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Kap. 8 Die eine oder andere Belohnung

Percy pov

Als ich wach wurde - ich muss nicht schlafen, aber es ist manchmal ganz schön. Vor allem in dieser Gesellschaft- war meine erste Feststellung, dass ich auf dem Boden lag. Es war ja wundervoll, wieder mit Annabeth zusammen zu sein und zusammen mit ihr den Albträumen zu entkommen, aber dass sie immer auf so effiziente Methoden zum Wecken zurückgriff, war doch eine der wenigen Nachteile dieses Umstands. Mich wortwörtlich aus dem Bett werfen und mir dann zu versprechen, dass es in wenigen Minuten essen geben würde, die zuverlässigste und vermutlich auch einzige Möglichkeit, mich morgens wach und handlungsbereit zu bekommen. Wie schon gesagt, ich brauche den Schlaf nicht. Aber wenn ich ihn doch nahm, dann kostete ich ihn auch bis zur letzten Sekunde aus. Vielleicht auch noch ein oder zwei Stunden länger.

Nachdem beim Frühstück noch ein bis zwei Pfannkuchen in Sirup ertränkt wurden, ein bis zwei Dutzend versteht sich natürlich, und ich mit Annabeth erneut eine Diskussion darüber führte, ob meine Pfannkuchen ertrinken konnten, wenn ich selbst es nicht konnte, ich verlor, deshalb habe ich den Vorgang ertränken genannt, machte ich noch ein wenig Sport. Eine weitere Sache, die ich nicht mehr tun brauchte, nachdem mein Körper sowieso nur davon abhängig war, wie ich meine Präsenz verkörperte, aber ich hatte Spaß daran, seit es nicht mehr mit meinem Leben zusammenhing. Es war ein Gebiet, in dem ich nicht weiter trainiert hatte, als mein Wissen mir bereits zeigte, aber in der Theorie war mein Körper inzwischen nur noch eine Hülle für eine konzentrierte Form meines Bewusstseins und meiner Anwesenheit.

Training erschöpfte mich auch nicht mehr und selbst wenn, würde das gegen Mathew auch keinen Unterschied machen. Ich war also nicht besonders angespannt, als ich in diesen Kampf ging, in dem ein Idiot glaubte, damit das Herz meiner Freundin erobern zu können.

Ich betrat die Arena, die theoretisch ein Nachteil für mich war, da sie weit vom Wasser entfernt lag, nicht dass es einen Unterschied machen würde, und sah den Sohn des Zeus vor mir stehen. Blitze zuckten um ihn herum und seine Augen leuchteten heller, als Jasons wenn er Sturm herauf beschwor. Den Ventus oder das Wetter? Beides. Klein Mathew hatte sich wohl Daddys Segen geholt. Vielleicht wäre das furchteinflößender gewesen, wären seine Haare nicht noch immer die eines bunten Igels. Die Tribüne war mit Leuten gefüllt, die sich diesen Kampf scheinbar nicht entgehen lassen wollten. Wie bei jeder Auseinandersetzung im Camp.

„Was musstest du Pappi versprechen, damit er dir ein solches Geschenk macht?", rief ich. Ich hatte entschieden, dass ich Fragen lieber laut stellte, statt einfach Gedanken zu lesen. Es schonte die Privatsphäre derjenigen, die es verdienten, und sorgte dafür, dass weniger Fragen aufkommen würden, woher ich etwas wusste.

„Das geht dich rein garnichts an!", antwortete er. Eigentlich stimmte das nicht. Schließlich ging mich auch zwischen offiziell alles etwas an. Aber es war an sich nicht das, wozu ich hergekommen war. Also lächelte ich ihn gemein an und fragte: „Bereit?" - „Willst du nicht dein kleines Schwert nehmen, bevor ich dich grille?", antworte er in einem abfälligen Tonfall, der mich vermutlich provozieren sollte. Tat er aber nicht. Ich hatte sehr lange an meiner Beherrschung geübt. Sehr lange. Seine erbärmlichen Versuche würden mich nicht aus der Ruhe bringen. „Das brauche ich für dich nicht!"

Nun war es ihm wohl genug. Er stieß einen Kampfschrei aus, der mich verdächtig an ein sterbendes Nilpferd erinnerte, und aus seiner Hand schoss der erste Blitz auf mich zu. Ich bog mich zur Seite, ohne dafür überhaupt meine neue Geschwindigkeit zu brauchen. Wenn man mit einer leicht reizbaren und bei Zeiten etwas sadistischen Tochter des Zeus befreundet war, bekam man sehr schnell einen schmerzhaften aber effektiven Kurs im Ausweichen. Durch den Segen der Dramaqueen kostete es ihn fast keine Kraft, die Blitze zu werfen und so tat er das, was jeder unfähige Anfänger getan hätte. Er dachte, dass viel immer besser wäre und schoss minutenlang im Schrot auf mich. Kaum jeder zehnte Blitz kam nah genug an mich heran, um eine Bewegung meinerseits zu erzwingen.

Ich wollte eigentlich so lange wie möglich garkeine Fähigkeiten benutzen, aber ich hatte für den Tag auch noch bessere Sachen vor, als einem mickrigen, aufgeblasenen Halbgott mit Götterkomplex beim Spielen zuzusehen. Ich lief gemächlich auf ihn zu, was er garnicht bemerkte, denn sein Funkenregen versperrte ihm die Sicht. Noch ein Grund, dass kämpfen oder streiten mit Thalia weit gefährlicher war als das hier. Schließlich stand ich vor ihm.

Ich trat ihm die Beine weg, noch immer ohne ein einziges Mal getroffen worden zu sein, zog mein Schwert und hielt es ihm an die Kehle. In einem echten Duell hätte er sich jetzt ergeben. Diese Geste wäre ja tödlich für ihn gewesen, wenn ich gewollt hätte. Er jedoch, ganz der ehrenwerte Sohn seines Vaters, streckte die Arme aus und versuchte mich zu brutzeln. Betonung auf versuchte. Ich spürte ein angenehmes Kribbeln und weiter nichts. Es machte mich jedoch auch wütend. Wer eine Herausforderung zum Duell ausspricht, hat sich auch an die eigenen Regeln zu halten.

Ohne dass ich es wirklich bewusst plante, froren seine Hände ein. Binnen einem Sekundenbruchteil breitete sich das Eis weiter aus, bis sein ganzer Körper in einer mehrere Zentimeter dicken Schicht fixiert war. Muss wohl wirklich unangenehm für ihn sein, dachte ich mir, während ich ihn freundlich anlächelte, wohl wissend, dass seine Blitze nicht durch das Eis kommen würden. Die Blitze des Zeus kämen vielleicht durch normalen Frost, aber ganz bestimmt nicht durch etwas, dass auf diese Weise von einem Sohn des Poseidon, der ganz nebenher erwähnt auch zusätzlich noch nahezu unermesslich starke Kräfte in jedem Gebiet besaß, erschaffen worden war.

