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Kap. 57 eine Hochzeit wird fast zu einem ungewöhnlichen Grillfest

Thalia pov

Es war natürlich schon alles aufgebaut und vorbereitet. Seit dem Vorfall in dem Dorf hatte sich die Geschichte in Windeseile verbreitet. In diesem Punkt hatte Roran einen Hauch von Percy. Er selbst war scheinbar der einzige Mensch, der diese Geschichten nicht weiter verbreitete. Recht nobel eigentlich und wie ich schon gesagt hatte, mein Problem bei der Hochzeit lag nicht an Roran oder Katrina. Es war die Hochzeit an sich. Roran hatte mehrfach bewiesen, dass er nicht zu den Männern gehörte, die ihre Frauen unterdrücken. Jaaaaa, vielleicht gefällt mir auch seine direkte Art und Entschlossenheit, aber das alleine würde definitiv nicht ausreichen.

Ich dachte weiter darüber nach, während ich Hand in Hand, und möglicherweise auch Steine tretend in meinem Fall, mit Luke in Richtung des Hügels lief, auf dem die Trauung stattfinden sollte. Leider fand ich keine Lösung für dieses Problem, bei der man nur irgendeinem alten Sack in den Hintern treten müsste. Das ging mir eindeutig gegen den Strich, ich konnte aber nicht wirklich etwas daran ändern, ohne Massenmord in einem Ausmaß zu begehen, das nichtmal Percy durchwinken würde. Ich trat nochmal nach einem Stein und sah zu, wie er an einem anderen zersprang. Dabei kam mir eine verwegene Idee. Warum nicht einfach das gleiche mit diesen antiken Regeln und Geboten machen? Diese sollten doch genauso zerspringen.

Ich wusste natürlich, dass es äußerst unwahrscheinlich war, dass es dauerhafte Wirkung hätte, aber ein Schritt in die richtige Richtung wäre es definitiv. Ob ich das schon in diesem Krieg schaffen würde, bezweifelte ich jedoch sehr stark. Da ich frustrierenderweise keine passende Lösung für den Augenblick fand, konzentrierte ich mich wieder auf die Gegenwart. Einatmen. Ausatmen. Niemanden grillen. Einatmen. Ausatmen. Keine Blitze in alle Richtungen abfeuern. Einatmen. Ausatmen. Geht doch.

Ich war mir sicher, dass es essentiell werden würde, sich auf solch einfache Abläufe zu konzentrieren. Luke hatte es zwar geschafft, mich etwas zu beruhigen, aber das war kein Grund zur Entwarnung. Ich war nicht so eitel, meine eigenen Schwächen zu ignorieren. Ich verlor gerne und schnell die Beherrschung.

Der Hügel hatte diesen Namen eigentlich nicht verdient. Er war vielleicht drei Meter hoch und erstreckte sich über knapp fünfzig. Es war schön geschmückt, wenn auch definitiv nicht mein Geschmack, und ließ mich um ein Haar die Gründe vergessen, aus denen ich lieber etwas fast beliebiges anderes getan hätte. Fast...

Durch meine Unschlüssigkeit hatten wir viel Zeit verloren und gehörten so zu den letzten Gästen. Natürlich hatten wir trotzdem freie Platzwahl in den ersten Reihen und so setzten wir uns einfach zu den anderen. Allerdings so weit weg von Piper, wie nur irgend möglich. Ich mochte das Mädchen eigentlich recht gerne, aber ich war mir zu einhundert Prozent sicher, dass es niemandem gut bekommen würde, wenn ich mich bei einer Hochzeit neben die Göttin der Liebe setzen würde, während ich selbst dem Drang widerstehen musste, diese ganze Veranstaltung niederzubrennen. Ja, möglicherweise übertreibe ich etwas, aber ich bin aus jeder Hinsicht nicht dafür gemacht. Am anderen Ende saßen zufällig Percy und Annabeth, was, wie ich vermutete, einen ähnlichen Grund wie bei mir hatte.

Als die Zeremonie dann begann, musste ich direkt am Anfang ein Prusten unterdrücken. Es war zu komisch, wie Eragon in einem für diese Welt feierlichen Gewand vorne stand. Der Junge war siebzehn. In dem Alter rettet man die Welt, aber man führt keine Trauungen durch. Er versuchte einen ernsten Eindruck zu machen, doch ich konnte erkennen, dass ihm nicht so ganz wohl in seiner Haut war. Natürlich kannte und verstand ich die Hintergründe dieser Wahl, aber es war trotzdem ein wenig lächerlich. An diesem Punkt nahm ich mir vor, meine zynischen Kommentare für die Zeit der Eheschließung zu sparen und ihnen wenn nötig danach freien Lauf zu lassen.

Ich hörte halbabwesend zu, wie Roran und Katrina alle Fragen von Eragon so beantworteten, wie es von ihnen erwartet wurde. Einige gingen auch an den Mann und die Frau hinter ihnen, sie beide hatten keine Familie mehr, also übernahm das ehemalige Dorf diese Rolle.

Als schließlich die letzte und bekannteste Frage kam, „Wollt ihr beide zusammen bleiben, bis dass der Tod euch scheidet, dann antwortet jetzt mit ja!", da flüsterte Luke neben mir: „Wollt ihr beide zusammen bleiben, bis ihr einfach keinen Bock mehr aufeinander habt, dann antwortet jetzt mit meinetwegen." Ich musste mich schwer bemühen, nicht laut loszuprusten. Ich bezweifelte zwar, dass die beiden sich trennen müssten, aber an sich gefiel mir dieser Satz deutlich besser. Percy, der scheinbar mitgehört hatte, grinste genauso breit, wie ich es vermutlich tat. Seetangfresse hat halt immernoch meinen Sinn für Humor.

Schließlich kam der junge Reiter zu der letzten indirekten Frage. „Wenn noch jemand etwas gegen diese Eheschließung vorzubringen hat, soll er jetzt reden oder für immer schweigen." Da der Metzger, der Katrinas leiblicher Vater war, glücklicherweise nicht da war, gab es aus keiner Richtung Widerspruch.

Gerade als die letzte Phase der offiziellen Zeremonie begann, fiel mir auf, dass der Wind sich vor einiger Zeit gedreht hatte und nun die dunklen Gewitterwolken, die über Nacht vorbeigezogen waren, sich gerade wieder im Anflug auf das Lager befanden. In dem Moment musste ich mich entscheiden. Percy und Annabeth würden nichts tun, da dies mein Hoheitsgebiet war. Also hatte ich es in der Hand, ob die ganze Feier wortwörtlich ins Wasser fallen würde oder ob der Sonnenschein bleiben würde.

Natürlich war mein erster Impuls, einfach zuzusehen, wie diese ganze, ver-DAMM-te Feier ertrank. Und es vielleicht ein paar Blitze hagelte. Es wäre eine Genugtuung und würde mir zumindest den letzten verbleibenden Teil ersparen. Ich musterte die Gesichter um mich herum. Piper sah aus wie kurz vor einem Schrei oder Quietschanfall, was nicht besonders verwunderlich war, die meisten anderen hatten ein leichtes Lächeln im Gesicht stehen, vor allem bei den Dorfbewohnern sah man starke Emotionen. Sie kannten die beiden schließlich am längsten.

Ehe ich mich endgültig entschied, das Gewitter zu ignorieren, erkannte ich aus dem Augenwinkel im Gesicht eines Soldaten einen schwer zu deutenden Ausdruck, was mich neugierig machte. Ich drehte mich ganz um und stellte fest, dass dieses Gesichtsspiel bei fast allen vorhanden war. Es schien irgendwie eine Mischung aus Hoffnung, Freude und Erwartungen zu sein.

Erst da begriff ich, dass diese Hochzeit nur teilweise dem eigentlichen Zweck der Vermählung diente. Der Hauptgrund für das alles war, dass es offiziell noch ein Zeichen von Hoffnung und Freiheit war. Ich sah das anders, insbesondere den Teil mit der Freiheit, aber ich war nunmal nicht alle anderen.

Im Kern war es also eine Art Gruppenmotivation, die zeigen sollte, dass der Krieg nicht gegen Liebe gewinnen würde. Aus irgendeinem Grund machte es das für mich leichter, es nicht als ein typisches Unterdrückungskult zu sehen. Na gut dachte ich, dann eben gutes Wetter. Aber wenn ich schon so gnädig sein sollte, wollte ich wenigstens zeigen, dass ich dafür verantwortlich war.

