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Die Zeit bis zu Bellatrix nächstem Treffen mit Tom schien sich ewig hinzuziehen. Bellatrix konnte sich kaum noch auf den Unterricht konzentrieren oder darauf, was andere zu ihr sagten. Ständig kreisten Toms Worte in ihrem Kopf. Wie er sie angesehen hatte, was er darüber gesagt hatte, dass er schon bald sehr viel Macht haben würde und vor allem, dass er ausgerechnet mit ihr sprechen wollte. Je länger sie darüber nachdachte, was er wohl vorhatte und wie er zu so viel Macht gelangen wollte, desto weniger verstand sie das alles. Sie konnte es kaum erwarten wieder mit Tom zu sprechen und herauszufinden, was er von ihr wollte. Endlich war es so weit. Es war wieder Abend und Tom erwartete sie vor demselben Klassenraum wie beim letzten Mal. Es war ganz schön schwierig gewesen, Rodolphus zu erklären, dass sie sich erneut mit Tom traf. Ihm waren die Blicke die Bellatrix Tom zuwarf nicht entgangen und er wollte um keinen Preis zulassen, dass dieser Tom ihm Bellatrix wegnahm. Doch letztendlich willigte er trotzdem ein, sie vor dem Essen wieder kurz allein zu lassen. Als Bellatrix zur verabredeten Zeit am Treffpunkt erschien, war Tom bereits da. Er lächelte sie an und Bellatrix Herz hüpfte. „Hallo Tom!" rief sie ihm zu. „Hallo Bella!" erwiderte er. „Schön, dass du gekommen bist!" Zusammen betraten sie den Klassenraum. Es war der Klassenraum für Zaubertränke und überall standen Regale, die mit den seltsamsten Zutaten und Flüssigkeiten gefüllt waren. Bellatrix hatte etwas Angst, dass sie von Prof. Snape, dem Lehrer für Zaubertränke, erwischt werden könnten. Er war sehr streng und sie mochte ihn nicht besonders. Doch die anderen waren bereits alle beim Essen und so waren sie ungestört.
„Wie ich dir bereits das letzte Mal gesagt habe," eröffnete Tom das Gespräch, „werde ich bald sehr viel Macht besitzen." „Und was habe ich damit zu tun?" fragte Bellatrix vorsichtig. „Du," erwiderte Tom und lächelte, „wirst die einmalige Chance bekommen, meine Gehilfin zu sein! Ich kann dir die dunklen Künste lehren und an meiner Seite wirst du bald schon genauso viel Macht haben, wie ich! Zusammen werden wir alle Muggel und Blutsverräter bekämpfen und eine riesige Armee aufstellen können!" „Alle Muggel und Blutsverräter bekämpfen?" erwiderte Bellatrix. „Aber...wozu? Was hast du davon, wenn es keine Muggelstämmigen mehr gibt?" „Dann werde ich meine Mutter endlich gerächt haben!" antwortete Tom mit einem Lächeln, das so eisig war, dass Bellatrix erschauderte. „Und? Was sagst du?" fragte er, „wirst du mir helfen und an meiner Seite kämpfen? Du bist eine sehr talentierte Hexe. Zusammen wären wir unbesiegbar!" Bellatrix überlegte fieberhaft, was sie antworten sollte. Einerseits würde sie liebend gerne an Toms Seite kämpfen und von ihm unterrichtet werden. Andererseits, sträubte sich alles in ihr dagegen, die Muggel zu bekämpfen. War nicht sie es gewesen, die es nie gut gefunden hatte, die Muggel zu verachten, wie der Rest ihrer Familie es tat? Schließlich antwortete sie schweren Herzens: „Tom, ich mag dich wirklich gerne und ich würde auch jederzeit an deiner Seite kämpfen und mich von dir unterrichten lassen, aber ich kann und will dich nicht dabei unterstützen, die Muggel zu vernichten!" Unglücklich beobachtete sie wie Toms Gesicht mit jedem Wort, dass sie sprach weniger freundlich aussah. Als sie geendet hatte sagte er schließlich: „Du willst mir also nicht helfen?", und sein Gesicht spiegelte unmissverständlich, was er davon hielt. „Nur nicht bei dieser Aufgabe. Ansonsten würde ich dich immer gerne unterstützen!" erwiderte Bellatrix. Toms Gesichtszüge versteiften sich. Sein Blick sah fast schon traurig aus. Schließlich antwortete er: „Du solltest wissen, dass ich das nicht tun möchte, Bellatrix, aber ich habe keine andere Wahl." Noch ehe Bellatrix fragen konnte, was er damit meinte und was um alles in der Welt er mit ihr vorhatte, sog er in einer blitzschnellen Bewegung seinen Zauberstab hervor, richtete ihn auf sie und rief: „Imperio!"
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