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Kap. 11 Überraschung, Belohnung und Erfolg

Percy pov

Es war nicht schwer, Hekate zu finden. Die Göttingen der Magie war wie erwartet in ihrem Tempel auf dem Olymp, auch wenn dieser nicht auf dem Tempelberg stand, da dort nur die olympischen Bauden standen.

Als wir mit einem Klopfen um Eintritt baten, öffnete eine Dienerin uns die Tür. Ob diese nun wirklich da war, oder nur eine Illusion der Göttin der Magie, ließ sich schwer sagen. Es konnte einfach beides sehr gut sein.

Wir folgten ihr ins Innere und als sie uns ohne weitere Fragen und ohne dass wir etwas gesagt hätten, zu Hekate selbst führte, war ich mir sicher, dass die Gestalt zumindest eine direkte Verbindung zur Göttin haben musste. Sie selbst war in düsteren Nebel gehüllt, der jedes normale Wesen getäuscht hätte. Wir waren jedoch nicht normal und konnten so durch ihr Vermummung hindurch sehen. „Seid willkommen, Heroen. Was kann ich für euch tun?" Sie klang freundlich, aber wir blieben trotzdem etwas wachsam. Dieser Ort war zu dunkel für meinen Geschmack und auch wenn ich eigentlich wusste, dass ich durch jede hindurch sehen konnte, erwartete ich hinter jeder Ecke eine Täuschung.

Wir erzählten ihr von Professor Dumbledore und seiner Welt der Zauberer, die wohl gerade Hilfe brauchte, und davon, dass wir planten, ihnen zu Hilfe zu kommen. Ihr Gesichtsausdruck machte deutlich, dass sie schon zu Beginn wusste, wovon wir sprachen. Trotzdem erzählten wir zu Ende und als wir fertig waren, nickte sie. „Ihr wollt also alle meinen Segen haben, damit ihr selbst auch Zaubern könnt und nicht so sehr auffallt, weil es euch an Wissen mangelt?" Wir nickten, auch wenn insbesondere letzteres für mich keine Rolle spielte, denn im Notfall konnte ich die Sprüche für jeden Zweck einfach so herausfinden.

Anders als Apollo versuchte sie nicht zuerst, ihre Hilfe an Bedingungen zu knüpfen. Stattdessen erklärte sie sich sofort bereit, in einer Woche bei uns im Camp vorbei zu kommen und uns für die Zaubererwelt auszustatten. Ich sah zwar nicht wirklich einen Grund, warum es so viel später sein sollte, aber es war noch früh genug und wenn wir so nicht weiter verhandeln brauchten, war das ein Preis, mit dem wir leben konnten.

Als wir wieder draußen waren, stellte Annabeth auch eine Vermutung darüber auf, warum sie so hilfsbereit war. Eine, die ausgezeichnet zum normalen Verhalten der Götter passte. „Ich gehe mal davon aus, die Zauberer sind so in der Art ihr Gefolge und zählen damit unbewusst zu denen, die an sie glauben und ihr damit mehr Macht geben." Man sollte nicht urteilen, bevor man die Wahrheit kannte, aber das klang wirklich wahrscheinlich.

So, vier Tage in die Zukunft, kein Kommentar, keine Informationen, keine Verhandlungen. Leider auch keine diabolischen Anfälle, ich bin nicht in Stimmung, aber die kommt noch früh genug zurück. Alle haben sich vor einem Portal versammelt und gehen gerade durch.

Als wir zurück waren, unter dem sternenklaren Nachthimmel von Orbis Terrarum Chaos, fühlte ich das genaue Gegenstück zur Geborgenheit im Apartment meiner Mutter. Die endlose Weite gab mir wieder das Gefühl, dass im Vergleich zu all dem da draußen weder meine Probleme, noch ich selbst eine Rolle spielten. Abgesehen davon, dass beides inzwischen nicht mehr stimmte, fühlte sich dieser Gedanke nicht so deprimierend an, wie er klang. Die Weite des Himmels war etwas wunderschönes und irgendwie fühlte ich mich auch hier wohl.

Vor uns ragte der Palast auf und die anderen versuchten scheinbar, Löcher in ihn hinein zu starren. Nicht verwunderlich, schließlich hatten sie alle kaum den Olymp gesehen und waren schon da vor stauen wie angewurzelt stehen geblieben. Jetzt war auch Thalia ganz eindeutig beeindruckt und das musste schon einiges heißen. Sie war in ihrem Leben in einen Baum verwandelt worden und gehörte zu den wenigen Halbgöttern, derer sich eine halbwegs gerechte Gottheit angenommen hatte. Dionysos zählt dazu ganz sicher nicht.

Ich konnte mir auch gut vorstellen, dass zumindest ein Teil der Überraschung daher kam, dass dieser riesige Tempel so grundverschieden vom Olymp war. Auf der Erde war schließlich nahezu jedes Heiligtum irgendwie nach einem ähnlichen Schema gebaut, überall standen Säulen aus weißem Marmor, alles waren vollkommen gerade Formen und wenn die Gottheit bekannt war, stand eine Statue aus Gold davor. Sicherlich prachtvoll, aber spätestens nach dem dritten Tempel oder Palast wurde es langweilig.

Dunkles Gestein stand auf der Erde oft für das Böse, der Othrys war das beste Beispiel dafür, doch irgendetwas gab dem Palast des Chaos eine Aura, die nicht kalt und grausam war. Hier brauchte man kein leuchtendes Gestein, dass jeden Blick auf sich zog, weil es so hell strahlte, man konnte angenehme Farben wählen, Farben die keinem Wettstreit dienen mussten, da dieser Ort ohnehin jeden Vergleich gewinnen würde. Das magische Leuchten der Sterne gab vor allem eine charakteristischere Dekoration ab, als es jede goldene Statue gekonnt hätte.

Wir liefen als Gruppe auf den Haupteingang zu, durch den man vermutlich Typhon hätte hinein bringen können, und wurden dort von Chaos persönlich erwartet. Natürlich hätte er Diener schicken können, aber das war eben nicht seine Art. Er verlor nichts dadurch, dass er sich selbst darum kümmerte, aber er lernte seine Gäste kennen und erschien viel mehr als ein freundlicher und gutherziger Herrscher. Darin bestand vermutlich der primäre Unterschied zwischen ihm und Zeus. Zeus sah den Zweck der Welt darin, ihm als König zu dienen. Chaos hatte es sich zum Ziel gesetzt, seiner selbst geschaffenen Welt zu dienen. Dafür zu sorgen, dass es immer Hoffnung gab, dafür zu sorgen, dass das böse nie ganz siegte. Er konnte nicht bei jedem Unglück eingreifen, täte er das, würde jeder Zweck menschlichen Bestrebens verloren gehen, aber er konnte denen, die es verdienten, ab und an etwas helfen, einen glücklichen Zufall geschehen lassen oder ihnen ein Geschenk machen. Letzteres geschah selten und meistens nur sehr subtil, aber es war mehr, als Zeus je gutes getan hatte.

Er begrüßte uns alle, stellte sich vor und brachte uns dann zu unseren Zimmern, in denen wir die restliche Zeit unseres Aufenthalts bleiben konnten, wenn wir Ruhe brauchten oder Ähnliches. Anschließend führte er uns zur großen Halle, direkt hinter der Eingangshalle. Unsere Zimmer waren in einem seitlichen Flügel gelegen gewesen, denn sie lagen schon nicht mehr in dem Teil, den Besucher normalerweise zu Gesicht bekommen würden.

„Percy, du darfst noch draußen warten, mit darfst meine ich musst. Alle anderen kommen bitte schon mit mir hinein, die meisten Vorbereitungen sind schon abgeschlossen, aber ihr müsst noch entsprechend eure Plätze darin einnehmen", erklärte er freundlich, bevor er mit den anderen durch die Tür lief. Ich spürte, dass sie für die anderen offen war, aber mir versperrte noch immer ein riesiges, sanft silbern funkelndes und mit riesigen, epischen Reliefen verziertes Tor den Weg.

Während ich wartete, dachte ich über die verschiedenen Dinge nach, die gleich geschehen würden. Grob wusste ich, wie die Zeremonie ablaufen würde, aber darum machte ich mir keine Sorgen. In diesem Raum waren meine Freunde, selbst wenn ich stolpern und flach aufs Gesicht fallen würde, beide Teile waren schon allein unglaublich unwahrscheinlich, wäre das nicht weiter schlimm.

Ich hatte nur sie selbst mitgebracht, weil ich zum einen das Gefühl hatte, es war besser, wenige und dafür besonders gute Freunde mitzubringen, und zum anderen Leute, die eigentlich genauso wichtig wären, Mom, Paul, theoretisch Estelle, Grover, vermutlich Reyna und vermutlich auch Clarisse, aus verschiedenen Gründen umfangreichere Schwierigkeiten bereitet hätten. Estelle war zu klein, Mom und Paul würden sie selbst für so kurze Zeit nicht alleine lassen und noch dazu wusste ich, dass sie beide sich zwar für mich freuen würden, dieses gesamte Ritual jedoch nicht so wirklich als etwas so großartiges schätzen würden. Bei Grover, Clarisse und Reyna war einfach das Problem, dass sie noch nichts davon wussten und ich das Gefühl gehabt hatte, ihnen die Geschichte zu erzählen, nur um sie hierher einzuladen, wäre ein wenig taktlos gewesen. Für meinen ziegenbeinigen Freund kam noch dazu, dass er vollauf damit beschäftigt war, die Naturgeister zu organisieren, um die Schäden des Krieges zu beseitigen und Pläne zu schmieden, wie man die sterblichen Regierungen infiltrieren konnte, damit sie sich endlich um das Wohl der Erde kümmern würden. Und so hatte ich nur zehn Teilnehmer der Gästeliste hinzugefügt.

Das würde bei einem anderen Ereignis anders sein. Ein Ereignis, dass ich direkt nach dieser Feier in die Wege leiten wollte. Die Idee dafür war mir bereits wenige Minuten nachdem Chaos mir gesagt hatte, ich solle bald zu der Krönung kommen, gekommen, aber es hatte einige Tage an Vorbereitung gebraucht. Ich würde Annabeth einen Antrag machen, sobald die Zeremonie selbst vorüber war. In dieser Hinsicht waren die letzten zwei Wochen und auch die letzten zwei Monate auf der Erde ein wahrer Segen gewesen. Die Dinge, die wir dort durchgestanden hatten und die uns dort noch fester verbunden hatten, machten es sogar für mich schwer, mir Sorgen um ihre Antwort zu machen.

Trotz unserer absolut grauenhaften Beziehung zu Hera hatte ich es für eine gute Idee gehalten, das ganze als Hochzeit zu feiern. Sie wäre dann einfach explizit ausgeladen. Zu einer solchen gehörte natürlich auch immer das Einverständnis ihrer Eltern. Es war eine Feier, die die Bindung zwischen zwei Wesen unterstreichen sollte und wenn man sich dafür entschied, dann sollte man sich wohl auch an diese Tradition halten. Oder es zumindest versuchen.

Ich hatte dabei mit der einfacheren Seite angefangen. Ihren Vater hatte ich garnicht erst überzeugen müssen. Ich hatte offen und ehrlich mit ihm gesprochen und er hatte sich ohne weitere Rückfragen für seine Tochter gefreut. Vermutlich hatte ich Glück gehabt, dass er mich zum einen wiedererkannt hatte und zum anderen, dass die Erinnerung, die er mit mir verband, nicht das zerstörte Familienauto sondern unsere Rettungsaktion für Annabeth war.

Und dann stand der schwierige Teil auf dem Plan. Athene. Mit der Zeit hatte sich unsere Beziehung zwar irgendwie langsam so weit zurechtgeruckelt, dass sie meine Existenz an sich tolerierte und nicht mehr versuchte, Annabeth von mir weg zu bekommen.

Ich war zu ihrem Tempel gekommen und hatte dabei eine grobe Vorstellung gehabt, welche Zugeständnisse ich machen würde. Es gab einige, doch ich hatte eine klare Linie bei allem permanenten gezogen. Harmonie war mir lieber, aber ich dachte nicht daran, wegen einer komischen Frau, die sich etwa fünf mal in Annabeths gesamten Leben gezeigt hatte, irgendetwas dauerhaft aufzugeben.

Vielleicht hatte ich das deutlich genug kommuniziert, vielleicht waren die kleinen Drohungen, zusammenhängend mit auch ihrer Ausladung von der Hochzeit und in einem Nebensatz dem Ende jeder Hilfe für den Olymp, deutlich genug, vielleicht war sie überrascht davon, wie vernünftig ich diskutieren konnte, aber so oder so hatte ich es tatsächlich geschafft, sie friedlich zur Zustimmung zu bekommen und so brauchte ich mir keine Gedanken darüber machen, ob dieser Antrag irgendwann nochmal zu Streit führen würde.

Ich wusste, was ich jetzt tun musste, also gab es nur noch eine Sache zu erledigen. Das Versprechen, welches ich Chaos gegeben hatte, dass ich diese Zeremonie tatsächlich ernst nehmen würde, einzuhalten. Ich stellte mich gerade hin und setzte ein Lächeln auf, während ich wartete. Es dauerte noch rund eine Minute, aber dann schwang das Tor auf und ich sah, wie sich eine weite Ebene vor mir ausbreitete.

Ich wusste nicht genau, wie dieser Ort funktionierte, denn obwohl es auch hier irgendwie Nacht zu sein schien, war der Sternenhimmel und die Umgebung ganz eindeutig nicht der selbe, wie draußen. Ein Dutzend Meter vor mir standen viele Wesen, die ich nicht kannte, die vermutlich in irgendeiner Form für Chaos wichtig waren, und meine Freunde noch weiter vorne. Sie alle hatten eine Gasse geformt, durch die ich hindurch schritt.

Ich begann ruhig und gelassen, aber aufrecht in die Richtung von Chaos zu laufen. Mein Blick war klar nach vorne gerichtet, doch trotzdem nahm ich alles um mich herum wahr. Jedes unbekannte Gesicht, Chaos, der am Ende der Gasse auf mich wartete, den noch immer umwerfenden Sternenhimmel, die viele Kilometer große, mit Gras bedeckte Ebene und den finsteren, fast magisch wirkenden Wald, der sie in alle Richtungen begrenzte. Er sah zur gleichen Zeit dunkel und verworren, magisch und wundervoll aus. Dieser Ort war so wunderschön, dass ich das Lächeln garnicht mehr aufsetzen musste, es kam von selbst.

Ich blieb etwa zwei Meter von Chaos entfernt stehen und blickte ihn an. Er lächelte ebenso sehr wie ich. „Percy Jackson!", ich war sehr dankbar, dass er es bei diesem Namen belassen hatte. „Kaum ein Wesen von all den belebten Orten auf allen Planeten des Universums hat solchen Herausforderungen wie du getrotzt. Du hast den Herrscherblitz des Zeus mit zwölf Jahren zurückgebracht, den Gott des Krieges nach kaum zwei Wochen Training im Kampf geschlagen und warst zum ersten aber nicht zum letzten Mal in der Unterwelt und bist zurückgekommen. Du hast das Meer der Monster durchsegelt, den Himmel getragen, einen weiteren Krieg zwischen den Göttern verhindert, das Labyrinth des Dädalus durchquert, einen Sohn der Gaia unter der Erde geschlagen, den Fluch des Styx auf dich genommen und warst dem Herrscher der Titanen im Zweikampf ein würdiger Gegner und hast vor den Augen aller Olympier die Unsterblichkeit abgelehnt. Du hast die Armee der Monster des Kronos genauso wie riesige Armeen von Untoten im Hades und auf den eisigen Gletschern des Nordens geschlagen, im Alleingang unter vielen Anderen auch den Riesen, der geschaffen wurde um all deine Kräfte auszukontern, besiegt und dich gegen die Macht von mehreren Meeresgöttern durchgesetzt. Du bist in den Tartarus gegangen, hast dort hunderte Flüche zur gleichen Zeit getragen, deine erste ursprüngliche Göttin, die des Elends, besiegt, die Verkörperung der Nacht am Rand endgültiger Vernichtung ausgetrickst und bist als erstes sterbliches Wesen frei und lebendig aus diesem Ort entkommen. Du hast die Göttin des Sieges im Wettstreit besiegt, erneut den Feind deines Vaters vernichtet, von deinem Blut ist Gaia, die Ursprüngliche Göttin der Erde selbst, aufgewacht und nur eine Stunde später hast du alleine das Leben auf der Erde wieder vor ihr gesichert, indem du sie in einem Kampf in ursprünglich ihrem Territorium endgültig zersprengt hast."

Nach diesem ewigen Lobgesang breitete er feierlich die Arme aus und sprach: „Für ausnahmslos jede einzelne dieser Taten alleine sind Heroen als solche in die Geschichtsbücher eingegangen und nichts desto trotz ist jede einzelne davon nur ein winziger Teil deiner Errungenschaften."

Ich fühlte mich zwar geehrt von dieser Rede, aber in meinem Kopf nagten wieder die Stimmen. Es war Glück, dass ich noch lebte. Andere hatten sich für mich geopfert, ohne sie hätte ich das alles nicht geschafft.

Aber Chaos kannte mich gut genug, um auch das schon zu wissen. An alle gewandt, rief er deshalb aus: „Und selbst nach all dem erinnert er sich immer an den Preis all dieser Taten. Anders als bei anderen Helden sind Unterstützungen und Freunde, die sich für ihn opfern, in seinen Augen nicht die Bestätigung, dass er mehr wert ist, sondern ein Fingerdeut, wie wertvoll Leben und Freunde sind. Seine Schwäche ist die Loyalität denen gegenüber, die ihm etwas bedeuten, und je länger er lebt, desto mehr lernt er alles Leben, mit einigen wenigen Ausnahmen auf dem Olymp, zu schätzen. Und damit ist er das größte Geschenk, was diesem Universum je zu Teil werden konnte. Eines, welches niemals unnötiges Leid verursacht! Und darauf bestehe ich. Wer möchte, kann hier gerne mit mir diskutieren. Hail dir, Percy Jackson, Prinz der Schöpfung!"

Während dieser letzte Ausruf von allen Anwesenden übernommen wurde, trat Chaos vor und setzte mir einen feinen Reif aus Silber, besetzt mit funkelnden Edelsteinen, die ihrer Reinheit her auf der Erde unbezahlbar gewesen wären, auf die wie eh und je verwuschelten Haare. Ich war mir sehr sicher, dass er die zuvor noch nicht in der Hand gehabt hatte. „Diese Krone ist das Zeichen der Herrschaft. Wer sie trägt, ist damit überall die höchste Autorität."

Ich mochte das Prinzip, dass man sich nicht zwangsläufig merken musste, wie jemand aussah, ein solcher Gegenstand war da sehr viel praktischer. Außerdem hätte er den Vorteil, dass man damit nicht immer mit der Tür ins Haus fallen musste, so glaubte ich zumindest. Schließlich könnte man sie ja zeitweise absetzen und würde damit nicht erkannt werden. Diesen Wunschtraum ließ Chaos leider sofort wieder platzen.

„Sie ist aus Sicherheitsgründen mit deiner Seele verbunden. Egal in welchem Körper du bist, sie wird immer zu diesem Körper kommen. Selbst wenn du sie weg wirfst." Auf meinen mauligen Gesichtsausdruck hin ergänzte er allerdings noch: „Du kannst sie natürlich bei Bedarf im Nebel tarnen, aber sie wird immer da sein." Ich nickte mit einem vermutlich nur zur Hälfte glücklichen Gesichtsausdruck. Besser als nichts auf jeden Fall.

Ich machte, meinem Versprechen zur Formalität folgend, eine tiefe Verbeugung, denn noch war Chaos der Herrscher, und drehte mich dann um, in die Richtung, aus der gleichzeitig Applaus erklang. Ich atmete tief durch und hoffte dann, dass mir beim Sprechen nicht die Worte weg bleiben würden. Jetzt begann nämlich der mir viel wichtigere Teil.

Mit einem freundlichen und hoffentlich auch entspannt wirkenden Lächeln begann ich also zu reden. „Ich danke euch. Ich hatte auf meinem Weg immer wieder Hilfe, ohne die ich in jeden Fall schon tot und damit nicht mehr hier wäre. Doch es gibt eine, die bei weitem den Rekord darin hält, mir aus verschiedensten Situationen das Leben zu retten. Annabeth, wir haben uns mit zwölf kennengelernt und haben im gleichen Jahr das erste mal die Welt gerettet. Mit vierzehn bist du verschwunden und ich bin durch die gesamten Vereinigten Staaten zu dir gekommen, wenn auch nicht allein, und wir haben beide den Himmel getragen. Mit sechzehn hast du mit deinem Körper ein vergiftetes Messer für mich abgefangen und am nächsten Abend sind wir zusammengekommen."

