Denkarium
Gedankenverloren laufe ich in die große Halle zurück, um nach meine Freunde zu sehen.
Sophie und Max sind genau wie ich in Griffindore.
Suchend blicke ich mich um.
Doch ich kann sie nirgends finden.
Überall sind nur Trümmern.
Vorsichtig stolpere ich darauf zu und steige um diese heru. Als ich darunter ein paar Arme und Beine sehe, drücke ich schnell eine Hand auf dem Mund.
Auf wackligen Beinen trete ich ein paar Schritte zurück.
Ich kann das nicht.
Ich kann und will sie nicht identifizieren.
Was ist, wenn sie es doch sind?
Alleine bei dem Gedanken fällt es mir immer schwerer zu Atmen.
Wie eine Welle überfällt mich eine tiefe Traurigkeit und raubt mir die letzte Hoffnung.
Nein, ich muss stark bleiben!
Für Max, für Sophie, für Harry und auch für Dad.... .
Apropos Dad.
Ich muss ihn finden!
Hoffentlich stellt er nichts Dummes an, nur um die Welt retten zu wollen.
Ich hole tief Luft und kehre den Trümmern den Rücken zu.
Zügig eile ich Richtung Ausgang, da höre ich hinter mir jemanden nach mir rufen.
,, Snape!?"
Mein Körper macht keine Anstalten sich umzudrehen.
Diese Stimme würde ich überall wieder erkennen.
Es ist Harry.
Wieso nennt er mich nicht einfach wieder Rose so wie früher auch?
Snape klingt so kalt und tot.
Ein kleiner Stich bohrt sich in meinen Körper.
Schon seit der ersten Klasse habe ich mich Hals über Kopf in ihn verliebt.
Nur habe ich mich bis heute nie getraut es ihm zu sagen.
Was ist wenn er nicht so reagiert wie ich es mir erhoffe?
Was mache ich mir den vor?
Jetzt ist es sowieso schon egal.
Er will mit mir nichts mehr zu tun haben. Das hat er mir schon mehrmals verdeutlicht.
Ein kräftiges Rütteln holt mich in die Realität zurück.
Leicht benommen blicke ich auf.
Zwei warme oliv grüne Augen starren mich von oben herab an.
Harry?!
Trotz unseres schwierigen Verhältnisses flattert es in meinem Bauch nur so von Schmetterlingen.
,, Snape, hör mir zu! Es geht um deinen Vater. "
Wie es scheint hat er meinen Dad gefunden.
Endlich.
Er schuldet mir noch einige Antworten.
Stumm ruhen meine dunklen Augen auf mein Gegenüber.
,, Es tut mir so Leid! Voldemorts Schlange hat deinem Vater vier Mal in den Hals gebissen. Er hat so viel Blut verloren, Rose. Mine, Ron und ich...chrm.. wir glauben dass er...", er bricht mitten im Satz ab. In seiner Stimme höre ich sehr viel Wut, Schmerz und Trauer heraus.
Woher der ganze Sinneswandel? Harry hat meinen Dad gehasst, weil er ihn ständig mies behandelt und ihn überall bloßgestellt hat.
Es dauert eine Weile bis ich seine Worte realisiere. Was will er mir damit sagen? Ist mein Vater in Lebensgefahr? Wird er sterben? Ausgerechnet jetzt wo ich mich mit ihm versöhnen möchte lässt er mich allein zurück?
,, Wo ist er?", presse ich wie in Trance heraus und versuche den riesigen Kloß der sich in meinem Hals festgeankert hat hinunter zu schlucken.
Es scheint nichts zu bringen.
Während ich weiterhin gegen meinen Schmerz ankämpfe, drückt Harry mich fest an seinen Körper.
Etwas überfordert erwidere ich seine Umarmung und spüre nur sehr wage wie meine Beine den Halt verlieren. Der Griff um mich herum jedoch wird sofort stärker.
So hat Dad mich auch immer gehalten wenn ich Trost oder seine Nähe gebraucht habe. Unzählige Tränen versperren mir die Sicht als ich in Erinnerungen schwelge. Erst jetzt merke ich wie sehr er mir fehlt.
,, Er hat mir seine Erinnerungen gezeigt und darin ist diese Flasche vorgekommen. Die nur für deine Augen bestimmt sind.", flüstert er mir beinahe so leise ins Ohr, als würde uns jemand in diesem Augenblick belauschen wollen.
,, Bring sie zum Denkarium! Alles Andere erfährst du dort.", teilt er mir ohne weiteres mit. Ich nicke ihm verstehend zu und blicke auf das kleine Fläschchen hinunter.
Für meine Tochter Roses Lily Snape.
Vorsichtig streiche ich mit meinem Daumen über seine korkelige Handschrift.
Gedankenverloren mustere ich jeden Buchstaben.
Ein leichtes Rütteln holt mich erneut in die Gegenwart zurück.
,, Rose? Es tut mir leid, dass ich deinem Vater nie vertraut habe. Er ist in der Tat ein großartiger Mann und der beste Vater den du dir je wünschen kannst. ", seine Stimme klingt brüchig und einige Tränen laufen ihm hinunter.
Ich nicke leicht.
,, Okay. Lebwohl! Ich muss in den verbotenen Wald, um etwas zu Ende zu bringen." , meint Harry bedrückt.
Moment.
Voldemort wird ihn töten wollen sobald er dort ist. Reflexartig greife ich nach seiner Hand.
,, Geh nicht! ", flüstere ich zu Harry.
,, Ich muss es tun! Sonst wird Voldemort die Welt ins Chaos stürzen. Jeder der für die gute Seite gekämpft hat, dein Vater mit eingeschlossen, hätte es umsonst getan. Willst du das alles aufs Spiel setzen?"
Auf Harrys Frage hin schüttele ich zögernd den Kopf.
Danach küsst er meine Stirn und schlendert in Richtung verbotenem Wald.
Na, super.
Meine große Liebe wird jetzt auch noch von diesem Dreckskerl getötet.
So wie er all jene töten hat lassen, die mir etwas bedeuten haben. Ich hasse es, dass Dad immer Recht hat.
Das Leben ist nicht fair!
Schleppend gehe ich zum Denkaruim rauf, um mir die Erinnerungen meines Vaters anzusehen.
Vorsichtig öffne ich den schweren runden Deckel. Meine Augen werden größer als ich den blauen Inhalt sehe.
Geschwind schraube ich die kleine Flasche auf und gieße die dunkle Flüssigkeit hinein.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro