Entwicklung
Ihr fragt euch jetzt, wie all das aus Sicht der Menschen aussieht? - Die Menschen hörten eine Melodie, die aus dem Himmel zu kommen schien. Von da an hatte sich ihr trostloses, tristes Leben grundsätzlich geändert.
Ab diesem Zeitpunkt fingen die Menschen an zu singen. Sie spielten Instrumente, die sie selbst fertigten. Anfangs waren es sehr einfache, etwa eine Knochenflöte, aber mit der Zeit wurden sie immer aufwendiger.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Melodie zu Musik, die sich in viele Richtigen spaltete. In so viele, dass für jeden etwas dabei sein würde.
Ab da gab es nicht nur Melodien.
Es gab noch etwas anderes, das die Menschen beflügelte. Etwas, das sie vorher nicht gekannt hatten. Nun konnten sie sich Geschichten ausdenken. Schöne und traurige, lustige und gruselige, tragische, lustige ... Dabei gab es keine Grenzen. Es waren Geschichten, die die Grenzen der Vorstellungskraft sprengten. So wie vielleicht diese hier.
Irgendwann wurde diese Fähigkeit genutzt, um Bücher zu schreiben oder Filme zu produzieren.
Die Fantasie wollte nicht klein in einer Ecke bleiben, sie wollte hinaus und so viele Menschen berühren, wie nur möglich. Genau wie die Musik.
Menschen hatten auf einmal Hoffnung. Darauf, dass es eine bessere Zeit geben würde, wenn sie gerade schlecht war.
Hoffnung darauf, dass es etwas nach dem Leben gäbe. Sie fingen an zu glauben.
Sie sorgte dafür, dass die Menschen glücklicher waren.
Und die Menschen, die glücklich waren, entwickelten neue Dinge, die den anderen Erdenbewohnern Fortschritte brachten. Und manchmal nicht nur Fortschritt, sondern auch Hoffnung.
Und aus dieser Hoffnung, gepaart mit der Fantasie, ergaben sich Träume. Die Träume in der Nacht und die anderen. Die Tagträume.
Mit denen die Menschen sich Hoffnung machten. Die dafür sorgte, dass die Fantasie der Menschen nicht starb, sondern erhalten blieb. Selbst in einer Welt, in der der Glaube immer weniger wurde und Technik langsam aber sicher den Alltag zu bestimmen begann.
Aber es war die Melodie, zu der die Menschen immer wieder zurückfanden. Die ihnen all das geschenkt hatte. Die bis heute in jedem Menschen auf der Erde verankert ist.
Selbst bei denen, die nicht singen können.
~•~
Der Mann sieht in die Gesichter der Kinder, die ihn gespannt ansehen. Sie haben seiner Erzählung gespannt gelauscht und keinen Ton von sich gegeben. So wie fast immer. Max ihm gegenüber beißt gerade in einen Keks. Einige Krümel fallen auf das Sofa. Für kurze Zeit lässt er die Stille wirken.
»Denn ist es nicht so, dass sich niemand der Wirkung von Musik entziehen kann?« Er sieht sie noch einen Moment weiter an. Die zwei Mädchen und den Jungen, die so oft zu ihm kommen. Jedes Mal wollen sie eine Geschichte hören, oft eine neue. Manchmal eine, die sie schon kennen und manchmal sprechen sie dann Stellen mit oder sagen voraus, was als nächstes passiert, sodass sie die Geschichte zusammen lebendig werden lassen.
Ihm ist es egal. Er liebt alle seine Geschichten und könnte ein und dieselbe tausendmal erzählen, wenn sie es so oft hören wollten.
Diese hier haben sie bisher noch nicht gekannt. Aber sie hat ihnen gefallen, das sieht er an der Art, wie Sarah lächelt und an dem träumenden Blick, den Kim ihm zuwirft.
»Jetzt wisst ihr, wie Musik, Träume, Hoffnung und Fantasie, aber auch der Glaube entstanden sind. Jetzt wisst ihr, wie sie entstanden ist, die Melodie der Drachen - Die Drachenmelodie.«
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