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9 - Das Zeichen

Kleine Steine, Schmutz und getrockneter Rattenkot knirschten unter seinen Stiefeln. Flüsternd klapperten die letzten verbliebenen Fensterläden eines ehemaligen Lagerhauses weit hinten am äußeren Rand der Hauptstadt. Das Licht der Vormittagssonne kämpfte sich tapfer durch Lücken zwischen Brettern, die vor Fenster und Durchgänge genagelt worden waren. Es kroch durch krumme Dielen, vorbei an eingestürzten Treppen und über längst vergessene, aufgebrochene und ausgeräumte Stapel umgestürzter Kisten. Überall tanzten Staubkörner in der Luft und schimmerten silbrig im Halbdunkel des verlassenen Gebäudes.

Ein Glänzen strich über den glatt polierten, von sorgsam gearbeiteten Symbolen bedeckten Lauf eines schlanken Gewehrs. Der Mann der es hielt, legte es an und warf einen prüfenden Blick darüber hinweg. Hohe Gestalten mit der Statur breiter Schränke, zuckten erschrocken aus seinem Weg.

„Es ist nicht geladen! Idioten...", zischte ein schmaler Mann seinen breitschultrigen Handlangern zu und schüttelte den Kopf.

Rikkon setzte es wieder ab und legte es zurück auf den Tisch neben eine Sammlung ganz ähnlich gravierter Säbel, Pistolen und anderer kleiner Kriegswerkzeuge.

„Selbst geladen nutzt es mir so nicht viel. Die Magie darauf ist nicht aktiviert."

„Natürlich nicht." Der Waffenhändler ließ ein schräges gelbes Grinsen über seine Züge ziehen. „Weil es direkt aus einer der Fabriken kommt. Alles, was du tun musst ist eine der Hexen in euren Reihen dazu zu bringen die Zeichen zu aktivieren und ihr habt Waffen, die so gut sind wie die der Gendarmen und Soldaten. Nein, besser!"

Die Augenbrauen anhebend verschränkte Rikkon die Arme vor der Brust und legte den Kopf zur Seite.

„Und auf einmal willst du wissen, dass ich Reihen habe? Und Hexen die darin herumspringen?"

Der Mann vor ihm schnaubte ungeduldig und rollte mit den Augen. „Willst du die Ware oder nicht?"

„Sicher nicht für den Preis den du verlangt hast, wenn ich erst noch eine Hexe auftreiben muss, die den wichtigsten Teil der Arbeit übernimmt."

„Kleiner, tu nicht so als wärst du in der Position noch verhandeln zu können. Jeder weiß, dass ihr am Ende seid und die Waffen mehr braucht als..."

Er stockte. Allerdings nicht, da Rikkon entschieden hatte das spöttische Plappern in gebrochene Zähne zu verwandeln. Lautes Poltern hastig eilender Schritte war zu hören und ließ jeden aus der kleinen Gruppe aufgeschreckt in dieselbe Richtung blicken.

„Die Gendarmen!", brüllte eine bullige kleine Frau ihre panische Warnung. Einen Moment später knallte ein Schuss und schlug irgendwo krachend in alte Balken.

Wie Ratten die eben noch zusammengesessen und an dem Kadaver eines toten Tieres geknabbert hatten, stoben die zwielichtigen Gestalten ganz plötzlich bei der Ankunft größerer Raubtiere auseinander. Allerdings war die Stadtwache in ihren violetten und schwarzen Uniformen ganz ähnlich flink. Sie erschienen kaum einen Augenblick später und trampelten über die alten Dielen. Der Dreck des Bodens wirbelte auf. Ein braun grauer Schleier legte sich wie Nebel in die Luft und kroch kratzend in Nasen und Münder. Wildes Schreien war zu hören. Mündungsfeuer knallte aus Gewehren und das Zischen einer Hexe die ihre Magie dazu verwendete den Boden in Wellen zu werfen und die fliehenden Gestalten über die eigenen Füße stolpern zu lassen.

Auch Rikkon taumelte. Er stolperte gegen eine Wand, fiel zum Teil hindurch und als er sich wieder daraus befreien konnte, packte ihn einer der Gendarmen, um ihm den Arm auf den Rücken zu drehen. Keuchend stemmte er sich gegen den unbarmherzigen Griff des Gesetzes.

„Schnappt euch den Rest!" Der Befehl des Mannes hinter ihm hallte in seinen Ohren. „Ich kümmere mich um den hier."

Sofort eilten sie davon und verschwanden im schmutzigen Nebel und dem Krachen und Schlagen der Verfolgungsjagd.

Rikkon bäumte sich auf, trat nach hinten und zischte: „Das wirst du bereuen! Verdammter scheiß Veilchenlecker!"

Sein Stiefel schlug gegen ein Schienbein. Hinter ihm keuchte der Uniformierte Gendarm schmerzhaft auf. Leise knurrte er einen Fluch und drehte sich halb zur Seite um den Hals zu recken. Prüfend ging er sicher, dass sowohl die Waffenhändler, als auch die Gesetzeshüter außer Sicht und Hörweite waren.

