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Kap. 21 Hochzeit

Percy pov

Bei unserer Rückkehr ins Camp erwartete uns eine Überraschung, auf die wir gerne verzichtet hätten. Wir stiegen über den Half-Blood-Hill hoch zu Thalias Fichte. Es war früher Nachmittag, doch das Camp lag wie ausgestorben da. Keine Menschenseele zu sehen, dabei sollte um diese Zeit alles in vollem Betrieb sein. Irgendwas stimmte hier nicht. Irgendetwas stimmte hier ganz und garnicht.

Annabeth schlug vor, zuerst einmal die Lage zu erkunden und so verwandelten wir uns allesamt in Jugendliche, die zwischen zehn und dreizehn Jahre alt waren und von deren äußeren Eigenschaften man schwer bis garnicht darauf schließen konnte, wer wir eigentlich waren. Es gab nur eine Sache, die ich mir nicht nehmen ließ und, das waren meine Augen. Ich war nicht bereit, ihre Farben aufzugeben und Annabeth billigte das.

Als wir so als scheinbar zerschundene Gruppe Jugendlicher hinab zum Haupthaus liefen, kam uns eine Gestalt entgegen. Schultern müde nach vorne hängend, aber immernoch mit erhobenem Kinn und halbwegs geradem Rücken.

Ich erkannte nach wenigen Schritten, um wen es sich handelte. „Haut lieber wieder ab, hier wollt ihr nicht mehr leben!", rief Clarisse uns traurig entgegen. Weder sie, noch wir hielten jedoch an.

Als wir uns ein paar Dutzend Meter von den Hütten entfernt trafen, fuhr sie im gleichen Ton fort, „Ich meine es ernst. Das Camp ist kein Ort mehr, an dem jemand sein wollte, wenn er nicht müsste. In der Welt der Menschen seid ihr trotz der Monster besser aufgehoben."

„Clarisse!", flüsterte ich. Ich hatte die Tochter des Ares noch nie so fertig oder so ehrlich besorgt um Neuankömmlinge gesehen. „Was ist mit dir passiert?"

Sie starrte mich misstrauisch an und ganz wie früher zuckte ihre Hand sofort zu einem Messer, von dem ich wusste, dass sie es immer an ihrer Hüfte trug. „Kennen wir uns?" Zur Antwort ließ ich für einen Sekundenbruchteil einen Schimmer über mein Gesicht huschen, der dessen wahre Gestalt entblößte. Auch wenn es im nächsten Moment wieder weg war, wusste ich doch, dass sie es erkannt hatte. „Percy?"

Ich nickte. „Und dann sind das..." Ich nickte wieder und sah dabei, wie sich viele Dinge in ihrem Gesicht taten. Wut und Trauer, Hoffnung, Unglauben, alle vereint in einem gequälten Gesicht.

Sie entschied sich dann aber offenbar für den Mittelteil. „Den Göttern sei dank, ihr seid wieder da. Es ist eine Katastrophe!" Obgleich ich mich über diese herzlichste Begrüßung, die ich je von ihr erhalten hatte, freute, wiederholte ich meine Frage von zuvor. „Was ist passiert?"

Sie biss sich auf die Lippe, kam dann aber zum Punkt indem sie knurrte: „Er ist wieder da. Diese verfluchte Ratte von einem Sohn des Zeus. Mathew!" - „Und du hast ihm nicht einfach die Nase gebrochen?", grätschte Annabeth ihr ins Wort. Auch ich war ziemlich überrascht und wütend über seine Rückkehr, aber Annabeth hatte in diesem Fall die Reaktion übernommen.

Dafür bekam sie eine ausgefallene Grimasse. „Natürlich hab ich das versucht. Aber dieser Arsch hat sich offenbar gleich doppelt von Papi segnen lassen. Einen halben Meter vor ihm hat irgendein elektrisches Feld mich erwischt und scheinbar für Stunden bewegungsunfähig gemacht. Das gleiche ist jedem anderen passiert, der sich ihm unbefugt genähert hat." Sie holte kurz Luft, bevor sie weiter erzählte.

„Die meisten sind kurz darauf einfach nach Hause gefahren. Er verhält sich wie ein Diktator, kommandiert jeden herum und lässt sich von allen bedienen. Irgendwas ist aber mit diesem Schutz, den er hat. Es scheint, als könnte er jeden, der einmal damit in Berührung gekommen ist, zu jeder Zeit an jedem Ort schocken. Nur deshalb ist er nicht schon alleine hier." Ich hörte förmlich die Verzweiflung aus ihrer Stimme tropfen und das zeigte, wie ernst es war. So hatte ich sie nur ein einziges Mal gehört. Als Selena im Kampf gegen den Drakon umgekommen war.

Ich sandte meine Sinne aus und merkte schnell, dass da tatsächlich irgendeine haftende Verbindung war. Fast wie eine Leine, durch die auch noch Strom fließen konnte. Grauenhaft.

Ich legte die Verbindung zu einer Art Schlaufe, sodass ihre Nutzung eine Kreisform zur Folge hätte und somit dem Verursacher einen elektrischen Schlag verpasste.

„Es ist jetzt weg!", informierte ich die Tochter des Ares. Sie starrte mich ungläubig an. „Wie sollst du... Du kannst doch nicht einfach..." Ich zwinkerte ihr zu und antwortete nur: „Erklär ich dir ein andermal, jetzt muss erstmal ein Schwein gegrillt werden."

Sie blinzelte einmal übertrieben, nickte dann aber. „Ich nehme das als Versprechen!", brummte sie, bevor sie uns mit einem Wink bedeutete, ihr zu folgen. Wir liefen auf das Haupthaus zu.

Drinnen sah ich bereits Mathew auf einem riesigen Sofa sitzen, von dem er viel zu viel Platz mit seiner ungesund breiten Figur ausfüllte. Clarisse tat aber so, als würde sie ihn nicht bemerken und rief in die Richtung eins der hinteren Zimmer: „Chiron, es gibt Neuzugang!"

Noch bevor der alte Zentaur den Raum betreten konnte, dröhnte die Stimme des abgehobensten Sohn des Zeus nach Herkules durch den Raum. „Ihr solltet euch vielleicht lieber bei mir einschmeicheln, statt bei dem alten Halbmensch anzukriechen. Ich habe hier das sagen!" Obwohl sie mit dem Rücken zu uns stand, wusste ich ganz genau, wie wütend Clarisse ihn gerade anstarrte. Chiron war für sie ein so elementarer Bestandteil des Camps, dass ein Angriff gegen ihn, egal welcher Form, ein Angriff auf alle war.

„Du bist ein Diktator und Diktatoren werden für gewöhnlich mit Gewalt aus ihrer Herrschaft verbannt. Wäre für dich nicht das erste Mal!", fauchte sie. Die Augen von Mathew Teigball blitzten und er rief: „Ihr könnt mich aber nicht besiegen. Hast du das immernoch nicht verstanden, Clary?" Oha, Spitznamen kamen bei ihr noch schlechter an als bei Anni.

Ich sah, wie sie sich anspannte, bei ihrem Training war das ziemlich offensichtlich, aber sie griff ihn nicht an, wie sie es bei jedem von uns getan hätte. Stattdessen kam gerade Chiron in den Raum und im gleichen Moment rief Mathew: „Ich habe keine Antwort gehört, muss ich dich als Sohn des Königs der Götter und Erbe des Chaos wieder zu allem zwingen?"

Ich merkte, dass sie sich weiter versteifte, aber sie blieb stumm. Irgendwie fand ich letzteres ziemlich schmeichelhaft, denn es bedeutete, dass sie mir genug vertraute, um sich darauf zu verlassen, dass ich diese Verbindung wirklich gekappt hatte.

„Na schön, du hast es nicht anders gewollt", und er streckte seine Hand in ihre Richtung aus. Ein Funke sprang von der Spitze seiner Finger ab, wurde größer während er auf Clarisse zu flog und machte kurz vor ihr einen Bogen, der ihn zum Schützen zurück trug. Ihre Schultern sackten erleichtert leicht nach unten, aber sie hielt trotzdem eine gewisse Spannung erhalten. Der Funke flog zurück zu Mathew, traf ihn und ließ ihn mehrere Zentimeter hoch springen. Wer hätte gedacht, dass er doch noch so beweglich war.

