Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

ii. ich frage mich, ob sie raucht

VIKTOR!

Ich denke nicht viel darüber nach, was gerade passiert. Es hat eine beruhigende Wirkung, wenn einfach alles kommt und geht und sich alles ändert, die kleinen Dinge zumindest, aber man selbst keine Veränderung spürt. Ich mag die Routine morgens aufzustehen und in die Schule zu gehen und nach Hause zu gehen und zu schlafen, weil das alles ist, was man haben kann. Alles andere hat man nicht wirklich.

Es ist Freitag. Ich sitze auf einer Bank in einem Schulflur und werfe ein zerknülltes Papier in Richtung Mülleimer. Ich treffe nicht. Ich schaue weiter gegen die Wand.

"Du bist ziemlich beschissen.", höre ich neben mir.

Ich schaue auf. Es ist das Mädchen von gestern. Ich erkenne sie an ihrer Lederjacke. Sie trägt eine schwarze Jeans und dunkelrote Lederstiefel, ein weißes Rollkragenshirt mit blassen Flecken, diese Lederjacke. Das bemerke ich nicht wirklich. Ich schaue sie nur an.

"Dankeschön.", antworte ich.

Sie setzt sich neben mich. Ich schaue wieder gegen die Wand. Ich verknote meine Hände miteinander und ich weiß, dass sie mich von der Seite ansieht. Ein paar stille Minuten vergehen. Sie nimmt sich den Block unter meinen Händen, reißt ein Blatt ab, zerknüllt es, wirft es in den Mülleimer und trifft.
Sie hat gerade meine Physiknotizen weggeworfen.

Sie zieht ihre Beine an ihren Oberkörper, mit den Stiefeln auf der Bank und schnalzt mit der Zunge.
"Worauf wartest du hier?"

"Nichts mehr."

Das Mädchen sieht mich wieder seitlich an.
"Möchtest du mit zu mir kommen und wir machen rum?", fragt sie schroff.

"Okay.", nicke ich einmal.

Wir gehen aus der Schule und die Straße hinunter. Es fiselt. Ich gehe in meinem Strickpullover weiter. Das Mädchen will in einen Kiosk rein. Ich bleibe draußen stehen und als sie wieder rauskommt, hat sie eine Limonade in der Hand und eine Packung Zigaretten.

Ich frage mich, ob sie raucht.

Im Laufen öffnet sie den Kronkorken mit der Seite ihres Handys. Sie trinkt alleine davon und verzieht das Gesicht. Die Hand mit der Packung Zigaretten hat sie in der Jackentasche.

"Ich heiße Mila.", fängt sie an.

"Viktor."

"Wie alt bist du, Viktor?", fragt sie.

"17."

Mila nickt zufrieden.

Wir gehen an meinem Haus vorbei. Im Vorgarten ist ein Maulwurfshügel und ich sehe meinen Vater durch das Küchenfenster, der ein Marmeladentoast isst und dem Radio zuhört. Ich wende meinen Blick ab und gehe weiter.

"Bist du Jungfrau?", fragt Mila.

Das überforderte mich ein bisschen. Ich musste überlegen, was man auf so eine Frage antwortete und wie viel Gewicht die Frage hat.

"Nein.", antworte ich.

Mila bleibt stehen.
"Warum lügst du?", fragt sie laut und angepisst.

Ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll. Ich schaue zurück auf den Maulwurfshügel.

"Fick dich, Viktor.", schreit sie.

Ich denke, Mila mag es wütend zu werden und das ist vollkommen okay für mich. Ich verstehe Mila nicht und es stört mich, dass es schwieriger ist, Mila an sich vorbeiziehen zu lassen.
Es fühlt sich mehr so an, als würde sie vorbeiziehen und einen dabei mitschleifen.

"Schlampe."

Mila geht weiter und ich folge neben ihr. Sie zeigt auf ein blassgelbes Haus.

"Da werden kleine Kinder im Keller festgehalten und geschlagen und manchmal auch verbrannt, wenn die Nachbarn misstrauisch werden, Viktor.", erzählt sie. Dann zeigt sie auf einen alten runzeligen Mann mit Gehstock, der ihnen entgegen kommt. "Aber seit ein paar Jahren rettet er die Kinder immer."

"Wirklich?", frage ich. Ich stelle mir vor, wie kleine Kinder in das Haus verschleppt werden und wie ihre Eltern davon nichts mitbekommen.

"Nein, Viktor. Du bist krank."

Den Rest des Weges schweigen wir. Mila hat nur vier Schlücke von ihrer Limonade genommen und jedes Mal danach geröchelt. Letzten Endes stehen wir vor ihrem Haus. Ich denke darüber nach, ob Mila und ich gleich rummachen würden, so wie Mila es gesagt hatte.

Sie geht aber nicht weiter. Ich bin auf dem Weg zu ihrer Haustüre, stoppe aber und schaue sie an.

"Wir können doch nicht zu mir nach Hause.", schnalzt sie genervt, aber auch abwimmelnd mit der Zunge.

"Ist-", setze ich an, aber sie unterbricht mich: "Sorry, okay?"

Sie nimmt einen Schluck von ihrer Limonade, ihre Züge verziehen sich und sie spuckt die Flüssigkeit in die Tulpen vor sich, ehe sie den Rest der Flasche über das Beet gießt.

Sie schaut mir stur in die Augen und lässt protestierend die Flasche auf den gepflasterten Boden fallen. Die Flasche zerbricht. Ich zucke kurz zusammen.

"Kannst du jetzt gehen?", fragt sie mich, aber wenn es sich nach etwas anfühlte, dann nach keiner Frage.

Ich gehe wieder den Weg von ihrer Haustür runter, in ihre Richtung.
Dann bleibe ich vor ihr stehen und brauche noch ein paar Sekunden, um zu überlegen, wie ich jetzt gehe. Mila sieht mich abwartend an.

"Können wir morgen Mittag zu dir nach Hause, Viktor?", fragt sie schließlich und zieht ihre Augenbrauen in die Höhe.

Ich öffne meinen Mund und schließe ihn wieder.
"Ja."

Mila schaut mich weiter an. Ich frage mich, ob ihre Augen anderen Menschen Angst machen und ich gehe, weil ich denke, dass es das ist, was sie will. Ist es das, was sie will?

Nach ein paar Metern drehe ich mich flüchtig um und schaue nach ihr. Mila steht noch immer da, wo sie vor ein paar Minuten gestanden hatte, mit dem Rücken zu mir, nassen Haaren und im Regen, ohne sich ein Stück zu bewegen, gar zu ihrer Haustür.

Ich gehe nach Hause.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro