Leuchtturm
Leuchtturm
In tiefster Nacht am Meeresstrand,
die Wellen legen ruhig an Land,
so stehen wir am Weltenrand
eng umschlungen beieinander.
Wie ich auf inneren Wogen wander,
erblick ich, wie am Firmament
des alten Leuchtturms Lichtstrahl brennt.
Und wie ich hier mit dir so steh,
und mir des Nächtens Fern' beseh,
so fang ich an zu fragen mich:
Wie schön ist's, dies' weit Kegellicht?
Welch Leben gab's schon Halt und Sicht?
Wieviel' Mensch' Mut, dass man aufbricht,
zu Ufern fremd, unendlich Welt?
Hinein ins tiefste Himmelszelt?
Ja, wieviel Seeleut' Leben
hat es schon rettend Schutz gegeben?
Wer hat's wohl nicht mehr gesehen
und musst' den Meerwegtode gehen?
Viel Schiffe hat es schon geleit'.
Manch klein und dünn, manch groß und breit.
Durch schwere, unruhig raue See.
Manch Meermensch mit Familienweh
hat geflüstert es: „Leg dich ruhig schlafen.
Bring dich sicher in dein heimlich' Hafen.
Wie ich so durch mein wild' Brandung geh',
geschieht es, dass ich ganz tief seh
in dein' Leuchtfeueraugenlicht,
das im Dunkel mir spend gleißend' Sicht.
Dein Lächeln schießt in mein tiefst' Nacht.
Ein Bengalo in mei'm Herz entfacht.
Du legst mit deiner glättend Hand,
mein stürmisch' See ruhig an den Strand.
So halt ich dich in meinem Arm,
schützend, spür dich wohlig warm.
Und sprech zu dir am Weltrandorte
die unendlich schönsten aller Worte:
„Dies' eine gilt, mein Leuchtturmlicht,
für all' Gezeit: Ich liebe Dich!"
© 2021 Johannis Röhrs
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