🍷{30}Sake
Mit gemischten Gefühlen folgte ich Madara ins Herrenhaus. Immer wieder dachte ich mir, Himiko was tust du? Doch dann löste sich der Gedanke, denn schließlich wurde ich Hanabi endlich los und das musste gefeiert werden!
Madara öffnete seine Zimmertür und deutete mir an ihm zu folgen, er stellte den Korb voll Sake auf seinen Tisch ab und holte zwei Gläser aus einer Schublade unter dem Schreibtisch hervor. Madara versteckte Gläser unter seinem Schreibtisch. Sollte mir das zu Denken geben?
„Hast du schon mal den guten Sake aus dem Kajur Clan getrunken?", fragte mich Madara.
„Hanabis Clan stellt Sake her?", entgegnete ich stattdessen und beobachtete wie er langsam die Gläser füllte. Wenn Hanabis Clan auf Sake produzieren spezialisiert war, erklärte dies einiges. So ziemlich alles eigentlich.
Madara nickte und reichte mir das Glas voll Sake. „Hier, vergiss Hanabi. Sie bezahlt nun endgültig für ihre miesen Taten. Du hattest wirklich Glück, dass ich zufällig zur Brücke kam!"
Zufällig? Ich unterdrückte ein Grinsen, denn zufällig stand er ganz sicher nicht an der Brücke- alles lief nach meinem Plan.
„Komm, setzen wir uns", meinte er und wir setzten uns auf sein Bett, um weiter zu trinken. Wir redeten und redeten. Irgendwann merkte ich, dass mein Zeitgefühl völlig weg war. Die Sonne war bereits untergegangen und die drei Sake Flaschen waren bereits leer.
Gut, ich trank nur eine Halbe und Madara den Rest.
„Sag mir Kiki, was denkst du eigentlich über Jakuro", er strich mir eine Strähne vom Gesicht und musterte mich.
Ich dachte nach. Madara schien nichts vom Alkohol zu spüren, während für mich gerade das Bett Karussell fährt. Warum also fragt er mich genau das jetzt!
Ich räusperte mich und versuchte deutlich und in ganzen Sätzen zu sprechen. „Jakuro ist zwar nicht hässlich, aber sein Gehirn entspricht dem einer Qualle!"
Madara schaute mich mit einem fragwürdigen Blick an.
„Quallen haben kein Gehirn", ergänzte ich, anscheinend wusste er es tatsächlich nicht.
Jetzt fing er lauthals an zu lachen, er packte mich sanft am Arm und zog mich zu sich. „Das denke ich auch über ihn!"
Ich grinste. „Ja, aber Euch hat der Vogel keinen Heiratsantrag gestellt."
Er lächelte. „Du wirst ihn nicht heiraten, Kiki. Dafür sorge ich."
Plötzlich umströmte mich eine Hitze. Seine Worte verliehen mir Kraft. Kraft im wahren Kampf, weshalb ich hier bin.
„Erzähl mir was über deine Familie?", forderte er mich auf.
Perplex löste ich mich aus seinen Armen, doch er ließ mich nicht los und es schien auch zwecklos zu sein sich zu wehren.
„Antworte", diesmal war sein Tonfall befehlshaberisch.
Verdammt! Wusste er etwas!
„Mutter konnte sehr gut Rosen backen", lallte ich in meinem Rausch.
„Was? War sie Bäcker?", Madara starrte mich verwirrt an.
Ich nickte. „Und mein Vater kümmerte sich um Angelegenheiten wie Häuser bauen und Menschen bauen."
Madaras Blick wurde immer fragwürdiger. „Am besten du trinkst nichts mehr!", er nahm mir mein Glas aus der Hand und leerte es in einem Zug.
„Hey!", schrie ich schon fast und wollte es ihm aus der Hand reißen, doch er hielt es immer weiter hoch.
Da er mich nur noch mit einer Hand festhielt, löste ich mich von ihm, sprang vom Bett hinunter, um ihm das Glas von der anderen Seite aus der Hand zu reißen.
Kurz vor ihm stolperte ich über einen Bücherstapel und flog mit voller Wucht auf den liegenden Madara drauf, genau auf seinem Bauch.
„Am besten du bleibst so liegen, sonst zerstört du nur irgendwas in meinem Zimmer", grinste er mich arrogant an.
Ich versuchte möglichst neutral zu schauen und meine Verlegenheit zu unterdrücken, was mir natürlich mit dem Alkohol intus nicht gelang. Mit meinem Gesicht kam ich näher zu Madara, er schaute mich neugierig an. Er dachte wohl ich wollte ihn küssen, doch ich hielt kurz vor seinen Lippen inne.