„Was geht hier vor sich?", wollte unser alter Mentor wissen. „Wir haben Neuzugang, bisher kein Toiletteneingewöhnungsverfahren, und unser allmächtiger Vollidiot hier hat sich selbst geschockt, als er versucht hat, mir einen Stromschlag zu verpassen, weil ich dich und nicht ihn als Lehrer, Trainer und Campleiter sehe."

„Wie kannst du es wagen!", rief unser Teigfladen auf der Couch und sprang auf. Er musste einen Ausfallschritt nach vorne machen, um zu verhindern, dass er flach auf die Nase fallen würde. Ich hätte das wirklich gerne gesehen.

„Na ganz einfach", sprang ich ihm in seinen lächerlichen Auftritt, bevor er ihn fortsetzen konnte. Das verhinderte allerdings Annabeth. „Zeus ist nicht mehr König der Götter, du verhältst dich nicht würdig für einen Erben des Chaos, er hat schon eigene Erben und dich würde er sowieso nicht nehmen."

Er zog eine komische Grimasse, die vielleicht Wut ausdrücken sollte, seiner Form wegen jedoch ziemlich undeutlich war und hob einen Arm. In seiner Hand entstand eine Kugel aus Blitzen und er kreischte: „Ich werde dir Manieren beibringen, Mädel." Ganz dicker Fehler. Sowas hörte Annabeth garnicht gerne. Das würde früher oder später Rache geben.

Dann schien auf einmal etwas Merkwürdiges zu passieren. Sein Blick änderte sich binnen einem Sekundenbruchteil und er befahl: „Na schön, ihr bekommt noch eine Chance. Legt eure Sachen hier ab und ihr könnt gehen. Nicht, dass ihr mir noch etwas gefährliches ins Camp bringt."

Wir starrten ihn misstrauisch an, aber schließlich stimmte Annabeth in unser aller Namen zu. „Schön, aber niemand außer Chiron ist befugt, die Sachen zu durchsuchen!", legte sie fest. Früher hätte ich gescherzt, sie habe ein zweites Messer, mit dem sie die Leute aufschlitzt, die an ihre privaten Sachen gehen. Inzwischen wusste ich, sie war bei der Waffe nicht wählerisch.

Natürlich glaubte keiner von uns, er würde auch nur eine Sekunde lang über die Dinge nachdenken, die wir ihm gesagt hatten, also verzauberten wir unsere Rucksäcke, sodass beim Öffnen eine Sirene ertönen und ihn mit Stinktiergas besprühen würde. Wir planten nicht, ihn noch länger hier zu behalten, also konnten wir ihn auch schon für eine unschöne Abreise bereit machen.

Kaum waren wir aus der Tür, begann wie erwartet die Sirene von als aller erstes Annabeths Rucksack zu dröhnen. Ja, wir hatten die Töne individuell gewählt. Sie machte auf dem Absatz kehrt, stieß die Tür auf und stürmte auf Mathew zu, der einen Schritt von dem Rucksack zurück getreten war.

Meine liebenswerte Freundin griff ihn am Ausschnitt und zog ihn zu sich ran. Selbstverständlich bekam sie keinen Schlag. „Warum fasst du meine Sachen an?", fauchte sie und klang dabei sehr überzeugend, fast als hätte sie nicht schon vorher gewusst, dass soetwas passieren würde.

„Meine Sachen sind meine und wenn ich so gütig bin, zu gestatten, dass Chiron sie sich ansieht, dann berechtigt dich das unter keinen Umständen, sie auch anzufassen." Es war irgendwie lustig mit anzusehen, wie sie als ein deutlich jüngeres Mädchen, als sie eigentlich war, den fetten aber äußerlich vier Jahre älteren Mathew anschrie und ihm drohte.

„Wie kannst du...", versuchte dieser wieder einen Satz anzufangen, aber er wurde erneut unterbrochen. „So!", rief sie und mit einem wohlplatzierten Tritt schützte sie präventiv die Welt vor Nachkommen dieses Idioten.

Eine wichtige Lektion fürs Leben, niemals unerlaubt an Annabeths Sachen gehen, erst recht nicht wenn man schon auf ihrer Abschussliste stand. Ich wäre vielleicht mit einem Todesblick davon gekommen, aber er hatte schon zu viel auf dem Gewissen. Oder sollte es haben, für den Fall, dass er soetwas wie ein Gewissen besaß.

„Geh mir aus den Augen!", flüsterte sie so leise wie tödlich. „Dieses Camp war zehn Jahre lang meine Heimat und in nichtmal einem hast du zwei Male versucht, es zu ruinieren. Verschwinde und komm nie wieder!"

Statt aber das vernünftige zu tun und zu fliehen, solange er noch konnte, tänzelte er wie eine Ballerina, die ganz dringend auf Toilette musste, durch den Raum und quietschte: „Das wirst du bereuen Kind, ich bin der einzige, der diese Welt vor Chaos Zorn schützen kann. Geh da ins Bad und warte, dass ich dich bestrafen komme, solange bis ich mich hier um den Rest gekümmert habe." Ich ignorierte einfach, dass er sich erst als Chaos Erben, dann als denjenigen, der die Welt vor ihm schützte, ausgab.

Ich hörte außerdem den Tonfall, der sich zu Beginn des zweiten Satzes mit einmischte und warf einen kurzen Blick auf Annabeth. Von der Seite sah ich, wie ihre Augen buchstäblich splitterten. Ich wusste, dass es ein kontrollierter Effekt war, doch das machte es nicht weniger eindrucksvoll. Es sah aus, als wären all die verschiedenen Bestandteile einzelne Glasplatten und als würden sie alle von außen nach innen in Stücke splittern.

„Das war's!", sprach sie einfach nur leise, so dass man nichtmal mehr wusste, ob das an den Idioten oder einfach an sie selbst ging. „Ich wollte dich aus dem Camp verbannen und die Natur verzaubern, sodass sie deinen Weg blockiert, wann immer du dich auf mehr als fünfhundert Meilen einem von Halbgöttern bewohnten Ort näherst."

Ihre Stimme wurde langsam wütender und lauter. Gleichzeitig begann es erst zu ihren Füßen, dann um ihren ganzen Körper herum zu brennen. Während die Flammen sie vollständig umhüllten, redete sie sich einfach ungerührt weiter in Rage. „Aber nein, das reicht dir nicht. Du musst immer noch einen obendrauf setzen. Wir haben dich beim ersten Mal mit einer kleinen Richtigstellung davonkommen lassen, aber du kommst wieder und wirst zum Diktator, verwandelst mein Zuhause in eine triste Einöde.

Wir kommen zurück und du gibst dich als Erbe des Chaos aus. Tust als wärst du etwas besseres, weil dein Vater genauso ein Arsch wie du ist. Aber nicht nur stellst du dich damit auf einen Thron, dem selbst einem Regenwurm eher würdig wäre als du, du nutzt diese Gabe, dieses Geschenk eines Gottes auch noch, um anderen ohne einen Grund Schmerzen zuzufügen. Dann behauptest du, Chaos wäre böse und du würdest uns vor ihm beschützen, gehst an unsere Sachen und willst dich dann an einem kleinen Mädchen vergreifen. Es reicht! Es ist einfach genug!", schrie sie und die Flammen verflogen.

Annabeth stand nun wieder in voller Pracht vor uns, ihre wundervollen blonden Locken wurden durch eine nicht sichtbaren Kraft nach hinten geweht und sie stampfte Schritt für Schritt auf Mathew zu. Ich wusste wirklich nicht, was mit ihm falsch war, aber jedes vernunftbegabte Wesen hätte langsam mal verstanden, dass es die Grenze vielfach überschritten hatte. Aber nicht so bei ihm. Er schien es immernoch für ein Spiel zu halten.

Das sah auch Annabeth. „Schluss jetzt!", befahl sie und der Boden unter seinen immernoch ungewöhnlich nah zusammengepressten Füßen wurde weich. Nahezu flüssig. Stück für Stück sank er ein, zuerst noch langsam, weil Annabeth, wie ich über unsere Verbindung spürte, sich vorgenommen hatte, sich zu beherrschen und nach Möglichkeit Tod zu vermeiden.

Ich spürte allerdings auch, dass sich dieses Vorhaben im nächsten Augenblick in Luft auflöste. Und das zurecht. Es untermauerte nämlich, was ich vorher schon aus seinem Ton herausgehört hatte.

Statt zu betteln, dass sie ihn frei lassen würde, zu fluchen und sie zu beleidigen, wie das vielleicht sein Vater gemacht hätte, oder in irgendeiner anderen Form auf seine Situation zu reagieren, wartete er einfach bis Annabeth direkt vor ihm stand und zeigte dann, dass egal was man getan hatte, man es immer noch viel schlimmer machen konnte.

Bereits bis über die Knie im flüssigen Holz eingesunken beugte er sich vor und streckte seinen Arm aus, um damit Annabeth zwischen den Beinen durch an den Hintern zu greifen. Vor meinen Augen explodierten Sterne, allerdings nicht wirklich, auch wenn ich gerne gewollt hätte, hätte das das Haupthaus zerstört.

Annabeth war sowieso schneller als ich. Sie griff mit einer Hand sein Handgelenk, schlug dieses nach außen, sodass das Ellenbogengelenk über ihrem Knie zersplitterte, und rammte ihm dann ihr Knie gegen die Nase. Letzteres geschah mit so viel Kraft, dass dieser wahre Nachkomme des Zeus bewusstlos wurde. Auch wenn es sehr wohl auch ein Genickbruch hätte werden können, war es nur eine schwere Gehirnerschütterung mit potentiell längerfristigen Schäden.

Diese würden aber auch nicht mehr wichtig sein, denn der Boden gab nun deutlich schneller nach und keine fünf Sekunden später berührte sein regungslos auf der Brust liegendes Kinn bereits den Boden.

Doch dann geschah etwas, was sicher niemand hätte vorhersehen können. Es blitzte rot auf und er war verschwunden. Das Loch schloss sich und niemand verstand, was geschehen war. Auch Annabeth und ich nicht, es war weder bewusst, noch unbewusst unser Werk gewesen.

Wir konnten jedoch leider nicht zurückführen, wer hier was getan hatte, man spürte irgendwie noch Überreste von Mathews Präsenz, aber auch das nicht so richtig. Es war merkwürdig und so entschieden wir, dass wir es wie damals, als unsere Freunde von Tartarus besessen waren, erstmal auf sich beruhen lassen würden, bis es neue Zeichen gäbe, mit denen wir mehr herausfinden konnten.

Die nächste Stunde verbrachten wir dann damit, nachdem ich Annabeth beruhigt hatte, was wirklich mal eine Umkehrung der typischen Umstände war, alle verschiedenen Camper zu informieren, dass sie zurückkommen könnten, da wir unser größtes Problem jetzt los waren. Spätestens als sie Annabeths und mein Gesicht sahen, waren alle wieder bereit, zurückzukommen. Vielleicht konnte ja jetzt endlich mal Ruhe im Camp einkehren. Egal wie oft ich diese Hoffnung schon gehabt hatte, ich würde sie nie aufgeben.

Eine Äwigkait spätür... Hübscher Akzent, da vergesse ich ja fast, dass ich dir immernoch wegen der Sachen mit Hogwarts böse bin. Fast! Och komm, so schlimm war das doch nicht. Alter, das hier ist ein Crossover zu Harry Potter und Eragon. Es wird über hundertdreißig Kapitel lang und Harry Potter macht davon keine zehn aus. Kommt dir das nicht auch ein wenig unverhältnismäßig vor? ...Naja, wenn man es so formuliert vielleicht ein bisschen, aber jetzt ist es doch eh zu spät. Wenn die Zeit dir gehorcht, dann kannst du uns doch einfach dahin zurück bringen und es wieder besser machen. Ja... theoretisch schon... aber nein, weil... das wäre dann doch komisch.

Thalia pov

Ich blickte über meine Schulter und sah auf die Insel, irgendwo im Atlantik. Weicher Sand ging in eine schöne grüne Wiese über. An einer Seite stand ein kleiner Wald, der Rest lag frei, war jedoch von mehreren weißen Pavillons mit allem möglichen, von Speisen bis hin zu Geschenken darauf übersäht. Und davon nicht wenige. Percy und Annabeths Hochzeit hatte viel Besuch aus verschiedenen Richtungen angelockt.

Ich hatte mich sehr bereitwillig als Türsteherin gemeldet, nicht zuletzt um Hera direkt ins Gesicht sagen zu können, dass sie mir sonst wo vorbei ging und hier unerwünscht war. Von ihr, sowie von Aphrodite und rein theoretisch Zeus einmal abgesehen hatten unsere beiden Turteltäubchen nur eine einzige Regel für den Einlass aufgestellt. Wer sich über ihr Alter beschweren wollte oder in irgendeiner Weise vorhatte, ihnen diesen Tag zu ruinieren, konnte das gerne auf See machen.

Aber das war bisher zum Glück noch garnicht nötig gewesen. Ich hatte tatsächlich den Eindruck, dass sich alle bisherigen Gäste wirklich für die beiden freuten und auch nur deshalb hier waren.

Der nächste Besuch, den ich vorbei lassen durfte, war allerdings doch jemand, den ich nicht so richtig erwartet hatte. Ich verbeugte mich, „Lady Artemis, was verschafft uns die Ehre?"

Sie lachte hell und klar wie der Mond nunmal war. „Ach Thalia, wenn ich ein einziges Mal in meinem Leben an einer Hochzeit teilgenommen haben möchte, dann doch wohl an dieser hier. Percy ist eine der wenigen Wahlen, die sogar ich billigen kann. Zumindest wenn man denn der Ansicht ist, einen Mann zu brauchen." Sie zwinkerte mir zu und ich schmunzelte.

„Ihr habt wohl recht, Herrin, es ist schwer, auch nur einem der beiden ihr Recht auf Glück abzusprechen." Obwohl sie nur noch zum Teil meine Herrin war, hatte ich kein Problem damit, sie als solche anzusprechen. Es war einfach, als hätte sie noch immer in gewisser Weise diese Rolle der Anführerin.

Ich machte eine einladenden Geste und bedeutete ihr damit, an mir vorbei auf die eigentliche Insel zu treten. Sie nickte mir zu und huschte an mir vorbei.

Eine Weile lang hatte ich meine Ruhe, doch dann kam der Moment, auf den ich schon so lange gewartet hatte. Ein Umhang aus Pfauenfedern über einem weißen Kleid.

Hera warf mir nur einen flüchtigen, nicht gerade freundlichen Blick zu und wollte an mir vorbei gehen. Ich streckte jedoch gerade noch rechtzeitig einen Arm aus und hinderte sie so symbolisch am vorbei gehen. Ein Schritt zur Seite hätte gereicht und sie wäre außerhalb des kunstvollen Blumenbogens an mir vorbei gekommen. Aber das wäre gegen ihre Ehre gewesen.

„Lass mich durch, Kind!", befahl sie. Anders als von Artemis nahm ich von ihr allerdings keine Befehle entgegen. Ihr Pech. „Nein!", gab ich nur schlicht zurück.

Wenn ihr Blick vorher schon nicht freundlich gewesen war, dann war er jetzt wahrhaft feindselig. „Mach dich nicht lächerlich, Kind! Ich bin die Göttin der Ehe. Du hast weder Recht noch Fähigkeiten, mich von einer Hochzeit fernzuhalten", behauptete sie. Die ehemalige Königin der Götter setzte erneut zu einem Schritt nach vorne an.

Ich griff mit Zeige- und Mittelfinger unter meine Hand und löste damit meinen einen Armreif. Übrigens ein ziemlich schwieriges Kunststück. Mein Schwert wuchs vor ihren Augen in meiner rechten Hand.

