❄️{47} Herz aus Eis
POV. Mito
Zwei Tage vergingen seit dem Madara aus dem Nichts ermordet wurde. Tajima fand seinen toten Sohn im Zimmer auf. Nicht lange und das ganze Herrenhaus wurde von Soldaten, die den Ermittlungen nachgingen, umstellt. Wie konnte jemand starkes wie Madara ermordet werden? Diese Frage stellte sich jedermann.
Am Tag seiner Beerdigung versammelten sich alle Soldaten, Bediensteten und der ganze Uchiha Clan vor dem Herrenhaus. Rote und andere weiße Rosen lagen vor einem hölzernen Sag.
Die Stimmung war trostlos. Izuna, der normalerweise die Freude in Person war, starrte mit leerem Blick durch die Gegend. Schon lange plagte mich Unbehagen, denn Kiki war spurlos verschwunden. Unzählige Gedanken kreisten durch meinen Kopf. Wurde sie etwa erwischt und nach Yamatai verschleppt?
Immer mehr Angst kam über mich. Ohne es zu bemerken, verkrampften sich meine Hände.
„Mein lieber und starker Sohn", begann Tajima seine Rede. Madara war nicht sein erstes Kind, das er verlor. In den früheren Kämpfen verlor er schon einige, doch der Schmerz brannte immer wieder erneut auf.
Er beendete seine Rede mit den Worten: „Ich werde persönlich den Mörder meines Sohnes finden, dafür wird er büßen!"
Noch nie erlebte ich den strengen Tajima so aufgebracht. Zwar weinte er nicht und behielt seine eiskalte Maske an, doch jeder hier wusste, dass er völlig fertig war.
Nach Tajimas Rede verabschiedeten sich alle Oberhäupte durch eine Verbeugung vor dem Sarg von Madara. Sogar Hanabi war unter ihnen. Weinend und schluchzend tupfte sie immer wieder ihre Tränen mit einem Tuch weg. Ein schwarzer Schleier verdeckte ihr blondes Haar, während der schwarze Kimono bei jedem ihrer Schritte den Boden streifte.
„Wo ist Kiki?", flüsterte mir Frau Oberin ungeduldig ins Ohr.
Unwissend zuckte ich mit meinen Schultern.
Von ihr fehlte jegliche Spur, wodurch meine Zweifel immer mehr wurden.
„Sie weiß hoffentlich, dass sie sich somit verdächtig macht", Frau Oberin stemmte ihre
Hände in die Hüfte.
„Aber Frau Oberin, Kiki ist doch nach Hause
zu ihrer Mutter gefahren, da diese krank ist", mischte sich Yuki unter das Gespräch, „Falls sie mir nicht glauben, dann fragen sie doch Izuna, der hat ihrem Vorhaben zugestimmt."
Frau Oberin nickte. „Gut, es stehen unruhige Zeiten bevor, solange der Mörder nicht gefunden wurde."
Mit diesen Worten verschwand die Chefin.
„Danke", flüsterte ich Yuki für ihre tolle Ausrede ins Ohr. Es überraschte mich, dass sie sogar Izuna mit hineinzog, denn ob er auf Frau Oberins Fragen dies bestätigen würde, blieb ungewiss.
„Himiko ist genauso meine Freundin wie sie deine ist", lächelte Yuki.
Sie strich sich eine ihrer blonden Strähnen aus dem Gesicht.
Seufzend lauschte ich dem traurigen Musikstück, erzeugt durch eine Zither. Langsam kamen vier Soldaten mit gesenktem Kopf auf den hölzernen Sarg zu und hoben ihn hoch.
Gefolgt von dem Oberhäupten und dem restlichen Uchiha Clan machten sie sich zusammen auf dem Weg zur Makker-Höhle. In dieser Höhle wird Madaras Leichnam in den nächsten drei Tagen aufbewahrt bis man ihn begräbt.
Sobald die Musik leiser wurde, machten sich alle Bediensteten an die Arbeit. Bald käme der Trauerzug zurück bis dahin musste der Saal vorbereitet sein.
„Warte, Karin deine Haare", hielt mich Yuki auf, bevor ich losgehen konnte.
Sie nahm mir eine Klammer aus dem Haar und befestigte meine roten Strähnen erneut.
In der Früh brauchte ich sage und schreibe zwei Stunden bis ich endlich mein Haar in zwei Dutts flechten konnte.
„Fertig", sagte Yuki stolz.
Zusammen machten wir uns auf dem Weg in den Saal.
„Wie traurig, dass mit Madara", murmelte Yuki vor sich hin.
Stumm nickte ich und beobachtete sie beim Gehen. Ihre Hand ruhte stolz auf ihrem Bauch. Meine Augen weiteten sich, tatsächlich hatte sie eine kleine Wölbung am Bauch.
„Sag mal, Yuki", fing ich zögerlich an meine Vermutung auszusprechen, „Erwartest du ein Kind?"
