
Kapitel 1
Eigentlich habe ich nicht mehr an Liebe, an Magie, an eine andere Welt oder an Fraundschaft geglaubt. Immerhin war ich schon siebzehn Jahre alt, hatte noch nie einen Freund und um ehrlich zu sein auch nie wirklich Freunde gehabt. Ich war eine Außenseiterin gewesen schon seit meine Eltern mich, als kleines Baby, vor dem Haus einer jungen Frau aussetzten. Selbst diese Frau, die mich sechzehn Jahre lang auf zog war froh, wenn ich mal für ein oder zwei Tage verschwand. Das einzigste worauf sie wert legte war, dass ich zur Schule ging und ordentliche Noten mit nach Hause brachte. Der Rest war ihr, wenn es um mich ging total egal. Hauptsache ich ruinierte ihr Image in diesem Dorf nicht noch mehr, als ich es schon getan hatte. Sie hatte mich aufgenommen, weil sie musste, weil sie keine andere Wahl hatte. Aber ich konnte sie alle einwenig verstehen, denn wer konnte mich und den Ruf den ich hatte schon mögen. Als Waise war man in unserem Dorf eben nicht beliebt und da ich auch noch den Ruf hatte nicht gut für anderer Kinder Erziehung, insbesondere Teenager in meinem Alter zu sein, wollte natürlich auch keine Mutter das ich mich mit ihren Kindern abgab. Wobei ich einfach nicht verstand was so schlimm daran war, nachts durch die Straßen zu laufen. Denn Nachts konnte man die Sterne und den Mond klar und deutlich sehen. Jedoch sah die Stadt und alles was sich darin befand friedlich und wunderschönaus im Mondschein, wie im Märchen. Ich mochte diese Zeit am liebsten, aber genau dafür verachtete mich Silvia, so hieß sie, die Frau die mich aufgenommen hatte. Ich war schuld daran das sie nun in ihrem Ansehen im Dorf gesunken war. Wobei das alles kein Sinn ergab. Auf der einen Seite war es grausam ein Kind einfach auf der Straße zu lassen, auf der anderen Seite war man auch nicht gerade beliebter wenn man es aufnahm. Dadurch hassen, nein verabscheuen eigentlich alle die Waisenkinder. Viele aus dem Dorf meinen, dass wir Waisenkinder Probleme machen. In gewisser Weise stimmt es ja auch. Wir machen mehr Arbeit, Dreck und so weiter. Manche Dorfbewohner könnten jetzt wahrscheinlich so viele Dinge, die gegen die Aufnahme eines Waisenkindes spricht aufzählen, dass sie heute Abend noch immer nicht fertig wären. Aber das war mir egal. Ich wünschte mir nur das ich eines Tages von hier fliehen könnte, um Abenteuer zu erleben, um die große weite Welt zu sehen und endlich frei zu sein, weil es hier einfach nur langweilig war.
Es gab hier einfach keine Abwechslung, Jungs mochte ich generell nicht weil sie sich für etwas besseres hielten und vor allem die Jungs in meinem Alter den Mädchen in den Ausschnitt glotzten. Die Mädchen kicherten immer sofort los wenn einer von ihnen irgendeinem Mädchen seine Aufmerksamkeit schenkte und sie alle hatten eines doch gemeinsam, sie alle sahen mich mit Abscheu und Hass in den Augen an. Weil ich für sie nur das dreckige Waisenkind war, dass nachts durch die Straßen lief.
Sonntags war der Marktplatz immer ein wenig überfüllt, weil jeder die Sendung über die Königsfamilie sehen wollte. Es kam zwar überall im Fernseher, aber viele hatten keinen und so konnten sie direkt über den Klatsch und Tratsch der königlichen Familie reden. Deswegen gab es auf dem Marktplatz eine riesige Leinwand auf der sich jeder aus dem Dorf am Sonntag versammeln konnte um die neusten Nachrichten aus dem Königreich zu hören.
Wobei ich immer grinsen musste, wenn die ersten Mädchen in Ohnmacht fielen, anfingen zu kreischen oder sich ergriffen die Hand vor die Stirn schlugen, sobald der Prinz auf der Leinwand zu sehen war. Die Jungs hingegen diskutieren immer was an der Prinzessin heißer war oder lauschten gebannt wenn es um den derzeitigen Krieg ging und die Erwachsenen hörten sich einfach nur die Nachrichten an. Ich dagegen nutze die Gelegenheit aus, dass die Leute auf dem Marktplatz nicht wachsam waren und klaute immer ein wenig Schmuck, Geld oder andere Wertgegenstände die ich dann an Reisende oder auf dem Schwarzmarkt verkaufen könnte. Irgendwie musste doch auch ich überleben. Jedoch hatte ich eine Regel, so reicher die Leute waren, desto mehr konnte ich stehlen. So tat ich dieses auch heute wieder.
Als sich jedoch die Frau der ich gerade die Halskette gestohlen hatte versteift, dachte ich schon sie hätte mich erwischt und zog meine Finger mit der Kette blitzschnell zurück. Aber als ich sie noch einmal ansah, bemerkte ich, wie sie gebannt auf die Leinwand starrte. Ich hatte das unbestimmte Gefühl das gerade irgendetwas passierte und sah nun auch die anderen genauer an und bemerkte, sie alle starrten gebannt auf die Leinwand. Eigentlich war das die perfekte Chance um noch mehr stehlen zu können, aber als ich von den Lautsprechern bestimmte Wörter wie Königsfamilie, Krieg, Reise und die Namen einiger Dörfer unter anderem auch den Namen meines Dorfes hörte schaute ich auf. Diesmal sah auch ich mir genau an was dort auf der Leinwand passierte. Gerade trat der König vor und begann zu sprechen:
„Mein liebes Volk,
Sicherlich habt ihr mit bekommen das meine Familie, ein paar Freunde meines Sohnes und ich eine Reise planen die uns durch die kleineren Städte unseres Königreichs führt, das dient alles dazu das wir die Lebensbedingungen, die Verbrecherquote und noch einige andere Dinge dort untersuchen und dem entsprechend handeln können. Wir freuen uns schon darauf auch die kleineren Dörfer in den nächsten Wochen näher kennen zu lernen." Er lächelte in die Menge und hinter dem König sah ich gerade noch wie der Prinz seine Augen verdrehte. Darauf stieß die Prinzessin ihm den Ellenbogen in die Seite und funkelte ihn böse an. Wahre Geschwisterliebe, dachte ich mir noch bevor die Sendung ausgeschaltet und die Leinwand hoch gezogen wurde.
Chaos brach auf dem Marktplatz aus, Eltern zogen ihre Kinder nach Hause und sprachen darüber was sie noch alles fertig machen mussten vor der Ankunft der Königsfamilie, während sich einige Mädchen unterhielten, welche Kleider sie anzogen um dem Prinzen zu gefallen und diesmal verdrehte ich aber richtig die Augen.
Es kam doch nur die Königsfamilie vorbei und das erst in einer Woche. Also noch genug Zeit um sich deswegen verrückt zu machen. Außerdem, waren auch die königliche Familie nur Menschen und keine Götter. Okay vielleicht verehrten einige sie, aber die Tage in der sie hier sein würden wäre wie jede andere. Der Prinz und die Prinzessin würden sich hundertprozentig nicht dazu herab lassen mit uns gewöhnlichen Leuten zu reden und sie werden sehr wahrscheinlich privat Unterricht bekommen um sich nicht herablassen zu müssen auf unsere Schule zu gehen.
Also werden wir wie jeden anderen Tag zur Schule gehen, Arbeiten erledigen und dann würden die meisten sich mit ihren Freunden treffen und weil der Prinz und die Prinzessin an diesen Tagen nun mal da war, um seine Aufmerksamkeit buhlen. In meinem Fall würde ich jedoch nichts an meinen Verhaltensweisen ändern. Nachts die gestohlenen Dinge verkaufen und die Nacht, die Stille genießen und Tagsüber durch die Straßen und Wälder laufen. In der Hoffnung diesem arroganten Idioten und der Prinzessin nicht über den Weg zu laufen.
Außerdem würden sie mir sobald sie den Ruf hörten, den ich hatte, sowieso aus dem Weg gehen. Nicht, dass ich das so schlimm fand. Ich fand es schön nicht immer die Aufmerksamkeit auf mir liegen zu haben. Wenn der Prinz und seine Freunde da waren, würde sich niemand mehr um mich kümmern und ich könnte mich mal etwas mehr entspannen. Wer weiß, vielleicht schaffte ich es ja auch dem Prinzen eine Kleinigkeit zu stibizzen. Aber mal ehrlich, warum mache ich mir eigentlich so viele Gedanken darüber. Er wird uns so oder so nicht beachten und wenn schon, dann nur die super schönen schick micki Tussen aus dem Dorf. Also was solls?
Hi, 👋
Seit ein wenig nachsichtig mit mir das ist meine erste Geschichte die ich veröffentliche. 🙏
Deswegen bitte ich euch nicht ganz so hart zu sein wenn es um Fehler geht. Aber wenn ihr Fragen oder Ideen habt, dann schreibt mir einfach und ich werde sehen, ob ich sie beantworten kann.
LG Nina
PS: Die nächsten Kapitel werden nicht ganz so lang wie dieses hier. Das diente nur zur richtigen Einführung in das Buch.
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