Nun begann er zu zetern und zu schreien, ich solle ihn freilassen, er werde mich töten, ich würde das noch bereuen, ich möge gefälligst weiterkämpfen und Zeus würde mir den Hintern heiß machen. Letzteres kommentierte ich trocken mit einem, „Das versucht er erfolglos seit über sechs Jahren!", und wartete dann, bis er irgendwann auch einsehen würde, dass Heiserkeit das einzige war, was er mit seinem Verhalten gerade gewann.

Ich hatte nicht erwartet, dass es schnell gehen würde, aber ich hatte auch nicht gedacht, dass er so lange das Konzept eines Duells, seines Duells wohlgemerkt, ausblenden würde. Als er nach über fünf Minuten äußerst unterhaltsamen und lächerlichen Verhaltens schließlich die Richtung wechselte, war vermutlich das halbe Publikum schon eingeschlafen. Er blickte mich böse an, als wäre es meine Schuld, dass er so blöd gewesen war, mich zum Zweikampf herauszufordern, und fragte im entsprechenden Tonfall: „Was willst du jetzt von mir?"

Ich spürte sofort, wie meine erste Idee, mein erster Wunsch tatsächlich etwas Böses war. Der Idiot war so eingebildet und hatte so viel Mist gebaut, er hatte versucht, mir Annabeth wegzunehmen. Erst nur gegen meinen, dann schließlich gegen unser beider Willen. Vor allem letzteres war etwas, was ich nicht verzeihen konnte. Ich war nicht gut darin, Leuten zu verzeihen, mit denen ich auf bestimmte Weisen Probleme gehabt hatte. Wenn ich Leute mochte, ihnen vertraute, was wirklich nicht besonders schnell ging, war ich bereit, alles für sie zu tun. Wenn es jedoch jemand geschafft hatte, mich wirklich zu verstimmen, dann war es auch nahezu unmöglich, wieder zurück auf meine gute Seite zu kommen und genau das war auch die einzige Situation, in der es tatsächlich vorkam, dass ich jemandem schlechtes an den Hals wünschte sehr viel schlechtes.

Ich hatte von Chaos gelernt, wie sehr ich in solchen Situationen überreagieren konnte, einige Fälle, wie Achlys, ließen mich davon noch immer nachts nicht in Ruhe, und wir hatten viel Zeit damit verbracht, meine Geduld zu üben. Ich hatte es nicht gemocht, aber das war zu erwarten gewesen. Das Meer lässt sich nicht gerne einschränken. Ich hatte ihm sicherlich einige graue Haare mehr beschert und ganz bestimmt war ich in diesem Bereich auch nach Zeus einer der schlechtesten Schüler gewesen, die er hätte bekommen können, aber mit der Zeit hatte ich zumindest einige Fortschritte gemacht.

Mathew war ein Heuchler und vieles mehr gewesen, aber er war keine ernsthafte Bedrohung für unser Leben gewesen. Dieser Umstand half mir mit meiner Geduld und ich schaffte es, statt den Kanu-See in die Luft zu jagen oder ihm aufzutragen, sich in sein eigenes Schwert zu stürzen, ihm einfach zu sagen, er solle uns von nun an in Ruhe lassen und aus seinen Fehlern lernen. Eigentlich hätte ich wissen sollen, dass er diesen Auftrag nicht so verstehen würde, wie ich das tat, denn vermutlich sah er seine Fehler nicht in seinem allgemeinen Verhalten sondern in seiner Niederlage, aber daran dachte ich in dem Moment nicht.

Ich ließ das Eis auftauen und ihn damit zurück auf den sandigen Boden der Arena fallen. Nun gab es auch Applaus und Jubel für meinen gewonnenen Kampf, der eigentlich von Anfang an schon gewonnen gewesen war, und Mathew rannte aus der Arena und ich spürte, wie er zurück auf die Zeushütte zusteuerte.

Während sich die Menge langsam von der Tribüne entfernte und zurück zu ihren alltäglichen Tätigkeiten zurückkehrten, kam Annabeth gerade Wegs auf mich zu. Sie lächelte mich streng an, gab mir erst einen Kuss, erklärte dann aber: „Kann ich mal mit dir sprechen? Allein?"

Ich konnte aus ihrem Gesicht nicht schließen, was genau sie dachte, auch wenn ich darin mit der Zeit besser geworden war und in dem Moment wollte ich erneut nicht auf Gedanken lesen zurückgreifen. Es war eine überaus nützliche Fähigkeit für Ernstfälle, aber hier war sie sicherlich nicht nötig, sondern nur eine Vorstufe zum Vertrauensbruch. Wäre es das?

„Wollen wir zum Strand gehen?", schlug ich vor. Sie nickte, ergriff die Hand, die ich ihr anbot, und wir schlenderten in Ruhe zum Wasser. Sie hatte zwar so geklungen, als wäre es dringend, aber offenbar zum Glück nicht so dringend, dass wir nicht unsere Zeit zusammen genießen konnten.

Als wir ankamen, setzten wir uns in den weichen warmen Sand und ich ließ mich zurücksinken. An diesem Ort fühlte ich mich einfach wohl. Ich hatte jedoch nicht vergessen, warum wir in erster Linie hergekommen waren, und so schuf ich zur Sicherheit erneut eine Barriere, die verhindern würde, dass wir belauscht werden würden.

„Also...", sie klang, als ob sie tief Luft holte für eine lange, schnelle Ansprache ohne Pausen. Es kam, wie ich es vorhersah. Allerdings erst, nachdem ich auf ihre Frage, „Möchtest du mir irgendetwas erklären?", nur nachfragte, was sie meinte.

Sie stach mir den Zeigefinger halb gespielt mehrfach in die Brust, als sie begann: „Perseus Jackson. Ich kenne dich seit mehr als sechs Jahren. In dieser Zeit habe ich einiges an kämpferischem Geschick von dir gesehen, aber du hast dich bei diesem Kampf für kurze Momente so viel schneller als sonst bewegt, wie das für uns Halbgötter eigentlich garnicht möglich sein sollte. Selbst für den stärksten Sohn der großen drei seit Jahrhunderten. Genauso wenig kann besagter Sohn des Meeres sich so gut beherrschen, dass er eine Ausgeburt von Zeus Hölle persönlich so einfach davon kommen lassen würde. Das passt nicht zu dir und ich hätte ehrlich gesagt gerne gesehen, wie Mathew eins auf die Nase bekommt. Also. Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?"