„Ich habe nein gesagt. Auf expliziten Wunsch bist du hier heute nicht willkommen, egal was du sagst oder womit du drohst. Für dich, deinen Sohn und seine verehrte Geliebte ist das heute eine geschlossene Veranstaltung!" - „Aber..." Ich rammte mein Schwert in den Sand. Die Klinge war quasi unzerstörbar, daher konnte ich das machen.

„Kein aber. Ich habe meine Befehle und ich befolge diese mit Freuden. Brauchst du nochmal einen kleinen Ausschnitt der Gründe?" Ihre Augen begannen gefährlich zu blitzen, aber ich ließ mich davon nicht beeindrucken. Sie konnte mir nichts tun, also würde ich ihr mit Begeisterung alles sagen, was ich dachte.

„Den ersten Grund hält Sally da an der Hand. Der zweite wird heute Percy heiraten, der dritte ist das Vergessen von allem, was ihm etwas bedeutet, der vierte ist, dass du auf dem Olymp in jedem Fall gegen die beiden gestimmt hast und der fünfte ist eine gewisse Tour durch die Unterwelt. Alles weitere darfst du dir gerne nochmal von Annabeth anhören, aber erst morgen. Nach allem, was du jetzt gehört hast, erklär mir, warum du hier willkommen sein solltest! Dein Hoheitsgebiet zählt hier nicht. Wir feiern auf dem Meer, dem Gebiet des Poseidon!"

Ich hatte das Gefühl, nach dieser Tirade, die ich sehr emotional mit zwischen meinen Haaren umher springenden Blitzen untermauert hatte, versuchte die Exkönigin der Götter, mich mit Blicken zu töten. Nur ärgerlich, dass ich sie in Grund und Boden starrte.

In einem weißen Blitz verschwand sie, als wäre nichts gewesen. Eine ähnliche Konversation durfte ich nur Minuten später mit Aphrodite führen, Ares tauchte garnicht erst auf. Alle anderen Gäste konnte ich aber immernoch freundlich begrüßen und somit sah ich meine Aufgabe als erfüllt an, als der Stand der Sonne verkündete, dass die Zeremonie bald beginnen würde.

Es waren auch seit über einer halben Stunde keine Gäste mehr gekommen, weder über göttliche Teleportation an den einzigen Ort an diesem Strand, der dazu möglich war, oder mit den von Poseidon bereitgestellten Booten, wie die meisten Camper das gemacht hatten.

Auf dem Weg zur großen Fläche in der Mitte der Insel, auf der der Hauptteil stattfinden würde, hörte ich verschiedenste Gespräche von verschiedensten Leuten mit. Die Reichweite ging von den Stoll Brüdern und Katie bis hin zu Paul und Poseidon. Die Wortfetzen aus letzterem waren inhaltlich allerdings die interessantesten, auch wenn die Tochter der Demeter, die den Kindern des Hermes einfach nicht glauben wollte, dass sie keine Streiche vorbereitet hatten, auch einiges für sich hatte.

„Gute Arbeit, als Sally nach Percys Besuch meinte, du würdest einen ausgezeichneten Ort finden, wusste sie wohl, was sie sagt." Poseidon lachte als Antwort. „Ich weiß inzwischen, wo mein Sohn sich wohlfühlt. Außerdem habe ich mir zur Planung ein wenig Hilfe von jemandem geholt, der sich genauso für das Gelingen dieses Tages interessiert."

Als er dafür einen fragenden Gesichtsausdruck abbekam, ergänzte er: „Ich kann vielleicht Inseln entstehen lassen, aber Athene, Annabeths Mutter, ist zugegebenermaßen in Planung etwas besser als ich. Zweitausend Jahre Streit, aber für unsere beiden erfolgreichsten Kinder haben wir es dann doch geschafft, uns zusammenzunehmen", erklärte er.

Danach sprachen sie weiter darüber, wer wen zu Hilfe in welchen Bereichen herangezogen hat und das Sally, Frederick und Grover die wichtigsten Quellen für alles persönliche waren, aber was mich vor allem wunderte war, dass Poseidon nicht nur so locker mit dem Mann seiner ehemaligen Freundin sprach, sondern sogar so offen zugab, dass er Äonen von unnötigem Streit hinter sich her zog und für verschiedenste Dinge Hilfe brauchte.

Ich wusste ja, dass er von den klassischen Olympiern noch der netteste und fürsorglichste war, aber abgesehen davon, dass diese Messlatte wirklich nicht hoch lag, war es doch sehr untypisch für einen Gott.

Es war allerdings nicht das komischste, was ich an diesem Tag gesehen hatte. Ein paar Stunden zuvor hatte ich beobachtet, wie Percy Grover entdeckt hatte. Wir hatten ihn sehr lange nicht mehr gesehen und so hatte ich mich beim Einlass natürlich riesig über seine Anwesenheit gefreut.

Als Percy ihn dann jedoch gesehen hatte, schien er zuerst ziemlich mit sich ringen zu müssen. Trotzdem nahm er sich zusammen und ging auf seinen alten behuften Freund zu. Für die nächsten zwei Stunden sah ich sie nicht mehr, selbst als ich mit allen fünf Fünf! Sinnen nach ihnen Ausschau hielt, bis sie danach in einer Umarmung wieder auftauchten. Wirklich, Jungen, soll die noch einer verstehen.

Und dann schallte eine helle Glocke über die Insel. Nun ging es wirklich los. Ich hatte tatsächlich eine Platz in der ersten Reihe freigehalten bekommen, wenn auch natürlich am Rand, da die Familie in der Mitte saß. Zwischen den zwei Reihen aus Stühlen führte ein tiefblauer Teppich hindurch. Mit einem Schmunzeln erkannte ich in der Lehne meines Stuhls das altbekannte Symbol verewigt. Die Eule mit dem Dreizack in den Klauen.

Das ganze Spektakel verteilte sich über einen sehr kleinen Hügel, sodass jeder von hinten noch etwas vorne sehen konnte, ohne das dafür eine Bühne oder etwas ähnliches gebraucht würde, was das Ganze inszeniert aussehen lassen würde.

Da wir vernünftigerweise beide typischen Göttinen für Liebe und Ehe ausgeschlossen hatten, war Piper nun unsere Zeremonienmeisterin und wartete in einem hübschen, festlichen und für meinen Geschmack etwas zu pinken Kleid auf unsere heutige Hauptattraktion.

Und dann kamen sie. Aufrecht nebeneinander die Gasse entlang schreitend, jeweils gefolgt von ihrem sterblichen Elternteil. Hundert Köpfe, von direkter Familie über Freunde aus beiden Camps - nach dem Fiasko, was sich beim letzten Mal in Camp Jupiter ereignet hatte, wirklich erstaunlich viele - bis hin zu Göttern, Olympier und Nebengötter gleichermaßen, wandten sich um und starrten zu den beiden hin.

Percy trug einen blauen Anzug, wen überrascht das schon, doch das Hemd darunter war in einem tiefen, dunklen Grau gefärbt und ab und an glaubte ich fast, Bewegungen darauf zu sehen, als wären es Wolken. Der gleiche Effekt trat auch auf Jacket und Hose auf, jedoch war es dort so subtil, dass es auch eine schlichte Bewegung von Hüfte oder Beinen sein konnte.

Annabeth auf der anderen Seite hatte sich wohl tatsächlich dazu rumreißen lassen, ebenfalls blau zu tragen, doch ihr Kleid war viel, viel dunkler als Percy's Anzug. Es war mindestens Königsblau, vielleicht noch mehr.

Ich wusste nicht, wer dieses Meisterwerk geschaffen hatte, vielleicht ihre Mutter selbst, aber von Sekunde zu Sekunden wusste ich nicht mehr, nach was der Stoff für mich ausgesehen hatte. Ruhige Wellen auf einem unglaublich tiefen Meer oder, der kleinen, seitlichen Striche wegen, ein dunkles Federkleid, welches sich so sanft um ihren Körper legte, dass es mit ihr zu verschmelzen schien. Sie repräsentierte beides. Meer und Eule gleichzeitig.

Ihre beiden Eltern hatten ein ehrliches Lächeln im Gesicht stehen, doch dass war nichts gegen das Glück, was die Augen der beiden versprühten. Ihre Extase schien auf alle Anwesenden überzugreifen.

Sie blickten beide noch starr geradeaus, aber ich sah mehrfach, wie ihre beiden Hände leicht zuckten, so als wollten sie zu ihrer anderen Hälfte. Am Ende des Ganges angekommen stellten sich die beiden gegenüber und ihre Blicke machten klar, dass ihre einzige Aufmerksamkeit bis zum Ende der Zeremonie genau da lag, kaum einen halben Meter vor ihnen.

Nun erhob Piper die Stimme und es war wirklich lustig zuzuhören, wie sie immer wieder zwischen klar und sicher auswendig gelernten Passagen und eigenen Einwürfen aus dem Moment heraus wechselte. „Wir alle wissen, warum wir uns heute hier versammelt haben. Percy Jackson und Annabeth Chase wollen heute den Bund in die Ewigkeit eingehen.

Es gibt kaum Zwei, die so viel zusammen durchgemacht haben. Es gibt kaum Zwei, die all diese Zeit so fest zusammengehalten haben, es gibt kaum Zwei, die mit solcher Sicherheit und Zielstrebigkeit selbst in der größten Dunkelheit wieder zusammen ans Licht gefunden haben. Und somit frage ich euch", und sie wandte sich zuerst meinem lieben Cousin zu.

Nach einer kurzen, respektvollen Pause fuhr sie fort, „Percy, wirst du für den Rest eurer Zeit an Annabeths Seite bleiben und sie jeden Tag aufs Neue davon überzeugen, dass du das Beste warst, was ihr jemals passiert ist?" - „Jeden Tag!", antwortete Percy klar und deutlich, flüsterte dann aber, ohne seinen Mund zu bewegen, hinterher: „Jeden einzigen."

Das entlockte ihnen allen dort vorne ein Schmunzeln, bevor Piper sich an Annabeth wandte. „Annabeth, wirst auch du keine Zeit und Mühen scheuen, um Percy immer wieder aufs Neue vorzuführen, wie sehr sich seine Bemühungen lohnen?" - „Jeden Tag wieder!", erwiderte sie mit der selben Sicherheit und Zuversicht. Und auch sie setzte eine leise Ergänzung nach. Obwohl die Laute es eigentlich unmöglich machen sollten, bewegte sie dabei nicht sichtbar den Mund. „Ohne Ausnahme."

Während die beiden noch immer fest in die Augen des anderen blickten, ob sie blinzelten, hatte ich bisher noch nicht feststellen können, sprach nun Piper auch mit den Eltern.

„Frederick, bist du mit dieser Eheschließung deines Kindes einverstanden?" Der Mann bestätigte und nun war der letzte Teil dran. „Sally, bist du mit dieser Eheschließung einverstanden?" Percys Mutter holte tief Luft, als würde sie die nächsten fünf Minuten für ihre Antwort brauchen, vielleicht etwas darüber erzählen, wie Annabeth für sie fast schon als eine weitere Tochter zählte, aber sie presste die Lippen zusammen, bevor sie nur antwortete: „Natürlich."

Sie und die Göttin der Emotionen tauschten ein Lächeln aus und so sprach Piper ihre Variante der letzten und entscheidendsten Worte aus. „Wenn jetzt immernoch jemand so blind ist, dass er etwas gegen diese Eheschließung einzuwenden hat, dann soll er jetzt Unsinn reden oder für immer schweigen."

Für mehrere Sekunden herrschte völlige Ruhe. Nichtmal das Meer rauschte mehr. Die Brandung setzte erst wieder ein, als Piper erklärte: „So sei es. Dann erkläre ich euch hier zu zwei Seiten einer zusammengehörenden Seele. Ich würde ja etwas von ‚bis das der Tod euch scheidet' erzählen, aber ich bin mir sicher, auch der wird euch nicht trennen. Bis in alle Ewigkeiten also, Percy, du darfst die Braut nun wieder küssen!", und das tat er, zu niemandes Überraschung.

Aus dem Meer kam ein gigantischer, meergrüner Dreizack über sie hinweg geflogen, der von einer aus dem nichts erschienenen Eule im Flug gefangen wurde. Wie in der Zeit angehalten blieb das Symbol über ihnen schweben, selbst die Eule bewegte ihre Flügel nicht mehr.

Aus dem Meer stieg nun auch noch Wasser auf und begann, um den Schaft des Dreizacks zu wirbeln. Dadurch, dass das die einzige Bewegung in diesem ganzen Himmelsbild war, war der Eindruck des Wassers, des Meeres noch viel stärker.

Unser frisches Ehepaar blickte auf und sah das Symbol. „Ihr habt Frieden geschlossen?", fragte Percy die beiden ehemals verfeindeten Götter. Poseidon und Athene musterten sich misstrauisch, zuckten dann jedoch mit den Schultern und letztere erklärte: „Nicht zwangsläufig, aber fürs erste erkennen wir das hier als wichtiger an."

Das brachte sie alle zum Lachen. Der Tag bahnte sich auf jeden Fall jetzt schon auf die Top zehn in meinem Leben an. Ob das jetzt die schwerste Hürde war, wer weiß, aber es war auf jeden Fall mal etwas besonderes.

Nun verließen auch Piper, Sally und Annabeths Vater ihre Posten und so ging ich zu den beiden hin, um gleich die erste zu sein, die ihnen alles Gute wünschen konnte. Ich war leider zu langsam, aber für Grover war ich bereit, einen Schritt zurück zu treten.

Ich wollte sie nicht belauschen, denn es war klar, dass die drei in irgendeiner Form auch persönliches austauschten, aber die Ohren zuhalten wollte ich mir auch nicht uns so fand ich heraus, dass Grover sich für die beiden freute, logisch, und völlig zufrieden damit war, dass wir alle jetzt göttlich oder noch mehr waren, da er es sowieso gewohnt war, mit viel zu mächtigen Kindern der großen drei zu reisen und selbst in der Wildnis viel beschäftigt war.

Als ich dann nach ihm vor trat, war meine erste Handlung, die beiden in eine dicke Umarmung zu ziehen. Ich freute mich wirklich für sie, die vielleicht das schwerste Leben von allen gehabt hatten, vielleicht mit Ausnahme von Nico, aber das wollte ich nicht beurteilen, also verdienten sie auch ganz klar das meiste Glück. Und das wurde heute offiziell.

„So, meinen Glückwunsch, ihr habt es tatsächlich geschafft. Nach unserer kleinen Rettungsaktion am Mount Tam hätte ich mein gesamtes Erspartes darauf verwettet, dass ihr es nicht so weit schafft, und trotzdem alles gegeben, um euch so weit durchzubringen." Wir lachten alle. Es war vermutlich tatsächlich so meine Art.

„Danke, Thalia. Das wissen wir und werden wir nicht vergessen. Ohne dich wäre ich doch in einer Seitengasse in Frisco sitzen geblieben und hätte Monstern einen Holzhammer über die Rübe gezogen." Es war schön, dass wir heute über all diese Erinnerungen lachen konnten.

Wir redeten nicht mehr zu lange, denn hinter uns war einen wirklich lange Schlange und wenn sie sich alle so viel Zeit nehmen würden, wie Grover und ich, dann wäre das hier eine mehrtägige Hochzeit.

Im Anschluss lief ich ein paar Minuten ziellos über die Insel, bis ich mehr oder weniger durch Zufall auf Reyna stieß, die ebenfalls gerade alleine durch den Sand schlurfte. Sie nickte mir zu und eine halbe Minute später steckten wir bis zum Hals in einem Gespräch über unsere unterschiedlichen Erfahrungen.

Es war witzig sich vorzustellen, dass das kleine Mädchen, welches uns mit neun Jahren mit einem Holzhammer angesprungen hatte, tatsächlich das selbe sein sollte, wie die furchtlose Kriegerin, die der Prätorin der zwölften Legion ohne Schild oder Rüstung und nur mit einem Dolch bewaffnet einen Kampf auf Leben und Tod androhte, vermutlich sogar mit relativ hohen Überlebenschancen.

