Ärmel, dafür einen passenden Umhang der mit einer ebenso prächtig verzierten Schnalle zusammen gehalten wurde und perfekt knapp unter meinen Schultern lag. Ich betrachtet mich im Spiegel und war von mir selber völlig überwältigt. Dann sah ich meine Narbe. Das hatte ich nicht bedacht gehabt, denn wir wählten die Kleider ja lange vor dem Unfall aus. Ich wollte mich dadurch nicht entmutigen lassen und machte einige Haare auf der Seite davor. Es sah gut aus und nicht's war zu sehen. Ich fand mich das erste Mal wunderschön und selbstbewusst. Herr Elrond und Aragorn, schenkten mir seit meiner Kindheit nicht's als Liebe und Vertrauen. Nun bin ich erwachsen und erkannte neue Eigenschaften an mir. Das Gefühl das ich schön bin, gab mir meine liebe Arwen. Was wäre ich ohne meine Freundin die mir mit Rat und Tat zur Seite steht. Mein Selbstbewusstsein erhielt ich von Haldir. Er lehrte mich viel und brachte mir bei an mich zu glauben und den Willen alles erreichen zu können. Ich freute mich auf ein schönen Abend mit meinen Lieben.
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