In meinem ersten, darauf folgenden Gedanken verfluchte ich mich selbst. Ich hatte nicht bedacht, dass das passieren könnte. „Hat es noch jemand bemerkt?", wollte ich in einem kleinen Anflug der Panik wissen. An sich war meine neue Identität nichts, was man geheim halten musste, aber ich wollte nicht ihr entsprechend behandelt werden.

Sie legte den Kopf schief und antwortete: „Noch vermutlich nicht. Die meisten waren auf den Kampf fokussiert oder kennen dich nicht lange genug, um das gut einschätzen zu können. Clarisse könnte etwas ahnen, aber es war nicht auffällig genug, damit irgendjemand sonst so sicher wäre. Dafür", sie grinste breit, „muss man dich noch besser kennen."

Ihr Gesicht wurde jedoch schnell wieder ernst. „Also?" Ich seufzte. Eigentlich war es vermutlich besser, wenn es sorum geschah. So musste ich wenigstens keinen Weg finden, wie ich es ihr erzählen könnte, ohne dass es komisch wirken würde.

„Du darfst es niemandem erzählen. Ich vertraue dir und wenn es jemandem gelingen würde, dich zum Reden zu zwingen, hätten wir ein ganz anderes Problem, deshalb kein Schwur, aber das meine ich wirklich ernst, niemandem. Okay?" Sie schien sich nicht entscheiden zu können, ob sie weiter streng gucken wollte, oder ob sie sich von der Schmeichelei mitziehen lassen würde, und so musste ich über die sich in ihrem Gesicht widerspiegelnde Mischung lachen, winkte aber ab, als sie mich fragend ansehen wollte.

Ich sah sie erwartend an und einen Augenblick später fiel ihr wieder ein, dass ich noch nach ihrer Zustimmung gefragt hatte. „Ja, natürlich. Niemand wird je davon erfahren." Ihr Grinsen war gegen Ende ganz eindeutig mit Absicht verzerrt, als wären wir in einem Horrorfilm. Sie konnte glücklicherweise beides. Dinge ernst nehmen und sich darüber lustig machen zur gleichen Zeit.

„Gut. Also...", und dann zögerte ich wieder. Ich wollte mir garnicht ausmalen, wie schwer diese Situation geworden wäre, wenn sie nicht versucht hätte, mir irgendetwas nachzuweisen. Dann rief ich mir aber auch wieder in Erinnerung, was wir gemeinsam durchgemacht hatten und im Vergleich dazu war dieses Gespräch vielleicht doch garnicht so schlimm außerdem hatte es ausnahmsweise nichts damit zu tun, dass uns unser baldiger Tod oder ein Auftrag, der vermutlich in selbigem enden würde, angekündigt worden war.

„Möglicherweise könnte es sein, dass ich Besuch bekommen habe, von einem netten älteren Herren." In meinen Gedanken spürte ich, wie Chaos sich darüber beschwerte, dass ich ihn alt genannt hatte und gleichzeitig Annabeth weiter nachhakte, über wen ich spräche. Ich seufzte. „Chaos", gab ich schließlich alle Versuche des Verschleierns auf.

„Was?", war die sofortige Reaktion. „Chaos - der Erschaffer und Herrscher des Universums." Auf diese Antwort folgte ein Frage-Antwort-Pingpong. „Woher weißt du das?" - „Er hat es gesagt." - „Das kann jeder." - „Es hat sich richtig angefühlt und er hat es mit Stärke bewiesen." - „Wo?" - „In einem Traum in meinem Kopf." - „Wann?" - „Nach meiner Rückkehr ins Camp, als ich im Koma lag." - „Du bist sicher, dass das keine von Erschöpfung verursachte Halluzinationen waren?" - „Willst du jetzt eine Erklärung bekommen oder meine Zurechnungsfähigkeit anzweifeln?" Während diesem hin und her schien ihr garnicht aufgefallen zu sein, wie schnell sie vom eigentlichen Thema abgekommen war.

„Tut mir leid, also, was wollte er?" Ich lächelte. Anders als ich besaß Annabeth die Disziplin, von einem Augenblick auf den anderen ihre Konzentration zurückgewinnen. Mein ADHS hatte meine Aufmerksamkeit meistens nachhaltig zerstört.

„Er hat mir ein Angebot gemacht. Er sagte selbst, dass er einen Nachfolger brauchte. Dass er einen Nachfolger brauchte und mich als diesen wollte." Sie schien zuerst nicht zu realisieren, dann nicht zu glauben und zum Schluss nicht glauben zu wollen, was ich gesagt hatte. „Und wie hat er auf deine Antwort reagiert?"

Erst da fiel mir auf, dass sie vermutlich davon ausging, dass ich ihm das gleiche gesagt hatte, wie damals Zeus. Und so klärte ich sie über meine Antwort auf. „Es haben sich zwei Dinge geändert, seit dem Ende des Titanenkrieges. Zum einen hat er mir gestattet, andere mit mir zusammen unsterblich zu machen. Ich musste mich also nicht zwischen Macht und dir entscheiden. Zum anderen hat das Schicksal mir seitdem gezeigt, wie plötzlich alles durch Glück oder Unglück entschieden werden kann und ich hatte Angst vor dieser Willkür. Ich habe sein Angebot angenommen, ich habe diese Kräfte trainiert und jetzt kann ich mir sicher sein, dass nichtmal Zeus mehr in der Lage ist, unser Leben zu verpfuschen."

Als ich den entscheidenden Teil ausgesprochen hatte, blickte sie mich verwirrt und überrascht an. „Aber... warum? Es ist doch jetzt alles vorbei. Gaia ist weg." Ich konnte ihren Unglauben nur zu gut nachvollziehen, weshalb ich versuchte, so sanft wie möglich zu antworten. „Das haben wir auch geglaubt, als Luke sich geopfert hat, und hat es gehalten?" - „Nein, aber..."

Ich nahm ihre Hand und hielt sie zwischen meinen, während ich ihr fest in die Augen sah. „Annabeth, ich habe Angst. Ich habe Angst, dass das wieder passiert. Ich habe Angst, dass eine von Zeus Launen in einem Unfall endet, der uns für vielleicht Jahrzehnte auseinander zwingt, dadurch, dass einer vorzeitig ins Elysium geschickt wird. Du weißt, wir würden das beide nicht überstehen. Verstehst du?" Sie nickte zögerlich. „Ja... ja, schon, aber es ist so... unvorstellbar. Ich habe es nicht erwartet und ich kann es noch nicht fassen."

Ermutigend lächelte ich ihr zu. „Das ist okay. Ich kann es auch noch immer nicht so ganz. Du bekommst genug Zeit, darüber nachzudenken, aber vorher möchte ich dich noch um eine Sache bitten." Sie legte den Kopf schief und sah mich fragend an, bevor sie mir mit einem Nicken signalisierte, dass ich fortfahren solle. „Bestreite diesen Weg mit mir. Übernimm einen Teil meiner Kräfte und lass uns für immer zusammen bleiben."

Ein weiteres Mal in diesen wenigen Minuten erntete ich einen überraschten Blick. Für einen schrecklichen Moment glaubte ich, Annabeth würde ablehnen, doch dann sagte sie zum Glück: „Natürlich. Nie wieder getrennt, das war das Versprechen und irgendjemand muss sich ja darum kümmern, dass du keinen Unfug machst."

Es lässt sich schwer in Worte fassen, wie sehr mich diese Antwort freute. Natürlich war ich auch froh, dass sie mich dieses Mal so ernst genommen hatte, dass sie nicht als erstes einen Scherz erwartete. Vielleicht lässt sich ersteres treffender durch den Vergleich, was gewesen wäre, wenn sie abgelehnt hätte, denn vollkommen unverständlich wäre das auch nicht gewesen, deutlich machen. Ich hätte vermutlich all die Macht, die mir zur Verfügung stand, in den Versuch gesteckt, wieder zurück in meine sterbliche Form zu kommen.

„Danke. Dann mach dich bereit, es wird nicht all zu lange dauern, aber es ist schmerzhaft. Okay?" Sie nickte. „Das halte ich aus. Gib mir nur etwas, woran ich mich festhalten kann." Lächelnd hielt ich ihr meinen Arm hin. Sie erwiderte diesen Ausdruck, als sich ihre Hände um meinen Unterarm schlossen. „Drei, zwei, eins, los", gab ich ihr die Vorwarnung, ehe ich erst langsam, dann schneller Kraft von mir auch in sie strömen ließ.

Leider waren Machtschmerzen etwas, was Geist und Seele betrafen, weshalb sie sich nicht lindern ließen. Ich spürte, wie sie sich anspannte, wie der Griff um meinen Arm immer fester wurde, weit über die Möglichkeiten jedes Halbblutes, und ich sah, wie fest sie ihre Zähne zusammen biss. Geduldig und selbstverständlich ohne mich über die roten Abdrücke in meinem Unterarm zu beschweren, wartete ich die Minuten, bis langsam die Menge übertragen war, die ich geplant hatte. In fließender Abstufung wurden ihre Schmerzen leichter, bis irgendwann wieder alles normal war. Alles außer der Tatsache, dass meine Freundin jetzt vermutlich das drittmächtigste existierende Wesen war.

Hahahahahaha hatte ich nicht gesagt du sollst dich beruhigen??? Is ja gut! Langweiler! Manfred ist wieder zurück und schickt euch 100 Jahre für Percy und Annabeth und eine Minute und vierzig Sekunden für alle Wesen auf der Erde in die Zukunft. Das Training von Annabeth verlief ganz ähnlich wie das von Percy nur das sie die Frage nach den Flügeln schon nach einer Woche stellte und dementsprechend früher das ein- und ausklappen üben konnte. Da Annabeth kein direkter Erbe von Chaos war erübrigte sich das erschaffen von Lebewesen, da diese Fähigkeit nur Percy und Chaos besaßen. Aus dem gleichen Grund ist Annabeth auch nicht allwissend, auch wenn sie sich alles merkt, was sie hört und man damit öfter mal den Eindruck hat, wäre diejenige, die alles weiß. Zusammen haben die beiden deutlich mehr das kämpfen geübt, ins besondere auch als Team, und am Schluss konnte Annabeth selbst ohne Waffe und mit nur einem Arm besser kämpfen als Ares mit Schwert und Rüstung. Des Weiteren wirkten die beiden auf Annies Idee hin einen Zauber, der dafür sorgte, dass sie durch die Berührung der Tonperlen an ihrem Halsband ihre Waffen hervorrufen konnten. Je nach Perle eine andere Waffe. Um nicht aufzufallen verwendeten sie ihre leicht aufgebesserten früheren Waffen am meisten und ich wollte doch eigentlich dafür sorgen, dass ihr keine Ahnung habt, was in den 100 Jahren alles passiert ist. Als Strafe für meine Fehler schicke ich euch gleich an den Morgen, an dem die Helden zum Olymp aufbrechen sollten. Is mir egal ob das unfair ist. (Stellt euch hier bitte eine dämonische Lache vor, ich werde ja immer angemeckert, wenn ich das selbst mache.)

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag ich wieder auf dem Boden, denn Annabeth hatte mich wieder geweckt, indem sie mich aus dem Bett geschmissen hatte. „Na los, Algenhirn. Ich kann zwar nicht mehr sagen, wir hätten nicht ewig Zeit, aber wir fahren nach dem Frühstück mit den anderen zum Empire State Building. Wenn wir zu spät kommen, verpassen wir eine hübsche Überraschung für nicht nur aber auch Zeus."

Vor allem der letzte Teil dieser Ankündigung ließ mich senkrecht auf dem Boden hochfahren und breit grinsen. Die Dramaqueen würde sich freuen.

Der Morgen war für das Camp ein ganz normaler. Frühstück, blaue Pancakes ertranken in Sirup, Katie Gardener jagte immer abwechselnd Travis und Connor Stoll hinterher, Piper überbot Drew mit ihren Charmesprech und Annabeth und ihre Geschwister schmieden Mordpläne gegen Leo, weil Malcom Baupläne in seiner Werkstatt gefunden hatte, auf denen mechanische Spinnen mit Zielsensor in der Athenehütte abgebildet waren. Ein ganz normaler morgen eben.

Die erste Abwechslung geschah tatsächlich erst nachdem wir mit dem Bus vom Camp zum Empire State Building gefahren waren. Argus war bereits wieder zurück gefahren, da noch ungewiss war, wann und ob wir abgeholt werden müssten, und wir standen im Foyer am Schalter vor dem selben Sicherheitsbeamten, der jedes Mal erst mit äußeren Mitteln dazu bewegt werden musste, uns Zugang zum Olymp zu geben.

Unsere Gruppe bestand aus all denen, die in Epirus vor dem Haus des Hades die letzten Besprechungen über den Krieg geführt hatten, ehe wir uns aufgeteilt hatten, und dazu Kalypso, Thalia und Will. Nico hatte bei seinem Vater so lange gedrängt, dass Hades schließlich Zeus überzeugt hatte, ihn wegen außerordentlicher Dienste ebenfalls einzuladen. Welche Mittel, von Drohungen bis Schmeicheleien, er dafür hatte benutzen müssen, wollte ich garnicht erst wissen.

Annabeth und ich traten zum Schalter vor. „Sechshundertster Stock bitte", sagte ich so freundlich wie möglich. Er sah nicht von der Zeitung, auf deren Rückseite ich einen Bericht über merkwürdige Geschehnisse in England fand, ganz ehrlich, seit wann interessieren sich Leute aus New York für einen Unfall bei einem alten Schloss in Schottland? „Gibts nicht, Junge!", brummte er ohne aufzublicken.

Annabeth setzte ein offensichtlich unechtes Lächeln auf und säuselte in einer Stimme, die mindestens genauso falsch klang, wie die Auskunft des Portiers gewesen war, „Machen sie sich doch die Mühe, einmal aufzublicken, und dann trauen sie sich noch einmal, uns diese Antwort vorzusetzen!" Er tat wie ihm geheißen und während die Farbe aus seinem Gesicht wich, sprang sein Blick von einem zum nächsten.

„Verzeiht, verehrte Helden. Ich wollte nicht...", alles weitere murmelte er in seinen Bart, den er nicht hatte. Er schob uns schnell die Schlüsselkarte hin und schien zu hoffen, dass wir damit einfach wieder verschwinden würden.

Das taten wir. Im Fahrstuhl dudelte die gleiche schlechte Musik wie eh und jeh. Wenn Apollo nicht langsam mal Geschmack bekommen würde, wäre das bald der effektivste Abwehrmechanismus, den der Olymp je besessen hatte. Reyna, Hazel, Frank, Leo, Jason und Piper, die alle noch nie hier gewesen waren, verzogen früher oder später die Gesichter und schließlich fragte Reyna: „Haben die Götter schon immer so wenig Geschmack gehabt?"

Annabeth nickte als erste. „Schon immer. Chiron hat einmal erzählt, dass sich Halbgötter seit achtzig Jahren darüber beschweren und weit meinem ersten Besuch hier kann ich das nur ohne weiteres bestätigen." Jason blickte sie fragend an. „Wann war denn dein erster Besuch hier? Ich weiß, ihr habt den Olymp verteidigt, während wir den Othrys gestürmt haben, aber du klingst, als ob das nicht das einzige Mal gewesen wäre."

Sie grinste über sein Unwissen und sagte schlicht: „Mit neun." Während die Tochter der Belona nur etwas überrascht den Kopf schief legte, fielen den anderen die Kinnladen runter und Jason schien es wirklich nicht glauben zu können. Es wirkte, als warte er darauf, dass jemand lachen würde und das Ganze sich als Witz herausstellen würde, aber zu seinem Pech war es die Wahrheit. Annabeth war nicht nur unglaublich früh ins Camp gekommen, sie war noch dazu kaum ein Jahr später zur Hüttenältesten geworden, nachdem drei ihrer Geschwister auf dem Weg für die Sommerferien zurück ins Camp von Monstern überfallen und getötet worden waren. Was genau dann dazu geführt hatte, dass eine Neunjährige die Hütte anführte, wollte ich mir tatsächlich nicht genauer vorstellen.

Ich wusste auf jeden Fall, dass Annabeth an diesem Punkt jede Diskussion mit Jason ausnahmslos gewonnen hätte, bevor sie überhaupt begonnen hatte. Der Sohn des Jupiter war schließlich mit dem festen Glaube groß geworden, dass der Olymp ein unerreichbares Heiligtum war, dass zu betreten kaum einer Hand voll Halbbluten je gestattet worden war.

Etwa genauso erheiternd war seine Reaktion, als sich die Türen des Fahrstuhls öffneten und die riesige Stadt in den Wolken zum Vorschein kam. Soweit ich wusste, war der Tempel einiger Windgötter das größte und beeindruckendste, was er je gesehen hatte. Nun jedoch lagen die schwebenden Inseln des Olymp vor ihm, weiße Marmorbauden und ein Berg, auf dem ein Tempel thronte, gegen den der Pantheon in Athen klein aussah. „Träume ich?", wollte der Sohn des Jupiter staunend wissen.

„Nö, aber keine Sorge, sobald du ein paar mal hier warst und einmal deinem Freund zugesehen hast, wie er den gesamten Olymp erzogen hat, er solle gefälligst sein Äquivalent zum Kindergeld bei den Sterblichen bezahlen, haut es dich nicht mehr so sehr um." Dieser Kommentar von Annabeth führte nicht dazu, dass Jason sich mehr einbekam, aber das war wohl auch eher nicht der Zweck gewesen. Tatsächlich war Jason überraschend derjenige gewesen, den der Anblick am meisten umgehauen hatte.

Wir liefen die Straßen entlang, immer weiter den Hügel aufwärts. Auf dem Weg waren die Straßen wieder so belebt, wie ich sie zuletzt vor dem Titanenkrieg gesehen hatte. Ein wirklich schöner Anblick, der mir wieder einmal ein Lächeln entlockte.

Während ich Hand in Hand mit Annabeth voraus ging, wurden wir von vielen nicht olympischen Göttern und Naturgeistern erkannt und gegrüßt. Ich spürte förmlich, wie langsam alle Anspannung, die auch nach Ewigkeiten des Trainings tief in meinem Körper verankert geblieben waren, langsam einer gewissen Ruhe wich. Ich fühlte mich wohl und ich war tatsächlich stolz auf meine Leistungen. Seit über vier Jahren war die Stimme, die mir sagte, wer alles noch leben könnte, wenn ich stärker gewesen wäre, nicht mehr so leise gewesen, auch wenn sie selbst in dem Moment nicht vollkommen verschwand. Sie war so nur tolerierbar.

Als wir an den Tempeln der Götter vorbei kamen, machten wir beide einige obszöne Gesten in die Richtung des Tempels der Hera und ernteten dafür sorgenvolle Blicke. Die Götter tendierten bekanntlich zu gewalttätigen Übergriffen für die, die ihre Heiligtümer beleidigten, doch davon hatte ich mich noch nie aufhalten lassen, dafür waren wir dem Olymp doch zu wichtig und dagegen waren wir inzwischen auch sicher. Als wir die selben Gesten in die Richtung des Tempel des Zeus wiederholten, donnerte es, doch ich erstickte den Blitz, noch bevor er sichtbar werden konnte.

Wir liefen weiter bis zur großen Halle und als wir davor standen, klopfte ich an. Die Tür schwang auf und als wir hindurch schlüpften, sahen wir knapp ein halbes Dutzend Kleingruppen, die über alles mögliche diskutieren, die Götter waren allesamt in der griechischen Gestalt, die ich mehr oder weniger gewohnt war, und zwei uns zulächelnde Gestalten rechts daneben am Herd. Hades und Hestia. Letztere winkte uns zu sich und da sie zu den wenigen Gottheiten gehörte, die noch nie versucht hatte, mich umzubringen, kam ich dieser Aufforderung gerne und bereitwillig nach.

Sie waren eigentlich ein recht merkwürdiges Duo. Auch wenn Hades eigentlich nicht wirklich böse war, mit einer kleinen Ausnahme vielleicht, als ich damals mit Nico in der Unterwelt war, hatte er halt eine sehr kalte Aura. Das war garnicht seine Schuld, denn in den tiefen Reichen, die sein Herrschaftsgebiet darstellten, war es meistens kühl, aber es war das genaue Gegenstück zu Hestia. Sie schien immer zu glühen, immer einen behaglichen Ort zu bieten, immer warm zu sein.

Die anderen folgten mir also und als wir nur noch einige Meter entfernt standen, fragte Hades: „Möchte jemand seine Seele verwetten, wie lange sie brauchen, um euch zu bemerken?" Ich grinste. „Auf den Teil mit der Seele würde ich gerne verzichten, aber ansonsten klingt das nach einem guten Glücksspiel. Ich setze aber zehn Drachmen, dass es mindestens zehn Minuten dauert und am Ende Zeus spürt, wie eine für ihn unerwünschte Präsenz anwesend ist. Ich."

„Die Wette gilt, Neffe, ich hätte auf acht gesetzt." Wir schlugen ein und ich war echt froh, dass die Zeit, in der Hades versucht hatte, mich zu ermorden oder einzusperren, vorbei waren. Auch das war eigentlich kein Problem mehr, aber ich hatte inzwischen gelernt, dass der Herr der Unterwelt oft missgestimmt war, an sich aber kein schlechtes Wesen war.

Hätten wir uns zusammen getan, hätten wir noch immer falsch gelegen. Die Olympier waren so sehr in ihre Gedanken oder eigenen Scherereien, von Oliven und Pferden bis hin zu Müsli und Tauben, verwickelt, dass sie uns erst nach über zwanzig Minuten bemerkten. Nachdem sie uns wohlgemerkt selbst eingeladen hatten. Ist irgendjemand überrascht, wenn ich sage, dass ich es nicht war?

Zeus schien schließlich nichtmal zu bemerken, wie lange wir gewartet hatten oder das Hades unauffällig zehn Drachmen in meine Hand fallen ließ. „Heroen! Willkommen in den Hallen der Götter. Auf mehrfache, nachdrückliche Nachfrage hin ist es Hades für die Dauer dieser Sitzung gestattet, sich hier aufzuhalten, auch wenn die Wintersonnenwende weit entfernt liegt. Tretet vor, denn nach diesem Krieg habt ihr euch eine Belohnung für eure Unterstützung verdient."

Wie Poseidon seinem Bruder nach der Schlacht um Manhattan sein Ego kaputt kommentiert hatte, indem er Zeus gezwungen hatte, die Verantwortung für den Sieg abzugeben, so übernahm diese Aufgabe in diesem Fall Hades. Mit einem fast sadistischen Grinsen im Gesicht fragte er unschuldig: „Verzeihung, Bruder, wie war das? Für die Unterstützung? Wer hatte noch gleich in diesem Krieg gekämpft, abgesehen von den fünf Minuten auf der Akropolis?" Ich wusste, dass ich nicht der einzige war, der nun ziemlich breit grinste. Sowohl Götter, als auch Halbgötter belächelten die Demütigung ihres unfähigen Anführers.

Zeus Augen sprühten Funken, das sah nicht gesund aus. „Hades...!", knurrte er drohend. Als wüsste er nicht, wovon sein kleiner Bruder sprach, antwortete dieser: „Was denn? Man wird doch wohl noch eine normale Frage stellen dürfen." Ich musste mir auf die Zunge beißen, um nicht laut loszulachen. Aber ich schaffte es.

Es wurde nicht leichter, als Poseidon entschied, sich ebenfalls einzumischen. „Ich glaube auch, wir müssen dabei eine ehrliche Antwort geben. Ach komm, Brüderchen. Du hast es doch nach dem zweiten Titanenkrieg schonmal geschafft, Ruhm abzutreten. Jetzt ist das unser aller Aufgabe."

Diese Ergänzung hatte ein Blickduell zwischen den großen drei zufolge, bei dem Zeus versuchte, die beiden anderen zu durchbohren. Eigentlich sollte er wissen, dass ein Krieg an zwei Fronten nicht besonders zielführend war, aber das tat er wohl nicht. Schlussendlich gelang es ihm nichtmal, einen der beiden in den Boden zu starren. Das lag vielleicht auch daran, dass Hermes hinter Poseidon irgendwelchen Unsinn machte und ihn dabei noch zusätzlich ablenkte.

„Ich glaube, ich habe den passendsten Vorschlag", erklärte Athene, die von Annabeth einen sehr giftigen Blick erntete. Jetzt hatte sie schließlich all den Frust rauszulassen, der sich über acht Monate hinweg angestaut hatte, nachdem sie ihr auf ihr flehen nach Hilfe, mich zu finden, die kalte Schulter gegeben hatte und ihr stattdessen auftrug, alle Römer umzubringen. Trotzdem ließ Annabeth ihre Mutter ausreden, was, anders als damals mit dreizehn noch, nichts all zu unerwartetes mehr war.

„Eine Belohnung, für die Halbgötter, die uns im Krieg zum Sieg geführt haben." In meinen Ohren durchaus ein vielversprechender Ansatz, vor allem wenn man bedachte, das Athene selbst meist eher auf Zeus Seite war und dass sie so oder so eine Göttin war. Annabeth jedoch schien noch nicht zufrieden und mit der Sicherheit, die sie durch mein Geschenk für uns beide zusammen erlangt hatte, hielt sie auch nichts mehr davon ab, genau ihren Gedanken zu folgen. „Ich habe eine noch bessere Formulierung, Mutter."

Sie sah die Angesprochene scharf an. „Die Helden, die alleine den Krieg ausgefochten haben, für den wir zu dumm und zu ignorant waren. Für den wir uns selbst überschätzt und für den wir unser Ego über alles gestellt haben. Die Helden, die seit Jahrtausenden der einzige Grund sind, aus dem wir noch existieren und die selbst bei ihrer Aufgabe, uns das göttliche Gesäß zu retten keine Unterstützung von selbigen bekommen. Eine Belohnung für diese Heroen! Was haltet ihr davon?"

An einem anderen Tag hätte das schon längst dazu geführt, dass die Donnerhose sie pulverisiert, oder es zumindest versucht hätte, aber an einem solchen Tag war es selbst für eine Dramaqueen wie Zeus noch nicht genug, eine Belohnungsfeier in eine Hinrichtung umzufunktionieren.

Sie sollte sich nur auf jeden Fall auf einiges gefasst machen, wenn sie mir das nächste Mal einen Vortrag über vernünftiges Verhalten halten würde. Für den Moment jedoch würde ich ihren Vorschlag sehr wohl unterstützen. Dass etwas unvernünftig war, hielt mich ja bekanntlich nicht von einem Vorhaben ab, sondern bestätigte mich eher darin. Vernunft ist schließlich meistens langweilig.

„Du wagst es...", wollte Zeus seine Wuttirade beginnen, doch sein Bruder, mein Vater kam ihm zuvor: „Also ich finde diesen Vorschlag durchaus gut. Ich denke, wir wissen alle, dass es letztendlich eine treffende Beschreibung ist. Zumindest wenn wir es schaffen, aus unseren Fehlern der letzten beiden Kriege zu lernen. Hades, Apollo, Hermes, Hephaistos, Artemis und, auch wenn es mir noch immer nicht richtig gefällt, dich dazu zu zählen, Athene, wir alle haben unsere Fehler vor Augen geführt bekommen und können froh sein, dass sie nicht zurück geschossen haben, Hestia, du warst die einzige, die es vorher erkannt hatte. Lasst uns das als Anlass nehmen und ehrlicher und offener weiter machen. Diese Entscheidung ist weitreichender als nur für die zwölf Olympier, deshalb sage ich, dass auch Hades und Hekate eine Stimme haben. Wer ist also dafür, dass die Eröffnung mit Annabeths sehr treffenden Worten begonnen wird?"

Ich blickte ihn überrascht an. Ich war schon davon ausgegangen, dass er uns den Rücken decken würde, aber dass Poseidon Athene und Annabeth etwas zugestehen würde, hatte ich keinesfalls gedacht. Er lächelte mir zu. Zeus nicht. Er starrte uns wütend an, als wäre er kurz vorm explodieren und würde gerade Vater-Sohn-Verbindungen in seinem Kopf herstellen, rief aber erzwungenermaßen schließlich die stehenden Optionen aus und führte damit die Abstimmung. Poseidons Plan war tatsächlich aufgegangen. Mit einem acht zu sechs war der selbsternannte König der Götter nun trotz all seines Widerwillens gezwungen, uns die Anerkennung zuzugestehen, die wir eigentlich tausendfach verdienten.

Wenn ich, oder inzwischen vielleicht eher sie Glück hatten, war das der Beginn eines Umdenkens im Olymp, denn wenn dem nicht so wäre, wäre es nicht unwahrscheinlich, dass ich irgendwann zu dem Schluss kommen würde, dass diese Vereinigung vielleicht mehr schadete, als sie gutes tat. Um ehrlich zu sein, den ersten Teil wusste ich sowieso seit langem, aber ich wusste unglücklicherweise auch, dass Widerstand oder schlimmeres nichts besser gemacht hätte, sondern vor allem wieder uns geschadet hätte. Das konnte ich jetzt jedoch umgehen und in einigen Fällen war das wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit.

„Nun denn", rief der eingebildetste Himmelsgott aller Zeiten, seine verlorene Abstimmung vollkommen ignorierend, „kommen wir nun endlich zu dem, weshalb ihr hier seid." Ich hätte gerne gerufen, dass ich zumindest hier war, weil ich das entschieden hatte, aber das hätte alles einfach nur weiter zeitfressend gemacht.

„Ihr alle habt euch ein Belohnung verdient", als wären wir kleine Kinder, „die ihr annehmen oder verweigern könnt. Tut ihr letzteres, steht euch je ein freier Wunsch an die Götter zu. Zuerst, Reyna Avi...", „Reyna! Dies ist der einzige Teil meines Namens, den ich noch trage und den ich je tragen werde", schnitt ihm die Tochter der Belona das Wort ab.

Es ist wohl keine Überraschung, dass Zeus nicht begeistert von dieser Unterbrechung war. Irgendetwas hielt ihn jedoch davon ab, sich darüber zu beschweren und stattdessen setzte er einfach kalt seine Frage fort. „Reyna, Tochter der Belona, tritt vor. Auch wenn du kein Teil der sieben warst, hast du alleine eine Reise in die alte Welt überlebt und warst ein nicht zu ersetzender Bestandteil des Transports der Athena Parthenos ins Camp. Für diese Leistungen wird dir ohne weitere, daran geknüpfte Bedingungen die Unsterblichkeit einer Jägerin angeboten. Nimmst du an?"

Ich hatte noch nicht genauer nachrecherchiert, was auf dem Olymp in den letzten Tagen geschehen war, aber irgendetwas schien die Götter in Spendierlaune gebracht zu haben. Auch die langjährige Prätorin war ganz eindeutige nicht auf soetwas eingestellt gewesen. Sie blickte Zeus misstrauisch an. „Wenn das kein Witz ist, dann nehme ich dieses Angebot gerne an!", stellte sie fest.

War es nicht. Er klatschte einmal in die Hände und ein silbernes Leuchten drang aus ihr heraus. Es bleibt nur einen Moment, dann war wieder alles normal. Sie kam zurück zu uns und wurde sofort von mehreren Seiten mit Fragen gelöchert. Fragen, wie sie sich jetzt fühlte und was anders wäre. „Es war kurz unangenehm, aber jetzt fühle ich mich einfach wacher denn je."

Zeus ließ sich davon nicht stören. Er fuhr einfach fort. „Kalypso, Tochter des Atlas. Mit deiner Weigerung, Gaia zu helfen, hast du deine Loyalität zum Olymp bewiesen. Du behältst deine Unsterblichkeit und deine Macht über die Windgeister, dein Fluch auf Ogygia jedoch besteht nicht mehr." - „Wie ihr wohlgemerkt meinem Wunsch nach schon vor über einem Jahr versprochen habt!", warf ich trocken ein. Dafür erntete ich einen bösen Blick von Zeus, jedoch auch zwei überraschte von Kalypso und Leo. Ich wusste, dass sie beide davon ausgegangen waren, dass ich sie verlassen und nie wieder an sie gedacht hatte. Zumindest das war jetzt richtig gestellt.

