🔥{36} Feuer und Flamme
Die nächsten Tage verliefen ziemlich merkwürdig. Madara weichte mir aus, so gut es ging. Sogar wenn wir uns im Flur begegneten, bog er plötzlich in eine andere Abzweigung ein. Hätte ich in meiner Hyuga Verkleidung nicht herausgefunden, dass sein Verhalten einen Grund hatte, dann wäre ich jetzt ziemlich verletzt gewesen.
Das plötzliche Aufbrechen der Hyuga Prinzessin schien dem Oberhaupt Tajima gar nicht zu gefallen. Yuki erzählte mir, dass sie beim Putzen des Büros auf Briefe gestoßen war, in denen Tajima mit anderen Clanoberhäupten sich über eine mögliche Hochzeit seines ältesten Sohnes austauschte. Er wollte wohl unter allen Umständen seinen Sohn verheiraten.
Wie jeden Morgen fegte ich den Staub von den Regalen im Flur weg. Noch immer wurde ich von den meisten Menschen wegen dem Kuss mit Madara schräg angesehen, aber mittlerweile störte es mich gar nicht mehr. Nein, es freute mich irgendwie sogar, wenn sie eines Tages in Erfahrung bringen, wer ich wirklich war.
Während ich gedankenverloren mit meiner Arbeit beschäftigt war, hörte ich laute Schritte hinter mir, die plötzlich stoppten.
„Bedienstete", eine dunkle Stimme ertönte hinter mir.
Erschrocken über diese Tiefe ließ ich den Besen fallen und drehte mich um. Vor mir stand der Soldat Eisenhand. Die Narbe an seinem Mund schaute sehr gruselig aus.
„Lässt du mir bitte ein Bad ein. Jetzt!", befahl er.
Stumm nickte ich. Reden konnte ich nicht, denn ich bekam es mit der Angst zu tun. Um diese Zeit war niemand bei den Bädern, keine Menschenseele, suchte er sich also diesen Ort aus, um mich umzubringen? Er weiß schließlich, wer ich bin.
„Gut, ich warte dort, wenn du in fünf Minuten nicht kommst, werde ich Tajima über deine Inkompetenz berichten", mit einem schelmischen Grinsen drehte er sich um
und verschwand Richtung Bäder.
Er droht mir! Er hat mir gerade ernsthaft gedroht! Ängstlich starrte ich um mich. Mein
Todesurteil wurde somit besiegelt. Wie würde mich Eisenhand umbringen? Im Wasser ertränken und es anschließend wie ein Unfall aussehen lassen?
Ich schluckte. Einen Plan B gab es nicht,
wenn ich nicht bald zu den Bädern kam, würde Tajima diesen Grund vielleicht nehmen, um mich hinauszuwerfen.
Während ich unzählige Möglichkeiten abwog, was ich nun tun konnte, hörte ich eine Tür zuschlagen. Neugierig schaute ich auf und entdeckte Madara, der gerade sein Gunbai auf
seinen Rücken spannte, um sich wohl zum Trainingsplatz aufmachte.
Er könnte meine Rettung sein!
Seine dunklen Augen wurden größer als er bemerkte, dass ich langsam auf ihn zu kam.
Schnell beschleunigte er seine Schritte und bog in einen anderen Flur ein.
Mist! Rennt er schon wieder von mir weg!
So wie er beschleunigte ich meine Schritte, laut rief ich ein paar Mal seinen Namen, doch er machte keine Umstände sich umzudrehen. Es hatte keinen Zweck, er wollte einfach nicht mit mir reden.
„Bitte komm in zwei Minuten zu den Bädern, sonst sterbe ich", schrie ich ihm laut nach.
In der Hoffnung, dass er es hörte. Mein Glück, dass niemand anderes hier war und diese etwas strange Situation bemerkte.
Madara drehte sich nicht um, lediglich sein schwarzes Haar wehte nach hinten, nachdem er in die nächste Ecke einbog.
Und weg war er! Mal wieder! Mein Tod stand nun fest.
Hilflos schwankte ich langsam Richtung Bäder. Auch diesmal schien das Schicksal nicht auf meiner Seite zu sein, denn weder Yuki noch Mito kamen mir entgegen, um ihnen von Eisenhand zu berichten.
Trostlos öffnete ich die Bogentür zu den Bädern und betrat langsam mit einem Wassereimer in der Hand den Raum. Zur Verteidigung diente der Eimer natürlich nicht, sondern um erstmal die Bäder auszuspülen. Ich spielte die Unwissende und schüttete den Wassereimer in das noch nicht mit Wasser gefüllte Bad und stieg hinein, um
den Dreck wegzuputzen.
Ich bemerkte wie Eisenhand langsam den Raum betrat. Er trug noch immer seine Soldatenausrüstung zusammen mit dem Schwert. Jeden Normalen hätte es verwundert,
aber ich wusste ja, was er vorhatte.
Vorsichtig richtete ich mich auf und schaute ihn vom Boden der Wanne aus an. Schweigend hielt er meinen Blick stand.
„Du weißt es, stimmts?", grinste er mich breit an.
„Dass sie mich jetzt in diesem Moment töten wollen?- Ja, dass tue ich. Nur eine Frage hätte ich, woher wissen sie wer ich bin und für wen arbeiten Sie?", meine Stimme klang zwar zittrig, aber auch entschlossen.
