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Tod im Moor

Es ist so kalt. Der Wind zehrt an meiner Kleidung, aber ich halte stand - bleibe widerstandslos.

Damals, in Notting Hill, gab es wenigstens warmes Essen und frische Kleidung. Hier draußen gibt es nichts, aber eingesperrt in Notting Hill bin ich krank geworden. Nicht nur körperlich, auch die Stimmen in meinem Kopf haben immer lauter geschrien. So laut, dass sich mein eigenes Klagen irgendwann dazumischte.

Ich war eingesperrt in einer dunklen Zelle, hatte mit niemanden Kontakt. Die Wände rückten Tag für Tag näher zusammen und die Stimmen flüsterten mir Sachen ins Ohr, von denen ich in irres Lachen ausbrach oder schluchzend in einer Ecke kauerte.

Barrymore, der Mann meiner Schwester, bringt mir wenigstens täglich Essen und einmal hat er mir sogar frische Sachen gebracht, die er von seinem Herren geklaut hatte.

Nach all den Jahren, die er inzwischen schon mit meiner Schwester verheiratet ist, nenne ich ihn immer noch 'Barrymore'. Er hat meine Schwester nicht verdient und ich lasse ihn das wissen.

Er hat mir vom "Hund von Baskerville" erzählt, ein Höllenhund, der sich hier im Moor rumtreiben soll. Natürlich wollte er mir Angst machen, damit ich so schnell wie möglich wieder verschwinde und er weiter meine Existenz verleugnen kann.

Ich glaube nicht an Monster - vor allem an keine, die mein Schwager erfunden hat - aber manchmal, meistens wenn die Stimmen wieder besonders laut in meinem Kopf schreien, gaukelt mir mein Verstand vor, von weit weg ein Heulen zu hören. Das macht mir Angst. Werden mich die Stimmen, trotz meiner Flucht, doch noch in den Wahnsinn treiben?

Dieser Versager Barrymore sollte mir schon längst etwas zum Speisen gebracht haben. Wo bleibt er nur? Wie konnte meine hübsche, nette, verständnisvolle Schwester sich nur in diesen Nichtsnutz verlieben. Noch nicht einmal die leichtesten Aufgaben kriegt er auf die Reihe und sowas nennt sich Butler.

Ich höre Äste knacken, aber es kann nicht Barrymore sein... Die Schritte sind zu schnell und schwer und es hört sich nicht an, wie zwei Beine, eher wie ein Pferd... Aber dazu hört sich das Getrampel nicht laut genug an. Mehr wie ein... Hund. Ein sehr, sehr großer Hund.

Ein Heulen erklingt.

Das Traben wird lauter und kommt aus der Richtung aus der auch das Geheul erklang. Existiert der Hund doch? War es doch kein dummes Märchen?

Panik ergreift von mir Besitz und ich fange an zu rennen. Aber... war dort hinten nicht ein Abhang? Nein, bestimmt nicht. Außerdem: umdrehen kann ich jetzt auch nicht mehr. Ich würde dem Ding, was mich verfolgt, direkt in die Arme laufen.

Jetzt höre ich das Aufschlagen großer Pfoten! Es muss der Hund sein. Es kann nicht anders sein, es sei denn mein Verstand hat mich jetzt vollkommen verlassen.

Da! Ich sehe das Licht zweier Lampen. Es ist aber noch bestimmt an die hundert Meter entfernt und den Pfoten zufolge hat das Etwas, was mich verfolgt, gleich eingeholt!

Ich stoße einen spitzen Schrei aus, als mich etwas von hinten anfällt und ich fast drei Meter tief falle. Ich schlage hart mit dem Kopf auf.

Ich schreie noch einmal vor Schmerz  und vor Angst, da mich ein riesiges, leuchtendes Untier von Hund von oben herab beäugt.
Ich merke, wie das Blut mir vom Kopf, über meinen Hals, auf meine Jacke tropft.

Ich fasse mir schwerfällig an meine Haare und muss würgen. Da ist eine Eindellung an meinen Hinterkopf.

Ich höre Schritte schnell näher kommen. Doch vor meinen Augen fangen schon an schwarze Punkte zu tanzen. Jede Hilfe würde zu spät kommen. Die Jacke, die Barrymore mir gegeben hatte ist schon von Blut durchtränkt.

Ich stöhne erleichtert auf, als der Hund verschwindet. Aber wenn ich es mir recht überlege nützt mir das jetzt auch nicht mehr viel.
Trotzdem bin ich erleichtert, dass ich jetzt sterben werde. Dann ist alles vorbei. Ich bin nicht mehr auf der Flucht, würde nicht mehr meine Morde bereuen und vor allem würde nicht mehr meiner Kindheit hinterher trauern.

Das erste Mal seit langem verspüre ich einen Anflug von Freude. Meine Güte, ich habe gar nicht mehr gewusst wie sich das anfühlt.

Im Stillen bedanke ich mich bei meiner Schwester und vielleicht auch ein klitzekleines bisschen bei ihrem Mann. Dafür dass sie so fürsorglich waren und ihre Arbeitsstelle für mich riskiert haben.

Zwei Männer erscheinen in meinem beschränkten Blickfeld auf der anderen Seite der Senke. Einer von ihnen flucht. War das nicht dieser Mann, der mit Sir Henry  zum Essenskorb gekommen war? Wie hatte Barrymore ihn genannt? Jeremy Wilson? Nein, John Watson!

Sie kommen nun zu mir herunter gestolpert . Natürlich haben sie die weniger steile Seite erwischt. Ich hole ein letztes Mal leise röchelnd Atem. Dann schließe ich die Augen.

***

Ich weiß, viele behaupten, es wäre ein Klischee, aber ich sah mein ganzes Leben an mir vorbei ziehen.

Meine Mutter, eine hübsche, große Frau mit dunklen Haaren und Sommersprossen, stand vor mir. Sie sah lächelnd auf mich herab.

Dann sah ich, wie ich heimlich um die Ecke schaute und beobachtete, wie mein Vater, wie sooft stark alkoholisiert, meine Schwester verprügelte, weil sie zu viel Salz in die Suppe gestreut hatte. Ich ging dazwischen als ich sah, wie er ihr die Nase brach und Blut auf den Boden spritzte - dafür kassierte ich eine Backpfeife.

Ich sah, wie ich stolz nach Hause kam, um meiner über alles geliebten Mutter, mein Zeugnis zu zeigen. Aber ich fand sie tot in ihrem Schlafzimmer vor: totgeprügelt von meinem Vater, der sich mal wieder nicht im Griff hatte und zu weit gegangen war. Ihr schönes Gesicht grauenhaft entstellt.

Ich sah mich in einem Gerichtssaal - dem gleichen in dem ich einmal vor dem gleichem Richter sitzen würde - meine weinende Schwester im Arm. Wir verloren den Prozess gegen unseren Vater.

Ich sah noch mehr Szenen aus meinem kurzen, grauenhaften Leben. Als letztes in diesem grauenhaften Todestraum zeigte mein Verstand mir, wie ich über dem Körper einer Frau stand. Sie war schön: rote, volle Lippen, blasse Haut, schwarze, lange, seidig glänzende Haare, die Augen wie zum Schlafen geschlossen, eine friedlich Miene auf dem Gesicht. Aber sie war tot.

Sie hatte mehrere Messerstiche im Bauch. Ich hatte sie getötet. Ich war zum gleichen Monster wie mein Vater geworden. Bloß weil sie mich zurückgewiesen hatte.

Ich stand total geschockt über ihr. Eine blutige Klinge in der Hand.
»Was habe ich getan?«, wisperte ich schockiert. Ich hatte ein reines, unschuldiges Wesen getötet.

Die Klinge meines Messers funkelte rubinrot im Kerzenschein. Das Bettlacken, das ehemals weiß gestrahlt hatte, sah aus, als wäre es von Rosenblättern bedeckt. Ein einzelner Tropfen Blut löste sich und kullerte einsam meine Blut bespritzte Klinge hinunter. Er löste sich von der Messerspitze und ich sah ihn in wie in zeitlupe dem Boden entgegen fallen.

Als er endlich auf dem Boden auftraf, durchlief ein Zittern meinen Körper.

Dann wurde alles schwarz.

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