Zuerst hatte ich vor, einen Blitz zu den Wolken zu schicken und diese damit zu zerstören, aber das sähe eher aus, als wäre ich von ebenjenem getroffen worden. Aus diesem Grund machte ich es deutlicher. Um meine Finger begann die Luft zu wirbeln. Schneller und schneller. Ich konnte spüren, dass es sich um die Miniaturversion von einem Wirbelwind handelte. Man konnte es aber noch nicht gut sehen, da zu diesem Zeitpunkt noch keine sichtbaren Partikel darin waren. Das änderte sich aber schnell, als der Wind einige Staub- und Sandkörner erfasste und mitriss.

Ich wartete noch einige Sekunden und nahm dann ein lautes Donnern, welches einwandfrei zu dem sich annahenden Gewitter gehörte, als Stichwort, um die geballte Kraft des Windes von meinen Fingern auf die Wolken loszulassen. Ich hob die Hand und daraus kam ein noch stärkerer Luftstrom hervor. Je näher dieser an die Gewitterwolken kam, desto breiter wurde er und traf am Ende die Wolkenbank mit einer Fläche von mehreren hundert Hektar. Das war zwar noch lange nicht so viel, wie die Wolkenmassen, aber es genügte um den Hauptteil wegzublasen. Man konnte wörtlich zusehen, wie die dunkle Masse erst immer langsamer wurde, dann still standen und letzten Endes in die entgegengesetzte Richtung beschleunigten.

Spätestens als die Sonne hinter den Wolken wieder zum Vorschein kam, fiel es dann wirklich jedem Anwesenden auf. Die Wolkenmassen waren so langsam aufgezogen, dass es eher gewirkt hatte, als ob es langsam dunkel geworden wäre. Es war keine schlagartige Dunkelheit sonder eher etwas schleichendes gewesen, sodass man den Unterschied erst sah, nachdem ich ihn wieder rückgängig gemacht hatte. Die Zeit war bereits fortgeschritten und so leuchtete hinter dem Gewitterband am Himmel die Abendsonne. Der ganze Schauplatz wurde von einem doch recht trüben Ort in das große happy-end-Klischee verwandelt. Die Wärme ließ im Gefühl der Menschen, oder was auch immer, keinen Zweifel übrig, dass es am Ende alles gut werden würde.

Das schien den Effekt, der der Grund war, dass ich mich überhaupt gegen den Regen entschieden hatte, nochmal zu verdoppeln. Und so sagte Eragon im gleißenden Licht der Abendsonne den finalen Teil auf. Und jetzt seid ihr beide verheiratet. Scherzlichen Glühstrumpf! Aber selbst ich konnte trotz Sarkasmus nicht leugnen, dass dieser Moment schon etwas hatte, egal was man von Hochzeiten hält.

In dem Moment, in dem Eragon zu diesem Schluss ansetzte, flogen aus einem Busch in der Nähe zwei Tauben in die Höhe und sanken dann über den beiden hinab. Sie hatten einen Blumenkranz in den Krallen, den jeder, der Schönheit in soetwas sehen könnte, als wunderbar bezeichnen würde. Ich hatte mich aus den Vorbereitungen vollends rausgehalten, vermutete jedoch, dass Arya und vermutlich Piper dafür verantwortlich waren. Die Elfen hatten die nötige Naturverbundenheit und Piper würde sich niemals von soetwas abhalten lassen.

Als sie nur noch wenige Zentimeter über Katrinas Kopf schwebten, ließen sie den Kranz fallen und flogen zuerst einen Kreis um die beiden und stiegen danach wieder in den Himmel auf. In diesem Moment setzte aus allen Richtungen Beifall ein. Ein kleiner Test nach der allgemeinen Stimmung auf Gedankenebene sagte mir, dass dieser Beifall sowohl den frisch Vermählten, als auch dem Schauspiel der Tauben und natürlich mir galt. Natürlich! Auch wenn ich das wusste, stimmte ich mit ein und sah, dass sowohl Percy, als auch, zu meiner Freude, Luke lächelten. Sie schienen sich alle nicht sicher gewesen zu sein, wie ich mich entscheiden würde. Alleine Lukes Lächeln war schon genug um sagen zu können, dass es die richtige Entscheidung gewesen war.

Auch wenn jeder es mitbekommen hatte, sorgte die Hochzeit dafür, dass nicht viel darüber geredet wurde. Das fand ich gut. Ich wollte zwar, dass klar war, dass ich für das Wetter verantwortlich war, ich wollte jedoch verhindern, dass es alle Aufmerksamkeit auf sich zog. Ich war sicher, dass es vielen im Kopf herumspukte, aber die meisten hielten es für taktlos, bei einem solch großartigen Ereignis über sowas zu diskutieren.

Da diese letzten Worte von Eragon den letzten verpflichtenden Teil darstellte, ging es jetzt zu den Geschenken über. Die Gaben, die die Meisten zur Hochzeit bekamen, waren vermutlich in den meisten Fällen deutlich mehr wert als die ganze Zeremonie kostete, aber nur der Geschenke wegen heiraten die wenigsten. Bei diesen beiden lohnte es sich allerdings nochmal mehr. Jeder Fürst, Adelige, Anführer oder Sack wusste, dass Roran zum einen gerade auf dem Aufstieg war, da er es verstand, die Krieger zu motivieren, und zum andern der Cousin eines Reiters war und sich alle mit diesem gut stellen wollten. Mir erschien das zwar ziemlich dumm, aber letztendlich war es ja auch nicht ich, die solche Ideen entwickelte.

Zumal die meisten Geschenke eher ein Symbol des angeblichen guten Willens waren. Ein kleiner Kristall für Katrina, ein normaler Dolch für Roran. Sowas hätten die beiden auch ohne Hochzeit gratis bekommen. Nasuada hingegen war keineswegs geizig. Der Schmuck, den sie Katrina schenkte, war in dieser Welt zwar vermutlich nicht einzigartig, aber doch selten und ausgefallen. Sie gehörte jedoch zu den wenigen, bei denen ich glaubte, dass das Geschenk einigermaßen von Herzen kam und als freundschaftliches Symbol gemeint war, nicht nur als ein politisches Mittel zum vermeintlichen Ziel. Mit Sicherheit auch, aber nicht nur. Ich wusste, dass Percy und Annabeth sich um unser kollektives Geschenk gekümmert hatten, daher stellte ich mich einfach mit den anderen in die Schlange.

Wir mussten natürlich einige Minuten warten, da wir nur inoffiziell wichtige Persönlichkeiten hier waren. Offiziell waren wir nicht mehr, als irgendein Botenjunge. So sahen wir vorerst zu, wie zuerst Eragon, dann Nasuada und dann tausend und ein Schleimer ihre Geschenke überreichten. Als sie dann schließlich an der Reihe waren, sahen die beiden schon ziemlich fertig aus. Kein Wunder bei so viel falscher Freundlichkeit. Percy und Annabeth standen wie immer vorne und Annabeth begann Katrina ihr Geschenk zu erklären, während Percy das selbe bei Roran tat.

Es war mal wieder sehr amüsant, das Mienenspiel der beiden zu beobachten. Roran schien schwer beeindruckt, hatte jedoch nicht zum ersten Mal so etwas von uns gesehen. Katrina hingegen schien fassungslos und diskutierte fast eine Minute mit Annabeth, ob sie etwas so kostbares wirklich verschenken wollte. Es war natürlich aussichtslos, mit der Tochter der Athene zu diskutieren. Das Ende vom Lied war, dass Katrina den Schmuck und den Reif und Roran den Anhänger und das Kettenhemd annahmen und sich bedankten.

Danach gaben wir ihnen noch der Reihe nach Glückwünsche mit auf den Weg. Ich blieb dabei etwas knapp, da ich befürchtete, ich würde sonst noch etwas unvernünftiges sagen.

Leider fiel Katrina das auf und als ich zur Seite trat um Luke Platz zu machen, hörte ich, wie sie ihn leise fragte: „Habe ich irgendwas falsch gemacht?" Ich war ein klein wenig beleidigt als Gefragter lachte und dann meinte: „Nö, sie findet nur Hochzeiten aus einigen sehr eigenen Gründen nicht so toll. Keine Sorge, Gewitterchen hat genauso wenig gegen dich wie alle hier auch, kann es nur nicht so gut zeigen... Hey, aua, womit habe ich das jetzt verdient? Es stimmt doch!" Ich hatte ihm in die Seite geboxt. Aber der Spitzname gefiel mir irgendwie, bis auf die Verniedlichung. „Ich kann es nicht nicht zeigen sondern ich finde Hochzeiten dumm. Nicht mehr und nicht weniger... und das weißt du genau!"

Er rieb sich die Hüfte während er brummte: „Is ja gut, weiß ich ja." Im Gesicht der frisch Vermählten standen zu Anfangs große Fragezeichen, aber Stück für Stück wichen sie einem amüsierten Grinsen. Offensichtlich gefiel es ihr, dass ich Luke boxe. Sollte ich vielleicht öfter machen...

Katrina pov

Es war wundervoll. Ich habe die Wolken am Himmel gesehen und irgendwie hat das meine Nervosität noch gesteigert. Ich habe befürchtet, dass es doch ein Reinfall wird. Egal ob wegen äußerer oder innerer Umstände. Je näher der Moment kam, desto weiter hat sich das noch gesteigert. Es war wie in einer von Broms Geschichten, in denen es immer aussichtsloser scheint, je näher der Moment der Entscheidung kam. Zum Glück hat es sich hier aber noch alles in die bessere Richtung gewandt. Nicht alle Geschichten des alten Erzählers hatten ein gutes Ende, aber wir hatten wohl Glück. Thalia sei dank!

Nun aber der Reihe nach. Da ich in Richtung des Altares auf dem Hügel sah, konnte ich nicht wirklich sehen, was geschah. Ich spürte einen leichten Unterdruck auf den Ohren. Aus unerfindlichen Gründen sah ich nach oben, ohne dabei meine Position zu verändern und konnte irgendwie wirbelnde Staubmassen sehen. Zuerst befürchtete ich, dass es noch weiter den Bach runter gehen würde und zu dem Gewitter noch eine Staubhose käme, aber dann spürte ich plötzlich den warmen Sonnenschein im Nacken und Eragon, der offensichtlich mehr als ich gesehen hatte, nutzte diesen Moment um die fast magischen Worte zu sprechen. „Hiermit erkläre ich Roran Garrowson und Katrina Ismirastochter zu Mann und Frau!"

In diesem Moment waren auch meine Zweifel und sogar die Unsicherheit verschwunden und, gerade noch ein quieken unterdrücken könnend, umarmte ich Roran und gab ihm einen innigen Kuss. Diesen Moment hat man vermutlich nur einmal, also sollte man ihn aus vollen Zügen genießen.

Als wir uns mangels Luft lösten, ging es auch sehr schnell der Geschenkevergabe entgegen. Ich erwartete eigentlich nicht viel, wir hatten schließlich beide keine wirklichen Verwandten mehr, von Eragon einmal abgesehen, und besonders viel hatten die Leute aus Carvahall nicht mehr. Wie sehr ich mich irrte, konnte ich mir zu diesem Zeitpunkt nicht ansatzweise vorstellen.

Nasuada persönlich führte diese endlose Reihe an. Als wäre das nicht schon genug, war ihr Geschenk nicht bloß symbolisch. Als sie die Schatulle öffnete, glaubte ich zuerst, sie hätte die Schatzkammer in Uru'baen geplündert. „Vielen Dank, Herrin!" - „Trag sie mit stolz, Katrina!", erwiderte die dunkelhäutige Frau. Ich hatte noch nie so viele Juwelen und Schmuck auf einem Haufen gesehen. Ich spähte zur Seite und sah, wie Roran ihr dankbar zunickte. Hatte er davon gewusst? Darüber würde ich mir später Gedanken machen.

Als Nächster war auch direkt Eragon an der Reihe. Ich war noch nicht ganz sicher, was er für mich war. Sicher, an sich sah ich ihn fast wie einen Bruder, auch wenn es noch so unerreichbar schien. Er hatte diese Bezeichnung ebenfalls gewählt, aber ob er das auch an der Öffentlichkeit wollte, müssten wir erst noch besprechen. Er gab uns zwei vergleichsweise schlichte Goldringe. Was rede ich da? Nasuada hat mich wohl etwas überwältigt, mit dieser Überraschung.

Als er dann jedoch sagte, sie würden ermöglichen, dass ich Roran niemals verlieren könne, standen sie bereits weit über allem, was Nasuada uns hätte schenken können, egal wie viel sie es bereits getan hatte. Zusätzlich meinte unser Bruder, Cousin, Schwager oder was auch immer, wir könnten damit unsere Kräfte teilen, aber daraus wurde ich noch nicht so ganz schlau. Vielleicht würde das erst Sinn ergeben, wenn die Zeit reif war. Es würde sich herausstellen.

Nachdem wir uns beide inständig bei Eragon bedankt hatten, sah ich auf die Schlange. Neunundneunzig Prozent kannte ich nicht und war mir sogar bei mehr als der Hälfte sicher, dass ich sie noch nie gesehen hatte. Ich überlegte erst, wieso sie uns etwas schenken wollen würden und es sprang mir wie ein Funke ins Auge. Es ging ihnen nicht um uns oder den Anlass sondern sie versuchten sich mit den wirklich wichtigen Leuten hier gutzustellen.

Natürlich war Roran direkt und ich indirekt mit dem letzten freien Reiter verwandt und sie hatten sich daraus scheinbar irgendwelche Vorteile für sich zurecht gelegt. Das machte mich zuerst wütend, dass sie unsere Hochzeit ausnutzen wollten um sich vermeintlich Vorteile zu beschaffen, aber dann ignorierte ich diese Tatsache und deren Lächerlichkeiten einfach und gab vor, mich zu freuen. Bei den meisten wäre kein Geschenk die bessere Option gewesen. Viele der sogenannten Geschenke hatte ich bereits gratis in diesem Lager angeboten bekommen. Einfach nur peinlich.

Ich sah zu Roran, der einen Arm um meine Schultern gelegt hatte, hoch und stellte fest, dass ihm das selbe aufgefallen war. Wir beschlossen jedoch gemeinsam mit einem Blick, dass wir uns davon nicht unsere Hochzeit verderben lassen würden und setzten so beide ein freundlich wirkendes Lächeln auf. Hui, den rostigen Dolch, der fünf Tage an der Ecke, zwei Zelte weiter gelegen hatte, wollte ich schon immer haben... Nein, ich übertreibe nicht. Mindestens drei dieser versuchten Bestechungen hatte ich schon herrenlos in der Gegend rumliegen gesehen.

Es dauerte gefühlte Stunden, in Wahrheit jedoch wohl nicht viel mehr als fünfzehn Minuten, bis die Adeligen endlich durch waren und ich sah tatsächlich nur noch einige wenige nette Leute aus dem Dorf, sowie Eragons offizielle Leibwache. Ich wusste, dass sie diese Rolle nur vorspielten. Eines Nachmittags, während Roran auf einem Auftrag war, hatte es am Pfosten vor unserem Zelt geklopft und davor hatte Hazel gestanden. Ich hatte sie natürlich reingewunken und sie gefragt, warum sie da war, natürlich nicht ganz so direkt und sie hatte etwas von gerne reden erzählt.

Es war mir zwar komisch vorgekommen, aber ich hatte etwas Tee gemacht und es war tatsächlich ein nettes Gespräch zustande gekommen. Diese Besuche hatten sich mehrfach wiederholt und irgendwie war das komische Gefühl dabei verflogen. Ich hatte dabei gelernt ihr zu vertrauen und eines Abends war ich sogar so weit gegangen, von meinen Erlebnissen im Helgrind zu erzählen. Sie hatte schweigend zugehört, aber ich hatte das Gefühl gehabt, sie verstand meine Erlebnisse besser als die meisten anderen. Ich hatte allerdings nie weiter nachgefragt. Wenn sie etwas erzählen wollte, würde sie es tun und zumindest für mich waren diese Gespräche jedes Mal angenehm. Darüber zu reden hatte eine Last von meinen Schultern genommen, bei der ich nicht einmal bemerkt hatte, dass ich sie trug. Ich schweife ab...

Von unseren alten Nachbarn erhielten wir meist gute Ratschläge und teilweise Gegenstände, die normalerweise ähnlich wertlos gewesen wären, wie die vorangegangenen Geschenke, jedoch immer einen Bezug zu uns hatten, den Unbekannte nicht verstehen würden. Ich war mir sogar ziemlich sicher, dass die meisten Dinge nichtmal Originale waren. Der Hammer, mit dem Roran das erste mal versucht hatte, etwas festzunageln und mit dem er sich nur Sekunden später auf den Daumen gehauen hatte, war ziemlich sicher irgendwann schon vor Jahren zerbrochen. Trotzdem waren es Gegenstände, mit denen wir Erinnerungen aus unserer Heimat verbanden.