Yuki war gut drei Jahre älter als ich, dennoch die Frage wirkte so unglaublich.
„Psst nicht so laut", forderte sie mich auf zu flüstern, „Ja, ich erwarte ein Kind."
„Wer ist der Vater?", hakte ich immer noch ungläubig nach.
„Izuna, er ist auch ganz stolz über das Kind!"
Izuna! Überrascht schaute ich von Yukis Bauch zu ihr auf.
„Das freut mich für euch", entgegnete ich ihr.
All meine Befürchtungen sprach ich nicht laut aus, denn als Tochter eines großen Clanoberhaupts wusste ich nun mal
die Pflichten. Niemals würde ein Clanoberhaupt wie Tajima seinem Sohn eine Bedienstete heiraten lassen. Selbst, wenn sie sein Kind austrüge. Die arme Yuki!
„Izuna tut mir so leid. Der Tod seines Bruders nimmt ihn sehr mit", flüsterte Yuki traurig.
„Dann musst du ihn erst recht beistehen, denn er braucht jetzt sicher seelische Unterstützung."
Stumm nickte Yuki und schaute vor sich her. „Du Karin, macht es dir etwas aus, wenn Himiko die Taufpatin meines Kindes wird? Also ich habe sie noch nicht gefragt, aber Izuna und ich finden, dass sie eine äußerst gutmütige
Person ist."
„Mach die keine Sorgen, Yuki! Es macht mir kein bisschen etwas aus. Wer kann schon behaupten eine Kaiserin als Patentante zu haben."
„Das stimmt", sagte Yuki amüsiert, „Jetzt muss Himiko nur noch auftauchen, damit ich sie fragen kann."
Bewaffnet mit Eimer voll Wasser marschierten wir in die Richtung des Saals. Da ich wusste das Yuki schwanger war, nahm ich ihr zur Erleichterung den Eimer ab und trug ihn in den Saal.
Sie wird es sehr schwer haben in den nächsten Tagen, so viel war sicher.
Sobald rauskäme von wem sie schwanger wurde, wird ein großes Chaos ausbrechen.
Im Saal wischte ich sofort die Tische ab. Unser Zeitplan war sehr straff, denn bald kamen die Gäste von der Trauerfeier zurück.
Während ich den Lappen erneut ins Wasser eintunkte, flog plötzlich laut die Tür auf.
Herein kamen drei Soldaten von Tajima.
„Du!", einer von ihnen zeigte auf mich.
Erschrocken ließ ich den Lappen zu Boden fallen.
„Was ist mit mir?", fragte ich.
„Du bist verhaftet und am Mord Madaras angeklagt", sagte einer von ihnen.
„Ich bin was?", platzte es aus mir heraus.
„In deiner Schicht, als du Madaras Zimmer geputzt hattest, starb er durch ein Küchenmesser. Alle Indizien deuten auf dich, sogar ein rotes Haar wurde gefunden!"
Die Worte des Mannes versetzten mir einen Stich. Es stimmte, dass ich an Madaras Todestag in seinem Zimmer putzte, aber Himiko kam anschließend ganz aufgebracht herein und scheuchte mich hinaus.
Warte Himiko war im Zimmer!
Ob sie? Nein, dass würde sie nie tun.
Natürlich sprach das rote Haar sofort auf mich zu. Mit meinen Uzumaki Genen war ich die Einzige im Haus, die rote Haare hatte.
Aber ich war es nicht!
Ängstlich hob ich meine Hände und ließ mich von den Soldaten gefangen nehmen. Meine Angst nahm Überhand. Himiko würde ich niemals verraten. Sie hat Madara sicher nicht ermordet, schließlich liebte sie ihn!
Die Soldaten legten mir Handschellen um
und führten mich nach draußen in den Garten. Brav ging ich immer geradeaus. Meine Hände zitterten bei jeden meiner Schritte, denn ich wusste ihr Ziel.
Der Wald.
Sie wollten mich dort umbringen. Dort wo niemand etwas mitbekam, sicherlich auf Tajimas Befehl. Wer kümmerte sich schon um eine tote Bedienstete? Niemand! Aber ich war nun mal nicht nur eine Bedienstete, sondern auch Mito Uzumaki!
Wir überquerten gerade die Brücke über den Teich. Zwei der Soldaten gingen bereits weiter vorn.
Bloß einer stand hinter mir.
Diese Gelegenheit nutzte ich, drehte mich blitzschnell um und rammte gegen den Soldaten, sodass er über das Brückengelände in den Teich fiel.
„Hey!", schrie er, wodurch die andern Soldaten sich umdrehten.
Ehe sie erkannten was geschehen war, rannte ich los. So schnell ich konnte lief ich in den Wald hinein.
Ich hörte ihre wütenden Rufe. Sie waren mir dicht auf den Fersen, doch meine Angst vor den Tod stieg enorm, weshalb ich immer schneller lief.
Nach einer Weile verlor ich meine Ausdauer.
Atemlos ließ ich mich neben den strömenden Fluss, der die Grenze bildete, auf den Boden fallen. Ich konnte nicht mehr! Meine letzten Sekunden hier auf Erden waren gezählt.
„Hier ist sie!", schrie einer der Soldaten. Mit einem breiten Grinsen strich er über das Schwert und zeigte damit auf mich.
Meine Knie zitterten, ich schloss meine Augen, sogar das leise Rauschen des Windes vernahm ich in diesem Moment.
„Geht man so etwa mit einer Lady um?", ertönte eine Stimme hinter mir.
Überrascht drehte ich mich um und erkannte Hashiramas langes, braunes Haar im Wind wehen.
„Hashirama", rief ich begeistert. Er lächelte mir freundlich zu. „Schön dich wieder zu sehen."
Mein Herz wurde warm und ich konnte wieder normal atmen.
„Hashirama?", rief einer der Uchiha Soldaten zum andern.
„Der Hashirama?", fragte ein anderer.
„Gibt es denn noch einen?", möchte der Senju belustigt wissen.
Die drei Soldaten schauten sich kurz fragend an, liefen aber sofort los.
Hashiramas Ruf schien ihm voraus zu eilen.
„Komm, ich helfe dir", er reichte mir seine Hand und half mir hoch.
Dankend umarmte ich ihn ganz fest, was ihn zuerst verwunderte, aber dann schließlich erfreute.
„Komm mit ins Lager, Himiko ist auch hier", sagte er.
„Himiko ist bei euch?"
Als er das bejahte, folgte ich ihm sofort bis ins Lager.
Er hielt mir die Tür zu einer der Hütten offen und bat mich hineinzutreten.
Kaum Sonnenstrahlen schienen durch die Hütte. Es war sehr dunkel.
„Schließ die Tür, Bruder", hörte ich Tobiramas tiefe Stimme.
Hashirama schloss die Tür und deutete mir auf ihm zu folgen, was ich auch tat.
„Hallo", begrüßte ich Tobirama, der vor einer Tür wachte.
„Sie hier?", fragte er überrascht.
„Ja, Mito ist hier", Hashirama legte einen Arm um meine Schulter.
Bei seiner Berührung pochte mein Herz immer schneller. Ich könnte schwören, es fliegt jede
Sekunde heraus.
„Seid nicht zu laut. Sie ist gerade eingeschlafen", Tobirama öffnete langsam die Tür.
Vorsichtig trat ich in den Raum ein. Lediglich eine Fackel an der Wand erhellte den dunklen
Raum, indem ein Sofa und unzählige Bücher verteilt am Boden standen.
Himiko lag auf dem Sofa, ihr Kopf ruhte auf Hakus Schoss. Wenn mich nicht alles täuschte, so hieß dieser Mann so.
Er strich immer wieder eine goldene Strähne aus ihrem Gesicht. Himiko wirkte ziemlich verändert. In ihrem Gesicht stachen bereits die Wangenknochen hervor, ihr ganzer Körper wirkte dürr und eingefallen. Wie lange sie wohl nichts mehr aß?
„Himiko!", schrie ich unbewusst bei ihrem Anblick.
Sofort öffnete sie ihre Augen und richtete sich langsam auf.
„Mito", murmelte sie schwach, als sie mich erkannte.
Sie hatte dunkle Augenringe, ihre sonst so rosa schimmernden Wangen waren blass und ihre normalerweise strahlenden Augen leer.
„Du hast sie aufgeweckt!", knurrte Haku wütend.
„Ist schon gut", meinte Himiko. Sie sprang vom Sofa hinunter und wäre, hätte Haku sie nicht gehalten, wohl umgefallen.
„Was ist mit ihr?", fragte ich schockiert.
Die beiden Senju Brüder schwiegen.
„Ich habe Madara getötet", kam es plötzlich aus Himikos Mund.
„Was hast du?", hakte ich ungläubig nach.
Himiko setzte sich wieder aufs Sofa. Keine Kraft lag mehr in ihr, als hätte sie all den Lebenswille verloren.
Hashirama führte mich aus dem Raum, da er der Meinung war, dass Himiko Ruhe benötigte.
Vor der Tür erzählte er mir dann all die Geschehnisse.
Schockiert ließ ich mich zu Boden fallen. Himiko tötete die Person, die sie unter allen Umständen liebte und das nur durch einen Hinterhalt.
Man sah es ihr an, dass die Gefühle sie innerlich frassen.
„Sie braucht Hilfe!", merkte ich an.
Hashirama stimmte mir zu. „Ja, aber das ist ein seelischer Kampf, nichts das mit meinem
Chakra geheilt werden könnte. Sie alleine muss das durchstehen. Natürlich können wir ihr beistehen."
Ein Träne fiel mir die Wange hinunter.
Himiko!
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