„Alles klar, sie sind weg", meinte der Gendarm während er sich grummelnd über das Bein rieb

Noch immer schimpfend, diesmal aber leiser, stieß Rikkon sich von der Wand ab und kreiste seine Schulter. Irritierter Zorn lag auf seiner Miene. Fahrig strich er sich die wild in seine Stirn gefallenen dunklen Strähnen zurück, ehe er zischte: „Was soll das? Der Plan war dafür zu sorgen, dass ihr heute nicht ausgerechnet hier patrouilliert."

Wütend ging er an dem Mann vorbei, der entschuldigend die Hände hob. Für gewöhnlich erledigte dieser seine Arbeit als Spion bedeutend zuverlässiger. Bis eben noch war eine Auswahl verschiedenster Waffen auf dem leicht schwankenden Tisch ausgebreitet gewesen. Ein paar lagen noch dort. Eingewickelt in speckige Tücher oder in der Hektik über die Kante herab zu Boden gestürzt. Das meiste hatten sie mitgenommen. Sowieso war das hier aber nur eine Auswahl gewesen.

„Es ist wichtig Rikkon", meinte der Gendarm. „Und ich wusste vorher nicht, wo ich dich sonst hätte finden können."

„Wichtig? Was kann derart wichtig gewesen sein?", grollte Rikkon, während er die spärlichen Reste einsammelte um sie klappernd übereinander zu stapeln.

Währenddessen raschelte der Stoff der Uniform. Dann bemerkte Rikkon, wie sich ein blau grüner Schimmer zu dem weißen Licht der Sonnenfetzen mische. Er drehte sich herum und sah das Ding, dass der Gendarm ihm nun entgegen hielt. Die Kette, an der es hing, klackerte leise schwankend. Sie hielt einen etwa Handteller großen, flachen Stein an ihrem Ende. Es war nicht das erste Mal, dass Rikkon ihn sah. Ein paar Mal hatte er ihn sogar halten dürfen. Er hatte vorsichtig mit großen Augen die darauf eingekratzten Linien berührt und den Geschichten gelauscht, die er erst später als falsche Träumereien abtat. Als er ihn zuletzt gesehen hatte, hatte er mit den Schultern gezuckt und das Thema gewechselt, um sich wichtigeren Dingen zu widmen. Dingen die echt und wirklich wahren und nicht auf hoffnungsvollen Märchen basierten. Nun schluckte er allerdings deutlich schwerer, denn der Stein leuchtete. Er strahlte von innen heraus durch die Symbole und warf flimmernd tanzendes Licht zwischen Schatten und Sonnenschein. Das hatte er zuletzt nicht getan. Das tat er eigentlich auch nie. Und das hätte er auch nie tun sollen, es sei denn...

„Seit wann?", fragte Rikkon, dessen Stimme ganz plötzlich zu einem gehauchten Flüstern geworden war. Angespannt presste er seine Zähne zusammen. Sein Kiefer knirschte leise unter dem Druck.

Der Gendarm hielt die Kette und den leuchtenden Stein weiter vor ihnen beiden in die Höhe. Sein Blick genauso, wenn nicht sogar noch deutlicher, gebannt darauf gerichtet.

„Seit letzter Nacht. Wann genau ist nicht ganz klar, aber..." Blinzelnd riss er sich fort von dem Anblick und sah Rikkon an. Aufregung zuckte über sein Gesicht. „Du weißt, was das bedeutet, ja?"

Rikkon nickte. „Ich weiß, dass das Probleme bringt."

Kopfschüttelnd drehte der Gendarm sich zu ihm. Er wickelte die Kette in ein Tuch, bis das Leuchten nicht mehr zu sehen war und reichte es Rikkon entgegen.

„Glaub mir, ich dachte auch es sei nur eine Geschichte. Doch jetzt..." Der Stein war verdeckt, aber nun erschien in den Augen des Mannes fast ein ganz ähnliches Strahlen. „..., wenn sie zurückgekehrt ist, dann sollten wir sie besser als Erstes finden. Kommt uns jemand zuvor, bringt das auf jeden Fall Probleme."

Rikkon verzog das Gesicht, nahm das eingewickelte Ding aber an sich. Es war warm. Als würde es sacht in seiner Verhüllung glühen. Gleichzeitig rann ihm aber auch ein kalter Schauer über die Haut. Rasch schob er es seitlich in seine Manteltasche, um es nicht mehr spüren zu müssen.

„Also gehst du?" Der Mann, der sehr viel mehr Vertrauen zu besitzen schien als Rikkon, sah ihn aufmerksam und auch ein wenig misstrauisch an. Als würde er vermuten er könne den Auftrag verwerfen, kaum, dass er außer Sichtweite wäre.

„Wenn es wahr ist und ich sie finde, dann bring ich sie direkt zu ihr", meinte er und zupfte an seinem Mantel herum. Es kam ihm so vor, als würde eine Ecke bedeutend schwerer wiegen als die andere.

Der Gendarm nickte zufrieden. „Gut, bevor du gehst, sollten wir aber noch etwas erledigen, damit ich behaupten kann du hättest dich losgerissen."

„So wie das letzte Mal?"

„Ungefähr so, aber etwas... sanfter... Das letzte Mal hast du mir die Nase gebrochen."

Ein kleines Schmunzeln glitt über Rikkons Züge. Ein Hauch, der über die bittere Verantwortung hinweg glitt, die ihm überreicht worden war.

„Du wolltest das es echt aussieht."

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