
Kapitel 12
Nachdem ich mich noch schnell von Max verabschiedet hatte, drehte ich mich um und lief über die Wiese zurück ins Dorf. Während ich über die Wiese rannte, konnte ich spüren wie Max mir hinterher sah. Das Gefühl verschwand erst nachdem ich im Dorf verschwunden war und er mich vom Waldrand aus nicht mehr sehen konnte. Kurz blieb ich an der Wand des Hauses um das ich gerade gebogen war stehen und hing für einen kurzen Moment meinen Gedanken nach. Während wir durch den Wald gelaufen waren, war er so seltsam still gewesen. Ich kannte ihn zwar noch nicht lange aber still zu sein, war nicht gerade eins seiner Stärken. Er hatte so nachdenklich gewirkt und ich hatte mich schon nicht mehr getraut zu fragen worüber er gerade nachdachte. Er war erst aus seinen Gedanken wieder aufgetaucht, als er bemerkte das wir kurz vor dem Waldrand und somit auch meinem Dorf waren. Wir hatten uns von einander verabschiedet und dann war ich über die Wiese bis eben hier her gerannt. Das alles was ich heute erfahren habe, war echt viel. Vielleicht hatte ich Luna die mich nach dem Lesen des Briefes versucht hat zu trösten, gehabt. Doch am Ende war ich auch froh gewesen, daß ich nun auch Amaya und Max hatte. Sie waren die einzigste die wussten wer ich war. Sie waren die einzigsten die geblieben waren, auch nachdem sie gewusst hatten das ich Waise und eine Außenseiterin war. Dafür war ich ihnen unendlich dankbar.
Ich stieß mich von der Wand ab und lief zurück nach Hause. Gleichzeitig mach ich mir aber auch Sorgen UM Luna. Sie konnte sich nicht wehren und meinetwegen wollten Amaya und Max jetzt im Wald bleiben um auf sie auf zu passen. Aber genau das hatte ich nicht getan, hätte ich besser aufgepasst wäre sie gar nicht erst verletzt worden. Deswegen hatte ich solche Schuld Gefühle und eventuell auch ein wenig Angst vor all dem was noch passieren würden. Mein ganzes Leben hatte sich, seit ich diesen Brief gelesen hatte und Amaya und Max aufgetaucht waren komplett geändert. Ein neues Kapitel war damit angefangen, ein neues Schicksal und eine neue Bestimmung hatte ich bekommen. Doch zumindestens würde ich das nicht alleine durchstehen müssen. Ich hatte Luna, Amaya und Max an meiner Seite und vielleicht einige die früher meiner Mutter treu gewesen waren und jetzt vielleicht auch mir treu waren. Aber seitdem ich herausgefunden habe, dass dort draußen jemand oder auch mehrere waren die mich tot sehen wollten oder mir zumindestens einfach die Kraft rauben wollten, die ich anscheinend in mir trug, würde ich so schnell niemandem mehr vertrauen. Im Moment waren meine einzigsten Vertrauenspersonen Amaya, Max und Luna. Wobei Luna eher meine einzigstes Vertrauenstier war.
Ehe ich mich versah, stand ich schon vor der Haustür. Ein bestimmtes Gefühl sagte mir das ich gar nicht erst versuchen sollte, heimlich ins Haus zu schleichen. Ich hatte eine Vorahnung, das eine ganz bestimmte, nervige Person schon auf mich wartete und ich nicht ungesehen an ihr vorbei kam. Also öffnete ich einfach nur, so wie normale Menschen die Tür und trat ein. Kaum hatte ich das Haus betreten, hörte ich einen Stuhl über den Boden scharen. Fünf Sekunden später steht sie auch schon im Türrahmen meine Stiefmutter Silvia. Ich weiß nicht warum, Abe roch hatte vor kurzem damit angefangen sie auch mal Stiefmutter rzu nennen. Sonst hatte ich sie einfach nur immer mit Silvia angesprochen.
,, Da bist du endlich. Ich habe schon echt lange auf dich gewartet.
Jetzt komm mit in die Küche. Dort liegt alles was ich eingekauft habe."
Eigentlich hatte ich erstmal mit einer Standpauke gerechnet, doch die blieb zum Glück aus. Silvia drehte sich um und lief glücklich wieder zurück in die Küche. Anders hatte ich jetzt keine Wahl als einen Streit vom Zaun zu brechen, der doch sowieso zu nichts führte und ich hatte es ihr versprochen. Auch wenn dahinter einige fiese Bedingungen lagen.
