Kapitel 1
Ihr Lieben,
ich präsentiere euch eine neue Fanfiction, diesmal etwas kürzer und auf maximal vier Kapitel begrenzt. Ich hoffe, dass diese Geschichte mir dabei hilft, meine Schreibblockade zu überwinden. Parallel arbeite ich weiterhin an drei anderen Geschichten. Bitte seid gnädig, genießt diese kurze Reise und danke für eure Unterstützung.
Alles Liebe
Eure Anne
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»Daddy?«, das leise Flüstern drang in dem Moment an Remus Lupins Ohr, als er bereits die kleinen Finger auf seiner Schulter spürte, die ihn sacht streichelten. Der Neunundzwanzigjährige, drehte sich auf die Seite und blickte in die strahlend grünen Augen seines Adoptivsohnes, die er trotz der Dunkelheit im Zimmer erkannte.
»Harry? Was ist denn? Alles okay?«, raunte er und legte dem Jungen eine Hand auf die Wange.
»I-ich hab schlecht geträumt«, sagte Harry und zog die Nase hoch.
»Dann komm«, flüsterte Remus leise, rutschte etwas auf die Seite und hob die Decke an. Sofort schlüpfte der Junge unter diese und kuschelte sich an ihn.
»Schlaf, es ist alles okay«, sagte Remus leise und spürte sogleich das langsame und ruhige Atmen von Harry, während er gleichzeitig auf den Nacken geküsst wurde.
»In letzter Zeit hat er oft Alpträume«, raunte die tiefe sonore Stimme seines Partners und Remus nickte.
»Vielleicht macht er gerade wieder einen Entwicklungsschritt. Lass uns noch etwas schlafen, der Wecker klingelt in drei Stunden«, sagte er, griff nach hinten und streichelte kurz die Wange des anderen. Dieser hauchte ihm einen letzten Kuss auf den Nacken, ehe er seinerseits einen Arm um Remus und Harry legte, und bald waren alle drei wieder eingeschlafen.
Der Wecker klingelte viel zu früh. Sofort griff Remus über Harry hinweg und brachte ihn zum Schweigen. Verschlafen rieb sich der Junge die Augen und setzte sich auf.
»Morgen Knirps«, sagte Remus, gab seinem Sohn einen Kuss auf die Stirn und stieg aus dem Bett. Im Bad lief bereits die Dusche und zeigte ihm so, dass sein Partner bereits aufgestanden war. Harry rollte sich wieder zusammen und gähnte.
»Morgen«, nuschelte er. Remus setzte sich auf die Bettkante und strich ihm über die dunklen Haare.
»Willst du mir vielleicht erzählen, was du heute Nacht geträumt hast?«, fragte er sacht.
»Mhm ... weiß nicht mehr ...«, sagte Harry und rieb sich wieder die Augen.
»In Ordnung, du weißt, du kannst immer mit mir oder Papa sprechen«, sagte Remus und Harry nickte lächelnd.
»Ja, ich weiß«, sagte er und setzte sich auf. In diesem Moment ging die Tür zum Badezimmer auf und Harry grinste seinen anderen Vater an.
»Morgen Papa«, sagte er, sprang aus dem Bett und umarmte den Mann, dessen schulterlange schwarze Haare feucht glänzten.
»Morgen Schatz«, sagte dieser und küsste Harry auf den Scheitel.
»So geh runter und dann machen wir zusammen Frühstück, während Dad sich fertig macht«, sagte der Mann und zwinkerte Remus zu.
»Okay, bei wem geh ich heute mit?«, fragte Harry und sah zwischen den beiden Männern hin und her.
»Marlene und Dorcas holen dich nachher ab und wollen mit dir in den Zoo. Was sagst du dazu?«, wollte Remus wissen. Harrys Augen leuchteten.
»Oh ja!«, rief er und rannte aus dem Schlafzimmer.
»Morgen Darling«, hauchte Remus nun und vergrub das Gesicht in der Halsbeuge seines Partners. Dieser strich ihm über den Rücken.
»Guten Morgen, hast du noch schlafen können?«, fragte er.
»Ja, viel zu gut. Keine Lust auf Arbeit«, jammerte Remus, noch immer mit dem Gesicht in der Halsbeuge vergraben, was ein angenehmes Kribbeln über die Haut des anderen schickte. Dieser drückte ihn nun sacht von sich.
»Ja, ich weiß. Eine Woche noch, dann fahren wir ans Meer«, sagte er, löste sich von Remus, nahm sich ein frisches Hemd aus dem Schrank und zog es über.
»Ich mach Frühstück mit dem Knirps und du gehst duschen. Die Mädels kommen in einer Stunde«, sagte er und steckte das Hemd in die Hose.
»Sev?«, fragte Remus.
»Ja?«
»Ich liebe dich«, sagte der Werwolf. Severus Snape ging auf seinen Partner zu und küsste ihn.
»Und ich dich«, sagte er und verließ das Schlafzimmer.
Als Severus in die Küche trat, saß Harry am Tisch und hatte Orpheus, den Kater der Familie auf dem Schoß.
»Ich hab Orpheus gefüttert«, sagte er und streichelte das Tier.
»Sehr gut, also was hättest du gern zum Frühstück? Toast oder Müsli?«, fragte Severus und setzte bereits Kaffeewasser auf.
»Pancakes«, sagte Harry und Severus sah ihn missbilligend an.
»Bitteeeee, Papa!«, flehte der kleine Junge nun. Der Tränkemeister rollte mit den Augen.
»Ausnahmsweise du Quälgeist«, sagte er, hob seinen Zauberstab und ließ die Zutaten in eine Schüssel fliegen.
Zehn Minuten später kam Remus in die Küche und sah lächelnd auf Harry, der sich gerade in atemberaubender Geschwindigkeit seine Pancakes einverleibte.
»Pancakes?«, fragte er belustigt, gab Severus einen weiteren Kuss und nahm ihm die Kaffeetasse, die er ihm reichte aus der Hand.
»Was sollte ich machen? Er hat mich mit seinen großen Augen angesehen und ‚Bitteeee, Papa!', gesagt, da konnte ich nicht anders«, sagte Severus und zwinkerte Harry zu, der ihn angrinste.
»Aha, na sind auch noch welche für mich da?«, fragte Remus und Severus reichte ihm einen Teller.
»Sicher doch, mit extra Schokocreme«, sagte er.
»Ich liebe dich jeden Tag etwas mehr«, sagte Remus und küsste Severus, ehe er sich neben Harry an den Tisch setzte.
»Harry!«, sagte Severus streng und der Junge zog schnell die Hand unter dem Tisch vor.
»Du sollst Orpheus nicht vom Tisch füttern. Er wird zu dick«, sagte der Tränkemeister leicht lächelnd.
»Aber er mag Pancakes«, insistierte Harry.
»Kann ja sein und es ist nett, dass du teilst, aber Pancakes sind für Katzen nicht gut«, erklärte Remus dann sacht.
»Okay ...«, sagte Harry und steckte sich den letzten Happen seines Pancakes in den Mund. Im selben Moment klopfte es am Fenster. Severus stand auf und nahm der Posteule den Tagespropheten ab, ehe er die fünf Knuts in den kleinen ledernen Beutel fallen ließ. Sofort verschwand die Eule wieder und Severus setzte sich und schlug die Zeitung auf. Er wurde blass, so blass, dass Remus sein Teller wegschob und seinen Partner besorgt ansah.
»Sev? Darling, ist alles in Ordnung?«, wollte er wissen und auch Harry sah nun von seinem Kakao auf. Severus räusperte sich nervös und legte die Zeitung auf die Seite, ehe er sich an seinen Sohn wandte.
»Harry? Bist du fertig mit dem Frühstück?«, wollte er ungewöhnlich fahrig wissen.
»Äh ja ... was ist denn?«
»Nichts, ich hab nur die Zeit im Blick. Geh bitte nach oben wasch dich und zieh dich an. Marlene und Dorcas kommen gleich«, sagte Severus und versuchte, seiner Stimme einen neutralen Ton zu geben. Harry stand zögernd auf und nickte dann.
»O-Okay«, sagte er und verließ die Küche. Severus sah ihm nach und versicherte sich, dass der Junge auch wirklich in den ersten Stock stieg, dann nahm er die Zeitung und legte sie vor Remus. Dieser starte darauf und hatte das Gefühl, sein Herz würde einen Schlag aussetzen. Auf dem Titel prangte ein Fahndungsfoto und es zeigte ...
»S-Sirius ...«, stotterte Remus und hob den Tagespropheten an.