Irgendwann kamen wir dann aber auch zu den neueren Entwicklungen und ich merkte schnell, dass Reyna das Gespräch bewusst oder unbewusst in Richtung von Unsterblichkeit leitete. Sie wusste nichts von Percy und Annabeths neuen Rollen und so wurde es dann meine Rolle, ihr das zu erklären.

Das lief in etwa so ab: „Wie kommt es eigentlich, dass Percy und Annabeth immernoch in eurer Gruppe sind, anscheinend sogar als Anführer, obwohl sie als einzige umkommen könnten, falls sie einmal sehr unglücklich erwischt werden sollten?"

Ich blickte sie forschend an. „Willst du wissen, warum wir sie als Anführer haben wollen oder willst du erklären, dass ihre Entscheidung, die Unsterblichkeit abzulehnen, in Percys Fall zum zweiten Mal, ein Fehler war."

Die Tochter der Bellona verzog leicht die Mundwinkel. „Weder noch. Ich weiß, dass sie beide großartige Leistungen als Anführer bringen und ich kann ihre Entscheidung verstehen. In den olympischen Rat hätte ich ebenso wenig gewollt. Mein Herz schlägt für die Legion. Aber wenn sie, und das scheint mir für einen unheiligen Tag in der Zukunft unvermeidlich, nicht mehr da sind, wer übernimmt dann die Führung? Wenn sie überhaupt jemand übernimmt. Denn letztendlich haben die meisten von euch garkeine Erfahrung damit, auch wenn Jason bei uns im Camp und du bei den Jägerinnen sicherlich einiges gelernt hast, aber es scheint mir einfach nicht nachhaltig."

Man hörte ihr an, dass sie wusste, wie leicht man diese Aussage gegen sie kehren konnte, aber auch ihre Bereitschaft, diese Ansicht zu verteidigen. Ich beschloss also, den versöhnlichen Weg zu gehen und erklärte offen: „Ich verstehe, was du sagen willst, aber du gehst von einem Irrtum aus. In deiner Welt wird unser Ehepärchen hier irgendwann sterben."

„Aber sie sind doch...", bevor sie den Satz vollenden konnte, schwenkte ich meinen Zeigefinger vor ihrem Gesicht und führte ihren Satz genau so weiter, wie sie es nicht gemacht hätte. „... unter keinen Umständen mehr normale Halbgötter. Ich glaube, als Prätorin hast du das Recht, einen etwas tieferen Einblick zu bekommen. Einen Einblick hinter den Kulissen, die der Olymp über Jahrtausende hinweg aufrecht erhalten hat." Und als nächstes ließ ich sie einmal die Schöpfungsgeschichte erzählen, so wie man sie im Camp Jupiter lernte, denn das war sicherlich anders, als es Chiron oder einer der älteren Camper bei uns vermittelte.

Und tatsächlich. „Am Anfang gab es die Ursprünglichen. Gottheiten wie Gaia, Uranos und Pontus, die die Verkörperung verschiedener Reiche oder Elemente darstellten. Sie existieren seit Anbeginn der Zeit und unsere heutige Geschichte beginnt mit dem Treffen von Gaia und Uranos, ihren achtzehn Kindern und von da aus den ältesten Göttern. Es gibt noch eine andere, eher griechische Fassung, in der auch die Ursprünglichen von einem anderen Wesen geschaffen wurden, aber diese galt im antiken Rom eher als ein Märchen."

„Ein Märchen wie heutzutage all die Sagen von den damaligen Helden?", wollte ich wissen und zwinkerte ihr zu, als sie mich verwirrt anblickte. „Alles, was den Menschen nicht tagtäglich über den Weg läuft, wird irgendwann zu Märchen, Sagen und aller Art weiterer Geschichten, die kaum einer noch für wahr hält."

Ihre Augenbrauen zogen sich fast so weit zusammen, wie Percy und Annabeth nur wenige Minuten zuvor, als Piper ihnen erlaubt hatte, sich zu küssen. Nur, dass hier eine ganz andere Emotion vorherrschte. Und ich glaubte von ihrem Gesicht ablesen zu können, welche das war. Sie war eine Kriegerin und Feldherrin, sie konnte Informationen verknüpfen, die nur begrenzt zusammenzuhängen schienen.

„Was hat dieses ursprünglichste Wesen, Chaos hieß es glaube ich in den Mythen, mit ihnen gemacht?", verlangte Reyna zu wissen. Ich lächelte. So schnell bekam man sie von nachdenklich und zweifelnd zur Neugier eines Neuankömmlings im Camp, der das erste Mal soetwas wie Magie sah.

„Nun, nach einem kleinen Streit, den Percy mit einer Nervensäge in unserem Camp, Mathew, hatte, hat Chaos ihn im Traum besucht, Percy, nicht Mathew, und ihm offenbar angeboten, sein Erbe und Nachfahre zu werden. Nun, nachdem Chaos ihm versprochen hatte, dass er Annabeth an seiner Seite behalten könnte, hat Percy dieses Mal die Unsterblichkeit angenommen. Vermutlich waren zum größten Teil seine Erlebnisse im Krieg gegen die Giganten dafür verantwortlich. Jedenfalls hat er dann auch direkt den größtmöglichen Profit daraus geschlagen und einen weiteren Wunsch gegen Zeus durchgesetzt. Auf dem Olymp hat sich seitdem sehr viel verändert, aber dazu fragst du lieber einen von ihnen, ich war nicht dabei", fasste ich das Ganze zusammen.

Mit offenem Mund starrte sie mich an. „Du willst mir erklären, Percy ist jetzt der Nachfahre von Chaos, dem Schöpfer von... allem? Und du erwartest wirklich, dass ich euch alle nach dieser Geschichte nicht für völlig verrückt halte?"

Ich lachte. „Wenn man es so formuliert, klingt es wirklich etwas unglaubwürdig. Aber es ist so. Und im Übrigen, ich erwarte von niemandem, dass er mich nicht für völlig verrückt hält. Nicht mehr seit aus meinen Händen Blitze schießen können und ich als Kind des Himmelsgottes Höhenangst hatte." Reyna verdrehte die Augen.

„Und was heißt das jetzt für uns?" Mit einem Schulterzucken erwiderte ich: „Wenn euch Mathew oder ein ähnlicher Problemfall über den Weg läuft, der einfach nicht verschwinden will, dann könnt ihr einen von uns, auch Percy und Annabeth rufen, damit wir euch erst auslachen und dann das Problem lösen."

„Ich werde darauf zurückkommen, wenn Oktavian als einer der Laren zurückkehren sollte", schmunzelte die Prätorin. Auch ich musste bei der Vorstellung lachen, wie Percy vor dem Geist des ehemaligen Augurs stand und so tat, als würde er von dessen rauchigem Schwert sterben, damit sein Schwur auf das eigene Leben abbezahlt wäre.

Eine Weile liefen wir einfach stumm nebeneinander her. Das wäre so eine schöne Gelegenheit, aber nein, vergangenes Ich hatte ja diese großartige Idee und daran muss ich mich jetzt halten. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus und platzte heraus: „Es tut mir leid, ich weiß nicht wieso sie über dich hinweg gesehen haben. Du hättest so gut in unsere Gruppe hinein gepasst."

Ich erntete einen überraschten Blick, doch statt sich dafür zu bedanken oder mir zuzustimmen, erklärte sie: „Ach was. Das ist schon in Ordnung so. Percy hat mich zumindest für kurze Zeit kennengelernt. Er weiß, dass ich abgelehnt hätte." - „Hättest du?"

Sie blickte in die Ferne aufs Meer. „Irgendwo dort, weit hinter dem Horizont, liegt das Camp", hörte ich sie murmeln, mal wieder wusste ich nicht, ob es an mich oder an garniemanden gerichtet war. „Ich bin römische Prätorin. Ich habe mein Leben dem Volk von Neu-Rom gewidmet. Die Unsterblichkeit der Jägerinnen ist das einzige Geschenk, was ich haben möchte. Wenn ich im Kampf fallen soll, dann soll es so sein. Aber ich habe das Leben mit der Legion gewählt, ich wäre nicht fähig, mich dauerhaft davon zu trennen!", stellte sie fest.