„Das waren zwei Fragen, Kiki oder soll ich besser Kaiserin Himiko von Yamatai sagen",
wieder grinste er mich widerlich mit Mordlust in den Augen an.
„Weder noch", entgegnete ich, „Jemand wie Sie dürfte mich im Normalfall nicht einmal anreden."
„Im Normalfall?" lachte er laut auf, „Du putzt hier für die Uchiha-Familie und stellst Anforderungen. Du bist genauso verloren wie deine Eltern, als man sie hinrichtete!"
Bei der Erwähnung meiner Eltern wurde mir ganz schwindelig. Die stetige Ablenkung durch Arbeit verhinderte jeden Tag einen Zusammenbruch aufgrund meiner noch immer angestauten Trauer, die Erwähnung tat nicht gut.
Eisenhand sprang ebenso in das nicht gefüllte Bad, zog sein Schwert und kam langsam auf mich zu.
Verdammt! Während ich so in Gedanken schwellte, habe ich nicht bemerkt, wie er näher kam.
„Sagt mir eins, bevor ich sterbe, wer steckt hinter all dem? Wer ist der Schuldige, der die Hinrichtung meiner Eltern verlangte?", forderte ich.
Sein Grinsen wurde bei meiner Frage breiter. „Du kennst ihn, sehr gut sogar. Du würdest überrascht sein, aber trotzdem vor deinem
Tod wirst du es nicht erfahren!"
Blitzschnell schwenkte er das Schwert in meine Richtung. All meine Alarmglocken waren aktiviert und ich versuchte aus der Wanne zu klettern.
Eisenhand packte mich am Fuß fest und zog mich nach unten.
Dumpf landete ich auf meinen Rücken und sah wie Eisenhand das Schwert erneut hob, um es mir in die Brust zu rammen.
Reflexartig rollte ich zur Seite und das Schwert
schlug auf den Boden auf. Ein klirrendes Geräusch ertönte dabei.
Schnell richtete ich mich auf und versuchte erneut hinauszuklettern. Wieder ohne Erfolg, denn diesmal packte er mich am Arm und schlug mich mit voller Wucht gegen den Rand der Wanne.
Ich sackte auf meine Knie, mein Kopf hämmerte und brummte.
„Du hast es weit geschafft, sehr weit. Wirklich beneidenswert, aber hier befindet sich deine Endstation", diesmal hob er sein Schwert höher, als zuvor. Wenige Meter trennten uns. Kurz schwang er es bis ihm plötzlich das Schwert aus der Hand geschossen wurde. Baff schaute ich auf und entdeckte oberhalb der Wanne Madara, der mit einem einzigen Shurikenwurf das Schwert aus Eisenhands Hand schlug.
„Was wird das, wenn es fertig ist?", fragte er emotionslos.
„Madara!", murmelte Eisenhand ohne sich zu ihm umzudrehen.
„Er wollte mich töten", murmelte ich mit brüchiger Stimme. Mein Kopf schmerzte dermaßen, dass ich mir sicher war eine Gehirnerschütterung zu haben.
„Ja, so sah es für mich auch aus, aber wieso frage ich mich?", Madaras Stimme wirkte rau, als schiene er nachzudenken, was sein General nur vorhatte.
„Madara, Ihr würdet Euch wundern, wenn Ihr erfährt wer wirklich dieses Weib ist. Diese dumme Göre ist niemand Geringeres als...", Eisenhand stoppte inmitten seines Satzes. Plötzlich spukte er Blut und seine Augen wurden weiß.
Mein Blick wanderte auf seine Brust, wo ein Pfeil fest darin steckte. Sofort schaute ich zum geöffneten Fenster. Jemand im Garten musste auf ihn geschossen haben.
„Scheiße!", Madara schien es ebenso bemerkt zu haben.
Sofort sprang er durch das Fenster in den
Garten, um die Person aufzusuchen, die seinen General tötete.
Ich blickte Madara nach und erkannte gerade noch in einer anderen Richtung wie sie der Uchiha einschlug, eine Gestalt in Lederrüstung
verschwinden.
Langsam kroch ich zum toten General.
Gehen konnte ich aufgrund meines schmerzenden Kopfes nicht mehr. Bei der Leiche angekommen, betrachtete ich den Pfeil genauer. Hölzern gefertigt aus der Rinde eines Marmorbaumes, die es nur in Yamatai gab.
Somit bestätigte sich meine Vermutung, dass tatsächlich Haku der Bogenschütze war!
Wieder rettete er mich aus dieser misslichen Lage. Eine Sekunde später und Madara hätte meine wahre Identität herausgefunden.
„Miststück!", hustete Eisenhand seine letzten Worte. Erschrocken wich ich zurück.
„Es gibt viel mehr Leute, die wissen wo du dich aufhältst, als dir selbst Bewusst ist. Die Rückeroberung deines Reiches kannst du vergessen, denn dein größter Feind weiß alles über dich."
Eisenhands Blick wurde starr. Mit weit geöffneten Augen starrte er nach vorne.
Seine letzten Worte hallten immer wieder durch meinen Kopf. «Dein größter Feind weiß alles über dich»
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Wenn euch das Kapitel gefallen hat, würde ich mich sehr über ein Vote freuen! 🥰❤️
Schönes Wochenende noch 🥳🔥
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