Während ich weiter sprach, ging ich langsam auf sie zu. „Dann verlor ich mein gesamtes Gedächtnis und konnte mich nur an deinen Namen erinnern. Wir sind gemeinsam in die Hölle und zurück und seitdem kann ich normalerweise ohne dich kaum schlafen. Wir wissen beide, dass es noch so viele anderen Geschichten gibt. Dass noch so viel mehr geschehen ist. Doch das alles, Neunmalklug, führt mich zu einer einzigen Frage." Vor ihr angekommen kniete ich mich hin, formte mit den Händen eine geöffnete Muschel und ließ darin den wundervollen Ring erscheinen, den ich mir vorgestellt hatte.

Funkelndes Silber formte komplizierte Schnörkel, die den Blick für Minuten fesseln und verwirren könnten. Zwischen den einzelnen Verästelungen blitzten immer wieder weiße und blaue Diamanten hervor. Am höchsten Punkt saß ein verhältnismäßig großer Smaragd, der auf eine Weise von den Silbernfäden überzogen wurde, dass sich darauf eine Eule mit wellenhaftem Gefieder und einem Dreizack in den Krallen erkennen ließ. Vermutlich das schönste, was jemals allein aus meiner eigenen Vorstellung entsprungen war.

„Möchtest du auf ewig mit mir zusammen bleiben?" Sie schlug die Hände vor den Mund, als sie den Ring sah und auf ihrem sonst so unberechenbarem Gesicht konnte ich jetzt ohne Probleme Überraschung und nicht zu bändigende Freude erkennen.

Annabeth pov

Hätte man das vorhersehen können, wenn man Percy kannte? Definitiv. Galt ich als diejenige mit der besten und präzisesten Analyse von allen möglichen Wesen? Auch definitiv. Habe ich auch nur den leichtesten Schimmer gehabt? Nicht im geringsten. Für einen Moment, nachdem er verstummt war, stand ich mit offenen Mund wie angewurzelt da, bis mein Unterbewusstsein die Entscheidung traf, für die der bewusste Teil meines Denkens gerade zu überlastet war.

Obwohl ich vermutlich noch immer total verwirrt guckte, grinste ich gleichzeitig überglücklich, was zusammen wohl eine ziemlich verzerrte Grimasse ergab, und fiel ihm um den Hals. „Natürlich Algenhirn. Das alte Versprechen bleibt für immer erhalten. Nie wieder getrennt."

Für eine Weile drückte ich ihn fest an mich und er mich an sich. So lange, bis mein Verstand wieder halbwegs ordnungsgemäß funktionierte und mein Puls, den ich theoretisch nicht brauchte, nur noch etwa doppelt so schnell wie normal war. Wir richteten uns wieder auf und blickten einander an, wobei Percy mir einen Ring in die linke Hand drückte. Ich ging davon aus, dass es sich um das Gegenstück zu dem handelte, den er mir präsentiert hatte.

Als wir uns die Ringe gerade gegenseitig anstecken wollten, kam mir eine ausgezeichnete Idee, wie man vielleicht noch eine weitere schöne Geste daraus machen konnte. Statt auf den Ringfinger schob ich ihn auf den Mittelfinger und Percy verstand sofort und tat es mir gleich. Es war sowohl ein symbolischer Akt, als auch eine Geste, die vor allem zu Leo und Percy passen würde. Den Ehering als Begründung für einen Mittelfinger zu verwenden. Aber wenn wir damit das Ritual der Hera beleidigen könnten, wäre ich alle mal dabei.

Wir legten die Hände in einander und blickten in den unendlichen Sternenhimmel über uns. Erst jetzt bemerkte ich, dass es der selbe war, unter dem ich Percy einmal die Sternbilder beigebracht hatte. Das konnte kein Zufall sein, die Frage war nur, ob Percy oder Chaos das für passend gehalten hatten. Es war mir aber in dem Augenblick egal. Wir waren zusammen und ich kostete den Moment in vollen Zügen aus.

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3442 Wörter

Vielen Dank fürs Lesen. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Unabhängig davon freue ich mich über jeden Vorschlag zur Verbesserung.

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