🌚{45}Das unscheinbare Leben eines Toms
POV. Tom
Etwas Schüchtern betrat ich Tajimas Büro. Er hatte mich gerufen. Bereits auf dem Weg zu seinem Büro schwirrten mir unzählige Gedanken durch den Kopf, weshalb er mich sprechen wollte. Normalerweise holte er mich stets mit meinem älteren Bruder Jakuro ins Büro, doch diesmal wollte er mich alleine sehen.
Ob er mich feuern wollte?
„Guten Abend, Tajima", begrüßte ich das Clanoberhaupt, „Ihr wolltet mich sprechen?"
Tajima sah von seinem Papieren auf, in seiner Hand hielt er einen Stift mit dem er auf den Stuhl zeigte, dass ich mich setzten sollte.
Überrascht setzte ich mich. Schweißperlen bildeten sich an meiner Stirn. Jetzt würde er mich feuern, warum auch immer.
Es sprachen viele Punkte dafür, denn ich war nie so gut im Kämpfen wie mein großer Bruder, außerdem gab es keinen tollpatschigeren Menschen wie mich. Während meiner ganzen Kindheit stand ich immer im Schatten Jakuros. Egal, was er auch tat, stets war er der Stolz meiner Eltern.
Während ich meist unterging oder nur „Jakuros Anhängsel" war. Tatsächlich nannte man mich oft so.
Mit 10 erweckte ich endlich mein Sharingan, von da an dachte ich, würde man mich meinem Bruder ebenbürtig sehen, doch ich täuschte mich gewaltig.
Meine Eltern bemerkten es nicht einmal.
Große Freude lag in mir, als ich für die Stelle als Soldat hier angenommen wurde. Mein Bruder arbeitete bereits seit drei Jahren dort. Nachdem wir uns nach den drei Jahren hier wieder trafen, wirkte er nicht sehr begeistert mich hier zu sehen. Nein, er war sogar sauer.
Zuerst beachtete er mich nicht, deshalb sprach ich ihn darauf an, was das sollte. Mein Fehler war es ihn Bruder zu nennen, denn das passte ihm ganz und gar nicht.
Unseren Altersunterschied von vier Jahren merkte man gewaltig, denn damals war er sage und schreibe zwei Köpfe größer als ich.
Viele sagten, dass wir uns sehr ähnlich sehen, doch im Gegensatz zu Jakuros schwarzem Haar strahlte meins hellbraun in der Sonne. Außerdem waren wir charakterlich
von Grund auf Verschieden. Nach einigen Jahren der Zusammenarbeit besserte sich unser Verhältnis einigermaßen. Ich musste Jakuro versprechen niemanden zu sagen, dass wir verwandt waren.
„Ist etwas?", riss mich Tajimas tiefe Stimme aus meinen Gedanken.
Geschockt wurden meine Augen ganz groß, ich schüttelte meinen Kopf.
„Tom, du arbeitest seit Jahren als Soldat hier. Neben einigen erfolgreichen Aufträgen sitzt du nebenbei im Rat", fing Tajima an zu erzählen.
Und jetzt kommt das "Aber", dachte ich, jetzt wird er mich feuern.
Tajima stoppte. „Sag mal, Tom. Weinst du etwa?"
Verlegen schüttelte ich den Kopf und strich mir eine Träne weg. Oh, bitte feuert er mich nicht.
Nie wieder wollte er nach Hause zu seinen Eltern, die ihm wie Dreck behandelten und erst der freudige Gesichtsausdruck von Jakuro, wenn er erfährt, dass sein kleiner Bruder fristlos entlassen wurde!
Auch wenn ich oft bei Jakuro war, wusste ich, dass ich nicht willkommen war. Er gab es mir auch häufig zu spüren, aber ich wollte nicht alleine sein und Freunde hatte ich hier keine...
Einmal behauptete Jakuro, ich hätte der Bediensteten Kiki einen Heiratsantrag gemacht, was gar nicht stimmte. Die halbe Nacht lang schlug er mich deshalb blau.
„Du bist 16, nicht?", fragte Tajima.
„17", korrigierte ich.
„17, Also. Weißt du Tom, ich habe dich für einen Auftrag auserwählt", berichtete Tajima.
„Einen Auftrag?", sprach Tom die Worte unglaubwürdig aus. Er alleine bekam einen Auftrag!
„Der Auftrag ist sehr geheim und muss streng vertraulich behandelt werden. Außer uns
beiden darf niemand davon erfahren", erklärte er.
„Natürlich!", sagte ich sofort. Jetzt war
ich verdammt neugierig.
„Ich habe dich von meinen Soldaten auserwählt, da du der Unscheinbarste bist. Niemand würde dich als Spion vermuten."
„Als Spion?", wiederholte ich Tajimas Worte, das klang sehr interessant!
„Wir haben einen Maulwurf unter den Vertrauten", erklärte Tajima, „Ich habe eine leichte Ahnung. Tom, du bekommst den Auftrag Eisenhand zu beschatten und alles was du über ihn herausbekommst mir zu sagen. Ich will wissen, mit wem er sich trifft, was er in seiner Freizeit tut, einfach alles."
„Der General?", meine Augen wurden ganz groß, „Wieso der General?"
„Er wusste von Dingen, die ich ihm nie erzählt hatte, demnach muss er mich ausspionieren. Bloß weiß ich noch nicht für wen."
„Verstehe!", ich sprang auf, verbeugte mich und sagte, „Ich werde versuchen alles über ihn herauszufinden."
„Gut, nimm diesen Auftrag als Sprungbrett. Wer weiß, welche Stelle du bekommen könntest, wenn du den Auftrag gewissenhaft erledigst."
Eifrig nickte ich, drehte mich zur Tür um und rannte natürlich gegen die geschlossene Tür. „Ach Tom! Nicht schon wieder!", murmelte ich.
„Eisenhand müsste bald von seiner Mission zurück sein. Finde ihn", rief mir Tajima nach, als ich das Büro verließ.
Stolz marschierte ich den Gang entlang. Ich fühlte mich dermaßen geehrt. Tajima wählte mich für den Auftrag.
Während ich in meinen Gedanken versunken war, lief ich aus Versehen gegen den Rücken eines anderen.
„Tut mir leid", entschuldigte ich mich.
Die Person drehte sich um und es war natürlich niemand anderes als mein Bruder.
„Was willst du schon wieder bei mir!", fauchte er mich an, „Such dir endlich mal Freunde und geh mir nicht auf die Nerven."
„Ich...ich", stammelte ich.
„Tschüss!", Jakuro drehte mich um und schubste mich in einen anderen Gang.
Meine vorherige Freude war wie weggeflogen. Benommen ging ich immer geradeaus. Mit meinen 17 Jahren gehörte ich zu den jüngeren Soldaten. Die Älteren respektierten mich nicht wirklich. Allein der Grund, das ich einen Platz in Tajimas Rat bekam, machte mich zur Zielscheibe von anderen Soldaten.
„Hey Prima Ballerina", rief mir lachend ein anderer Soldat im Gang zu. Die drei Freunde von ihm lachten mit.
Stumm ging ich an ihnen vorbei.
„Das ist der Idiot, der vorhin gegen die Eingangstür mit seinem Essen gerannt ist. Sein ganzes Essen lag am Boden verstreut", einer von Madaras Kämpfern deutete auf mich und seine Kollegen lachten laut aus.
Ja, es tat weh wie sie mich behandelten, aber ich war es gewohnt und nahm es hin.
Nichts desto trotz erledige ich meine Aufträge stets gewissenhaft!
In einen der hinteren Räume vernahm ich plötzlich Eisenhands Stimme. Ich blieb an der Tür zum Saal stehen und horchte still. Geschirr wurde soeben abgeräumt, wahrscheinlich waren es die Bediensteten, doch unter dem lauten Geräusch nahm ich auch Eisenhands Stimme wahr.
Plötzlich wurde die Tür geöffnet und eine Bedienstete erschien. Es war die Bedienstete, die Jakuro unbedingt heiraten wollte, Kiki hieß sie glaub ich.
Überrascht schaute sie mich an.
Sofort richtete ich mich auf und räusperte mich.
„Wollt Ihr hineingehen?", fragte sie mich.
Stumm schüttelte ich den Kopf. Sie war einer der Gründe, weshalb ich dachte, dass das Verhältnis zwischen meinen Bruder und mir besser werden würde, schließlich stimmte ich ihn bei allem was er gegen sie sagte zu, doch dem war nicht so.
„Die Person, die Ihr sucht, befindet sich in dem Raum", sagte sie mit einem listigen Grinsen im Gesicht.
Verdammt, woher wusste sie davon?
„Eisenhand ist im Saal?", fragte ich perplex.
„Ahh, Ihr sucht also Eisenhand", ein hinterlistiges Lachen erschien auf ihren Lippen.
Sie hatte ihn hereingelegt! Diese Kiki war verdammt hinterlistig!
„Tajima gab Euch also den Auftrag, Eisenhand nachzuspionieren", mit ihren Bernsteinfarbigen Augen musterte sie ihn.
Oh man! Diese Kiki macht mir langsam echt Angst. Sie wusste von dem Auftrag! Nur woher?
{Was Tom leider nicht wusste: Kiki hat ihn vorhin alleine aus Tajimas Büro gehen sehen. Gleich danach erwischte sie Tom beim Lauschen an der Tür. Nicht lange und Kiki konnte dank ihrer Intelligenz eins und eins zusammenzählen}
„Was würde Tajima wohl davon halten, wenn ich ihm erzähle, dass ich von deinem Auftrag Bescheid weiß?"
Ich schluckte schockiert. Das durfte sie nicht tun!
„Bitte nicht!", flehte ich, „Dieser Auftrag bedeutet mir so viel."
Ihre Augen betrachteten ihn nachdenklich. „Ich werde Tajima nichts sagen, wenn Ihr dafür alle Informationen, die Ihr über Eisenhand sammelt nicht nur Tajima, sondern auch mir gebt!"
„Warum brauchst du auch die Informationen?", fragte ich neugierig.
„Ach Tom," lächelnd klopfte sie auf meine Schulter, „Ihr seid wohl kaum in der Position mir solche Fragen zu stellen."
Ich schluckte, da hatte sie Recht. Um meinen Arsch zu retten, stimmte ich der Bediensteten zu.
Wie konnte diese unschuldig wirkende Kiki eine so hinterlistige Frau sein?
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