Kapitel 3
Kapitel 3
Freya zuckte mit den Schultern. "Ich schätze, weil man so den Garten besser sehen kann. Aber vielleicht weiß Damian es", bemerkte sie in seine Richtung und schmunzelte, als Melody im Schlaf ihre Arme um seinen Nacken legte.
"Magier wollen immer angeben", meine Damian nüchtern. "Größer, schöner, unerwarteter."
Daraufhin grinste Freya und schüttelte den Kopf. "Eine ausreichende Erklärung", spottete sie freundschaftlich und wandte sich erneut an Hanako. "Woher kommst du?"
"Ich komme aus Nishi", erklärte Hanako mit versucht ruhiger Stimme und sah sich neugierig um.
Fragend warf Freya Damian einen Blick zu. Wo war Nishi? Ihre Kenntnisse in den anderen Gebieten war nicht sehr gut, daher hoffte sie, dass er ihr auf die Sprünge helfen konnte.
"Es liegt im Westen", erklärte Damian. "Im Grunde fast gegenüber von unserem Zuhause."
"Oh, das ist aber weit weg", seufzte Freya verlegen. Sie sollte dringend nachholen, wie die einzelnen Gebiete aufgeteilt waren. Hanako und sie folgten Damian, als er das Hauptgebäude betrat und sie in die Richtung der Direktorin brachte.
"Das ist echt groß", bemerkte Hanako, die sehr verloren klang.
Lächelnd begab sich Freya neben Hanako und warf ihr einen aufmunternden Blick zu. "Das ist nur das Hauptgebäude. Hier sind auch die Klassenzimmer", erklärte sie freundlich. "Die Schule ist wirklich sehr groß, aber du wirst dich bald auskennen. Sofern du nicht, so wie ich, Orientierungsprobleme hast."
Hanako lachte leise und etwas gequält. "Ich weiß es nicht. Ich war noch nie an einem solchen Ort."
"Das wird schon", munterte Freya sie auf und zupfte die Decke um Melody zurecht, als Damian anhielt. Sie hatten die Tür zum Büro der Direktorin erreicht und Freya hoffte, dass sie ihnen Auskunft geben konnte.
Damian klopfte und kurz darauf wurden sie hereingebeten.
Wie immer saß die Direktorin an ihrem Schreibtisch und wirkte überrascht, als sie die kleine Gruppe bemerkte.
Daraufhin lächelte Freya und kam näher. "Guten Tag", grüßte sie freundlich und nicht so schüchtern wie zu Anfang. "Hanako ist neu hier und weiß nicht, wohin sie muss", begann sie ohne Umschweife.
Die Direktorin wirkte überrascht. "Schon so früh hier?", fragte sie und ging einen Stapel Papiere durch. "Ah. Du warst die, die eher kommen musste, weil deine Eltern dich sonst nicht bringen konnten", bemerkte sie, was Hanako nicken ließ.
Neugierig und gleichzeitig verwundert sah Freya zwischen den beiden hin und her. Was für einen Grund es wohl gab, dass ihre Eltern sie sonst nicht bringen konnten? Mit der Frage, wo sie selbst wohnen würden, wartete sie, denn im Moment war Hanako wichtiger.
"Da ist der Schlüssel", meinte die Direktorin und lächelte. "Du wohnst in dem Turm, wo Damian und Freya vorher gewohnt haben. Sie können dich sicherlich hinbringen."
Freya beobachtete, wie unsicher Hanako den Schlüssel annahm. "Heißt das, wir wohnen nicht mehr in unserem Turm?", fragte sie die Direktorin.
"Dieses Semester nicht, nein", meinte die Direktorin, die auch für sie beide Schlüssel hervorholte. "Dort gibt es keine Zimmer, die für Kinder geeignet sind", erklärte sie und reichte Freya die Schlüssel.
"Damit hat sich meine Frage beantwortet", lächelte die junge Frau verlegen. "Ich hatte fragen wollen, ob es eine Möglichkeit gibt, Melody ein eigenes Zimmer einrichten zu lassen. Ich wäre bereit gewesen, einen Teil meines Zimmers zu opfern, aber ich möchte für sie ein eigenes Zimmer, damit sie nicht gestört wird, wenn ich lerne", sagte sie ehrlich und wandte ihren Kopf zu Melody, die tief auf Damians Arm schlief. Liebevoll streichelte sie ihrer Tochter über das Haar und seufzte.
"Diese Möglichkeit wirst du in deinem neuen Zimmer haben. Es besitzt einen etwas kleineren Nebenraum", erklärte die Direktorin und lächelte, während sie Melody beobachtete.
"Vielen Dank", strahlte Freya glücklich. So konnte ihre Tochter viel besser aufwachsen. Zuhause hatten sie zusammen unterm Dach gewohnt. Hier auf der Schule hatte sie jedoch die Möglichkeit, sehr gut aufzuwachsen. "Steht dort auch ein Kinderbett?"
Die Direktorin nickte. "Es sollte alles da sein, was ihr braucht. Würdest ihr beiden mir noch einen Gefallen tun? Bringt bitte Hanako zu ihrem Turm und zeigt ihr die Schule. Noch ist kaum ein anderer hier."
Zustimmend nickte Freya. Das war das Mindeste, was sie tun konnten. "Sehr gerne. Ich danke für Ihre Unterstützung", beteuerte sie ernst und nickte Damian zu. "Willst du noch etwas fragen?"
Damian schüttelte den Kopf. "Nein", meinte er und nickte der Direktorin dankend zu, bevor er sich umwandte und das Büro verließ.
Aufatmend lachte Freya. "Bin ich froh, dass sie ein eigenes Zimmer bekommt", sagte sie erleichtert und drehte sich vor Freude einmal im Kreis. Es war zwar sehr schön, wenn Melody mit im Bett schlief, doch sie wuchs und brauchte daher ein eigenes Bett.
"Sie wird sowieso regelmäßig zu dir oder zu mir kommen", meinte Damian nüchtern. "Solange, bis sie alt genug ist."
Hanakos verwirrten Blick ignorierend, lachte Freya erheitert. "Zu dir? Da muss sie nicht weit, wenn du dich sowieso oft bei mir einquartierst", neckte sie ihn.
"Dann hoffen wir, dass das Bett groß genug ist", lachte Damian leise. Es schien, als versuchte er, Melody nicht zu wecken.
Neckend boxte Freya ihm erneut in die Seite. "Ach komm, sonst macht es dir auch nichts aus", meinte sie nüchtern auf dem Weg zur Brücke, die sie zu ihrem alten Wohnkomplex überqueren mussten.
Damian lachte weiter und schien sich darüber köstlich zu amüsieren.
Hanako lief den beiden etwas unschlüssig schauend nach und beobachtete sie.
Da sich die Schwarzhaarige wohl verloren vorkam, nahm Freya sie bei der Hand. "Keine Angst, wir sind nur gut drauf. Wir zeigen dir jetzt deinen Wohnkomplex und gehen dann zu unserem. Wenn du willst, können wir dir danach die Schule zeigen. Melody wird sicher bald aufwachen", schlug sie vor.
"Das wäre sehr nett", stammelte Hanako. "Ich weiß gar nicht, wo ich überhaupt hin muss."
"Wir zeigen es dir", versprach Freya ihr und lächelte, als Melody sich tatsächlich zu regen begann. "Sie wacht auf", bemerkte sie und fuhr sanft über das weißblonde Haar ihrer Tochter.
"Danke", meinte Hanako, die zu Melody blickte.
Damian blieb stehen, damit sie nicht zu verwirrt war, wenn sie erwachte.
"Mama ... Daian", murmelte das kleine Mädchen und rieb sich verschlafen die Augen.
"Guten Morgen, Melody", sagte Freya sanft und küsste die Stirn ihrer Tochter.
"Hallo, meine kleine Prinzessin", lachte Damian leise und wartete, bis sie wach genug war, damit er weitergehen konnte, ohne sie zu erschrecken.
Quietschend gähnte das kleine Mädchen und gab ihm dann einen Kuss auf die Wange, bevor sie ihre Hände nach Freya ausstreckte. Diese schüttelte jedoch den Kopf und erklärte ihrer Tochter, dass Damian sie erst einmal trug. „Melody, das ist Hanako", stellte sie vor, da ihr der neugierige Blick nicht entging.
"Hallo Melody", sagte Hanako sanft, die nur ein Stück näher an das Mädchen herantrat, aber die Hand nach ihr ausstreckte. Vorsichtig und schüchtern.
Fragend legte Melody ihren Kopf schief und schien Hanako eindringlich zu mustern. „Hanako", sagte sie langsam und betont, bevor sie zu lächeln anfing.
Auch Hanako lächelte und wirkte dabei sehr sanft.
Einige Sekunden lang beobachtete Freya die beiden. „Sie mag dich. Das ist gut", bemerkte sie erleichtert und meinte, dass sie weiterlaufen konnten.
"Das freut mich", gestand Hanako und bewegte sich, als auch Damian wieder loslief.
Gemeinsam gingen sie durch die Schulflure und direkt auf die alte Wohnung von Freyas Gruppe zu.
„Ich mag selbst laufen", protestierte Melody, als Damian sie weiterhin trug. Das brachte Freya zum Lachen. „Aber nicht hinfallen." Ihre Tochter war ein kleiner Feger und rannte gerne herum.
Damian setzte Melody vorsichtig ab, betrachtete sie aber genau. Wohl, um auf sie aufzupassen.
Wie ein Wachhund, was Freya erneut lachen ließ. Er war wirklich ein hervorragender Aufpasser. Ihre Tochter rannte die Brücke entlang und forderte Damian auf, sie zu fangen. „Melody, wir bringen Hanako zuerst zu ihrem Wohnkomplex. Danach sehen wir unseren an und kommen sie abholen."
Melody blieb abrupt stehen und drehte sich um. "Wohin?", fragte sie und steckte sich einen Finger in den Mund. Sie wirkte überfordert.
„Zu ihrem Zimmer", konkretisierte Freya sanft und streichelte über den Kopf ihrer Tochter. „Später essen wir etwas. Dann gehst du baden und danach ins Bett."
"Baden", jubelte Melody, die scheinbar nur das hörte, was sie hören wollte. Dann rannte sie wieder los. Dabei laut lachend. Damian folgte ihr, um sie davor zu bewahren, sich zu verlaufen.
Und zu verletzen. Freyas Tochter neigte zum gleichen Hang, sich weh zu tun und hinzufallen. Kopfschüttelnd sah sie den beiden hinterher. „Diese zwei", murmelte sie gerührt und glücklich. Es war so schön, dass die beiden sich gut verstanden.
"Darf ich dich etwas fragen?", wollte Hanako leise wissen und klang peinlich berührt.
„Gerne", antwortete Freya, ohne den Blick von den beiden zu lassen.
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