Auch diese weitere Kritik, die vor allem wieder insbesondere ihn betraf, ignorierte Captain Ich-bin-der-mächtigste-und-mein-Wort-ist-Gesetz geflissentlich und fuhr einfach fort. „Will Solace, Sohn des Apollo, auf Hades ausdrücklichen Hinweis hin haben wir entschieden, deine Leistungen im Heilen, die unter anderem auch Lebensrettung mehrerer der sieben oder Kinder der großen drei umfassen, anzuerkennen, indem wir auch dir die Unsterblichkeit der Jägerinnen schenken und dazu den göttlichen Teil deiner Fähigkeiten weit verstärken. Nimmst du an?" Will nickte, wie auch Reyna war er vollkommen überrascht von der Großzügigkeit der Götter. So kannte man die Olympier einfach nicht.

„Nico di Angelo, Sohn des Hades, obgleich nicht Teil der sieben, hast du Ähnliches vollbracht. Du hast als erster Heros den Tartarus betreten und lebendig verlassen. Du hast den Schlüssel zum verschließen der Tore des Todes geliefert und ohne dich wäre die Statue meiner Tochter niemals ins Camp Half-Blood gelangt. Dafür sind wir zu dem Schluss gekommen, dass du dir die Belohnung verdient hast, die wir erst drei Halbbluten in der Geschichte, zwei davon meine Kinder, gemacht wurde. Wir bieten dir an, zum Gott von Schatten, Skeletten, Geistern und der Ächtung zu werden. Nimmst du an?" Hatte ich gesagt, die anderen beiden waren überrascht gewesen? Ich hatte Nico seit Dädalus Labyrinth nicht mehr so offen seine Gefühle zeigen gesehen und nun war es Erstaunen. Er zögerte lange. So lange, dass ich mir schon fast vorstellte, er würde das selbe tun, wie ich damals. Schmälerung der Göttlichkeit vor den Augen des gesamten Olymp. Schließlich nickte er jedoch und leuchtete daraufhin golden auf. Ich spürte deutlich, wie seine ohnehin schon beträchtliche Macht noch weiter wuchs.

Hey, Manfred, ich weiß, du bist gerade in einer diabolischen Phase, aber könntest du dich trotzdem dazu durchringen, mir einen kleinen Gefallen zu tun? Das kommt auf den Gefallen und die Bezahlung an Du bekommst zwanzig Kekse, wenn du die gesamten Teil bis Annabeth überspringst und zusammenfasst Dreißig und jeder zusätzlich gespendete Keks geht auch an mich Was? Nein, fünfundz... Fünfunddreißig, na wenn du meinst. Ich werde es dir nicht ausreden. Also schön, du bekommst deine dreißig Kekse. Dann mach aber deine Arbeit auch ordentlich.

So, erstmal möchte ich festlegen, dass ich von jetzt an Meister der Verhandlungen bin. Ansonsten hier der Rest von meiner Aufgabe: Die anderen werden, Überraschung, auch zu Göttern und bekommen im Prinzip ihre Fähigkeiten verstärkt. Bei den Herrschaftsgebieten nennt Zeus einfach Sachen, mit denen die Halbgötter besonders aufgefallen sind. Einzige Ausnahme ist Jason, der als Kind des Zeus natürlich von Daddy bevorzugt wird und Fähigkeiten als Feldherr genauso wie Gott der Führung als Titel bekommt. Seine stürmischen Fähigkeiten gehen an seine Schwester. Gern geschehen, aber bald komme ich auf meine Pläne zur Weltherrschaft zurück.

„Pers..." - „Percy", unterbrach ich Zeus in dem Augenblick, in dem er meinen vollen Namen benutzen wollte. „Percy Jackson und Annabeth Chase. Keine unserer Kinder haben jemals so viel Streit in den Hallen der Götter ausgelöst wir ihr beide. So sehr es mir auch missfällt, ihr wart die beiden Anführer in diesem Krieg. Ihr habt mehr Monster getötet, als je ein anderer, habt ursprüngliche Gottheiten an der Nase herumgeführt oder sogar besiegt und wart schlussendlich das, was den gesamten Zusammenhalt und die gesamte Stärke in diesem Krieg ausgemacht hat. Daher möchten wir euch ein Angebot machen, was in der gesamten Geschichte des Abendlandes noch nicht so vorgekommen ist. Wir bieten euch ebenfalls an, in den Status der Göttlichkeit einzutreten, jedoch zuzüglich gemeinsam den dreizehnten Sitz im olympischen Rat zu besetzen. Es gab viele Diskussionen und sehr gespaltene Meinungen und Alternativvorschläge, wie beispielsweise den von Ares, euch beide in Kojoten zu verwandeln und mit seiner Harley zu überfahren, aber die konnten sich leider nicht durchsetzen. Also, nehmt ihr diesmal an?"

Annabeth und ich wechselten einen kurzen Blick. Wir wussten, was wir sagen würden. Wir holten tief Luft und gaben dann perfekt synchron unsere Antwort: „Nein!" Dreiundzwanzig verwirrte Gesichter starrten uns an. Wir lächelten freundlich zurück. „Percy hat euch die Antwort schon gegeben und für mich ist es die selbe. Solange die Götter sich so fern von ihren Kindern verhalten, möchten wir kein Teil davon werden. Vielleicht ist ein kleiner Teil besser geworden, aber ihr braucht uns dieses Angebot nicht machen, solange ihr euch so ignorant euren Kindern gegenüber verhaltet. Nicht jeder lässt sich einfach durch Macht verleiten, Zeus!" Nachdem Annabeth den Vorwurf überbracht hatte, übernahm ich die mindestens genauso angenehm auszusprechende Forderung.

„Nachdem wir jetzt abgelehnt haben, haben wir jetzt noch je einen Wunsch frei. Wir wünschen uns, dass Camp Half-Blood und Camp Jupiter von nun an von einem Portal verbunden werden, das einen permanenten Austausch ermöglicht. Soviel zum einfachen Teil. Unser zweiter Wunsch lautet: Das Verbot für Götter, ihre Kinder zu besuchen, soll aufgehoben werden. Wenn ihr euch nicht für eure Kinder interessiert, dann steht gefälligst dazu, statt euch ein Gesetz auszudenken, welches euer unverantwortliches Verhalten rechtfertigt. Götter dürfen sich vielleicht aus gewissen Gründen nur beschränkt in das Leben ihrer Kinder einmischen, aber ein Besuch sollte keineswegs problematisch sein!"

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7077 Wörter

Vielen Dank fürs Lesen. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Unabhängig davon freue ich mich über jeden Vorschlag zur Verbesserung.

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