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Kap. 115 Besprechung

Arya pov

Das Lager der verbündeten Truppen von Alagaësia - dazu zählten inzwischen Menschen, Zwerge, Urgals, Elfen und Götter - war fast aus der selben Distanz wie Urû'baen zu erkennen. Es erstreckte sich über riesige Flächen und die brennenden Feuer, die den menschlichen Wachen das Sehen in der Finsternis gestatteten, machten es unverkennbar.

Von dem Moment an, in dem wir es sahen, entsprang eine etwas hitzige Diskussion darüber, wie man nun am besten vorgehen würde. Gemäß dem Glauben der meisten dort unten war Saphira noch immer schlafend irgendwo im Lager und wenn wir nun einfach dazustoßen würden, würden das garantiert einige sehen und es würden sich unerwünschte Gerüchte ausbreiten.

Schlussendlich war eine Landung hinter dem nächsten Hügel das vielversprechendste, worauf wir uns einigen konnten. Dort wären wir im Sichtschutz und die Illusion könnte dorthin fliegen, während wir unsichtbar warteten. Erst wenn das Trugbild vor den Blicken jedes neugierigen Beobachters versteckt wäre, würden wir unsere Tarnung, ebenfalls dort im Sichtschutz, auflösen und so zurück fliegen.

In etwa zu dem Zeitpunkt, in dem diese Idee aufkam, bemerkten wir auch, dass es besser wäre, Saphira und auch uns selbst unsichtbar zu machen. Zum Glück wurde dieser Plan von den Eldunarí sofort unterstützt und so wirkte Eragon den Zauber für uns alle zusammen, ohne damit überhaupt selbst schwächer zu werden. Etwas, wovon ich auch schon immer mal geträumt hatte. Was für Wunder man wohl verbringen könnte, wenn die Magie keine Kraft brauchen würde. Leider ein Wunschtraum. „Wer weiß?", hörte ich plötzlich eine Stimme in meinen Gedanken. Eine Stimme, die ganz eindeutig zu Percy gehörte. Mir fiel keine angemessene Reaktion ein, deshalb schwieg ich. Trotzdem faszinierte und motivierte mich diese Vorstellung. Was er gerade angedeutet hatte, wäre selbst für wenige Minuten bestimmt ein unbeschreibliches Gefühl.

Während wir dem Lager immer näher kamen, kam Eragon plötzlich noch eine Idee. „Wer von unseren Verbündeten hat das Recht, davon zu erfahren?", wollte er wissen, ehe er noch rasch im Anschluss erklärte: „Ich weiß, dass die Eldunarí das best gehütetste Geheimnis der Drachen sind, aber wir sind im Krieg und wenn man bestimmte Taktiken planen will, dann ist es doch bestimmt von Vorteil, wenn einige wichtige Entscheidungsträger über die wirkliche Situation Bescheid wissen. Selbstverständlich unter dem Schwur, dass kein Wort davon nach außen dringt."

Die erste Frage löste sofort Empörung von den uralten Seelen aus, weshalb diese Erläuterungen wohl eine gute Idee gewesen war. So dachten sie zumindest ernsthaft darüber nach. Als ihr Vermittler teilte Umaroth uns schließlich mit: „Es gefällt keinem von uns, aber wir sehen ein, dass es seine Vorteile hat. Wir sind deshalb bereit, einer kleinen Gruppe, bestehend aus den wichtigsten Autoritäten unserer Verbündeten, das Geheimnis anzuvertrauen. Wir verlassen uns dabei auf euer Urteilsvermögen. Wir haben zwar in euren Gedanken gesehen, wer diese Leute vielleicht sind, aber wir haben kein Gefühl für ihr Verhalten und einen guten Überblick erstrecht nicht."

Eragon und ich nickten nahezu synchron, beide kurzzeitig vergessend, dass die Eldunarí keine Augen besaßen. „Wie Ihr wünscht, Umaroth Elda." Und natürlich ließen wir keine Zeit vergehen, um darüber nachzudenken. Einige standen von Anfang an fest. Islanzadí, Oromis, Glaedr, Orik und Jörmundur als Oberhäupter oder Anführer der klassischen Völker und Schlüsselfiguren unseres Landes. Wir wussten zu unserem Pech nicht, was sich seit unserer Abreise vielleicht getan hätte, aber mir kamen noch zwei in den Sinn. Zum einen Orrin, König von Surda. Auch wenn er nicht das Oberhaupt war, war er durchaus wichtig und, auch wenn mir das nicht gefiel, einflussreich. Zum anderen erinnerte ich mich, dass Eragon zwar zum Nachfolger von Nasuada auserkoren war, aber den Oberbefehl damals abgelehnt hatte, mit der Begründung, er sei zu wenig auf dem Schlachtfeld.

Inzwischen würde die Entscheidung wohl getroffen worden sein und deshalb schien es mir sinnvoll, die entsprechende Person ebenfalls dazu zu holen. Wer auch immer es sein mochte, hatte einen groß genugen Einfluss auf die Strategie des Angriffs, dass sie oder vermutlich eher er eingeweiht werden sollte. Das vielleicht aber nur abhängig von der Person.

Ich teilte Eragon meine beiden Vorschläge mit. Bei Orrin sträubte er sich etwas, da er Surdas König, genau wie ich, nicht für die entscheidende, oder überhaupt eine ernstzunehmende Autorität im Krieg hielt, aber wir wussten beide, dass es zu viele Nachteile hätte, ihn auszuschließen. Keine wichtige Diskussion könnte offen geführt werden und wenn er es spitz bekäme, würde es so kurz vor der letzten Schlacht noch massive Probleme geben. Für meinen anderen Vorschlag war er ebenfalls meiner Meinung. An sich sollte der Oberbefehlshaber davon wissen, aber nicht solange wir nicht wussten, um wen es sich handelte.

Und dann überraschte Eragon mich tatsächlich sehr, indem er fragte: „Was denkst du von Nar Garzvogh? Er wäre wohl die beste Vertretung für die Urgals, die es nur geben könnte." Ich zog die Augenbrauen hoch und sah ihn verwundert an. Er, der nicht lange zuvor noch drauf und dran gewesen war, dem Kriegervolk jede Humanität abzusprechen, schlug nun aus eigenantrieb einen von ihnen vor. Es war tatsächlich immernoch bemerkenswert, wie lern- und anpassungsfähig und -bereit er war. Ich wusste nicht, ob ich mit diesen Erfahrungen, die er gemacht hatte, so schnell darüber hinweg gekommen wäre. Dennoch befürwortete ich seinen Vorschlag. Ich hatte nicht besonders viel Austausch mit dem Kull genossen, aber von den wenigen Malen hatte ich festgestellt, dass er durchaus aufgeschlossen und vernünftig war. Vernünftiger als viele Menschen und sogar Elfen möglicherweise. Noch dazu folgten ihm alle Krieger des körperlich stärksten, großen Volkes und damit wäre es genauso wichtig, ihn einzubinden.

Ich zählte die Namen noch einmal im Kopf durch, bevor ich die Liste weitergab. Die Drachen schienen bei Orrin ebenfalls ihre Bedenken zu haben, aber unser Argument überzeugte sie schließlich auch. So auch bei Nar Garzvogh. Freunde waren Drachen und Urgals sicher nie gewesen und einige nahmen ihnen sogar die gesamten Geschehnisse mit Galbatorix übel, die mit dem Mord an dessen Drachen durch die riesigen Kämpfer seinen Anfang genommen hatten. Trotzdem konnte die Mehrheit von ihnen den Rest überzeugen, diese Geschichte nicht auf das ganze Volk zu beziehen und ihnen eine zweite Chance zu geben.

Mit dieser Zustimmung gaben wir unsere Vorschläge nun an Percy und Annabeth weiter. Ich spürte einen Schwall an Erheiterung, als Eragon von dem Oberbefehlshaber sprach, aber ich wusste nicht wieso. Vielleicht würde sich diese Frage ja von selbst lösen, wenn wir herausfanden, um wen es sich handelte. Als wir fertig aufgezählt hatten, erhielten wir auch das Wohlwollen der beiden und sie versprachen, sich um die Organisation des Treffens zu kümmern. Dazu sollten wir einfach hinter dem Hügel landen, an dem wir sowieso vorgehabt hatten, unsere Doppelgänger wieder zu ersetzen.

Wir begannen langsam in Spiralen abwärts zu fliegen, bis Saphira mit ihren Krallen den Boden berühren konnte und landeten dann sanft im weichen Gras, einen Hügel hinter dem Lager der Varden und noch immer unsichtbar. Es war wirklich beeindruckend, dass es ihr selbst unter diesen Umständen gelungen war, die Landung so genau abzuschätzen. Ich wusste, dass eine perfekte Landung weit anstrengender war als eine, bei der man sich lediglich darum scherte, lebendig am Boden anzukommen. Nachdem sie nun eine Strecke von diesem Ausmaß in einem Stück und auf einer solchen Geschwindigkeit bewältigt hatte, wäre sie sonst vermutlich eher völlig entkräftet zu Boden gesackt. Die Kraft der Eldunarí wirkte auch hier Wunder.

Ich sprang ab und versuchte dabei eine ähnlich gute Abschätzung der Distanz zu treffen, aber meine Füße nicht zu sehen, verunsicherte mich sehr und so federte ich einen Moment zu spät. Ich brach mir nicht alle Knochen, aber es reichte, um vorne über mit dem Gesicht ins Gras zu stürzen und dies nur leidlich mit einem reflexhaften Ausstrecken der Arme abzudämpfen. Angenehm war es trotzdem nicht. Es erinnerte mich auf jeden Fall wieder daran, was die größten Nachteile der Unsichtbarkeitsmagie waren.

Nicht weit neben mit hörte ich einen weiteren Aufprall, der wohl ebenfalls nicht so seidenweich, leise und anmutig wie sonst verlaufen war. Dieser Eindruck wurde noch von dem platt gedrückten Gras und fünf Abdrücken im Boden, die zufälligerweise etwa die Abstände aufwiesen, die auch Hände, Stiefel und Gesicht normalerweise hätten, wenn sich jemand abstürzt.

Ich setzte mich neben den offensichtlich flach auf dem Gesicht gelandeten Eragon und lachte ihn aufs freundlichste aus. Trotzdem legte ich aber auch meine Hand auf die Stelle, an der ich die seine den Vertiefungen im Boden entsprechend vermutete. Dort traf ich sie tatsächlich auch und wartete nun darauf, dass der mächtige Drachenreiter es leid wurde, mit dem Gesicht nach unten im Gras zu liegen und stattdessen die Wartezeit lieber auf dem Rücken zu genießen. Es war helllichter Sonnenschein und es war bereits so spät im Jahr, dass es trotzdem nicht zu heiß war. Auch wenn es mir meistens nachts besser gefiel, musste ich zugeben, dass dieses Licht auch etwa schönes hatte.

Eine Weile lagen wir einfach nur da. Wir verbanden unsere Gedanken und ließen sie kreuz und quer durcheinander wandern, nicht darauf achtend, von wem sie gerade kamen. Das großartige Wetter und der Erfolg unserer Mission hatten uns beiden so viel Zuversicht geschenkt, dass eigentlich alles in diesem Gewirr auf irgendeine Weise schön war. Noch dazu fühlt es sich großartig an, jemanden zu haben, mit dem man einfach diese Freiheit der Gedanken genießen konnte, insbesondere wenn man wusste, dass der andere schon den Kern der eigenen Seele verstanden hatte. Es führte dazu, das jeder Gedanke und jedes Gefühl zugelassen werden konnte, weil es keine Geheimnisse gab. Und das hatten wir wohl auf Vroengard gemeinsam so festgelegt. Keine Geheimnisse mehr voreinander.

Es war auch eine gute Idee gewesen, sich eine Beschäftigung zu suchen, denn es dauerte tatsächlich eine Zeit, bis die ersten in Sichtweite kamen. Der erste war, nicht besonders überraschend, Oromis. Ich hätte wirklich gerne die Reaktion der Krieger der Varden gesehen, als die Elfen zu ihrer Armee dazugestossen waren, einen riesigen goldenen Drachen mit zwei metallenen Vorderbeinen über ihnen fliegend. Denn auch wenn wir es nicht mehr als ein vollständiges Geheimnis behandelten, Glaedrs Größe war mit Sicherheit für die meisten der Varden ein ziemlicher Schock.

In seinem Auftreten war bereits unverkennbar, dass der Goldene seinen Reiter schon in all die Geschehnisse eingeweiht hatte. Es war ebenfalls unverkennbar, dass Oromis eins und eins zusammengezählt hatte und sich entsprechend wohl denken konnte, warum er hier war. Trotzdem konnte man ihm zum vielleicht ersten Mal, seit ich ihm vor Ewigkeiten vorgestellt worden war, eine Spur von durch Neugier verursachter Ungeduld ansehen. Etwas, das man ihm keinesfalls verdenken konnte. Nach so langer Zeit, so viel Schmerz und so viel Trauer. Aber dennoch, und da unterschied er sich wohl von vielen, spürte ich nur, wie er einmal seinen Geist ausschweifen ließ, um uns ausfindig zu machen, und als er sicher war, dass er am richtigen Ort war, setzte er sich einfach ins Gras, schloss die Augen und meditierte. Er wusste, dass wir uns zeigen würden, sobald wir das wollten.

Trotz vergleichbar viel Lebenserfahrung fiel die Reaktion der Königin der Elfen bei ihrer Ankunft wie schwarz zu weiß dazu aus. Vielleicht wegen ihrer Autoritätsstellung, vielleicht weil sie noch garnicht wusste, aber sie rief als erstes: „Zeigt Euch, junger Reiter, wenn ihr mich für einen Spaß aus meiner Besprechung geholt habt..." Bevor sie weitersprechen konnte, setzte sich Eragon auf und musste dazu leider meine Hand loslassen. Er löste unseren Unsichtbarkeitszauber für einen Moment, wartete bis sie ihn gesehen hatte und wurde dann wieder eins mit der Umgebung. „Es tut mir leid, Euch Zeit gestohlen zu haben, Majestät, aber es ist kein Scherz. Nichtsdestotrotz müssen wir noch auf ein paar Leute warten." Er klang dabei vollkommen ruhig und entspannt, als würde ihn die Unterstellung meiner Mutter nicht im geringsten verunsichern. Vielleicht ging gute Rückendeckung auch mit einem guten Stück Selbstbewusstsein einher.

Als ich aus dem Augenwinkel auf die Stelle sah, an der sich Oromis zuvor niedergelassen hatte, war dort nichts zu sehen. Konnte es tatsächlich sein, dass sich der alte Elf einen Spaß mit der Königin erlaubte? Wieviele Überraschungen denn noch? Ein auf Scherze aufgelegter Oromis und ein selbst im Angesicht unserer Königin völlig entspannter und selbstbewusster Eragon, was käme als nächstes?

Die Ankunft von Orik, Jörmundur und Nar Garzvogh verliefen alle etwa nach dem selben Schema. Keiner von ihnen trug vermehrt die Autorität in der Stimme, mit der Islanzadí aufgetreten war, aber sie alle scheuten sich auch nicht, bereits eine Sekunde nachdem sie meinen Gefährten nicht sahen, laut nach seiner Anwesenheit zu fragen.

Bei der Ankunft des Kull zogen zumindest die Hälfte der Neuankömmlinge eine Augenbraue hoch, doch es war keiner von ihnen, der ein Wort darüber verlor. Und dennoch geschah es, denn der Nächste, der sich uns anschloss war eben König Orrin. Sein erster Satz war dem meiner Mutter sehr ähnlich, aber bei ihm klang er nicht herrisch oder mächtig, sondern eher wie ein eingeschnapptes Kind. Trotzdem zeigte Eragon sich auch ihm. Erst dann ließ Orrin seinen Blick über die anderen Anwesenden schweifen. Also die, die er sehen konnte, denn ich war noch immer unsichtbar und auch Oromis hob sich kein bisschen von der Umgebung ab.

Sein Blick blieb an, wer hätte es gedacht, Garzvogh hängen. Ich hatte schonmal gehört, wie er sich dafür ausgesprochen hatte, sie zu vertreiben, weil ein Freund von ihm indirekt durch sie zu Tode kam. Das war in meinen Augen zwar traurig, aber es rechtfertigte nicht im Ansatz eine solche Einstellung. Es war eigentlich nicht viel anders als Galbatorix, der alle Reiter ermordet hatte, weil der Ältestenrat ihm keinen neuen Drachen gewährt hatte. Also zumindest in den Grundzügen. Ich würde niemals so weit gehen, diese beiden auf eine Stufe zu stellen. Nar Garzvogh hatte genauso wenig Schuld an der Einstellung des Stallburschen gehabt, der Orrins Freund erschossen hatte, wie sie Brom an Galbatorix Massaker getragen hatte.

Tatsächlich hatten wir oder er, je nachdem wie herum man die Situationen beurteilte, Glück und er ließ es auf einem abfälligen Blick beruhen. Einem Blick, den der Kull geflissentlich ignorierte. Er war solche Blicke wohl inzwischen gewohnt. Eigentlich traurig, denn kein Lebewesen sollte das, erst recht nicht wenn es nichts verbrochen hatte.

Auf seine ungeduldige Nachfrage hin erklärte Eragon in dem selben ruhigen, gelassenen Tonfall, dass sie noch auf eine weitere Person warten müssten. Auf die Frage wer es sei, gab er keine Antwort. Von außen schien es so, als wolle er nur ein Geheimnis daraus machen, aber in Wirklichkeit wusste er es ja tatsächlich nicht. Trotzdem war die Veränderung, die er seit dem Verlies der Seelen durchgemacht hatte, bemerkenswert. Er war ja trotzdem noch der selbe wie vorher, er traute sich nur neuerdings, auch zu dem zu stehen, was er sonst nur vorsichtig fragte. Eine Entwicklung, der ich tatsächlich nicht abgewandt gegenüber stand. Vielleicht mussten Saphira und ich ja irgendwann einmal nicht mehr sein Rückgrat übernehmen.

Als dann das letzte Mitglied unserer Besprechung erschien, war ich zuerst ziemlich überrascht. Roran als neuen Oberbefehlshaber hatte ich wahrlich nicht erwartet. Aber warum eigentlich nicht?, fragte ich mich dann selbst. Mit Sicherheit, er hatte weit weniger Erfahrung als viele andere, aber sein Talent hatte sich inzwischen unnachgiebig unter Beweis gestellt. Etwa so sehr wie Eragons im Schwertkampf, der damals bereits in Farthen Dûr der beste menschliche Kämpfer gewesen war, mit dem ich in meinem Leben die Klingen gekreuzt hatte. Vielleicht lag das einfach in der Familie, vielleicht hatten ihre Umstände sie dazu gezwungen. Oder eine Mischung aus beidem.

Obwohl er es mit Sicherheit schon länger wusste, war Orrin nicht so einsehend wie ich. „Ihr seid hier falsch, Hammerfaust!", rief er dem näher kommenden zu. „Das möchte ich doch stark anzweifeln", antwortete eine Stimme hinter uns. Annabeth! „Er ist mit dem selben recht hier, welches auch Euch hier einlud und selbst wenn er das nicht wäre, wäret nicht Ihr derjenige, der darüber zu entscheiden hätte." Wie immer, wenn sie mit ihm sprach, war ihre Stimme kalt und hart. Sie mochte ihn wirklich noch um weiten weniger als ich.

„Er ist ein Ba...", beharrte Surdas Monarch weiter, doch Annabeth schnitt ihm das Wort ab. „Ja, er kommt aus einer Bauernfamilie. Na und? Eragon genauso, von allen hier sind exakt zwei adelig geboren, und nur einer bildet sich etwas darauf ein. Niemand hier wurde wegen dem Stand seiner Herkunft hier einberufen. Niemand. Seid froh, dass Euch dieses Privileg noch zu Teil wurde." Habe ich ihre Stimme als kalt bezeichnet? Eisig und schneidend trifft es eher. Zu seinem Glück reichte das aus, um ihn zum Schweigen zu bringen.

„Haben wir es jetzt? Oder möchte noch jemand das allgemeine Vertrauen in den gesunden Verstand untergraben?", wollte Annabeth wissen, nachdem Orrin den Streit vorerst aufgegeben hatte. Niemand sagte etwas und so löste Eragon die tarnende Magie um uns herum vollständig auf.

Ich erntete eine Reihe verdutzter Blicke, nicht zuletzt von meiner Mutter. Eigentlich kein Wunder, denn niemand hatte mich kommen sehen und von unserer gemeinsamen Reise wussten nur Eragons Lehrer und Jörmundur, um ungünstigen Verpflichtungen vorzubeugen.

Bei mir sparten sich jedoch alle ihre Fragen, auch wenn meine Mutter zu versuchen schien, mit Blicken etwas herauszufinden. Ich weigerte mich, dieses Spiel zu spielen. Ich war um eine sich bessernde Beziehung bemüht, aber dazu musste sie auch den Schritt wagen, bis zu einem gewissen Grad ihrer Rolle als Elternteil nachzukommen und nicht nur zu erwarten, ich würde ihr bestimmt schon etwas erzählen. Es war ein Geben und Nehmen.

„Nun, da jetzt alle anwesend sind, würde ich gerne zu dem Anlass unseres Zusammentreffens kommen. Ich würde gerne, aber ich kann nicht", erklärte Eragon, einen Moment die verwirrten Gesichter genießend. „Nicht bevor jeder einzelne mir wahlweise einen Schwur in der alten Sprache oder auf Percy oder Annabeths Namen ablegt, mit niemandem, ohne Ausnahme niemandem, über das zu sprechen, worüber ich euch informieren möchte. Nicht solange ihr nicht die explizite Erlaubnis von einem vollwertigen Mitglied der Reiter habt. Drache oder nicht spielt dafür keine Rolle. Wir können nicht fortfahren, bevor nicht alle einen dieser Schwüre abgelegt haben."

Er blickte fordernd in die Runde. Es war klar, dass die Strenge angekommen war, aber niemand schien den ersten Schritt machen zu wollen. Schließlich bewies der Jüngste mal wieder die meiste Entschlossenheit und so erklärte Roran: „Ich schwöre bei Percys Namen, wie auch immer das funktionieren wird, dass ich mit niemandem irgendeine Information dieses Treffens teilen werde, solange es mir kein vollwertiges Mitglied des Reiterordens gestattet!" Und wie das so oft ist, brachte einer den Stein ins Rollen und so folgten die anderen. Garzvogh, Orik, Jörmundur, Islanzadí, Orrin, in genau der Reihenfolge und jeder einzelne entschied sich für einen Schwur auf Percy. Die meisten wohl, weil sie die alte Sprache nicht beherrschten und weil es ihnen entweder komischer vorkam, so wie ich sie einschätzte zumindest, beim Namen einer teilweise fremden Frau etwas zu versprechen, oder im Falle meiner Mutter weil sie wusste, dass Percy höher stand und ihm in ihren Augen also dieses Recht gebührte. Orrin hatte vermutlich einfach denjenigen gewählt, den er weniger verabscheute, was nach den vergangenen Minuten auf keinen Fall mehr Annabeth sein konnte.

Es war erstaunlich konfliktlos über die Bühne gegangen und so holte Eragon tief Luft und mit einem letzten, abstimmenden Blick zu Oromis eröffnete er seine Ausführungen. „Es geht um das wohl größte Geheimnis der Drachen, das sie jetzt notgedrungen und situationsbedingt zu teilen zugestimmt haben."

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3161 Wörter

Vielen Dank fürs Lesen. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Unabhängig davon freue ich mich über jeden Vorschlag zur Verbesserung.

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