Harte Zeiten
Sie waren ein Warnzeichen dafür, das Feinde die Grenze überquert haben und auf den Weg hierher waren. Haldir stand von mir auf, zog sich wieder an und ich richtete mich her. Dann griff ich mir mein Dolchhalter für mein Bein und schnallte ihn mir am Oberschenkel fest. Ich legte noch meine Armschoner an, bevor ich nach mein Bogen und meiner Pfeiltasche griff. Haldir sah mich entsetzt an „Was hast du vor?" „Ich komme mit." Er hielt mich rechten Oberarm fest und schlug einen anderen Ton an. Besorgnis lag in seiner Stimme und ein wenig lies er den Hauptmann raus hängen „Nein diesmal nicht. Das ist zu gefährlich. Du bleibst hier." Meine Antwort war entschlossen und bestimmend „Das denkst aber nur du. Ich komme mit." Er sah mich erstaunt und leicht böse an und mit meiner linken Hand faste ich nach Seiner, die mich immer noch fest hielt „Lass uns gehen." sagte ich nun mit ruhiger Stimme. Wir rannten die Gänge entlang und auf den Weg zu den anderen Wächtern kam uns Orophin entgegen. Wohl wissend wo er uns finden würde, brachte er für Haldir Bogen mit Pfeiltasche und ein Schwert mit. Während Haldir sie sich anlegte erzählte und Orophin das keine 30 Meilen mehr von hier eine große Gruppe Ork's auf den Weg hier her sein würden. Zusammen mit 7 anderen machten wir uns auf den Weg. Der Rest wurde zum Schutz hier gebraucht. Als wir durch den Wald rannten, wurden die Bäume immer dichter und der Mond konnte nicht mehr dadurch scheinen. Ich hatte Probleme richtig sehen zu können und das war mein großer Nachteil den Elben gegenüber und ich konnte mich nur darauf verlassen, alles erlernte richtig anzuwenden. Auf einer kleinen Fläche mit weniger Bäumen kam der Mond endlich wieder durch aber dadurch konnte auch ich erkennen was da auf uns zu kam. Etwa 80 Ork's liefen auf uns zu, mit Schwertern und Bögen. Ich blieb mit 3 anderen, eine von ihnen war Irraen, stehen und spannten unsere Bögen. Meine Freundin stand direkt neben mir und fragte mich leise „Kannst du genug sehen um zu treffen?" „Ich denke schon." flüsterte ich zurück. Ich musste es einfach hin bekommen, denn mein Bruder konnte es doch auch.
Ein Anderer von uns 4 Schützen schrie Feuer und wir ließen unsere Pfeile los. Jeder traf und wir machten weiter während die Anderen mit Schwertern angriffen. Diesmal machte ich mich besser als beim ersten Mal und ich brachte schon 5 Ork's zu Fall. Nachdem nach und nach die anderen Schützen zum Nahkampf überging, fiel mir auf das ich kein Schwert dabei hatte und das hätte ich aber gebraucht, wenn sie schon soweit über die Grenze ins Land eingedrungen sind. Ich beschloss weiter zu schießen bis mir die Pfeile ausgingen und sah wie die Ork's fielen aber auch wie 2 Wächter starben. Wolken machten sich am Himmel breit und das Mondlicht verschwand und damit auch meine Chance richtig zu treffen. Mir blieb nur eine Möglichkeit. Ich ergriff ein Schwert vom Boden das einer der Wachen gehörte und ging in den direkten Angriff. Haldir hatte ich schon lange aus den Augen verloren aber ich schaltete meine Gedanken komplett ab und konzentrierte mich auf die Geräusche die mich umgaben. Ich konnte nicht sonderlich gut sehen aber ich habe gelernt gezielt zu hören. Ich wurde von der Seite angegriffen, sprang zurück und holte aus. Einer weniger dachte ich mit und hielt das Schwert fest mit beiden Händen am Griff. Ich konnte erkennen wie jemand gegen 4 Ork's alleine stand und rannte zu ihn. Es war Irraen und ich unterstützte sie, so wie sich mich unterstützte. Alles lief wie von alleine und ich erkannte, das ich das richtige Training erhielt. Kurz darauf schien es so, als wären alle Ork's Tod. Die Wolken wischen langsam und der Mond erhellte meine Sicht. Ich sah mich um und erkannte die Toten auf den Boden, Irraen die nicht weit von mir weg stand und Haldir und Orophin die langsam auf uns zu kamen. Ich setzte mein Schwert auf den Boden auf, hielt es aber weiter am Griff fest. Es gab mir ein Gefühl der Sicherheit.