„Es freut mich, dass du das so siehst", gab ich zurück, „aber ich finde trotzdem, er hätte dich auch fragen können." - „Percy?" Ich nickte. „Der ist doch völlig durch den Wind. Dass er Grover vorhin wiedergesehen hat, war doch schon fast zu viel für ihn." Und das lockerte die Stimmung wieder ungemein auf. Sehr angenehm.

Ich wusste nicht genau, wo Poseidon diese Insel aus dem Meer gehoben hatte, aber es wurde ver-DAMM-t schnell dunkel, und irgendwie sprach sich herum, dass es eine Weile nach Sonnenuntergang noch eine besondere Attraktion geben würde. Wer das Gerücht ausgelöst hatte und worum genau es sich dabei handelte, wusste aber keiner.

Letzteres beantwortete sich als erstes. Über uns ertönte ein lauter Knall, schnell gefolgt von einem lauten knistern. Ich blickte auf und sah, wie der ganze Nachthimmel von Bögen aus Licht erhellt wurde. Ein Feuerwerk.

Ich schaute mich um und damit beantwortete sich auch die zweite Frage. Leos braune Locken erkannte man auch in der Dunkelheit noch. Er stand auf dem kleinen Hügel über eine komische Box gebeugt, als vor seiner Nase, nur wenige Zentimeter daneben, wieder etwas in die Luft schoss und am Himmel ein wundervolles Spektakel hinter sich her zog.

Ich ließ mich rückwärts ins Gras fallen und und sah zu, wie noch ein Dutzend weitere Geschosse in die Dunkelheit flogen und der Nacht alle Farben des Regenbogens gaben.

Dann änderte sich irgendetwas an den Lichtern. Sie waren nicht mehr nur bunt, sondern bildeten scharfe Formen, die sich fließend über den Himmel bewegten. Eine kurze Drehung des Kopfes und ich sah, dass sich auch alle anderen Gäste ins weiche Grün gelegt hatten, um diese Wunder zu bestaunen.

Und dann erscheinen Bilder, die ich zwar zum größten Teil nicht kannte, von denen ich aber wusste, dass sie Abbilder aus Erinnerungen einzelner Camper sein mussten.

Wie auch immer Leo es gemacht hatte, dieses Feuerwerk war wahrhaft ein Kunststück, und ich füttere Leos Ego da wirklich nur ungern. Man konnte nicht nur die Figuren sehen, sondern auch die Szenerie.

So war auf dem ersten Bild ganz eindeutige die Krankenstation im Camp im Bild. Percy hatte erzählt, dass er Annabeth dort zum ersten Mal gesehen hatte. ‚Du sabberst im schlaf', wirklich vielversprechende Worte für den Beginn einer Beziehung.

Ich sah die beiden in einem Boot sitzen, um sie herum Ruinen, die entfernt an einen alten Wasserpark erinnerten. Sie wurden in einem Strom aus Wasser und kleinen Wesen, die vielleicht Spinnen sein konnten, auf einen Torbogen zu gespült, über dem groß ein Schriftzug stand: „Achterbahnfahrt der Gefühle" So heißt es nicht wirklich, aber erstens klingt es finde ich besser als die deutsche Übersetzung und zweitens könnte ich mich noch ne halbe Stunde über unvollständige Fanwikis aufregen, in denen man den deutschen Namen davon einfach nicht findet.

Aus der Ferne hörte ich einen lauten Schrei. „Grover, wir hatten ausgemacht, das diese Erinnerung mit uns begraben wird!" Percy war eindeutig nicht begeistert.

Aber da kamen auch schon die nächsten Bilder. Annabeth und Percy in einem dunklen Raum aneinander gelehnt, hinter ihnen Käfige mit auf dem Boden liegenden Tieren. Annabeth und Percy im Camp auf der Terrasse im Sonnenschein. Percy, der in seiner Hand ein Heft mit einem Bild von Annabeth darin hielt. Annabeth und Percy in einem mir unbekannten Raum, der den Fenstern nach vermutlich im Bauch eines Schiffes lag. Percy, der Annabeth mit dem goldenen Fließ zudeckte. Percy, der Annabeth umarmte, die schwarzen Ruinen des Othrys im Hintergrund. Es ging immer weiter.

Annabeth, die Percy einen ersten Kuss gab, in... einem Vulkan. Annabeth, die als schemenhaftes Bild vor Percy in etwas schwebte, das nach einem sehr dunklen Fluss aussah. Annabeth, die sich vor Percys Rücken warf und so ein Messer abfing. Percy, der über die am Boden liegende Annabeth gebeugt da stand und mit seinem Schwert jeden Feind auf Abstand hielt. Die beiden mit aufeinander liegenden Händen irgendwo auf einem Balkon in Manhattan. Und dann fingen die Bilder an, in denen das zum Vorschein kam, was sie heute lebten.

Percy, der sich vor dem gesamten olympischen Rat zu Annabeth umdrehte. Die beiden, wieder zurück im Camp, in einen Kuss vertieft. Die beiden, wie sie einen weiteren Kuss unter Wasser hatten, ganz klar der Kanusee. Annabeth, die Percy über die Schulter warf, im Hintergrund das Senatsgebäude von Neu-Rom. Annabeth und Percy über einer gläsernen Luke mit einem Hintergrund, der stark nach einem Stall aussah. Percy und Annabeth in Rom vor einem alten Haus am Tiber, wo sie sich mit einem letzten Kuss vor Annabeths Abstieg in die Katakomben verabschiedeten. Nun war der herzzerreißendste Teil an der Reihe. Der, den man nur verstand, wenn man die Geschichte kannte. Bei diesen wusste ich nichtmal genau, wo die Bilder herkamen.

Percy und Annabeth in einer Umarmung in einer auseinander fallenden Höhle. Du bist grausam, Rick! Percy, der mit einer Hand sich an einer Kante und mit der anderen Annabeth unter sich fest hielt. Sie beide in freiem Fall während von unten roter Rauch Aufstieg. Sie, die nebeneinander am Ufer eines brennenden Flusses knieten. Sie, die versuchten, sich Rücken an Rücken gegen vier Empusen zu verteidigen. Annabeth, die auf Percys Schoß schlief, während dieser sich umschaute. Percy, der am Boden lag und einen Arm nach Annabeth ausstreckte, die auf irgendeine Kante zu lief. Sie beide, die in einem abgedunkelten Raum auf einem riesigen, merkwürdig aussehenden Bett lagen. Sie, die Hand in Hand über eine Klippe sprangen. Percy, der Annabeth im Arm hielt, sie klammerte sich an seinen Hals, während sie mehrere Meter von beiden Seiten entfernt über eine Schlucht flogen. Sie, die mit geschlossenen Augen aber Hand in Hand in einem riesigen Fahrstuhl lagen. Das musste im Haus des Hades sein, denn von da an ging es aufwärts.

Sie standen unter dem natürlichen Nachthimmel und blickten in die Sterne. Sie lagen fest umschlungen in einer Kabine auf der Argo. Sie umarmten sich, während Piper seitlich daneben stand und lächelte. Bei diesem Bild konnte ich mir wirklich keinen Reim darauf machen, wann es entstanden war.

Beim Nächsten waren wir wieder zurück im Camp. Die letzte Schlacht tobte, die Athena Parthenos leuchtete über das Schlachtfeld und um Percy herum schwirrten Dolche aus Eis, die auf Gaia zu rasten, während Annabeth von ihr weg kroch.

Es folgte Mathew, der gerade zwischen Percy und und Annabeth stand, während sich hinter ihnen eine gigantische Wasserwand aufbäumte. Wenn ich darüber nachdachte, dass das immernoch Percy als gewöhnliches Halbblut war, war ich wirklich froh, dass ich in allen Kriegen auf seiner Seite hatte kämpfen dürfen.

Wir sahen ihn mit Annabeth zusammen an verschiedensten Orten, Händchen haltend, lachend oder sich küssend, bis wir schließlich zum grandiosen Finale kamen. Percy, der den Ring, den sie jetzt beide am Finger trugen, in zwei Teile teilte und jeweils die andere Hälfte ergänzte, bevor er ihn Annabeth an den Finger steckte. Ein Bild für die Ewigkeit.

Es blieb durch irgendeine Magie am Himmel stehen, meine Winde waren es tatsächlich nicht, und als klar war, dass es der Abschluss, erklang aus jeder Richtung der Insel Applaus.

Ich sah noch eine Weile auf das Bild, dann machte ich mich auf die Suche nach unseren beiden Glücklichen, um sie zu fragen, wie sie diese Vorstellung fanden und ob sie davon gewusst hatten. Ich war jedoch zu spät, denn jemand anderes war mir zuvor gekommen. Und diesem jemand konnte ich dafür einfach nicht böse sein.

Ich sah zu, wie die kleine Estelle auf Percy zu tapste. Ihre Mutter stand einige Meter abseits und lächelte der Kleinen hinterher. „Pery ho!", es klang, als würde ein sehr kleiner und niedlicher Pirat ohne Zähne ihn rufen, aber der große Bruder verstand sofort, was seine kleine Schwester wollte, bückte sich und hob sie auf den Arm. Und das erste, was sie tat, ist nach seiner Nase greifen. Ich konnte nicht anders, als zu grinsen. Das tat aber die gesamte Familie Jackson und damit sah ich mich als entschuldigt.

Percy hielt ihr einen Finger hin und ließ sie damit anfangen mit seinem Zeigefinger spielen. Ganz der liebe Bruder, durfte die Kleine sogar immer mal wieder gewinnen und lachte glücklich. Und dann hörte ich ihn flüstern. „Was immer du tust, kleiner Schatz, du hast meinen Segen", und er gab ihr einen Kuss auf den Kopf.

Es sah nicht so aus, als würden die beiden so schnell wieder mit spielen fertig werden, und so lief ich zu Annabeth rüber. „Ich glaube, da klaut jemand vor deiner Nase Percys Herz", bemerkte ich unschuldig. „Ja, das war's wohl mit bis in alle Ewigkeiten. Noch am Hochzeitstag geht er fremd", kicherte sie. Ein Kind, das noch keine zwei Jahre alt war, erreichte das, was nach Annabeth niemandem mehr gelingen könnte. Zumindest glaubte ich das für einige Jahre.

Dann zog Annabeth einen übertriebenen Schmollmund und meinte: „Erst gibt Grover mein damals peinlichstes Erlebnis raus, dann geht er fremd!" Und wieder mussten wir beide herzhaft lachen.

Etwas zu früh, nämlich noch bevor ich mich einkriegen konnte, fragte ich schließlich, immernoch unter gelegentlichem Prusten, „Nein, aber jetzt ... mal ehrlich ... wie fandet ihr ... das Feuerwerk?" Auch ihre Antwort kam nicht ohne das eine oder andere Kichern aus. „Es war umwer ... umwerfend. Ich hatte nicht geglaubt, all diese Momente nochmal so ... echt vor mir zu sehen", versuchte sie zu erklären und wieder ernst zu werden. Es klappte nicht so richtig.

Ein paar von Lachanfällen durchgeschüttelte Wortwechsel später gesellte sich Percy zu uns. Estelle war wohl der Meinung, sie habe oft genug gegen ihren großen Bruder gewonnen und hatte sich schlafen gelegt. „Sie ist so niedlich, möchtet ihr auch mal?", flüsterte er.

Annabeth war sofort dabei und als ich ihren Blick sah, war ich mir ziemlich sicher, dass für sie das selbe galt wie für Percy. Er war die große Liebe ihres Lebens, solange bis die kleine Estelle dazu kam. Sie wiegte das kleine Ding sanft hin und her und murmelte eine sanfte Melodie, die das müde Kindergehirn wohl selbst im Schlaf erreichte, denn sie rollte sich weiter ein und schmiegte ihren Kopf an Annabeths Brust. Ich wusste nicht mehr, ob ich sie jemals so sanft lächeln gesehen hatte. Auf jeden Fall nicht in meine Richtung.

Sie schürte damit aber auch meine Neugier und so hielt ich, als die Tochter der Athene endlich dazu bereit war, Estelle rauszugeben, ebenfalls ein kleines Balg in den Armen. Ich hatte sie zwar vorher auch schon niedlich gefunden, aber ich hätte mir im Leben nicht erträumen können, dass ich so hin und weg von einem so kleinen Wesen sein konnte. Es kam also, wie es kommen musste, nur Augenblicke später wiegte ich die kleine selbst in den Armen und summte eine Fortsetzung von Annabeths Melodie.

Irgendwann, mein Zeitgefühl hatte ich völlig verloren, fragte ich Percy dann leise, in der Hoffnung, ich würde sie nicht aufwecken, „Hast du sie wirklich gesegnet? So wie ein Gott das tun könnte?" Er schüttelte den Kopf und antwortete: „Nein, das wäre viel zu viel. Schon für ein mächtiges Halbblut könnte das gefährlich werden. Dieser Segen ist allein symbolischer Art." Er grinste verschmitzt. „Also theoretisch. Er haftet ihr trotzdem an und wenn unsere allseits geliebten Schicksalsdamen das sehen, drücken sie vielleicht mal ein Auge zu, und lassen einen Vogel vorbei fliegen, dem sie hinterher läuft, bevor sie in einen offenen Gully fällt. Vielleicht vertauschen sie auch die Namen für die Klassen an ihrer Schule so, dass sie zumindest mit ein paar Leuten in eine Klasse kommt, mit denen sie sich versteht. Das wären dann aber selbstverständlich nicht vorherzusehende Konsequenzen, die überhaupt nicht meine Schuld wären."

Es war wirklich niedlich, den selben Jungen, der alleine die Armeen von Hades, Kronos und Gaia zurück schlagen konnte, nun darüber reden zu hören, wie er schon jetzt versuchte, seiner kleinen Schwester ein möglichst gutes und glückliches Leben zu ermöglichen, ohne ihr dabei in irgendeiner Form das Gefühl zu geben, sie könnte es nicht selbst leben und erkunden.

Es war bereits spät nach Mitternacht, zumindest glaubte ich das und es klingt nunmal so besonders, als ich Zeugin davon wurde, wie Artemis, die ewige Jungfrau, Percy nun zu seiner Hochzeit gratulierte.

Es hatte sich schon vielfach gezeigt, dass sie ihn respektierte, aber ich war mir ziemlich sicher, dass selbst Zoë etwas derartiges nie erlebt hatte. Artemis gut gelaunt und freiwillig auf einer Hochzeit. Irgendwann im Gespräch, schon alleine das war meiner Erfahrung nach ungewöhnlich, stellte Percys tatsächlich auch eben diese Frage. „Lady Artemis, was verschafft uns eigentlich die Ehre Eures Besuchs? Meiner Erfahrung nach war doch dieses ganze Konzept von zwei Menschen in einer romantischen Beziehung, insbesondere wenn einer davon männlich war, nicht gerade etwas, wovon Ihr Euch begeistern lasst."

Wieder erklang dieses helle Lachen von ihr und sie meinte: „Nun, zuerst einmal bin ich euch, insbesondere dir noch immer ein bisschen was schuldig. Am Othrys, die Schlacht um den Olymp, Athen oder gegen Gaia, in jedem Fall warst du die Schlüsselrolle, ohne dich danach zu sehr dafür aufzuspielen. Soetwas vergesse ich nicht. Zweitens, und das ist viel wichtiger, ich hasse nicht grundsätzlich alle Männer. Nur eben diejenigen, die Frauen nicht respektieren. Oder die andere Leute schlecht behandeln. Oder die mir nicht gefallen", gab sie schließlich zu.

„Aber du, Percy", schloss sie schließlich, „hast oft genug gezeigt, dass du meine Anerkennung doch verdienst, Annabeth sowieso, also freue ich mich heute mit für euch, selbst wenn du kein Mädchen bist." - „Ist er nicht?", grätschte Annabeth von der Seite rein und das Gelächter von uns dreien erfüllte die Insel, während Percy Annabeths Schmollmund von zuvor imitierte.

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8826 Wörter

Vielen Dank fürs Lesen. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Unabhängig davon freue ich mich über jeden Vorschlag zur Verbesserung.

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