Pietro (13.Kapitel)
Jetzt viel mir auf, dass ich ihn irgendwo her kannte. Wie eine Erinnerung. Doch es viel mir nicht ein. Es wollte mir nicht einfallen.
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"Ich kenn dich irgendwo her." sagte ich nachdenklich. "Wie heißt du?"
"Pietro... Ich weiß, ich weiß, ich müs...."
"Warte." unterbrach ich ihn. "Pietro, Pietro Maximoff?"
Er nickte. "Woher kennst du mich?... Kennst du meine Schwester? Geht es ihr gut?"
"Ja, ich kenne deine Schwester. Und ja, es geht ihr gut." beruhigte ich ihn und blickte ihn erstaunt an. Er müsste tot sein.
Er musste meine Blick erraten haben, deswegen sagte er. "Ich weiß, ich müsste tot sein, aber wie du siehst bin ich es nicht."
Ich nickte. "Aber wie konntest... oder hast du überlebt?"
"Da musst du den Doctor fragen. Wenn ich mich nicht irre, heißt er Dr. Strange. Der hat mich behandelt und mir irgendwas erzählt, was ich mir aber nicht gemerkt habe, denn ich war von der Behandlung noch sehr benommen." erklärte er mir.
"Noch nie von Dr. Strange gehört." sagte ich.
"Der ist ein Zauberer, oder so was." fügte Pietro hinzu.
Jetzt war ich noch mehr verblüfft. Aber im Gegensatz zu meinen Erfahrungen war es sozusagen normal.
"Und was machst du hier? Ich meine warum hast du nicht deine Schwester kontaktiert oder bist zu ihr hingelaufen, so schnell wie du bist?" dass er schnell ist habe ich als aller erstes bemerkt, als ich ihn getroffen habe.
"Des is schwierig, weil ich nicht weiß, wo überhaupt meine Schwester jetzt ist oder bzw. war, und meine Schuhe sind total runtergelaufen. Und übrigens, meine Füße tun jetzt nur wegen dir weh." er zog sich einen Schuh aus, und zeigte mir die Sohle. Was soll ich sagen. Er war mehr als nur runtergelaufen. Die ganze Fläche war mit größeren Löchern übersät.
Ich staunte nicht schlecht. Das war irreal. Bzw. kenne ich niemanden sonst mehr, der, ohne mit Werkzeugen tätig zu sein, so viele Löcher in seinem Schuh hat. Und mal ehrlich gesagt, ich kenne auch niemanden sonst, der prinzipiell Löcher in seiner Sohle hat.
"Und was machst du hier?" riss Pietro mich aus meinen Gedanken.
Ich schaute ihn an und wollte ihm am besten gar nichts sagen, aber er sucht seine Schwester, und möglicherweise bin ich die einzige, die ihn zu ihr bringen kann.
Aber jetzt, wo ich schon einmal weggelaufen bin, kann ich unmöglich zurückkehren. Was würden die anderen sagen? Würde sie auf mich sauer sein, zum einen, dass ich Menschen getötet habe, und zum anderen, dass ich weggelaufen bin?
Aber irgendwas musste ich sagen.
"Ich bin weggelaufen, von den Avengers. Übrigens, ich weiß nicht, ob du es schon weißt, aber deine Schwester ist auch ein Avenger." fügte ich hinzu.
"Wirklich!" Pietros Augen weiteten sich und man sah es ihm an, dass er sich für seine Schwester freute.
Ich nickte.
"Aber warum?" fragte mich Pietro auf einmal. "Meine Schwester ist dir doch nicht etwa auf die Nerven gegangen?" Er lächelte wissend.
"Nein, das nicht." Ich versuchte zurück zu lächeln, weil die Antwort auf diese Frage jetzt nicht so witzig ist, was mir mehr oder weniger gelang,
"Ich hab eine Mission vermasselt." gab ich zu, und das hörte sich noch harmlos an. "Ich wollte... ich konnte ihnen nicht mehr in die Augen sehen. Ich wusste nicht, wie sie reagieren würden, oder ob sie sauer wären. Wahrscheinlich hätten sie mich sowieso aus dem Team rausgeschmissen. Des wäre aber auch gefährlich, deswegen hätten sie mich vielleicht in ein Gefängnis oder... keine Ahnung in was gesperrt."
Pietro hörte aufmerksam zu und dafür dankte ich ihm im Stillen. Es tat gut, jemanden alles zu erzählen, naja nicht alles, und zu wissen, dass er nicht böse auf mich sein wird.
"Du kannst auch irgendwas besonderes, oder?" fragte mich Pietro. "Ich hab gesehen, wie du die Kerze angezündet hast."
"Eigentlich kann ich ja dir einen Stromschlag verpassen, oder so. Aber ja, wie ich auch gerade erst herausgefunden habe, kann ich kleine Flammen auflodern lassen."
"Und du möchtest nicht mehr zurück, zu den Avengers, oder?" fragte mich Pietro, und kam somit wieder auf das andere Thema zurück.
Ich schüttelte den Kopf. "Tut mir leid, Pietro." sagte ich traurig.
"Aber du kannst mich hinführen, und mir wenigstens eine Stadt zeigen. Dann werd ich bestimmt hinfinden."
"Morgen, okey? Ich bin hungrig, und erschöpft, obwohl ich gerade eben erst geschlafen habe, naja und... keine Garantie, dass ich wieder zurück finde."
Pietro nickte sichtlich enttäuscht, aber auch voller Vorfreude.
Ich versuchte ein bisschen zu schlafen aber es gelang nicht. Wahrscheinlich bin ich gar nicht müde. Ich meine im Kopf, sondern nur mein Körper ist müde.
Also ging ich mit Pietro an die Oberfläche um frische Luft zu schnappen.
Wir holten uns ein bisschen Feuerholz, und legten alles auf einen Stapel, damit wir für heut Abend was zum wärmen hatten.
Als wir damit fertig waren, hockten wir uns am Rand von dem See, ließen unsere Füße ins Wasser hängen und genossen die Sonne, die auf unsere Gesichter schien.
Das war einer der schönsten, und vor allem ruhigsten Abenden seit langem.
"Wo ist eigentlich jetzt der Eingang zu dieser Höhle? " fragte ich plötzlich, schaute ihn an und grinste.
"Der ist, wie schon gesagt, schwer zu finden, weil er überwuchert ist."
"Kannst ihn mir ja später zeigen." erwiderte ich.
Wir müssen aber erstmal dein Loch, dass du gesprengt hast zusammen schütten." gab er zu bedenken.
"Stimmt!" lachte ich verlegen.
Wir zogen unsere Füße aus dem Wasser, und sofort blieben Tannennadeln und anderes Laub an unseren Füßen hängen. Aber keinen von uns störte dies.
Pietro und ich holten etwas Erde und 'ertränkten' sie im Wasser, so dass sie nicht runter bröckelten. Dann verschlossen wir die Lücke und Pietro zeigte mir den 'echte' Eingang.
"Wie hast du diesen Unterschlupf überhaupt gefunden?" fragte ich ihn, und schaute dabei auf den Boden, damit ich nicht in Steinchen, oder Tannenzapfen rein latschte.
"Die Luke war bei mir offen." antwortete er mir. "Sonst hätte ich es wahrscheinlich auch nicht gefunden... Und wie hast du es gefunden?"
"Wenn schon jemand unten ist, kann man das nicht überhören." antwortete ich und betonte 'überhören'.
Wir gingen wieder zu der Feuerstelle hin, und ich entzündete es. Zusammen saßen wir da. Seite an Seite. Und schließlich schlief ich friedlich, an Pietro gelehnt, ein. Das letzte was ich spürte, war eine Hand, die sich schützend um meine Schulter legte.
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