Plötzlich kamen 2 Ork's auf Irraen und mich zu gerannt. Orophin und Haldir versuchten schnell zu uns zu gelangen, doch Irraen legte schnell ihren Bogen an und schoss. Ich hatte keine Pfeile mehr und griff zeitgleich zu ihren Bogen nach meinen Dolch und warf ihn dem Ork direkt ins Gesicht. Haldir und Orophin mussten alles von Weitem aus mit ansehen und bekamen einen erstaunten Gesichtsausdruck. Irraen und ich sahen uns an und mussten leise lachen. Ich ging auf sie zu und nahm sie in die Arme. Danach legte die Eine ihren Arm über die Schulter der Anderen. Nun auch waren die Männer bei da und schauten uns mit ein kleinen Grinsen an. Haldir verschränkte seine Arme „Wie ich sehe habt ihr Beide ja alles im Griff." Meine Freundin und ich sahen uns belustigt an „Was sagt du?" „Ich denke schon." Ich sah wieder zu Haldir „Ja wir haben alles im Griff." „Lasst uns zurück gehen. Wir könnten alle noch etwas Schlaf gebrauchen." sagte Haldir lächelnd und ich ging an seiner Seite und Irraen mit Orophin. Wir liefen wortlos nebeneinander her, bis er begann „Bist du verletzt?" „Nur ein paar Kratzer, alles in Ordnung. Und du?" „Mir geht es gut. Außer das ich vor Angst um dich fast durchgedreht bin, als ich sah das du im Nahkampf warst." Ich konnte nur die Augen verdrehen und war aber nur leicht genervt, weil ich seine Besorgnis schätzte „Daran wirst du aber nicht's ändern können. Gewöhne dich lieber daran, oder willst du das ich eine Frau werde die Zuhause auf dich wartet?" Frech antwortete er darauf „Wäre doch ein netter Gedanke." Noch frecher konterte ich „Dazu musst du dir wohl eine Andere suchen. Ich will etwas leisten und nicht ruhig sitzend auf ihren Liebsten warten müssen." Amüsiert sah er mich an „Deinen Liebsten?" Obwohl wir uns schon etwas näher gekommen sind, war es mir doch etwas unangenehm ihn so betitelt zu haben. „Tut mir Leid. Vergiss es." sagte ich ruhig und starrte stur nach vorn. Er ergriff mein Arm, brachte mich damit zu stehen und drehte mich zu ihm „Warte mal." Etwas peinlich berührt sah ich ihn an. „Es würde mich sehr freuen, wenn ich dein Liebster wäre." Ich schenkte ihm ein kleines Lächeln, bevor wir weiter liefen.
Zurück angekommen gingen die Meisten schlafen. Es war schon spät und auch ich wollte mich ins Bett legen, allerdings wollte Haldir noch mit mir reden „Ich muss sagen das du heute wirklich gut warst. Es tut mir auch leid das ich dir das auch erst verbieten wollte aber du lässt dir eben nicht's verbieten." Ich sah ihn belustigt an und zog eine Braue hoch „Wenigstens siehst du es ein." „Du hast dich in meinen Augen wirklich bewiesen und ich würde mich freuen, wenn du öfter's dabei wärst." „Ich werde euch gerne folgen, mein Hauptmann." sagte ich mit ein Grinsen und brachte ihm damit zum Lachen. Er gab mir noch einen Kuss bevor sich Jeder schlafen legte.
Im Laufe der nächsten Wochen verging kaum ein Tag an dem die Ork's nicht zu Grenze durchbrachen. Mal am Tage und mal in der Nacht. Ich war hinterher immer völlig fertig, dennoch gewöhnte ich mich langsam daran. Auch zu Irraen hatte ich mittlerweile eine sehr enge Freundschaft, so wie zu Orophin. Ich saß mit ihr gerade auf einer Bank und machte eine Trainingspause, als Orophin auftauchte und sie mitnahm. Ich verstand es natürlich das die Beiden auch etwas Zeit für sich wollten. Die Sonne schien und das Wetter bot sich auch dafür an, für ein frisch verliebtes Paar. Heute trug ich mal wieder meinen Ring. Als ich ihn so am betrachten war und überlegte wie es wohl allen Frauen vor mir mit diesem Ring erging, holte mich Haldir auf mein Tagtraum, in dem er sich neben mich setzte und sagte „Er ist wirklich schön." „Ja das ist er...aber dafür ist das Schicksal des Trägers ungewiss." sagte ich etwas schwermütig. „Ich könnte dir dein Schicksal vorher sagen, wenn du mich lässt." sagte er frech und küsste mich an Hals. Er verstand sich eben darauf, das ich mich besser fühlte und wie wir uns so unterhielten, hörten wir wieder einmal die Hörner. Wir wurden wieder angegriffen und schon wieder hatte es eine Gruppe über die Grenze geschafft. Schnell legten wir uns die Waffen an und ich schloss noch schnell Haldir's Gurt der Pfeiltasche, während er sein Schwert anlegte. Wir rannten los und währenddessen kamen auch Irraen und Orophin dazu. Zeit für viel Privatleben, gab es grade nicht. Auch ergab es sich im Moment nicht mit Haldir Abends mal alleine zu sein oder ich war einfach zu müde. Wir waren diesmal nur zu 8, da mehr Wächter an neuen Grenzpunkten gebraucht wurden. Als wir die Angreifer aufspürten bekam ich einen kleinen Schock. Das mussten ja über 100 sein, dachte ich mir bei sich und legte sofort mein Bogen an. Am Tage konnte ich besser und schneller schießen, das stand außer Frage aber wir wurden ziemlich schnell überrannt und ich griff zum Schwert. Wir alle gaben unser Bestes aber ich wurde mit einen anderen Wächter umzingelt. Wir standen Rücken an Rücken und wussten wir mussten uns alleine hier heraus kämpfen. Mit gezielten Drehungen und Hieben machten wir uns den Weg frei. Einen kurzen Moment fühlte ich uns Siegessicher bis ich Jemanden rufen hörte „Der Hauptmann wurde verwundet."
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