Als dann Percy und Annabeth, wie immer als Vertreter von allen, zu uns traten, war ich doppelt überrascht. Annabeth hielt mir eine kleine, filigrane Truhe hin und als ich sie öffnete, drang daraus ein Funkeln hervor, welches auch die Unfassbaren Juwelen von Nasuada in den Schatten stellte. Noch ehe ich protestieren konnte, dass dies nun wirklich zu wertvoll war, holte Annabeth aus einer Tasche, die ich nicht sehen konnte, einen silbernen, unfassbar fein ausgearbeiteten Stirnreif hervor. Er wirkte fast wie ein Blumengeflecht, welches extra an meinen Kopf angepasst war. Als sie ihn mir zum Test aufsetzte, spürte ich keine noch so kleine Stelle, an der er auch nur ein winziges bisschen gedrückt hätte. Davon abgesehen war er wunderschön.

Auch hier wollte ich eigentlich protestieren, da allein dieses Diadem mehr kosten würde als die Wochenration der gesamten Armee, aber auch jetzt ließ sie mich noch nicht zu Wort kommen. „Dieser Reif soll dir helfen, aus möglicherweise brenzligen Situationen herauszukommen. Man merkt bei euch beiden, dass ihr nur zusammen vollständig seid. Deshalb dieser Reif. Wenn du dich darauf konzentrierst, kannst du alles um dich herum langsamer machen. Du hast dich, seit wir dich kennen gelernt haben, als vernünftig und verantwortungsvoll gezeigt, deshalb glauben wir, dass du ihn verdient hast und ihn nicht missbrauchen wirst, denn die Folgen dessen wären fatal. Da er nicht in fremde Hände geraten sollte, wird er immer wieder zu dir zurück kehren. Ich hoffe, du bist damit einverstanden."

Nun machte sie eindeutig eine Pause und so sagte ich: „Behaltet ihn lieber. Er ist doch unschätzbar wertvoll. Warum wollt ihr ihn einfach so mir schenken?" Sie lachte. „Alleine damit hast du bewiesen, dass du ihn mehr verdient hast als so ziemlich jeder andere hier. Und das, was du als einfach so bezeichnest, ist deine Hochzeit Katrina. Und es ist unser Geschenk, damit Roran sich weniger Sorgen machen muss, ob dir etwas passiert." Das klang zwar irgendwie sinnvoll, aber irgendwie schien es mir immernoch nicht vernünftig zu sein. Also versuchte ich erneut zu diskutieren. Vergeblich. Annabeth hätte auch einem Urgal klar machen können, dass Blumen züchten besser ist als kämpfen, und so gab ich schließlich nach.

Ein Blick zur Seite zeigte mir, dass Roran irgendeinen Anhänger und ein sehr dünn wirkendes, silbernes Kettenhemd erhalten hatte. Ich würde ihn später danach fragen. Nun hörten wir uns noch die eindeutig ernst gemeinten Glückwünsche an. Eigentlich jeder von ihnen fügte noch eine persönliche Note hinzu und so hatte ich das Gefühl, sie taten das aus Eigenantrieb und nicht, weil es sich so gehörte. Nur Thalia stach daraus hervor und mit der Erklärung, die Luke mir gab, konnte ich nur sehr wenig anfangen. Vielleicht sollte ich Hazel mal danach fragen. Ich war allerdings froh, dass es nicht an mir lag. Sowas ist mir immer unangenehm. Als sie dann schließlich zur Seite traten, stand dahinter auch nur noch ein Paar. Ich wusste aus den Beschreibungen meines Liebsten, dass es sich um Jeod und seine Frau Helen handelte. Es berührte mich irgendwie, dass auch die sich die Mühe machten, selbst wenn sie Roran nur auf einer Reise und mich garnicht kannten.

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3960 Wörter

Vielen Dank fürs Lesen. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Unabhängig davon freue ich mich über jeden Vorschlag zur Verbesserung.

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