In der Küche atmete ich zischen ein und aus. Das war keine Küche mehr das war ein halbes ankleide Zimmer. Auf dem Tisch und den Stühlen sammelten sich unzählige Kleider und ein paar Unterröcke. Sogar ein Korsett. Auf dem Boden standen unzählige Schuhe, wie ich später sah passend zu den Kleidern. Dazu hatte sie noch seiden Strümpfe und Strumpfhosen gekauft. Auf der Küchenanrichte links neben dem Spülbecken türmten sich unzählige Häufchen von Haarschmuck, Ohrringe, Ketten und sogar zwei silberne Ringe lagen dort. Zugegebenermaßen, die sahen echt schön aus. Doch rechts neben dem Spülbecken lag so viel Schminke, das ich schon befürchtete, tagsüber wie ein Clown rum laufen zu müssen.
,, Bist du verrückt. Ich laufe ganz sicher nicht wie ein Clown herum. Mit so viel Schminke im Gesicht und solchen Kleidern. "
,, Du solltest mir dankbar sein. Im Gegensatz zu dem was die anderen denken zu tragen ist das einfach nur schlicht. Und um ehrlich zu sein, wirst du nur dezent geschminkt. Bei dir sähe zu viel Schminke wirklich nicht gut aus. Das passt einfach nicht zu dir. Entweder wir haben Glück und man sieht dich, weil du irgendwie auffällst oder wir haben Pech und du fällst nicht auf. Hoffen wir mal auf ersteres. "
,, Du hoffst, nicht wir", murrte ich.
,, Du solltest glücklich sein wenn er Dich bemerkt. Also mache nicht so ein Theater. "
,, Mach ich nicht", sagte ich beleidigt und sie seufzte.
,, Ich werde dir auch erlauben, bis der Prinz und seine Familie kommt, darfst du in den Wald gehen ohne das ich dich anmecker. Auch wenn du es verdient hättest. "
Ich sah sie ungläubig an. Das war nicht ihr ernst. Ich wäre so oder so in den Wald gegangen. Hin oder Her das der Prinz in fast drei Tagen kam. Aber wie die letzten Minuten sagte ich nichts, sondern nickte nur. Silvia sah mich freudestrahlend an.
,, Selbst mit nur dezenter Schminke im Gesicht und diesen wunderbaren Kleidern, wirst du die schönste im ganzen Dorf sein. Du wärst die schönste und beliebteste Person hier im Dorf würdest du nicht immer in diesen schäbigen Klamotten rumlaufen und Tagsüber und auch manchmal nachts im Wald verschwinden. "
Jetzt war sie völlig übergeschnappt. Ich und die schönste, das ich nicht lachte. Ich war definitiv nicht die schönste. So sehr ich auch Morgan hasste. Ihr konnte ich nicht das Wasser reichen. Sie war in meiner Klasse und die schönste im Dorf. Sie wurde von allen angehimmelt. Naja zumindestens von den meisten. Aber sie war auch eine richtige Zicke und eine von diesen Schicki micki Tussen im Dorf. Seitdem bekannt gegeben worden war, dass der Prinz und seine Familie und Freunde kamen, war ich nicht gerade oft hier gewesen. Ich war ja im Wald. Aber bildlich konnte ich mir auch schon ausmalen wie sie über all rum erzählte, wie sie die Aufmerksamkeit des Prinzen für sich gewinnen würde. Natürlich machte sie gleichzeitig auch alle anderen Mädchen die sich eine Chance erhofften fertig. Sie war eine böse Hexe, wie sie im Bilderbuche stand, nur ebend ohne Magie. Das stand fest.
Dieses Kapitel ist für meine kleine Schwester. Eigentlich lese ich nämlich selber ein Buch auf Wattpad. Normalerweise kann ich nicht mehr aufhören wenn ich angefangen habe zu lesen.
Deshalb konnte ich mich ihr zu Liebe doch irgendwann von meinem Buch los reißen und hier ist nun das neue Kapitel.
Keine Sorge bald wird schon wieder mehr Action reingebracht. Denn bald wird Lavina ja mit ihrem Training beginnen.
Also seit weiterhin gespannt.
LG eure Nina😘
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro