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18. Dezember - Gesetze und Gerechtigkeit

Streng genommen war es nicht vorgesehen, dass Vertrauensschüler nach ihrer Patrouille noch Abstecher in andere Ecken des Schlosses machten. Aber es war elf Uhr in der Nacht und Lily hatte Lust auf Kakao, also verabschiedete sie Gary, ihren Patrouillenpartner für heute, vor dem Hufflepuff-Gemeinschaftsraum und entschloss sich dann, einen kurzen Umweg über die Küche zu machen. 

Sie kam nicht häufig her, eigentlich war es der Schülerschaft ja nicht gestattet und die Versorgung in der Großen Halle war mehr als ausreichend. Aber gelegentlich erlaubte sie es sich doch.

Viel war nicht mehr los, das Abendessen war lange aufgeräumt und bis das Frühstück vorbereitet werden musste, war noch viel Zeit. Lily wusste, dass ein Teil der Elfen sicherlich gerade im Schloss unterwegs waren, putzten oder aufräumten, aber der Großteil schlief vermutlich, genau wie die Schüler. 

Noch hatte keine der Elfen sie entdeckt, einige saßen am anderen Ende zusammen und schienen sich zu unterhalten, zwei oder drei wirbelten noch mit Putzlappen durch die Küche, wirkten aber auch ganz in ihrem Element. 

Kurz überlegte Lily, ob sie sie stören sollte, oder sich einfach selbst kümmern würde - sie war schon ein paarmal hier gewesen und meinte, sich zu erinnern, wo sie einen Topf, Milch, Kakao und Zucker finden würde. 

"Libby, es schmeckt fantastisch", hörte sie dann eine gedämpfte Stimme, die definitiv zu tief war, um einem der Hauselfen zu gehören. "Wie bist du auf die Idee gekommen, die beiden Kräuter in einem Tee zu kombinieren? Es ist brillant!"

"Jimly hat sie versehentlich in ein Glas getan", antwortete eine piepsige Stimme schüchtern. "Libby wollte...ich wollte sie nicht wegschmeißen, also habe...ich probiert, ob sie auch so schmecken." 

Lily schob sich vorsichtig ein Stückchen weiter in den Raum hinein. Am Kamin auf halber Höhe des Raumes saß eine sehr vertraute, menschliche Gestalt, zusammen mit drei Hauselfen, schien Tee zu trinken und sich mit ihnen zu unterhalten. Jetzt stupste er eine der Elfen vorsichtig und beinahe freundschaftlich in die Seite. 

"Nun, es ist großartig", sagte er und Lily konnte ihn grinsen hören. "Und schau dich an, Libs, große Worte. Ich bin stolz auf dich." 

"Böse Worte", wandte eine andere Elfe ein. Die Person, Regulus, wie sich Lily inzwischen ziemlich sicher war, drehte den Kopf zu ihr. 

"Es ist kein böses Wort, Jimly", widersprach er. "Du darfst genauso das Wort ich benutzen, wie jeder Mensch auch." 

"Es gehört sich nicht", erklärte die andere Elfe, anscheinend Jimly. "Elfen dürfen das nicht." 

"Es ist in Ordnung, wenn du das für dich so findest", meinte Regulus ruhig. "Aber wenn Libby oder Jo es benutzen wollen, dann können sie das tun." 

Jimly schwieg und für einen Moment sprach keiner der vier. 

"Jo, wie läuft es mit Reem?", fragte Regulus dann vorsichtig. Die dritte Elfe, die bisher geschwiegen hatte, richtete sich auf und wenn Lily es aus diesem Winkel richtig sehen konnte, strahlte sie.

"Wir haben letztens zusammen Socken gebügelt!", erklärte sie begeistert. "Und morgen putzen wir beide im Astronomieturm." 

Regulus lachte leise in sich hinein. 

"Das freut mich für euch", erklärte er und es klang, als käme es wirklich von Herzen. Dann seufzte er. "Ich wünschte, ihr könntet auf ein richtiges Date gehen. Ich wünschte, ihr hättet Freizeit." 

"Böses Wort", sagte Jimly sofort wieder und diesmal nickten die anderen beiden Elfen zustimmend. Regulus seufzte noch einmal. 

"Ich weiß", gab er nach. "Irgendwann überzeuge ich euch noch, dass ihr auch mehr leben dürft, als nur für die Arbeit." 

Die Elfen schüttelten einstimmig den Kopf. Dann sah eine von ihnen, Jo, wenn Lily es sich richtig gemerkt hatte, hoch und ihr Blick traf genau auf den von Lily. Lily schluckte, dann hob sie etwas betreten die Hand zum Gruß. 

"Miss Lily Evans", quiekte Jo und sprang auf, was jetzt auch die Aufmerksamkeit von Jimly, Libby und Regulus auf sie lenkte, die sich nach ihr umdrehten. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie rot wurde. Jo kam auf sie zu gelaufen und stellte sich erwartungsvoll vor ihr hin. 

"Was kann Jolly für Miss Evans tun?", fragte sie. Oder er. Lily konnte das bei Hauselfen beim besten Willen nicht sagen. Sie sah zu Regulus hinüber, der sie beobachtete, als versuche er abzuschätzen, was sie über seine Anwesenheit hier dachte. Dann sah sie wieder zurück zu Jolly. 

"Ich wollte fragen, ob ich mir einen Kakao machen darf", sagte sie. "Ich wollte aber nicht stören, ich kümmere mich auch selbst." 

Jolly schüttelte vehement den Kopf und lief dann los in Richtung eines der zahlreichen Herde, um ein Feuer zu starten. Lily folgte dem Geschehen mit ihrem Blick, wusste aber nicht wirklich, wie sie weiter argumentieren sollte (oder ob es als unhöflich empfunden würde, sollte sie es tun). Nachdem sie einige Momente etwas unschlüssig im Raum gestanden hatte, entschied sie sich, sich neben Regulus ans Feuer zu setzen. 

"Was machst du hier noch, so spät abends?", fragte sie leise. Regulus schien kurz zu überlegen, welche Antwort er ihr geben sollte, dann deutete er auf Libby und Jimly, die Lily aus riesigen Augen ansahen. 

"Freunde besuchen", murmelte er dann. Lily war kurz überrascht, dann fing sie sich wieder. Sie hatte nicht gewusst, dass es Freundschaften zwischen Hauselfen und Zauberern gab - und sie hätte nie im Leben vermutet, dass Regulus ausgerechnet so eine Freundschaft führen würde. Betrachteten die Reinblüter Hauselfen nicht als niedere Kreaturen? Sogar Marlene und Dorcas und Sirius, die alle mit Hauselfen aufgewachsen waren, hatten Lily gegenüber nie erwähnt, dass sie die kleinen Wesen als etwas anderes sahen als Bedienstete in ihren Elternhäusern. Respektiert, aber nicht gleichgesetzt mit Familienmitgliedern oder anderen Zauberern. Es war ein Aspekt der Zaubererwelt, der sich ihr nie ganz erschlossen hatte, aber sie war davon ausgegangen, dass man dafür vermutlich in die Gesellschaft hineingeboren werden musste, wie so vieles andere auch, und so hatte sie nicht weiter darüber nachgedacht. 

Jetzt drehte sie sich zu den beiden Elfen, die immer noch auf der Holzbank vor dem Kamin saßen und mit den Beinen baumelten und lächelte. 

"Hi", sagte sie, "ich bin Lily." 

Regulus sah sie für einen Moment mit einem vollkommen unlesbaren Ausdruck von der Seite an, denn wanderte auch sein Blick zu den Elfen, die ein wenig überfordert davon schienen, dass Lily ein Gespräch angefangen hatte. 

"Das sind Libby und Jimly", sprang er also für sie ein. "Libby hat früher für meine Eltern gearbeitet und wurde vor einigen Jahren gegen eine Elfe aus der Belegschaft von Hogwarts getauscht. Ich vermute, um Sirius im Auge zu behalten, aber ich konnte es noch nicht aus ihr herauskitzeln." Er schmunzelte und bedachte die Elfe mit einem Blick, den Lily nicht anders definieren konnte, als liebevoll. "Jimly habe ich später kennen gelernt, genau wie Jo." Er drehte sich nach der anderen Elfe um, die jetzt dabei war, Milch zu kochen. "Er heißt eigentlich Jolly, aber er bevorzugt Jo." 

"Wir haben noch niemanden getroffen, der weniger jolly ist als Jolly", ergänzte Libby, gefolgt von einem Geräusch, das Lily nur als Kichern identifizieren konnte. Sie musste grinsen. Noch nie war es ihr begegnet, dass eine Hauselfe einen Scherz gemacht hatte - aber es stand ihnen hervorragend. 

゜・。。・゜★゜・。。・゜

"Ich hätte nicht gedacht, dass drei Hauselfen zu deinen engsten Freunden gehören", sagte Lily vorsichtig, als Regulus und sie sich nach einem Kakao und einem netten Gespräch wieder in Richtung ihrer jeweiligen Gemeinschaftsräume machten. 

"Ich bin seit fünfeinhalb Jahren hier auf der Schule und ich verstehe immer noch nicht, wieso nicht viel mehr Schüler mit den Hauselfen befreundet sind", gab er zurück. "Ich meine - sie sind brilliant! Sie wissen unglaublich viel. Kein akademisches Wissen, sondern aus dem Leben heraus. Sie werden bis zu 200 Jahre alt, du glaubst nicht, was sie teilweise schon alles erlebt haben. Und sie haben ihre Ohren überall. Sie wissen alles, was in Hogwarts vor sich geht, auch wenn sie es dir meistens nicht verraten, weil sie tratschen als ungehörig sehen." Er grinste. "Mein Lebensmotto ist, wenn ich nicht weiter weiß, frage ich einen Elfen. Hat mich noch nie enttäuscht." 

Lily schmunzelte. Er war so ehrlich begeistert, es war extrem liebenswert. 

"Du bist wahrscheinlich mit Elfen aufgewachsen, hm?", fragte sie. Er nickte. 

"Libby hat mich großgezogen", sagte er. "Ich glaube, sie hat sich mehr um mich gekümmert, als meine Mutter." 

Lily runzelte die Stirn. 

"Und Sirius?" 

Regulus zuckte mit den Schultern. 

"Sirius war der Lieblingssohn unseres Vaters. Konnte nichts falsch machen in seinen Augen. Er war der Erstgeborene, der Sohn, der Erbe, nachdem mein Onkel ja nur drei Töchter bekommen hatte", berichtete er leise und seine Stimme klang ein wenig bitter. "Klar, wir haben beide eine exzellente Ausbildung genossen, aber Vater hat Sirius immer überall mit hin genommen, ihn vorgezeigt, ihn von klein auf darauf gedrillt, dass er eines Tages seine Aufgabe übernimmt." Er schluckte. "Nicht mehr, natürlich, als er nach Gryffindor kam. Sirius' erster großer Moment der Enttäuschung. Unser Vater gibt keine zweiten Chancen." Er lächelte traurig. "Aber vorher war Sirius viel unterwegs. Klar, die meiste Zeit war er da und wir waren zusammen. Aber wann immer ich mich nicht mit ranhängen durfte, wenn er weg war, war ich zu Hause. Libby hat viel mit mir gemacht, hat mir beigebracht, wie man alles mögliche kocht, einen Garten pflegt und beim Kartenspielen schummelt." 

Lily musste lächeln, als sie versuchte, sich Regulus als Kind vorzustellen, kaum größer als die Hauselfen selbst, wie er mit ihnen durch ein riesiges, düsteres Anwesen tobte und ihnen zusah, wie sie ihre täglichen Arbeiten verrichteten. 

"Diese Elfen verdienen was besseres, als das, was die Zauberer aktuell mit ihnen machen", erklärte Regulus fest. "Und ich werde dafür sorgen, dass die Zauberer das verstehen. Und auch die Elfen selbst." 

Sie blieben stehen, jetzt am Treppenhaus angekommen, wo sich ihre Wege trennen würden. Es war inzwischen beinahe Mitternacht und das Schloss lag in gespenstischer Stille da. 

"Vielleicht bist du gar kein so schlechter Kerl, Reg", sagte Lily und musterte ihn von der Seite. Der Spitzname schmeckte ungewohnt auf ihrer Zunge. Er sah zu ihr herüber und seine Augen blitzten schelmisch, als er ein wenig grinste. 

"Ich flirte seit drei Wochen mit dir", sagte er trocken. "Und das bemerkst du erst jetzt?"

Kleine Warnung: nicht nochmal durchgelesen vor dem posten, also sorry für alle Restfehler.

Kommentare von gestern und heute beantworte ich auf jeden Fall, aber wahrscheinlich frühestens heute Abend :)

Schönen vierten Advent!

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