🐡{15} Hanabi kassiert
«Zuna, jetzt blamier mich doch nicht» Yussus versuchte seine Tochter umzustimmen. Es schien ihm sichtlich peinlich zu sein, wie sich seine Tochter verhielt.
Seufzend atmete ich tief durch. Es gab keinen günstigen Zeitpunkt es jemanden zu erzählen. Die Liste der Mitwissenden wurde immer länger.
Entweder vertraute ich den Beiden oder ich log erneut. Ich betrachtete Zuna und ihren Vater genauer.
Komisch, ich kannte sie nicht wirklich und trotzdem wirkten sie herzlich.
«Yussus, deine Tochter spricht die Wahrheit. Ich bin Himiko» meine Stimme klang ernst.
Yussu starrte mich tonlos an und ließ sich auf einen Stuhl in der Ecke fallen. «Aber... aber wie ist das Möglich?»
Schnell erzählte ich den Beiden die Kurzfassung von meiner Lebensgeschichte. Zuna starrte traurig zu Boden. «An dem Tag, an dem das Unglück passierte, besuchte ich gottseidank meinen Vater. Wer weiß ob ich das überlebt hätte.»
«Hättest du nicht» entgegnete ich ihr überraschend kalt «Alle Bediensteten wurden ermordet. Niemand sollte die Wahrheit über mich und meine Familie erzählen können.»
Zuna schaute mich schräg von der Seite an. «Eine Bedienstete hat es überlebt.«
«Eine hat überlebt?« wiederholte ich überrascht «Wie heißt sie und wo hat sie gearbeitet?»
«Klara Juzuk. Sie hat mit mir zusammen in der
Küche gearbeitet. Erst letzte Woche habe ich sie an der Grenze zu Kirigakure getroffen.»
«Hatte sie irgendwelche Wunden?« fragte ich.
«Nein, zu mindestens sah ich keine» antwortete Zuna.
«Oke, Danke» nachdem ich mich für ihre Ehrlichkeit bedankt hatte, versprachen mir Beide mit ihrem Leben, dass sie kein Wort über mich verlieren werden. Mein Geheimnis war bei ihnen sicher.
Weitere Tage vergingen, an denen die Soldaten nicht zurückkamen. Laut einem Bote sollten sie
voraussichtlich morgen zurückkommen.
Schwer atmend schrubbte ich den Boden des Eingangsbereichs blitzeblank- so wie man es mir befahl. Meine Gedanken schwirrten immer wieder zur Bediensteten Klara Juzuk. Diese Frau musste ebenso unter einer Decke stecken,
denn wie kam sie sonst so heil aus dem Kaiserreich heraus. Bei mir war es schon eine Ausnahme, weil meine Mutter mich mit ihrem Plan rettete.
«Die Männer kehren heim!» rief jemand laut von draußen.
Schon stürmten einige Bedienstete, Köche und andere Herrschaften an mir vorbei nach draußen und hinterließen ihre dreckigen Fußabdrücke.
Für was habe ich hier gerade geputzt?
«Was machst du auf dem Boden, na komm» Karin stand neben mir und half mir auf. Zusammen gingen wir ebenso nach draußen über den Botenausgang, versteht sich.
Eine Gänsehaut breitete sich um meine Arme aus, als ich die erschöpften und fertigen Männer sah. Mindestens die Hälfte ließ ihr Leben im Schlachtfeld. Unter den kalten Blicken der Soldaten erkannte ich Izuna und Madara. An Madaras Sense klebte noch immer Blut. Ebenso an seiner Rüstung, da war ich mir aber sicher, dass es nicht sein Eigenes war.
Jakuro stand weiter hinten und trug eine Augenklappe um sein rechtes Auge. Ob er sich schwer verletzte?
«Madara!« Hanabi stürmte auf Madara zu
und verbeugte sich. Sie nahm ihn natürlich nicht in die Arme, denn er hatte ja schließlich Blut auf der Rüstung.
«Madara, Izuna» ein älterer Herr mit grauen, schulterlangen Haaren erschien vor ihnen.
Er trug einen dunkelblauen Kimono, auf dem
ein mir unbekanntes Wappen gedruckt war.
Das Wappen glich einem Ast.
«Turo, vom Kajur-Clan» anerkennend senkte Madara seinen Kopf, «Was verschafft uns die Ehre?»
«Nun. Eigentlich wollte ich nicht sofort zu Euch kommen, schließlich kehrt Ihr erst jetzt von einer Schlacht heim, aber während die Soldaten weg waren, überfielen uns die Jakammen.»
«Was!« ertönte Izunas entsetze Stimme. Unter den Soldaten breitete sich lautes Getuschel aus.
Madaras Mine wurde ernster und man erkannte wie sich Wut in ihm ausbreitete.
«Aber keine Sorge das Dorf wurde gerettet.« sagte Turo.
»Von wem?« möchte Madara wissen «Hat er alleine gegen die Jakammen gekämpft?»
Turo grinste belustigt und legte eine Hand auf Hanabis Schulter. «Sie. Es war meine bezaubernde Tochter Hanabi. Sie hat in der Jakammen Sprache mit den Soldaten geredet und konnte sie davon überzeugen den Rücktritt anzutreten.«
Erneut ertönte Gemurmel unter den Soldaten.
«Das stimmt« der alte Mann, der mit seinem
Freund sich als Einzige gegen die Jakammen stellte, humpelte zu Madara. «Wir haben es alle gesehen. Sie hatte sich verkleidet und ihr
Gesicht unter einer Maske versteckt und dann plötzlich in der Jakammen Sprache geredet.«
«Ist das wahr?» wand sich Madara an Hanabi.
Ein leichtes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. «Ja, es ist wahr. Ich liebe Euer Dorf und die Bewohner, niemals hätte ich sie ihren Schicksal überlassen können.»
«Was habt Ihr ihnen gesagt?» fragte Izuna neugierig.
«Nun, ich habe ihnen von einer Geheimwaffe erzählt und die waren dumm genug es zu glauben» quiekte sie vergnügt.
«Ich danke Euch unendlich« Madara verbeugte sich um ihr seinen Respekt zu zeigen, «Wie kann ich mich bei Euch bedanken.«
«Ach, Madara, das müsst Ihr nicht. Eure Anwesenheit ist mir Genüge» sie nahm Madaras Hand und schaute ihm tief in die Augen.
In mir brodelte die Pure Wut. Wie konnte man so verlogen sein und meine Taten als seine ausgeben! Diese Hanabi!
Ich zuckte zusammen und schaute schweigend zu. Mir blieb nichts anderes übrig, als Hanabi die Lorbeeren einkassieren zu lassen.
Die Wahrheit durfte ich nicht sagen, denn sonst kamen zu viele Fragen auf. Woher konnte eine Bedienstete denn die Jakammen Sprache?
Nach einer gefühlten Ewigkeit später arbeitete ich wieder am Eingangsbereich weiter. Dank den dreckigen Schuhen hatte ich mehr Arbeit, als zuvor.
Kniend goss ich Wasser über den Boden und schrubbte. Hanabis Ansehen ist im Nu gestiegen. Sie wurde als Held des Dorfes gefeiert, obwohl sie eine hinterlistige Schlange war.
Im Gang vor mir hörte ich plötzlich ihr Gekicher. Wenn man vom Teufel spricht. Sie tauchte hinter einer Ecke hervor. Zu meiner Überraschung in Begleitung von Madara. Er hatte sich saubergemacht und trug ein dunkles Oberteil und ebenso dunkle Hose. Wie immer waren seine Lederhandschuhe Teil der Kleidung.
Hanabi hatte sich in Madaras Arm eingehackt.
«Ihr seid zu gütig« hörte ich sie schleimen. Beide kamen auf mich zu.
An der Stelle wo ich zuvor geputzt hatte, lag immer noch das Wasser verschüttet. Nun, ich könnte Hanabi warnen, dass es hier rutschig wird und sie mit ihren edlen Ballerinas kurz davor ist, hineinzutreten. Ja, es war sogar meine Pflicht sie zu warnen, schließlich war ich eine Bedienstete.
Doch ich wartete schweigend und sah zu wie sie dem rutschigen Boden näher kam. Laut kreischte sie auf als ihre Schuhe den Halt verloren. Leider fing Madara sie noch gerade rechtzeitig auf, bevor sie zu Boden ging.
«Danke, Madara. Du hast mich heute schon wieder gerettet!« lächelte sie verschmilzt.
Er hat sie schon wieder gerettet, äffte ich sie in Gedanken nach. Bei was denn? Schuhe aussuchen?
«Bedienstete!« sie funkelte mich böse an «Warum gibst du nicht Bescheid, wenn es hier rutschig ist!«
Entgeistert starrte ich sie an. «Aber Hanabi aus dem großen Kajur Clan, ich dachte wir wären bereits beim Du. Hast du mich nicht auch
schon Kiki genannt, als wir über die vielen Bücher in Madaras Zimmer redeten?»
Wie ein Uboot starrte sie mich an. Die Worte, die sie damals an mich richtete, schienen ihr wohl entfallen zu sein.
«Pass demnächst auf und warne die anderen Menschen. Es könnte sich noch wer verletzten» sagte sie in einer sanfteren Stimme.
«Wie recht Ihr doch habt« sagte ich trocken.
«Es war sicher nicht ihre Absicht» mischte sich auf einmal Madara ein.
«Natürlich nicht!» grinste Hanabi ihn an.
Zusammen verschwanden die Beiden zur Tür.
Hatten sie etwa ein Date? War das das Dankeschön-Geschenk?
Eine halbe Stunde später putzte ich immer noch den Boden, als plötzlich jemand meinen Namen rief. Ich drehte mich in die Richtung und erkannte Izuna vor mir, der mich mit seinen schwarzen Augen anlächelte.
«Kiki, hast du kurz Zeit?« fragte er mich zögerlich.
Als ich in fragend ansah, fügte er hinzu. «Jakuro und ich wollen am Trainingsplatz ein bisschen üben. Wir bräuchten jemand der mitkommt, um die Waffen zu putzen und du..»
«Ich bin die perfekte Wahl, weil ich das Putzzeug gerade zur Hand hab» beendete ich belustigt seinen Satz.
Izuna grinste daraufhin belustigt und nickte.
«Komm ich helfe dir mit dem Tragen des Putzzeugs. Jakuro wartet bereits mit den Waffen am Trainingsplatz.«
Er nahm mir den Eimer und den Besen ab.
Ich musste eigentlich nur ein Tuch tragen.
Draußen brach bereits die Dämmerung ein, aber die Straßenbeleuchtung hauchte ein wenig Licht in die dunkle Umgebung ein.
Am Trainingsplatz angekommen, kam uns auch schon Jakuro entgegen. Als er mich sah, grinste er breit. Sofort schaute ich auf meine Schuhe.
Wie schön meine dreckigen Schuhe doch waren im Vergleich zu Jakuro.
«Kiki, wird unsere Waffen putzen und dann können wir loslegen» sagte Izuna.
Jakuro nickte und deutete mir an wo die Waffen seien.
Die Waffen lagen im hinteren Teil des Platzes.
Ich folgte seinem Blick und erspähte zu meinem Pech auf einer Bank Madara und Hanabi sitzend.
Keiner von ihnen hatte mich entdeckt.
Zu mindestens noch nicht....
Langsam schlenderte ich in die Richtung der Waffen. Die natürlich, wie konnte es anders sein neben der Bank standen.
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Vielen, lieben Dank fürs Lesen🥰😊
Hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Ihr könnt gerne, Feedback oder Verbesserungsvorschläge abgeben😊❤️
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