„Erzähl mir was von deinen Eltern!"
Plötzlich veränderte er sein Gesichtsausdruck, Unbewusst erweckte er sein Sharingan. Er packte mich an den Schultern und drehte mich so aufs Bett, dass er diesmal über mir lag.
Madara kam mit seinen Lippen immer näher und küsste mich verlangend. Erstarrt und überrascht zusammen mit dem Alkohol erwiderte ich seines Kuss, dann küsste er mich immer weiter an meine Hals entlang.
Auch wenn es mir gefiel, viel mir plötzlich die Tatsache ein, dass er mich in der Oberhand hatte- Madara bekam schließlich immer was er wollte.
Mit all meiner Kraft drückte ich ihn von mir weg und schubste ihn auf die andere Bettseite.
„Ich habe dich was gefragt!", meine Stimme klang ernst.
Er schloss seine Augen und zurück kamen seine schwarzen Augen. Er wirkte bedrückt und ein wenig verletzt. Vielleicht weil er gerade wie ein Tier auf mich herfiel.
Nachdenklich schaute er mich an, aber gab mir keine Antwort.
„Gut, dann geh ich!", sauer weil ich ihm jede Frage beantwortete und er mir nicht, stand ich auf und schwankte zur Tür.
Gerade als ich die Türklinke öffnen wollte, stand Madara vor mir und hielt mein Handgelenk fest. Wütend starrte ich ihn an. „Lass mich gehen!", forderte ich.
Emotionslos würdigte mich Madara nicht einmal eines Blickes. In leiser Stimme sprach er, „Sie ist tot."
Er ließ mein Handgelenk los und ging zu seinem Bett zurück.
Überrascht schaute ich ihm nach. „Wer ist tot?", ich setzte mich neben ihn wieder aufs Bett.
„Meine Mutter. Sie starb, als ich neun Jahre alt war, das wolltest du doch wissen", merkte er an.
Ich schluckte. Diese Ehrlichkeit von ihm hätte ich nicht erwartet. „Tut mir leid", tröstete ich ihn. Naja, was hieß trösten, er war nicht einmal traurig. Entweder versteckte er seinen Schmerz ungeheuer gut oder er spürte keinen Schmerz.
„Meine Eltern wurden ermordet. Ich habe mein ganzes Zuhause an einem Tag verloren," stammelte ich plötzlich. Tränen flossen mir die Wange hinunter. „Ich habe niemanden aus meiner Familie mehr."
Madaras Augen weiteten sich, bedrückt legte er seinen Arm um meine Schulter.
„Wer war das Schwein?", fragte Madara ein wenig wütend.
„Räuber, die unsere wenigen Besitztümer haben wollten."
„Wenn ich einmal Clanoberhaupt bin, dann verspreche ich dir, Kiki. Werden sie im gesamten Land gesucht und zur Rechenschaft gezogen."
Staunend schaute ich ihn an. Seine Worte beruhigten und trösteten mich, doch wusste ich auch, dass sein Versprechen anders wäre, würde er wissen, dass sein Feudalherr Schuld trug.
„Was ist das Blütenfest?", frage ich, um den unangenehmen Thema ein Ende zu setzen.
„Eine große Feier des Uchiha-Clans. Es wird getanzt, getrunken und viel geredet. Wir bekommen von vielen befreundeten Clans Besuch. Am Abend, wenn der Mond auftaucht, gibt es dann ein Feuerwerk", erklärte er mir.
„Da bin ich gespannt! Aber dürfen Bedienstete auf das Fest?"
Madaras Blick wurde skeptisch. „Ich besorge dir ein Kleid, aber versprich mir niemanden auf dem Fest zu verraten, wer du wirklich bist. Am besten du trägst eine Maske!"
„Eine Maske?", ich schaute ihn schräg von der Seite an. Spielen wir Cinderella?
„Es kommen Tänzerinnen aus einem anderen Clan, die Masken tragen, wenn du dich wie sie kleidest, dann fällst du nicht auf."
„Verstehe." Ich unterdrückte meine Enttäuschung. Madara wollte wohl nicht aller Welt zeigen mit wem er auf dieses Blütenfest ging.
Mein Blick wanderte nach draußen. Es war schon spät in der Nacht. „Ich sollte wohl gehen", meinte ich.
„Wieso? Du kannst doch hier schlafen!"
Mein Gesicht verwandelte sich in eine rote Tomate. Ich muss gestehen, dass ich keine Lust hatte, so spät noch durch die Gänge zu laufen. Vor allem weil die Soldaten immer noch nach diesem angeblichen Senju suchen.
Mein Verstand sagte Nein zur Einladung.
Mein Herz sagte Ja.
„Ich bleibe", entgegnete ich freundlich. Ein liebevolles Lächeln erschien auf Madaras Lippen.
„Gute Nacht!", sagte ich und kuschelte mich unter die Decke.
Ich spürte Madaras Hand immer näher kommen.
„Willst du nicht das Kleid ausziehen?", fragte er mich.
Seine Hand hatte schon die Schnürre im Griff.
„Nein Madara!", ich schlug ihm die Hand weg.
Er lachte kurz auf. „Du bist mir eine! Gute Nacht, Kiki!", flüsterte er mir ins Ohr und schaltete das Licht aus.
Ich spürte wie er seinen Arm, um meinen Bauch schlang. Nicht lange und ich schlief behutsam in seinen Armen ein.
Madara POV.
Müde öffnete ich am nächsten Morgen meine Augen. Helligkeit floss durch mein Zimmer und ich musste mir mit meiner Hand die Augen verdecken. Ja, meine Augen waren ziemlich empfindlich was das anging.
Ich schaute zur rechten Seite und mein Blick glitt über sie. Wie schön Kiki doch war. Seelenruhig schlief sie, ihr gesamtes Gesicht wirkte wie eine Puppe. So Surreal. Es schien fast, als würde sie lächeln. Im Schlaf lächeln- Vielleicht träumte sie von mir.
Ich strich ihr sanft eine ihrer wunderschönen, goldenen Strähnen von ihrer Stirn. Mit diesem Gesicht und diesen Haaren stellte sie jeden weiblichen Uchiha, den ich kannte, in den Schatten und das hieß etwas, denn mein Clan war neben seiner Stärke auch für seine Attraktivität bekannt.
Wieder einmal streifte der Gedanke durch meinen Kopf, aus welchem Clan Kiki wohl kam. Sie sagte stets unbedeutend, aber ich konnte es mir nicht vorstellen. Sie war nicht unbedeutend und ihre Intelligenz überraschte mich immer wieder...
Wenn es nach mir ging, so würde ich am liebsten jeden Tag neben ihr aufwachen, um ihr schönes Gesicht und das Lächeln zu sehen.
Heute Abend werde ich mit dieser Schönheit auf das Blütenfest gehen! Mir war es egal, wie viele einflussreiche Clanoberhäupter mit ihren Töchtern da waren, den gesamten Abend würde ich nur mit einer Person verbringen- Kiki. Die Maske, die sie tragen wird, werde ich ihr vor allen Anwesenden hinunter reißen.
Das war mein Plan!
Und Jakuro wird sich von ihr fern halten, für immer, dafür sorge ich.
Plötzlich klopfte es an meiner Tür. Schnell sprang ich auf, streifte mir irgendein Oberteil über und öffnete die Tür, bevor Kiki vom Lärm noch wach wird.
„Was ist?", zischte ich genervt, als ich einen der Soldaten hinter der Tür erblickte.
„Hab ich Euch aufgeweckt, Madara-sama?", fragte der Soldat verlegen.
Mich nicht, aber fast Kiki! Ich schluckte, da ich fast diesen Satz laut ausgesprochen hätte.
„Nein, alles gut", entgegnete ich stattdessen.
„Euer Vater verlangt nach Euch. Er ist im Versammlungsraum", ich nickte und folgte dem Soldat nach draußen. Es störte mich, Kiki alleine in meinem Zimmer zurück zu lassen. Ich wollte bei ihr sein, wenn sie aufwachte.
Als ich meine Gedanken sortierte, schüttelte ich meinen Kopf- Was war nur los mit mir?
Seit wann denke ich so über eine einzige Frau?
„Vater, Ihr habt nach mir gerufen?", ich trat in den Raum ein, wo bereits zwei Soldaten meines Vaters dort waren.
„Setzt dich", befahl mein Vater.
Ich setzte mich gegenüber von Izuna, der mich amüsiert zu lächelte. Warum tat er das? Waren meine Haare zerzaust oder nicht in Topform?
„Ich habe den engsten meiner Vertrauten einberufen, weil es etwas gibt, dem wir unbedingt nachgehen müssen", Tajima schaute mit ernstem Blick durch die kleine Gruppe.
