Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kap. 126 Der Thronsaal

Annabeth pov

Ich drückte gegen das erste wirkliche Kunstwerk, das ich im gesamten Imperium gesehen hatte. Der Brunnen in Belatona war ja nicht übel gewesen, aber er versuchte mit Prunk zu punkten und nach dem Olymp, den unterirdischen Meisterwerken der Zwerge und nicht zuletzt Orbis Terrarum Chaos selbst war es wirklich schwer, mich auf diese Weise zu überzeugen. Dieses jedoch war nicht in dem Sinne beeindruckend. Von weitem war es einfach nur ein bisschen verziertes Holz. Je näher man es jedoch betrachtete, desto mehr sah man die Einzelheiten, die Geschichte und die Liebe, die in dieses Werk geflossen waren. Vielleicht sollte ich mir soetwas zulegen, nur mit allen Wesen aus allen Welten. Und Zeus bekommt nicht den Platz an der Spitze des Baumes, sondern irgendeinen am Rand zusammen mit Hera, wo es gerade so aussieht, als würden sie beide vom Baum herunter fallen. Ich schweife ab.

Nach ein paar Schritten spürte ich nämlich, wie etwas an meinem Körper riss. Dann war alles dunkel. Ich schaltete meine Wege der Wahrnehmung um und sofort sah ich wieder all das um mich herum, was auch zuvor da gewesen war. Mit einem grundlegenden Unterschied. Hier standen nur nun zwei menschengroße Gestalten und ein Drache. Nur noch Eragon, Arya und Saphira. Wir anderen waren anscheinend alle davon getragen worden. Ich streckte meine Wahrnehmung auch auf der magischen Ebene aus und stellte fest, dass die andern in dem selben Zustand waren wie ich. Ihre Präsenz war unverändert vor dieser Tür, doch ihre Körper schienen verloren zu sein.

Das war ein äußerst ungewöhnliches Phänomen, denn auch wenn die Körper für uns nur praktische Hüllen für unsere Präsenz waren, die die Interaktion erleichterten und sich aus alter Gewohnheit einfach besser anfühlten, sollte eigentlich kein sterbliches Wesen in der Lage sein, sie davon zu tragen. Egal ob mit Magie oder auf herkömmliche Weise. Wie das gelungen war, wusste weder ich, noch, als ich nachfragte, Percy oder einer der anderen. Es zeigte aber zwei Dinge. Zum einen dass es gut war, dass unsere Gedanken nicht in den Körpern verankert waren, auch wenn es oft so schien. Zum andern aber das nächste Problem, dass es mit diesem verfluchten Imperialisten anscheinend wirklich nicht an Möglichkeiten, auf die unsterblichen Einfluss zu nehmen, mangelte. Von den Speeren, über die Stahlklingen bis hin zu dieser Magie jetzt, er würde einiges zu erklären haben.

Wir entschieden jedenfalls schnell, dass wir diese Waffen auch gegen ihn verwenden konnten. Er ließ unsere Körper verschwinden, dann blieben wir eben einfach nur eine Präsenz, die er nicht sehen konnte und wenn überhaupt erst verspätet spüren würde.

Nachdem dieser Teil geklärt war, schaute ich zu unseren halb sterblichen Freunden zurück. Eragon und Arya war der Schreck ins Gesicht geschrieben, Saphira fletschte die Zähne. Beides war wohl keine Überraschung, schließlich hatten sie alle uns bis zu diesem Zeitpunkt für das gehalten, als das wir uns vorgestellt hatten. Die mächtigsten Wesen im Universum. Offenbar hatte noch keiner von ihnen seinen Geist ausgestreckt um nach uns zu suchen. Da sie diese Möglichkeit vergaßen, übernahm ich diese Aufgabe für sie und sprach sie auf eben jenem Weg an. „Wir sind noch hier. Nur mit unseren Körper ist etwas komisches passiert, was wir weder euch, noch uns erklären können. Keine Sorge, ihr seid nicht allein."

Wieder wechselten ihre Emotionen schnell, aber nun war es zum größten Teil Überraschung und Verwirrung. Auch das war natürlich irgendwie verständlich, schließlich war es ein gutes Stück Umgewöhnung, dass auf einmal die Gedanken von jemandem existieren konnten, ohne dass diese an irgendeinem Wesen oder Gegenstand aus der echten Welt verankert waren.

Im Anschluss zu meinen Worten spürte ich auch, wie sie alle ihre geistigen Fühler ausstreckten. Dieses Mal war ich ganz fest darauf bedacht, meine natürliche Schutzvorrichtung abzuschalten. Noch einen Schreck dadurch, dass sie wieder in die einzelnen Gummizellen eingesperrt werden würden, brauchte es nun wirklich nicht. Als sie uns dann erkannten, konnte man klar sehen, wie sie sich ein wenig mehr entspannten. „Bleibt ihr jetzt die ganze Zeit in diesem da-aber-doch-nicht-da?", wollte Saphira wissen.

Dieses Mal antwortete ihr Percy. „So war der Plan. Galbatorix nutzt seine Mittel zur Vorbereitung um zu versuchen, uns aufzuteilen und zu schwächen, wir nutzen unsere Mittel um ihn zumindest ein wenig hinters Licht zu führen. Vielleicht können wir in diesen Gestalten ja sogar noch etwas extra bewirken." - „Macht einfach so weiter, wie ihr das für klug haltet, wir halten euch den Rücken frei!", ergänzte ich nochmal. Sie zögerten kurz, aber schließlich trat Arya als erste entschlossen durch die halb geöffnete Tür in den neuen Raum. Drache und Reiter folgten und nach einigen Schritten blieben sie alle wieder stehen und blickten sich um.

Das taten nun auch wir, nur eben mit einer anderen Form von Wahrnehmung. Wir standen in einer riesigen Halle, die durchaus als eine von einem Menschen mit schlimmerer Hybris als der meinen geschaffene Interpretation der Halle der Götter auf unserer Erde aufgefasst werden konnte. Nur dass es dunkel und nicht strahlend war. Also vielleicht hätte es so ausgesehen, wenn Hades gerade keine Lust gehabt hätte, sich lange mit Design aufzuhalten. Hinter uns gab es eigentlich nichts von Bedeutung. Eine kleine Tür, hinter der eine Treppe nach unten führen würde, ein paar kleine Säulen und sonst nur kahle Rückwand.

Interessant wurde es in die andere Richtung. Vereinzelt brannten Fackeln, die nur den Gang zwischen zwei Reihen von Säulen beleuchteten. Was dahinter lag, konnte ich nur deshalb sehen, weil ich nicht mit meinen Augen arbeitete. Irgendwie zwei sich kaum regende Gestalten, bei denen ich den Fehler machte, nicht früher zu überprüfen, wer sie waren, ansonsten war es für die meiste Strecke aber auch da recht langweilig.

Am Ende des Säulengangs jedoch stand ein Thron. Kein so stilvoll an die Persönlichkeit des Inhabers Angepasster, aber dennoch machte der für Sterbliche Verhältnisse sicher einiges her. Alles dahinter wurde schon langsam unscharf, da in diesem Raum auch die Luft schon einigen magischen Widerstand mit sich brachte, aber dort schien irgendeine Art riesiger schwarzer Vorhang aufgespannt zu sein. Mein erster Impuls war, dass dahinter Shruikan lag, aber sicher war es noch nicht. In diesem Fall wären unsere Körper wieder sehr praktisch.

Auf dem Thron selbst saß eine Gestalt mit einem Schwert auf dem Schoß. Galbatorix. Seine Ausstrahlung war besonders auf dieser Ebene des Erkundens absolut unverkennbar. Es war fast wie ein dunkler Wirbel, der seine dunklen Arme nach allem in seiner Reichweite ausstreckte und versuchte, sie in den schwarzen Sturm zu reißen. Als die Bögen der Finsternis einmal ungünstig für ihn standen, konnte ich sogar einen Blick auf sein Inneres werfen. Im nächsten Moment war ich wieder unsagbar glücklich, dass ich ich war. Ich würde nicht mit einer solchen Wüste leben wollen. Ausgetrocknete Büsche mit spitzen Dornen, grauer Sand und Stacheldraht waren alles, was von dem Zentrum seines Geistes einmal abgesehen dort zu finden war. Das Zentrum selbst war der Punkt, um den sich der gesamte Sturm orientierte und bestand aus geschwärztem Stahl, der eine Festung formte, die so abweisend und lebensfeindlich aussah, dass man sie garnicht erobern wollte. All das konnte ich, meinen Fähigkeiten sei dank, in einem Sekundenbruchteil aufnehmen und das war auch nötig, denn danach war erstmal wieder alles dicht genug, um selbst den geübtesten Beobachter abzuschrecken und abzuhalten.

Plötzlich fühlte ich mich traurig. Es war schwierig, Glück in einer Welt zu finden, in der es solche Wesen gab. Wesen in denen Machtgier, Rachlust, Zerstörungswut und Abweisung so mächtig waren, wie in diesem Beispiel. Um damit klar zu kommen, musste ich mich immer so fest wie möglich an ein möglichst radikales Gegenbeispiel erinnern. Es war dabei wohl ein ziemliches Glück, dass ich mit dem größten Gegensatz zu Galbatorix blockierender Wut zusammen lebte und da ich nicht schon wieder in eine traurige, pessimistische und dadurch handlungseingeschränkte Einstellung zurück fallen wollte, griff ich zum schnellsten, zuverlässigsten und schönsten Gegenmittel. Ich verband meine Gedanken mit Percys.

Dieser schien zwar ein bisschen überrascht von dem Zeitpunkt, schließlich waren wir gerade einfach irgendwo in der Mitte zwischen Anfang und Ende dieses Kampfes, aber, und das war eines der vielen Dinge, die ich an ihm liebte, in keinem seiner Gedanken, die ich dabei zwangsläufig auffing, war irgendwie eine Form von Ablehnung oder Ähnlichem zu finden. Nichtmal etwas wie Unzufriedenheit darüber, dass ich nicht vorher Bescheid gesagt hatte, irgendwie hatte er es geschafft, dass diese Ideen garnicht erst in seine Gedanken kamen, statt dass er sie nur nicht auslebte. So war es jedes Mal und schon das gab mir ein Gefühl von Sicherheit bei ihm, das ich um nichts in der Welt hergeben würde. Man könnte tatsächlich argumentieren, mit Percy zusammen sein ließ mich ebenfalls die Schwäche der Loyalität ihm gegenüber entwickeln.

Er spürte meine Stimmung und ich wusste, dass das und wirklich nur das der Grund war, aus dem er nicht sofort nachfragte, wieso ich das getan hatte. Und das brauchte er auch nicht. Nachdem ich mich alleine von seiner Anwesenheit davon überzeugt hatte, wie viel Gutes eigentlich in dieser Welt steckte, übermittelte ich ihm selbstständig den Grund. Die Bilder aus Galbatorix Geist und dem darum herum.

Obwohl seine Anwesenheit als Sofortheilung perfekt funktionierte, sah ich keinen Grund, die Verbindung unserer Gedanken und Gefühle aufzuheben. Abgesehen davon, dass es im Kampf definitiv von Vorteil war, schließlich konnten wir so über unsere gebündelte Kraft zusammen entscheiden und abgestimmt agieren, fühlte es sich auch einfach viel besser an. Vielleicht sind das zu hohe Ansprüche. Nicht nur vielleicht, sich in der letzten Schlacht eines Krieges gut zu fühlen, war definitiv mehr, als irgendjemand erwarten sollte. Mehr, als irgendjemand in irgendeinem Krieg erwarten sollte, aber erstens hatte ich mit dreizehn entschieden, dass mein Name nicht irgendjemand sondern niemand war, und zweitens konnten wir diesen Komfort einbauen, ohne dadurch Schaden zu erleiden oder irgendwie mehr aufs Spiel zu setzen, also war es trotzdem nicht zu verleugnen.

Während ich so mit der Erkundung von Raum und Geist beschäftigt war, hatten sich diejenigen, die in dieser Welt eigentlich die Rolle der Helden trugen, sich bereits langsam in Bewegung gesetzt. Jeder von ihnen setzte seine Schritte auf eine Art, die unverkennbar zeigte, dass sie erwarteten, dass sich jeder Zeit bei ihrem nächsten Schritt eine Fallgrube vor ihnen auftun könnte. Ein nach der letzten halben Stunde zugegebenermaßen nicht unverständlicher Gedanke.

Wir folgten ihnen nun und auch wenn die Macht von Göttern immer nur grob einem Ankerpunkt zuzuordnen war, bildeten wir nun im Rahmen des möglichen einen Kreis um unsere Schützlinge.

Und so näherten wir uns langsam dem langweiligen Thron. Ich meine wirklich, selbst Kronos hatte seinen eigenen schwarzen Thron, der genau für das stand, was er selbst symbolisierte. Wären da nicht vielleicht zum Beispiel die Bleichen Knochen eines Drachenschädels eine mögliche Option gewesen? Oder ein paar Leichen? Oder vielleicht zwei Teufelshörner und rote Glut am Boden vor ihm? Der Mann besaß wirklich keinen Sinn für den Stil des Bösewichts, der glaubt, er würde der Welt etwas gutes tun, aber eigentlich in jeder Tat das Gegenteil bewies.

Kaum waren wir auf zwanzig Meter an ihn heran gekommen, erhob er sich und lächelte. Wir hatten seine Züge die ganze Zeit schon erkennen können, doch für Eragon, Arya und Saphira war das das erste Mal, dass sie sein Gesicht sahen. Für einen verrückten Massenmörder sah er garnicht mal so schlecht aus. Immerhin hatte er schwarze Haare. Das war ein Pluspunkt. Zugegebenermaßen, gleichfarbige Augen und der nebensächliche Umstand, dass er wie schon erwähnt ein skrupelloser Massenmörder und Diktator war, gleichen diesen Vorteil auch wieder recht gut nach unten hin aus und ich sollte definitiv aufhören, Tyrannen nach ihrem Aussehen zu beurteilen. Vielleicht stattdessen nach ihrem Bankkonto und ihrem sozialen Status?

Habt ihr eigentlich schonmal was von schwarzem Humor oder Galgenhumor gehört? Ich weiß auch nicht, wie ich gerade darauf komme.

„Willkommen. Ich nehme mal an, ihr seid hergekommen um mich zu töten", rief er feierlich aus. Wir, Percy und ich, konnten mit Sicherheit sagen, ohne die Gedanken von irgendjemandem gelesen zu haben, dass wir nicht die einzigen waren, die von dieser Anmoderation etwas überrascht waren. Aber immerhin war er gut in Mustererkennung. Genau das wollten wir.

Auch die nachfolgenden Worte, „Nun denn, lasst uns beginnen", waren in diesem Sachverhalt nicht weiter zielführend. Obwohl er wirklich so klang, als würde er seine Worte so meinen, wie er sie sprach, hatte ich nicht das Gefühl, dass er damit wirklich meinte, wir sollten beginnen, ihn zu töten. Also wir waren sowieso nicht gemeint, aber eben die, die er vor sich sah. Mit dem Geist nachgeforscht hatte er eindeutig nicht, das hätten wir gemerkt. Er schien sich also sehr sicher in sich selbst, den Fallen oder beidem zusammen zu sein, was meine Theorie war, Percy ging den einfachsten Weg und hielt ihn einfach für nicht ganz dicht. Eragon und Arya hatten sich wohl noch nicht entschieden, aber sie waren auf jeden Fall auch dazu bereit, mit dem Töten zu beginnen. Beide hatten ihre Waffen Gestalt annehmen lassen.

„Warum so zögerlich? Kommt nur her, es gibt viel zu besprechen", erklärte er mit einem Lächeln, das sogar mich gut hätte täuschen können. Ich spürte, wie Eragon und Arya Blicke wechselten und anschließend Rücksprache mit Saphira hielten. Schließlich folgten sie der Aufforderung, jedoch waren sie noch um Längen vorsichtiger, als bei ihrem Weg durch die Halle.

„Na bitte, geht doch. Und jetzt wäre der ideale Moment, in dem ihr euch allen dadurch eine große Menge Schmerz ersparen könnt, dass ihr mir in der alten Sprache die Treue schwört." Obwohl er ihnen gerade Verdammnis anbot, klang er immernoch, als wollte er ein Geschenk machen. Tatsächlich wäre es nicht wirklich von Bedeutung, diesen Schwur abzulegen, denn vor langen Zeiten hatten wir Eragon und Arya einen Teil des wahren Namens der alten Sprache verraten, damit sie im Notfall Gelübde aufheben konnten. Jedoch würde sich Galbatorix nicht damit zufrieden geben. Das hatte Murtagh schon mehrfach bei den Aufeinandertreffen der beiden Halbbrüder klargestellt. Der König würde auch den eigenen wahren Namen wissen wollen und diesen konnte man in dieser Welt nicht auflösen, solange man aus ihr stammte.

In diesem Land war die Identität jedes Wesens von diesen Worten in der alten Sprache abhängig. Wurde er verändert oder ging er verloren, so änderte sich auch der Charakter oder man verlor seinen sogar vollständig und wurde zu einer leeren Hülle. Auch wenn wir das tun konnten, schien es uns nicht zielführend und ohnehin nicht nötig, denn niemand hier machte den Eindruck, als würde er besonders darauf brennen, dem Mörder die Gefolgschaft zu schwören.

„Niemals! Nicht solange ich noch einen Funken Kontrolle über mein eigenes Leben habe und auch danach nicht", knurrte Eragon entschlossen. Ein wirklich heldenhafter Satz, nur leider wurde das in einem Kampf nicht ins Ergebnis eingewertet. Es war vielleicht ein verstärkender Faktor, aber nur wenn der Kampf bereits für die eigene Seite ausging. Die Idee gefällt mir aber trotzdem. Kriege sollten einfach danach entschieden werden, wer in den passenden Situationen die besten Sprüche macht. Mit Percy, Leo, Piper, Nico und mir waren wir damit noch unbesiegbarer, als ohnehin schon.

Ich hätte mir gut vorstellen können, wie Galbatorix ebenfalls einen schlagfertigen Kommentar abgeben würde, soetwas in die Richtung „falsche Antwort", aber den Spaß gönnte er uns leider nicht. Stattdessen verzog er unzufrieden das Gesicht und erklärte: „Diesen Raum wird niemand verlassen, bevor ihr mir nicht alle einhundertneunundneunzig Ich glaube, es waren ursprünglich 194 Eldunarí, Glaedr wäre 195, korrigiert mich,wenn ich falsch liege! die Gefolgschaft geschworen habt."

Und gerade als ganz offensichtlich einer von ihnen die beiden naheliegendsten Fragen stellen konnte, flog das Tor, durch das wir gekommen waren, förmlich auf und in sehr schnellen Schritten kam Murtagh gefolgt von seinem roten Drachen herein. Zum Glück konzentrierte ich meine Wahrnehmung nicht auf ein Ziel sondern ließ sie durch den gesamten Raum wandern. „Eure Befehle sind umgesetzt, die zusätzliche Verteidigung ist aktiviert." Teilte er dem König mit, ohne die anderen überhaupt offen zu beachten. „Verzeiht meine Verspätung, sich durch die Räume zu finden ist nicht immer die einfachste Aufgabe und einer der Hebel hat geklemmt, das hat für Verzögerung gesorgt", rechtfertigte er sich im Anschluss noch. Dieser Teil schien dem König nicht zu gefallen.

„Willst du damit sagen, meine Planung war daran schuld?", fragte er nun schneidend kalt. Dieser Wechsel von der vorher einfühlsamen und für menschliche Verhältnisse tiefe und wohlklingenden Stimme brachte einige Wahrheit zu Tage. Der Ton war Murtagh wohl nur zu bekannt, denn sofort spannte er sich an und antwortete hektisch: „Nein Hoheit, ich..." - „Darüber sprechen wir später. Jetzt gibt es Dringenderes!", wurde er sofort wieder unterbrochen. „Hast du wenigstens deine andere Aufgabe auf dem Weg wie gefordert erledigt?" Sobald angesprochener Reiter nickte, schien das Thema für ihn abgehakt zu sein.

Anschließend wieder zu denen von uns gewandt, die er sehen konnte, lächelte er wieder auf diese gruselig ruhigen Art und sagte nur: „Verzeiht die Unterbrechung. Wo waren wir?" Diese Wechsel waren wirklich verwirrend und machten es ziemlich schwer, sein schon so ungewöhnliches Verhalten zu verstehen. Vielleicht war das sogar Absicht. Der erste, der sich nun aus der Starre der Überraschung befreien konnte, war Eragon. „Wir sind doch nur zu dritt."

Und damit trat das dritte Gesicht des Tyrannen zum Vorschein. Er stieß ein fast manisches Lachen aus und rief: „Glaubt ja nicht, ihr könntet mich täuschen. Ich sehe euch, Umaroth, Glaedr, Miemel, Valdr, die ihr meine Bitten der Verzweiflung damals abgelehnt habt. Und all ihr Anderen, ich sehe jeden von euch! Ihr alle seid wohl nun auch gekommen, um euch meinem Heer anzuschließen."

Wir spürten die Wut, die die Drachen abstrahlten auch außerhalb ihrer Geister. So viel Hass und Groll konnte nicht so leicht abgeschirmt werden. Trotzdem antwortete keiner von ihnen. Ob das genauso ausgesehen hätte, wenn sie alle noch ihre Körper haben würden, wir bezweifelten es. Dann wäre wohl eher ein Inferno von Weltklasse losgebrochen.

„Aber trotzdem", ergriff nun Arya das Wort, „der Fähigkeit des Zählens scheint ihr nicht mächtig zu sein." Diese unterschwellige Beleidigung entlockte dem König ein weiteres Gesicht. Er setzte ein widerliches Grinsen auf und erklärte: „Die Prinzessin muss wohl noch Manieren lernen. Aber keine Sorge, für heute habe ich da ein Mittel in der Hinterhand. Trotz all dem Tod, den ihr verursacht habt, nennt ihr euch immernoch Helden, Retter, Wohltäter. Nun denn, wenn euer Verhalten mir nicht gefallen sollte, dann werden diese hier...", er deutete in die Dunkelheit neben sich, die für mich gerade außerhalb der Reichweite, in der ich alles überprüfte, lag. Dort loderte eine Fackel auf. Zwei kleine Kinder, keines falls älter als acht Jahre, kamen zum Vorschein. „... den Preis zahlen."

Und an diesem Punkt stand für uns beide fest, dass Galbatorix sterben würde. Egal wie viel Ungleichgewicht unser Eingriff vielleicht verursachen würde oder was das für die gesteuerte Welt bedeutete, er würde nicht damit durchkommen, kleine Kinder als menschliche Schilde für seine grausamen Pläne zu nutzen. Möge die Unterwelt ihm seine Rechnung stellen.

„Um zu deiner Frage zurück zu kommen, liebste Arya", sprach er noch viel abscheulicher, ohne weiter darauf einzugehen, dass er gerade mit dem Mord zweier unschuldiger kleiner Kinder gedroht hatte, „ich denke nicht, dass ich derjenige bin, der unfähig im Zählen ist." Wir spürten, wie sich die Magie durch die Luft ausbreitete und auf ihrem Weg all die Fackeln entzündete, die zuvor dunkel und kalt gewesen waren.

Als sich die Finsternis zurück zog, kam ein glatter Stein aus Marmor zum Vorschein. Darauf angekettet war eine Frau, die wir nur zu gut kannten. Nasuada, geschwächt und angekettet, aber dennoch am Leben.

---------------------------

3196 Wörter

Vielen Dank fürs Lesen. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Unabhängig davon freue ich mich über jeden Vorschlag zur Verbesserung.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro