💍{52} Die Verlobungsfeier
Die dekadente Gesellschaft wurde daraufhin blasser, als sie eh schon waren. Keiner, der zuvor so geschwätzigen Herrschaften sprach noch ein Wort.
„Seid Ihr wirklich Fürstin Rin der Jakammen", Eisenhand trat aus dem Schatten hervor und musterte mich eindringlich.
„Wollt Ihr mich etwa beleidigen vor versammelter Mannschaft. Tajima, seid wann dürfen einfache Soldaten bei einer gehobenen Feier Wort fassen", mit finsterem Blick starrte ich Eisenhand an. Niemand konnte mir noch annähernd etwas anhaben, denn ich ließ mir nichts mehr von anderen befehligen, nie wieder.
„Eisenhand", knurrte Tajima, „Geh zum Haupteingang. Ich schätze dort könnte deine Hilfe gebraucht werden."
Mit diesem Satz tat Tajima das einzige Richtige, denn noch nie wurde er so gedemütigt. Zuerst sein Sohn Izuna, und dann auch noch sein General.
Eisenhand hob seine Hand und ging Richtung Herrenhaus. „Ich mein ja nur, bei ihrer Ankunft habe ich weder eine Kutsche noch Soldaten, die sie begleiten gesehen. Das Jakammen Reich scheint wohl sehr davon überzeugt zu sein, dass ihrer Fürstin nichts zustoßen würde."
Vollidiot!
Jetzt musste er die Feier endlich verlassen, dann sagt er auch noch etwas, was mich verdächtig machte.
Trotz der ziemlich ernst zu nehmenden Beschuldigung von Eisenhand aus, ging niemand von den Anwesenden mehr darauf ein.
Beziehungsweise konnte keiner mehr genauer darauf eingehen, denn Tajima hob sein Glas Sake in die Luft und rief, „Lasst uns alle für die Verlobung meines Sohnes Madara anstoßen", dabei betonte er den Namen Madara besonders laut, schließlich wollte er sich mit den Worten nicht auf Izuna beziehen.
„Und stoßen wir auf Izunas und Yukis Verlobung und vor allem ihren Nachwuchs an", rief ich laut mit einem freudigen Lächeln im
Gesicht. Tajima war alles andere als über meine Anmerkung begeistert.
Doch so schlug ich zwei Fliegen mit einer Klappe. Hanabis Verlobung in den Hintergrundstellen und Yukis Verlobung festigen. Ja, ich war schon ein böses Genie.
Meine Mutter hätte sich darüber sicherlich gefreut.
Und so kam es, dass alle Gäste mit den Gläsern anstoßen.
Die Musiker spielten mit ihren Instrumenten, und alles ging dem gewohnten Gang nach.
Da bald Madara und sein „zukünftiges" Monster namens Hanabi eine Rede abhalten werden, beschloss ich mich am Rande der Feier hinzustellen. Direkt neben Yuki, denn auch wenn Izuna ständig an ihrer Seite war, spürte ich doch wie unwohl Yukis sich fühlte.
„Du bist die Größte", flüsterte sie leise, als ich mich neben sie gesellte. Hin und wieder warfen ihr einige der Gäste feindselige Blicke zu.
„Das weiß ich", murmelte ich amüsiert, „siehst du, ich sagte doch alles wird gut."
Yuki lächelte begeistert. „Ich habe nun keine Angst mehr, dass Kind zur Welt zu bringen."
„Du hattest Angst?", Izuna drehte sich zu ihr um, „Warum hast du mir nichts gesagt?"
„Du warst soo beschäftigt und dann kam Madaras Tod noch mit dazu. Ich wollte dich nicht weiter belasten."
„Belasten?", Izuna lachte laut auf, „Schlag dir das aus dem Kopf. Du kannst jeder Zeit zu mir kommen, wenn du Sorge hast und Sie", er schaute mich an, „Danke für Euren Einsatz. Ich wusste nicht, dass Yuki einst die Hofdame von Kaiserin Himiko war. Es muss wohl ein riesiger Komplott geschmiedet worden sein, dass die Kaiserin für Tod erklärt wurde."
„Was Ihr nicht sagt", ich lächelte.
„Izuna!", ein Mann mit hellbraunen, langen Haaren kam auf ihn zu und verwickelte ihn in ein Gespräch.
Yuki widmete sich wieder zu mir, leise fragte sie. „Was ist dein nächster Schachzug gegen Hanabi? Ich mein... die Feier dauert noch lange."
„Schachzug?", wiederholte ich belustigt, „Ich bin doch nicht gemein zu ihr, noch spiele ich."
Mit diesen Worten verabschiedete ich mich bei ihr und steuerte auf Lavuie zu, um mir einen Sekt von ihrem Tablett zu nehmen. Das arme Mädchen muss um diese Uhrzeit noch hier arbeiten.
„Danke", ich lächelte Lavuie freundlich an.
„Äh... äh...bitte", murmelte sie ganz überrumpelt, denn niemand dieser „gehobenen" Gesellschaft bedankte sich bei den Bediensteten.
„Hier Trinkgeld", flüsterte ich ihr ins Ohr und stopfte es in die Tasche ihres Kleides.
Sie strahlte wie die Sonne selbst, so froh war sie.
„Vielen, vielen Dank", sie verbeugte sich sogar.
„Schon gut", murmelte ich und gehe zur nächsten Personengruppe. Tatsächlich hatte ich die Scheine von Jakuros Jackentasche entwendet. Nicht weil ich es nötig hätte, sondern eher als Teil-Entschädigung für das Leid, das er mir zufügte."
„Liebe Gäste", ertönte Madaras laute Stimme. Zusammen mit Hanabi stellte er sich auf das Podest, „Danke, dass ihr alle so zahlreich erschienen seid"
Mit seinen schwarzen Augen (Schön, dass ich das Schwarz noch sehe) schaute er durch die Menschenmenge, sein Blick blieb an mir haften.
„Ach, und ein großes Dankeschön an die Fürstin der Jakammen, meine Verlobte und ich freuen uns sehr Sie bei uns zu haben."
Hanabi nickte daraufhin freundlich und lächelte mich an.
Puhh, fast hätte ich ihr meinen Mittelfinger gezeigt. Meine Emotionen sollte ich ein wenig im Griff haben, zu mindestens bis zur Hochzeit.
„Darf ich Euch den köstlichen Wein anbieten", ein Kellner, den ich noch nie zuvor sah, überreichte mir ein Glas.
„Nein, danke", ich wedelte mit meinem Sektglas, um ihn zu zeigen, dass ich bereits etwas hatte.
„Aber der Wein ist kein Vergleich zu diesem billigen Sekt", versuchte der Kellner mir das Getränk aufzuzwingen.
„Trinken Sie das Gift selber oder bringen Sie es Eisenhand zurück", fauchte ich ihn wütend an und stellte mich mehr in die Menge hinein. Hielten die mich tatsächlich für so blöd.
„Der Uchiha-Clan ist auch sehr erfreut zu hören, dass Kaiserin Himiko wohl noch lebt", fuhr Madara weiter fort, „Schön, dass sie den Unfall überlebt hat."
„Welcher Unfall?", rief ich laut. Zu laut, denn alle drehten sich zu mir um. Mist! Ich sollte meine Gedanken nicht laut aussprechen.
Stumm wartete ich, in der Hoffnung Madara würde seine Rede fortfahren, was der Trottel aber nicht tat. Gespannt wartete er ebenso wie die andern, dass ich weiterrede.
„Recherche und Indizien belegen, dass das Kaiserpaar zu Unrecht hingerichtet wurde. Ach ja, sollten sie bei den Gerüchten auch gedacht haben, es war ein Unfall, täuschen sie sich. Der Feudalherr und der Waffenschmied Yussus haben in Zusammenarbeit einen Komplott gegen die kaiserliche Krone geschmiedet."
Tief atmete ich durch. Mit erhobener Augenbraue starrte ich die erschrockenen Gesichter in der Menge an, schließlich sprach ich nun von einer Anschuldigung gegen den „Kaiser" und einem Bewohner des Uchiha-Clans.
Fälschliche Anschuldigungen könnten zum Tod führen, sogar für eine Fürstin.
„Was erzähle ich da", versuchte ich mein Gerede ein wenig zu bereinigen, „In ein paar Tagen wird meine Cousine Himiko die Verdächtigen gerichtet haben. Lang lebe Himiko."
Mit meinem letzten Satz dachte ich eigentlich würde jeder mit einstimmen, aber niemand tat es.
Entweder weil mir niemand glaubte oder aber der Feudalherr hatte bereits so viel Einfluss, dass sich alle vor ihm fürchteten.
Lange lebe Himiko- sagte demnach niemand.
Madara fuhr gottseidank seine Rede fort. An manchen Stellen übernahm dann Hanabi die Rede, wobei ich mich fragte, wie viel davon ihre Mutter schrieb. Wahrscheinlich die ganze Rede.
„Harte Anschuldigungen, die Sie da treffen", murmelte mir jemand ins Ohr. Sofort drehte ich mich zur Seite und erkannte Jakuro, der dicht neben mir stand.
„Ihr, als einfacher Soldat erlaubt Euch sichtlich fiel", sagte ich wütend.
„Ihr als Diebin aber auch", er grinste breit. In diesem Moment fingen die Musiker wieder zu spielen an, denn die Verlobten hatten ihre Rede beendet.
„Was möchtet Ihr für Euer Schweigen?", fragte ich leicht genervt.
„Nun", er berührte mit seinen widerlichen Fingern den Saum meines Kleides, dabei wirft er meinen Schleier leicht zur Seite.
„Ihr scheint ein hübsches Gesicht zu haben. Warum verdeckt Ihr es?", fragte er nach.
„Um meinen missbilligen Gesichtsausdruck vor Fratzen wie Ihr es seid zu verstecken", entgegnete ich knallhart. Jakuro schnaubte empört von meiner Beleidigung.
In meinem Augenwinkel erkannte ich gerade wie Hanabi über die Brücke, die über den Teich führte, marschierte.
Jackpot!
„Komm mein Lieber, gehen wir ein bisschen", ich hackte mich bei seinem Arm ein und entlockte ihm so ein Lächeln. So führte ich ihn in Richtung Brücke.
Hanabi stand neben Madara und musterte die im Teich schwimmenden Seerosen. Als Jakuro direkt neben Hanabi stand, nahm ich all meine Kraft und schubste ihn fest gegen Hanabi.
Daraufhin flogen Hanabi und Jakuro in den nassen Teich.
Ein lautes Schreien von Hanabi ertönte bis es durch ein Plätschern übertönt wurde. Jakuro flog direkt auf Hanabi hinauf.
Ein ziemlich zufriedenstellendes Bild ergab sich somit vor meinen Augen.
„Hanabi!", rief Madara erschrocken.
Ich stellte mich neben Madara und schaute ihn stumm von der Seite an.
„Schade, dass man sich als Ehemann für gewöhnlich nicht in einem Teich vor Hanabi verstecken kann", sagte ich zu Madara.
Überrascht schaute er daraufhin mit großen Augen mich an.
Natürlich war das eine Andeutung an den einen Tag, an dem er und ich in diesen Teich sprangen, um uns vor den beiden Quälgeistern, die nun in diesem Teich saßen, zu verstecken.
Ironie des Schicksals, nicht wahr?
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Wenn euch das Kapitel gefallen hat, würde ich mich auf ein Vote freuen🥰❤️
Liebe Grüße!
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