„Es geht un die Kaiserfamilie Yamatais", klärte er auf.
„Die Kaiserfamilie?", wiederholte Izuna überrascht seine Worte.
„Die Familie ist doch getötet worden?", meinte ich.
„Das ist es ja. Die Kaiserfamilie Yamatais wurde vor Jahrhunderten nicht ohne Grund so mächtig. Sie beherrschten ein besonderes Kekkei Genkai. Ihre Augen sind in der Lage, nicht nur wie das Sharingan Jutsus kopieren zu können, sie konnten vor allem Bluterbe und Geheimjutsus kopieren. Also auch jedes erdenkliche Kekkei Genkai. Dementsprechend beherrschten sie alles was der Feind konnte, nach einmal hinsehen."
„Was!", rief einer der Soldaten.
Mein Bruder und ich schauten uns baff an. Dieses Kekkei war wirklich mächtig. Das hieße wohl es könnte sogar mein Susanno kopieren.
„Während meiner Reise, habe ich nach dem Grab des Kaisers gesucht, um seine Augen zu stehlen, aber ich musste bedauerlicherweise feststellen, dass sie bereits gestohlen wurden", fuhr Tajima fort, „Die einzige Erbin war seine Tochter Himiko. Ich habe nach ihrem Grab gesucht, aber nichts gefunden. Vermutlich wurde es irgendwo wegen ihren Augen versiegelt. Wir müssen es finden!"
„Vielleicht hat sich der Feudalheer die Augen genommen", meinte Madara.
„Das bezweifle ich stark", antwortete sein Vater.
„Warum?", möchte Izuna wissen.
„Ich weiß es einfach!", entgegnete Tajima scharf.
„Ich werde eine kleine Uchiha-Truppe aussenden, die sich auf die Suche nach dem Grab macht."
Alle Anwesenden nickten. „Madara, du bleibst noch kurz hier", sagte er, nachdem alle andern den Raum verließen.
Überrascht blieb ich stehen. „Was gibt es Vater?"
Der Gesichtsausdruck meines Vaters verfinsterte sich. „Ich habe dich gestern zusammen mit einer Bediensteten in deinem Zimmer verschwinden sehen. Wie ich sehe, hatte ich recht, ihr seid euch vertraut."
Überrascht versuchte ich seinem kalten Blick auszuweichen. Ich befürchtete was nun kommen wird.
„Du weißt das deine Beziehung mit ihr nicht auf Dauer ist. Bald schon wirst du die Tochter eines mächtigen Clanoberhaupts heiraten. Also warum spielst du mit der armen Bediensteten? Es ist doch eine Schande, wenn sie erst spät davon erfährt. Stell dir vor, sie hätte sich Hals über Kopf in dich verliebt und du servierst sie dann eiskalt ab. Ihre Arbeitsleistung würde drastisch sinken und ich müsste sie entlassen lassen."
Kalt schaute ich meinen Vater an, ich versuchte meine Wut zu unterdrücken, denn ich spielte gewiss nicht mit Kiki!
„Ich gehe mit Kiki heute zum Blütenfest!", nahm ich all meinen Mut zusammen.
Mein Vater lachte laut auf. „Nein, wirst du nicht."
„Doch werde ich!", unbewusst aktivierte ich mein Mangekeyou Sharingan.
„Willst du es wirklich darauf ankommen lassen? Ist sie es wert?", fragte er.
„Sie ist es Wert!", antwortete ich wütend.
Mein Vater schmunzelte. Dieses Lachen störte mich ein wenig, es war falsch.
„Wie glaubst du wird es ihr ergehen, wenn ich sie feuere?", das Grinsen meines Vaters wurde breiter.
Um meine geladene Wut zu unterdrücken ballte ich meine Fäuste. Das konnte er nicht tun! Er durfte Kiki nicht feuern! Sie hätte dann nichts mehr, kein Geld und auch kein Ort zu übernachten. Kein Zuhause, keine Familie.
„Keine Angst, ich feuere sie nicht, solange du mit keiner Begleitung ins Blütenfest gehst", mein Vater klopfte mir auf die Schulter und verließ das Zimmer.
Gedankenverloren starrte ich in die Leere. Ich wollte unbedingt mit ihr auf das Blütenfest gehen, aber der Preis den sie dafür zahlen müsste, wäre zu hoch. Vater hatte Recht. Ich musste es beenden, bevor ich sie verletzte, denn heiraten würde ich eine andere.
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