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15. Dezember - Erkenntnis in drei Akten

ERSTER AKT

"Hey." 

Lily sah gerade rechtzeitig von ihren Notizen auf, um zu sehen, wie sich James neben ihr in die Schulbank schob. 

"Was willst du?", wisperte sie, "es ist mitten im Unterricht, ich will zuhören." 

Er grinste. 

"Lügnerin", flüsterte er zurück. "Wenn du zuhören würdest, wüsstest du, dass wir gerade eingeteilt wurden, in Zweiergruppen ein Testkonzept für einen neuen Zauberspruch zu erarbeiten." 

Lily kniff die Augen zusammen. Er hatte natürlich recht, sie hatte nicht zugehört - sie hatte gestern Abend bis spät in die Nacht an ihrem Aufsatz gesessen und lief auf fünf Stunden Schlaf und jeder Menge schwarzem Tee. Sie seufzte. 

"Und da dachtest du, du nutzt die Gelegenheit, mich nach einem Date zu fragen?", erkundigte sie sich etwas resigniert. Er schürzte die Lippen. 

"Nein", meinte er bedächtig, "da habe ich gesehen, dass du keinen Partner hast und dachte, ich setze mich zu dir, bevor Flitwick merkt, dass du...", er warf einen Blick auf ihr Heft, "...Kreuzworträtsel machst, statt ihm zuzuhören." Er lächelte vorsichtig. 

Lily musterte ihn überrascht. Dann nickte sie langsam. 

"Entschuldige", murmelte sie. "Danke." 

James legte den Kopf schräg. 

"Alles ok?", fragte er. Sie nickte. 

"Müde", meinte sie nur. Dann streckte sie den Rücken durch und klappte ihr Kreuzworträtselheft zu. "Okay, was genau sollen wir machen?" 

"Uns einen fiktiven neuen Zauberspruch überlegen und ein Konzept entwickeln, wie man ihn testen könnte", wiederholte er. "Flitwick meinte, es geht weniger darum, einen kreativen Spruch zu haben, sondern mehr darum, dass wir das Testkonzept nach Dippet üben und verstanden haben." 

Lily seufzte. Sie hatten in den letzten Wochen diverse Testkonzeptarten durchgenommen und da sie im Weihnachtsstress noch nicht dazu gekommen war, sich eine Übersicht zu machen, hatte sie ein wenig den Überblick verloren. 

"Welches war das Konzept nach Dippet?", fragte sie also. James schmunzelte. 

"Das mit den vielen unnötigen Zwischenberichten." Lily stöhnte leise. 

"Natürlich", murmelte sie. Er grinste. 

"Wie wäre es, wenn wir es an einem Zauber machen, der...", er zog etwas aus seiner Schultasche, "...Schokoladenbonbons herbeiruft." Er hielt ihr eines der Bonbons hin. "Enthalten einen Muntermach-Zauber, du siehst aus, als könntest du sowas gerade gebrauchen." 

Lily zögerte nur kurz, dann nahm sie das Bonbon an. 

"Aber geht das nicht gegen Gamps Gesetz?", scherzte sie, während sie es auspackte und sich in den Mund steckte. Es schmeckte fantastisch und die aufmunternde Wirkung setzte sofort ein. "Schließlich kann man essen nicht aus dem Nichts heraufbeschwören." 

Er grinste und öffnete ebenfalls ein Bonbon. 

"Das stimmt natürlich", räumte er ein. "Aber sehr wohl aus Remus Lupins Sockenschublade." Er steckte sich das Bonbon in den Mund. Lily kniff die Augen zusammen. 

"Hab ich gerade unabsichtlich von Remus geklaut?", fragte sie. Er zuckte mit den Schultern. 

"Also eigentlich hast du nur etwas gegessen, was ich absichtlich von ihm geklaut habe", meinte er. "Und, um fair zu sein, ich bin mir ziemlich sicher, dass Pete, Sirius und ich schon mehr Schokolade heimlich in seinen Vorrat hinein getan, als wir herausgenommen haben." 

Lily musste leise lachen und hielt sich die Hand vor den Mund, als ihr einfiel, dass sie ja immer noch im Unterricht saßen. James ging es nicht anders. Vermutlich war es eine blöde Idee gewesen, im Unterricht verzauberte Bonbons zu essen, aber da hatte sie nicht drüber nachgedacht und er anscheinend auch nicht. 

Sie kicherten auf jeden Fall leise vor sich hin und immer, wenn sie sich gerade wieder beruhigt hatten, dann sahen sie sich an und es ging wieder von vorn los. 

Hey, dachte sie kurz bei sich, ich glaube, ich mag James Potter. Diese Erkenntnis kam für sie so überraschend, dass sie sich beinahe am Schokobonbon verschluckte, als sie wieder lachen musste. Ihr Herz klopfte schnell und für einen kurzen Moment fragte sie sich, wie es wohl wäre, wenn es an James liegen würde und nicht am Lachen. Nein, sie konnte nicht mehr leugnen, dass sie ihn irgendwie mochte. Aber sie war sich sicherer denn je, dass diese Zuneigung rein platonischer Natur war. 

゜・。。・゜★゜・。。・゜

ZWEITER AKT

Der Abend bestand für Lily vor allem daraus, Ordnung in die Notizen zu bringen, die sie mit James in Zauberkunst gemacht hatte. Sie hatten zwar eine Menge Spaß gehabt, ihre Testreihe für den Schokobonbon-Heraufbeschwörungszauber zu konstruieren, aber in dem Heidendurcheinander war sie sich sicher, dass sie morgen nicht mehr durchsehen würde - geschweige denn nächste Woche, wenn sie ihre Arbeiten präsentieren sollten. 

Nach einem gemütlichen Abendessen mit den anderen Mädchen machte sie sich auf zur Patrouille, heute mit Holly, einer Sechstklässlerin aus Ravenclaw. 

Als sie jedoch in der Eingangshalle ankam, wartete nicht Holly auf sie, sondern Regulus. Sie hob die Augenbrauen. 

"Regulus", begrüßte sie ihn. "Was verschafft mir die Ehre?" 

Er stieß sich von der Säule ab, gegen die er sich gelehnt hatte und machte eine kleine Verbeugung zum Gruß. 

"Holly ist ziemlich erkältet und hat mich heute Mittag gefragt, ob ich mit ihr tauschen kann", berichtete er und ergänzte mit einem Augenzwinkern: "was ich als Gentleman natürlich nicht ablehnen konnte." 

Lily verdrehte die Augen, konnte aber ein kleines Lächeln nicht vermeiden. Kurz überlegte sie, ihn nach dem zu fragen, was Snape vor drei Tagen über ihn behauptet hatte, aber dann ließ sie es. Er hatte keine Ahnung, dass dieses Gespräch je stattgefunden hatte und sie hatte keine Ahnung, ob es stimmte. Egal wie, sie würde ihn nicht zwingen, sich zu outen. Auch wenn sie ganz ehrlich war - wenn sie irgendwann herausfinden sollte, dass sein Fokus auf sie dazu dienen sollte, von seiner eventuellen Homosexualität abzulenken, dann würde sie ihm die Leviten lesen. Sie war kein Spielzeug, weder als Preis, noch als Maske.

Sie schob den Gedanken weg. 

"Na dann, auf geht's, wir haben den Ostflügel." 

Sie marschierte los und Regulus folgte ihr. Für eine Weile streiften sie durchs Schloss und hielten eine oberflächliche Konversation am Laufen über Schulfächer, Aufsätze und Lehrer. 

"Hast du eigentlich jemals schon gesehen, wie sich eine von den Rüstungen bewegt?", fragte Lily irgendwann. Regulus runzelte die Stirn. 

"Ich...glaube nicht?", sagte er. "Wie kommst du drauf, dass sie es tun?" 

Lily zuckte mit den Schultern. 

"Ich bin mir so sicher, dass sie manchmal an anderen Stellen stehen, als an anderen", sagte sie. Regulus blieb stehen und musterte eine recht kleine, schmale Rüstung, die einen edel aussehenden Degen und einen gigantischen Schild bei sich trug. 

"Ihn könnte ich in einem Duell bestimmt besiegen", erklärte er großspurig. Lily musste grinsen. 

"Erstens glaube ich, dass das eine sie ist", sie deutete auf die markant geformte Brustplatte, die man hinter dem Schild sehen konnte, "und zweitens würde sie dich mit ihrem Degen durchbohren, bevor du deinen Zauberstab gezogen hast." 

Regulus drehte sich zu ihr um. 

"Wer sagt, dass ich es mit dem Zauberstab mit ihr aufnehmen würde?", wollte er herausfordernd wissen. "Ich kann mit einem Degen umgehen!" 

Lily sah ihn überrascht an. 

"Du?", fragte sie. "Mit einem Degen?" Sie hüstelte leise. "Ist das nicht etwas sehr...muggelmäßig?" 

Regulus ging jetzt rückwärts vor ihr her. 

"Aber nein!", rief er überschwänglich, "auch die Zauberstäbe waren einst Degen, die mit Magie versetzt wurden - deshalb ist es eine lange Zauberertradition, die jeder Reinblüter zu beherrschen strebt!" 

Lily blieb stehen. 

"Echt jetzt?", fragte sie verblüfft. Bis eben hatte sie noch gedacht, dass er Scherze gemacht hatte. Er hielt auch inne und nickte. 

"Womit, glaubst du, haben Sirius und ich unsere Kindheit verbracht?", fragte er schmunzelnd. "Draußen herumtoben und verkleiden?" Er zuckte mit den Schultern. "Wir haben lesen gelernt, auf englisch und französisch." Er zog einen imaginären Hut: "Bonjour!" Dann setzte er sich wieder in Bewegung. "Fechten, Etikette, Geschichte der Zauberei, Geschichte der Familie Black." Wieder blieb er stehen, diesmal so abrupt, dass sie beinahe in ihn hinein lief. Er nutzte die Gelegenheit, um sie in eine Drehung zu ziehen. "Tanzen." 

Lily wirbelte umher, hatte sofort die Orientierung verloren - ihr hatte sowieso schon der Kopf geschwirrt von all den Dingen, die sie gerade über ihn erfahren hatte. Und im Gegensatz zum Spross einer Reinblutfamilie, anscheinend, hatte ihr niemand das Tanzen beigebracht. Trotzdem fühlte es sich berauschend an. 

Sie kam abrupt zum Stehen und blinzelte, um herauszufinden, was gerade passiert war. Alles, was sie spüren konnte, war, dass er immer noch ihre Hand hielt und dass sie sich nah genug waren, dass sie seine Körperwärme spüren konnte. 

Langsam nahm der Schwindel ab und sie sah ihm direkt in die Augen. Ihre Gesichter waren nur wenige Handbreit voneinander entfernt und kurz erwartete Lily, dass er die Gelegenheit nutzen würde, um sie zu küssen. 

Aber er drehte sie einfach wieder aus, diesmal langsam, ließ ihre Hand los und setzte sich wieder in Bewegung. 

In ihrem Bauch flatterte es noch immer und für einen kurzen Moment fragte sie sich, wie es wohl wäre, wenn es an Regulus gelegen hätte und nicht am immer noch nachlassenden Schwindel. Es war irritierend, denn wie heute Morgen bei James war es eine Situation wie in einem Buch, in dem die Hauptfigur, die sich immer gegen die Avancen des anderen Helden gewehrt hatte, begriff, dass sie doch in ihn verliebt war. 

Also warum spürte sie nichts außer dem Wunsch, mit Regulus und James eine Freundschaft aufzubauen, in denen sie mit ihnen muntermachende Bonbons essen und schwindelerregend tanzen konnte, ohne dass es mehr bedeuten musste? 

゜・。。・゜★゜・。。・゜

DRITTER AKT

Lily hatte ehrlich gesagt nicht wirklich damit gerechnet, je eine Krise wegen ihrer Sexualität zu haben. Sie hatte gleich mehrere ihrer Freunde durch ihre jeweiligen Phasen der Erkenntnis begleitet und war davon ausgegangen, dass sie schon irgendwann merken würde, wen sie spannend fand. 

Für Sirius, Remus, Marlene und Dorcas war der Moment der Wahrheit immer gekommen, als sie sich blöderweise in jemanden verliebt hatten, der nicht in die Erwartungen passte. Da Lily bisher nicht wirklich in jemanden verliebt gewesen war (außer vielleicht einem kleinen Anflug von Herzklopfen mit dreizehn für Severus und mit fünfzehn für Remus, die aber beide recht schnell wieder verschwunden waren), hatte sie aktuell wirklich wenig Daten, mit denen sie arbeiten konnte. 

Sie hatte sich einfach immer zurück gelehnt und darauf gewartet, dass sie irgendwann jemandem begegnen würde, der ihr auf die ein oder andere Art und Weise Klarheit bringen würde. Wenn das ein Junge war, dann war es ein Junge und wenn es ein Mädchen war, dann war es eben ein Mädchen. Sie hatte keine Bedenken, was ihr Freundeskreis dazu sagen würde und ihre Eltern hatten es überlebt, dass sie eine Hexe war, da würden sie es sicher verkraften, sollte sie irgendwann doch eine Frau mit nach Hause bringen. 

Also nein, Lily war nicht davon ausgegangen, dass das ein Thema war, was ihr irgendwann noch einmal Kopfzerbrechen bereiten würde. 

Aber jetzt war sie verwirrt. Regulus und James waren zwei absolut großartige Optionen. Zugegeben, sie hatten eine Weile gebraucht, um da hin zu kommen und waren weit von perfekt, aber Lily musste zugeben, dass sie von beiden heute die Gegenwart genossen und irgendwie schon Lust hatte, mehr Zeit mit ihnen zu verbringen. 

Und trotzdem fühlte sie nichts, wenn sie an die beiden dachte, außer der kindlichen Aufregung einer neuen Freundschaft. 

War sie also vielleicht doch lesbisch und hatte einfach noch nicht das richtige Mädchen gefunden? Oder würde die Verliebtheit später noch kommen? Oder, wenn es Leute wie Remus und Marlene gab, die Mädchen und Jungs mochten, dann gab es sicher auch Leute, die weder an dem einen noch an dem anderen Interesse hatten. Vielleicht war es ja das? 

Grundsätzlich musste sie immer noch ehrlich sagen, dass es ihr eigentlich ziemlich egal war. Sie war siebzehn, hatte aktuell kein wirkliches Bedürfnis, eine Beziehung anzufangen und würde den Teufel tun, sich in eine drängen zu lassen. Sich selbst ein Label zu suchen war also wirklich nicht nötig. 

Angesichts der Regulus-und-James-Situation wünschte sie sich eigentlich nur Klarheit, ob sie Jungs mochte. Denn wenn nicht, dann konnte sie einfach direkt beide aus ihrer Wette erlösen (und sich selbst den Ärger der nächsten zehn Tage sparen). 

Wie konnte sie am einfachsten mehr Daten bekommen? Ganz einfach, wozu hatte man beste Freunde? 

Sie erreichte den Gemeinschaftsraum nach dem Ende ihrer Patrouille, wo Remus und Sirius vor dem Kaminfeuer auf dem Sofa saßen und Marshmallows an den Spitzen ihrer Zauberstäbe rösteten. 

"Solltet ihr eure Holzzauberstäbe dafür benutzen?", fragte sie skeptisch. 

"Zauberstäbe sind nicht brennbar", erklärte Remus sorglos. "Sonst könnten sie die Magie gar nicht aushalten."

"Und außerdem sind es nicht unsere Zauberstäbe", ergänzte Sirius und drehte sein Marshmallow um 90 Grad, "sondern die von Wurmschwanz und Krone." 

Lily musterte das ganze kurz, beschloss dann aber, das nicht weiter zu kommentieren. Stattdessen quetschte sie sich zwischen die Beiden. 

"Hey, Sirius, darf ich dich küssen, um rauszufinden, ob ich auf Jungs stehe oder nicht?"

Sirius sah von seinem Marshmallow auf und an ihr vorbei zu Remus, der sie kurz zweifelnd ansah und dann eine auffordernde Handbewegung machte. 

"Tu dir keinen Zwang an", brummte er. "Solange ihr nicht gemeinsam im Sonnenuntergang verschwindet, wenn die Antwort positiv ist." 

Sirius grinste und griff an Lily vorbei, um ihn in die Seite zu knuffen. 

"Die Sonne ist doch längst untergegangen, Moons", sagte er. Dann drehte er sich zu Lily. "Na dann, schieß los." 

Lily zögerte kurz, weil es doch eine peinlichere Situation war, als sie erwartet hatte, dann beschloss sie, einfach über ihren Schatten zu springen und drückte ihre Lippen auf seine. 

Sirius küsste gut, das konnte man nicht verleugnen. Er wusste, was er tat und man merkte ihm an, dass es ihm Spaß machte. 

Sie trennten sich nach einigen Augenblicken wieder und Lily lehnte sich auf der Couch zurück. 

"Und?", fragte Remus, ein wenig amüsiert. Lily sah Sirius entschuldigend an. 

"Nope", sagte sie dann, "keine Jungs für mich." 





If you've finally caught the pre-christmas cold you've been waiting for since November, clap your hands (*clap, clap* *Niesen*)

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