»Der gefährliche Mörder Sirius Black ist nach Angaben des Ministeriums für Zauberei vor einigen Tagen aus Askaban geflohen. Wie dies möglich war, ist noch immer ein Rätsel, es wäre der erste Ausbruch seit Bestehen des Gefängnisses. Das Ministerium bittet die Zaubergemeinschaft um Mithilfe, was die Ergreifung des Verbrechers angeht, warnt aber auch vor der Gefährlichkeit des Mannes ...«, las Remus stockend und ließ das Papier dann sinken.
»Was machen wir?«, fragte er dann überfordert.
»Ruhig bleiben. Klar ist, er wird herkommen. Immerhin habt ihr hier vor der ganzen Sachen zusammen gelebt. Wichtig ist, dass Harry erst mal so wenig wie möglich davon mitbekommt. Wir sollten es ihm nicht verheimlichen, aber vom Rest sollten wir ihn fernhalten«, sagte Severus ruhig.
»Aber wie?«, fragte Remus, als es an der Tür klopfte. Erschrocken sahen sich die Männer an.
»Sicher nur Marlene und Dorcas«, sagte Severus beschwichtigend und ging zur Haustür. Seine Hände zitterten trotz allem, als er die Klinke drückte.
»Hey, da sind wir«, sagte Marlene McKinnon. Die junge Frau mit den schulterlangen lockigen blonden Haaren trat ins Haus gefolgt von einer weiteren Frau mit karamellfarbener Haut und tiefdunklen Augen. Im Blick der beiden sah Severus sofort, dass sie es ebenfalls wussten.
»Ist er hier?«, fragte Dorcas Meadows leise. Severus schüttelte den Kopf.
»War er bei euch?«, fragte Remus und kam in den Flur.
»Nein, aber damit hatten wir auch nicht gerechnet«, warf Marlene ein.
»Weiß Harry es?«, fügte sie an.
»Nein, wir müssen noch mit ihm sprechen, wollten aber nicht, dass er Sirius gleich begegnet, könnte er wenigstens für heute Nacht bei euch bleiben?«, fragte Remus leise.
»Natürlich, wir haben den Kleinen gerne bei uns. Aber was wollt ihr machen? Ich meine, dass Ministerium wird, doch sofort herkommen, oder nicht?«, fragte Dorcas.
»Warum sollten sie? Niemand bis auf James, Lily und Peter wusste von der Beziehung der beiden«, sagte Severus.
»Dumbledore? Und überhaupt, aber sie wissen von eurer Freundschaft zueinander«, gab Marlene zu bedenken.
»Dumbledore weiß von Sirius' Unschuld und würde ihn nicht verraten und ... sie wären doch längst gekommen«, sagte Remus zögernd und Severus spürte, wie sehr seinen Partner schon jetzt das alles mitnahm. Er streckte die Hand aus und strich ihm sacht über den Rücken.
»Es wird alles gut, Darling. Wir sprechen jetzt mit Harry. Nehmt euch gerne Kaffee oder Tee in der Küche, in Ordnung?«, sagte er dann an Dorcas und Marlene gewandt.
»Machen wir«, sagte Marlene und zog Dorcas in die Küche.
»Komm, wir gehen zu Harry, er sollte fertig sein«, sagte Severus und zog Remus in den ersten Stock des Hauses.
Als sie Harrys Zimmer betraten, zog dieser sich gerade ein T-Shirt über.
»Bin gleich fertig«, sagte er, als er seine Väter in der Tür stehen sah.
»Schon gut, wir möchten noch kurz mit dir reden«, sagte Severus und setzte sich auf Harrys Bett. Remus tat es ihm nach und nahm den Stofflöwen auf den Schoß, den Harry von Marlene und Dorcas zum zweiten Geburtstag bekommen hatte, was Severus damals mit viel Augenrollen kommentiert hatte.
»Setz dich mal zu uns, okay?«, fragte Remus dann. Harry ging zögernd näher und setzte sich zwischen die beiden Männer.
»Was ist denn? Ihr wart vorhin schon so komisch«, fragte er ängstlich. Sacht strich ihm Remus über die Wange.
»Alles gut. W-wir haben dir doch von Sirius erzählt, weißt du noch?«, fragte er. Zögernd nickte Harry.
»Du weißt, dass er dein Pate ist.«
»Ja, aber ihr habt gesagt, dass er in Askaban ist, für etwas, was er nicht getan hat, aber er sicher noch sehr lange dortbleiben muss«, sagte Harry.
»Ja, das stimmt. Sirius ist unschuldig und das war er immer, aber ... aber niemand wollte oder konnte ihm helfen. Das Ministerium glaubte an seine Schuld, weil sie es mussten. Das ist schwer zu verstehen, aber ... aber nun hielt es Sirius wohl nicht mehr aus und er, also er ist geflohen aus Askaban«, erklärte Remus so ruhig es ging. Harry sah ihn mit Unverständnis an.
»K-Kommt er her?«, wollte er wissen und spürte plötzlich das beruhigende Streicheln von Severus.
»Keine Angst, du weißt doch, dass er nichts Böses getan hat, aber ja sicher wird er herkommen. Du weißt doch sicher noch, dass er und Dad hier früher zusammen gelebt haben, oder?«, wollte er wissen.
»J-ja schon, aber ... trennt ihr euch jetzt?«, fragte Harry voller Angst. Er wusste, dass sein Dad und Sirius vor Severus ein Paar gewesen waren, und nun war Sirius wieder da und würde ihm vielleicht seine Familie nehmen.
»Hey, sieh mich an«, bat Remus nun. Schniefend sah Harry auf.
»Wir werden uns sicher nicht trennen. Ich kann dir nicht alles erklären, weil es für dich zu schwer zu verstehen wäre, aber eines sage ich dir, Papa und ich werden uns nicht trennen, aber wir müssen uns auch um Sirius kümmern, verstehst du?«, Harry nickte. Severus spürte eine seltsame Art der Erleichterung, auch wenn er wusste, dass Remus sich jetzt nicht ohne weiteres von ihm trennen würde, war es doch irgendwie beruhigend, es aus seinem Mund zu hören.
»Gut, wir möchten, dass du jetzt mit Marlene und Dorcas gehst und auch bei den beiden übernachtest, meinst du, du schaffst das?«, fuhr Remus fort.
»O-Okay, aber was macht ihr?«, wollte Harry dann wissen.
»Wir werden sehen, ob Sirius herkommt. Ansonsten werden wir ihn wohl suchen gehen. Außerdem müssen wir sehen, wie wir seine Unschuld beweisen können, damit das alles schnell ein Ende hat«, sagte Severus dann. Vollkommen überrascht sah Remus ihn an, ein Lächeln huschte über das von blassen Narben überzogene Gesicht.
»Komm, ich helfe dir schnell das Wichtigste zusammenzupacken«, sagte er dann und Harry nickte, griff nach seinem Löwen und drückte ihn an sich.
»Ich geh zu den Mädels und schicke zwei Nachrichten über das Flohnetzwerk, dass wir heute nicht zur Arbeit kommen«, sagte Severus, gab Remus einen Kuss auf die Wange, wuschelte Harry durchs Haar und ging dann wieder nach unten. Er fand Dorcas und Marlene im Wohnzimmer auf dem Sofa sitzend vor. Ehe er mit den beiden sprach, schrieb er schnell zwei Zettel und warf sie dann in die grünen Flammen des Kamins.
»Alles okay?«, wollte Marlene sorgenvoll wissen.
»Mhm ... ja ich hab nur Remus und mich bei der Arbeit abgemeldet. Harry geht mit euch und bleibt auch über Nacht. Er hat in letzter Zeit häufiger Alpträume, vielleicht ... also vielleicht lasst ihr ihn bei euch schlafen, wenn das nicht zu viel verlangt, ist«, sagte Severus nervös. Dorcas sah schnell zu Marlene, dann stand sie auf und legte dem Mann beide Hände auf die Schultern.
»Hey, alles wird gut. Ich weiß, was du denkst, und das wird nicht passieren, hörst du! Du wirst sie nicht verlieren. Wir kümmern uns um den Knirps und ihr versucht ... keine Ahnung, versucht das hinzubekommen. Harry kann bleiben, solange es nötig ist, aber wichtig ist jetzt, dass ihr beide zusammenhaltet«, sagte sie eindringlich. Severus atmete zitternd ein, dann nickte er.
»Ja, ja du hast recht und danke«, sagte er, als bereits Remus und Harry in der Tür erschien.
»Tante Dorcas, Tante Marlene!«, rief er und warf sich in die Arme der beiden.
»Hey Harry, nicht so stürmisch, na hast du Lust auf den Zoo?«, wollte Marlene wissen und drückte Harry von sich. Dieser sah kurz zu seinen Vätern, dann nickte er.
»Ja, schon denke ich«, sagte er. Remus kam näher und hockte sich vor seinen Adoptivsohn.
»Alles ist gut. Du wirst Spaß haben. Mach dir keine Sorgen«, sagte und drückte den Jungen kurz an sich.
»Ja, Dad hat recht. Habt Spaß und morgen holen wir dich ab, okay?«, wollte Severus wissen und strich Harry über die Wange.
»Okay, aber ... aber ihr kommt beide, ja?«
»Natürlich«, sagte Severus und strich Harry über den Kopf.
»Gut, dann lass uns gehen, ehe es vollkommen überfüllt ist«, sagte Marlene dann, nahm den verkleinerten Rucksack von Harry und steckte ihn weg, während Dorcas den Jungen an die Hand nahm.
»Gut, wir sehen uns dann morgen«, sagte sie und ging mit Harry, welcher noch einmal winkte, aus dem Haus. Marlene nickte Remus und Severus zu.
»Ihr packt das schon und sollte was sein, dann schickt einfach einen Patronus oder eine Eule. Wir passen auf den Knirps auf. Bis morgen«, sagte sie und verließ dann ebenfalls das kleine Haus am Rande des Waldes.
Kaum waren die drei disappariert, da brach Remus zusammen. Er ging in die Knie und weinte, er konnte nicht sagen, warum er weinte, vor Angst, schlechtem Gewissen, Erleichterung oder Freude. Alle Gefühle tobten wie ein Sturm in seinem Innern und er konnte sich nicht dagegen wehren. Plötzlich spürte er die haltenden Arme von Severus, fühlte auch dessen Zittern. Wer wandte sich um und klammerte sich an seinen Partner. Ein leises Schluchzen brach aus Remus' Kehle, als die Erinnerungen an vergangene Zeiten ihn übermannten. Er hatte so viel mit Sirius durchgestanden, so viele Glücksmomente und auch Schmerz. Doch nun, da er ein neues Leben mit Severus und Harry aufgebaut hatte, drohte die Vergangenheit ihn zu erdrücken.
»Remus«, flüsterte Severus. »Sag mir bitte, was du fühlst. Ich möchte verstehen.«
»Es ist so kompliziert, Severus. Sirius und ich ... wir waren mehr als Freunde. Unsere Verbindung war tief und intensiv. Doch es war nicht nur Liebe. Es war Freundschaft, Vertrauen und vor allem das Gefühl, dass wir zusammen stark sind. Und jetzt ...«, seine Stimme brach, und Tränen glitzerten in seinen Augen. Severus legte behutsam eine Hand auf Remus' Wange und wischte eine Träne weg.
»Du musst wissen, dass ich nichts von dir verlange, was du nicht geben kannst. Du bist ein Teil von Sirius' Vergangenheit, so wie ich ein Teil deiner Gegenwart bin. Aber ich bin hier, Remus. Ich bin immer hier. Und wir werden gemeinsam das durchstehen.«
»Danke, Sev. Ich weiß, dass ich dir viel verdanke. Du hast mein gebrochenes Herz geheilt und mir eine Familie gegeben. Mit dir und Harry habe ich endlich ein Zuhause gefunden«, Severus hob Remus' Gesicht an und blickte tief in seine traurigen Augen.
»Wir sind eine Familie, Remy. Sirius kann kommen, aber er wird uns nicht auseinanderreißen. Wir haben uns gegenseitig und werden uns gegenseitig stützen. Versprich mir, dass du mir vertraust«, ein schwaches Lächeln zog sich über Remus' Lippen, als er Severus' Hand fest umschloss.
»Ich vertraue dir, Severus. Mit dir an meiner Seite bin ich stark. Und egal, was passiert, wir werden gemeinsam durch diese Dunkelheit gehen, so wie wir es schon immer getan haben und das Licht am Ende finden«, Severus nickte und küsste Remus tief, als er ein Geräusch wahrnahm. Sie knieten noch immer im Flur des Hauses. Der Tränkemeister drehte sich um und sah in die Küche. Von ihrer Position aus konnten sie direkt in den Garten schauen. Langsam erhob er sich, während Remus sich nicht rührte. Severus' Herz schlug wild vor Aufregung und Sorge, als er zum Fenster ging und den großen schwarzen Hund im Garten erblickte. Ein Knurren entwich dem Tier, als es den Mann erblickte, so schien es auf jeden Fall, doch plötzlich sackte der Hund zusammen und verwandelte sich vor seinen Augen zurück in einen bewusstlosen Sirius Black.
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Die Hintergründe werden im nächsten Kapitel erläutert
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