Die Rosen so rot
Die Rosen so rot
An einem Sonnentag im lauen Winde
achtsam pflückt ein weiblich' Kinde
Rosen, die da blühen so rot
und tut es für ein letzt' Gebot:
Es legt sie noch am selben Tag
in Mutters Beisein auf des Vaters Grab.
„Dies' junge Mensch, sein blühend Leben,
so tapfer hat er es gegeben."
So heißt es in bekreuztem Schreiben.
Das Letzte, was von ihm wird bleiben.
„Zog mutig für sein Vaterland
mit stolzer Brust und hoher Hand.
In gleichem Schritt mit neuester Waffe,
dass er uns' Volke Raum erschaffe.
Voll Trauer nun, wir könn's kaum sagen,
dass wir heut wahr sein Tod beklagen."
Von sei'm Leben einzig bleibt ein Stein.
Doch ganz so sinnlos soll's nicht sein.
Aus diesem Grund ich Euch dies' schrieb:
Dass diese Dummheit nie mehr siegt!
Denn Mutters, Tochters Herz sei schwer.
Des Vaters Platz bleibt ewig leer.
Und blüht das Rosengrab so rot,
ihr liebst' Mensch bleibt eins für immer: Tot!
© 2021 Johannis Röhrs
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