Das bin ich
Mein Name ist Rose. Seit ich klein bin lebe ich hier im Waisenhaus. Ich lebe mit 5 anderen Kindern hier. Für mich sind sie, aber nicht nur Kinder. Diese Kinder sind meine Familie. Natürlich nicht nur sie sondern auch unsere Mutter, wie ich sie nenne, gehört dazu. Ihr name ist Luna und sie ist die netteste Person, die ich in meinem ganzen Leben getroffen habe.
Über meine Eltern weis sie genauso wenig wie ich, denn sie haben mich als ich zwei Jahre alt war vor die Tür des Waisenhauses gesetzt. Mein genaues Alter wissen wir nur, weil sie mir einen Brief in die Hand gedrückt haben. Auf diesem Brief standen mein Vorname, mein Geburtsdatum , meine Allergien, meine Impfungen , was ich gerne esse und was nicht, was ich zum Einschlafen brauchte und ein kleiner Text für mich. Diesen kleinen Text durfte ich, aber erst an meinem achtzehnten Geburtstag lesen. Einer meiner "Eltern" hatte das auf den Umschlag geschrieben.
Der Satz dieser Frau schwirrte mir wieder im Kopf herum. Ich sollte mich nicht verlieben. Warum? Leider konnte ich nicht weiter darüber nachdenken, da mich die Stimme meiner Mama Luna aus den Gedanken riss :"Rose komm runter! Es gibt dein Lieblings essen! Pizza Margareta! ",rief sie zu mir nach oben. Ich sprang von meinem Bett auf und rannte runter. Luna stand nicht unten an der Treppe, aber dafür einer meiner Brüder. Sein Name ist David. Er ist vor mir der älteste. Für mich war er nicht immer nur ein Bruder, sondern auch mein bester Freund. Er war mit dem Rücken zu mir gedreht, diesen Moment nutze ich aus und sprang auf seinen Rücken. David erschrak , quitschte wie ein Mädchen und fing dann an zu lachen. Mein Bruder rannte los Richtung Wohnzimmer und ließ mich auf unser Sofa fallen. Vor lauter schreck bekam ich schlug auf und sah David gespielt beleidigt an. Luna stand vor uns und lachte mit David mit. Nach einer weile musste ich dann doch auch lachen. Als wir uns wieder einigermaßen beruhigt hatten sagte Luna :"Kommt jetzt endlich essen! ". Sie sagte das nicht streng sondern total ruhig und strahlend, so wie immer. Luna hatte uns noch nie angeschrien , sie ist ein ruhiger Mensch der in jeder Situation ruhig und gelassen bleibt. David hob mich hoch und ließ mich über seine Schulter fallen. Anscheinend muss das sehr amüsant ausgesehen haben, denn ich hörte gekicher. Als ich abgesetzt wurde, boxte ich meinem Bruder gegen die Schulter und setzte mich hin. Er setzte sich grinsend neben mich und wir begannen zu essen.
Beim essen sprachen wir nie sonderlich viel mit einander ,so wie heute. Es war Sonntag und das hieß ich hatte morgen wieder Schule und musste arbeiten gehen.
Ich stöhnte genervt auf, als ich daran denken musste das mein Arbeitskollege Gregor mir wieder auf die nerven ging. David klopfte mir auf die Schulter :"So schlimm wird es bestimmt nicht! ", sagte er mitfühlend. Ich schüttle den Kopf :"Hast du schon mal bei seinen Macho - Geschichten zuhören müssen und das 5 Stunden lang !
Das werde ich nicht überleben! ",sagte ich verzweifelt. Für mich war damit das essen beendet, ich nahm meinen Teller und räumte ihn in die Spülmaschine. Als ich zu den anderen kam gab ich kurz Bescheid, dass ich spazieren ging . Es war heute Sonnig, weshalb ich keine Jacke brauchte.
Meine Schuhe standen schon vor dem Schuhschrank. Als ich die Tür öffnete kam mir die warme Sommerluft entgegen. Da ich es liebe allein zu sein lief ich alleine durch die Straßen . Normalerweise bin ich mit meiner Freundin unterwegs, aber ich hatte heute keine Lust auf sie. Es war angenehm warm. Meine Gedanken schweiften wieder zu meinen Eltern. Was sich wahrscheinlich jedes Waisenkind fragt , warum haben sie mich weggegeben? Wahrscheinlich fragt sich das nicht wirklich jedes Waisenkind, aber ich frage mich das. Die Frau die mir in meinen Träumen sagt ich solle mich nicht verlieben, war vielleicht meine Mutter.
Das dachte ich jedenfalls. Meine Eltern müssen mich wirklich geliebt haben und das weis ich auch. Sonst hätten sie mir nicht diesen Brief in die Hand gedrückt. An beide kann ich mich nicht erinnern. Mir bleibt als einzigste Erinnerung an meine Eltern nur dieser Brief, meine Halskette und die Frau aus meinen träumen . Die Halskette trage ich auch schon seit ich beim Waisenhaus angekommen bin. Luna hatte mir mal erzählt das ich sie nie ablegen wollte. Heute will ich sie immer noch nicht ablegen. Eigentlich brauche ich keine Eltern, ich habe meine Luna und das reicht mir auch. Trotzdem bin ich einfach neugierig und will wissen wer meine Eltern sind. Ich bin 16 Jahre alt, noch zwei Jahre und ich darf endlich diesen Brief lesen. Vielleicht hätte ich einen Anhaltspunkt und würde mehr über sie erfahren. Das wünschte ich mir. Aber wie meine Lehrerin zu sagen pflegt ' man kann nicht alles haben '. Ich wurde heute schon zum zweiten Mal aus meinen Gedanken gerissen, als irgendwas hartes gegen meinen Kopf prallte und ich auf meinen Hintern plumpste. Als ich meinen Kopf hob sah ich in die schönsten Augen die ich jemals gesehen hatte. Nach einer weile konnte ich mich von diesen Augen lösen konnte betrachtete ich mein Gegenüber genauer. Er hatte ein Lippenpiercing, braune Haare, blaue Augen und ein umwerfendes lächeln. Der Junge begann zu sprechen : " Tut mir echt leid. Ich hab nicht richtig aufgepasst .",sagte er immer noch lächelnd und gab mir seine Hand. Diese nahm ich dankend an und er zog mich hoch. Eigentlich war es auch meine schuld , was ich auch richtig stellte :"Nein es ist auch meine Schuld . Ich war so in Gedanken, das ich garnicht aufgepasst habe wo ich hin laufe. ", sagte ich schüchtern. Er lächelte :"Gut dann sind wir eben beide daran schuld und sollten besser aufpassen wo wir hinlaufen ",sagte er lachend. Ich stimmte mit ein. Eine weile lang unterhielten wir uns und er versicherte mir das er garantiert nochmal gegen mich laufen wird. Irgendwann verabschiedeten wir uns und gingen heim, da es dunkel wurde. Zuhause angekommen richtete ich mich fürs Bett. Emilia, eine meiner Schwestern , wollte wissen warum ich so komisch fröhlich war. Mir war sowas nicht aufgefallen. Ich versprach es ihr am nächsten Tag zu erzählen, da ich total müde war und schlafen wollte. Wieder angekommen in meinem Zimmer ließ ich mich sofort auf mein Bett fallen. Nach nur wenigen Minuten schlief ich dann endlich ein.
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