Kapitel 2: Die bedeutsame Entdeckung des Obadia (Teil 1)
Das Geschlecht des Odalon aber lebte seit der Zeit des Andrenalos nun wieder im Lande Ägypten, wo einstens wurde der erste Runenbund geschaffen. Und die Nachkommen des Andrenalos aber wohnten weiterhin Jahr für Jahr in der Stadt Alexandria am Nil.
Sie lebten aber fortan in ganz ärmlichen Verhältnissen, denn nachdem Andrenalos den Königshof hatte verlassen, begann für ihn ein Leben in Armut und schwerer Arbeit, welches seither auch seinen Nachkommen galt. Und also hatten diese ein schweres Leben zu führen und dadurch aber kam es nun dazu, dass unter den Nachkommen des Andrenalos die Legende vom letzten Helden wiederum in Vergessenheit geriet.
Die Kindeskinder des Ptolemaios aber blieben weiterhin auf dem Throne Ägyptens, so dass die weitere Herrschaft des Landes blieb unter der Hand seines Hauses, und ihnen zum Schutz zur Seite gestellt aber waren die Nachkommen des Men-Al-Mun, welche stammten aus dem Geschlecht des Manh-Ra-Mun, und also blieben auch diese in weiterer Zeit am Königshofe zu Alexandria.
Der Rat der Hohepriester aber sorgte dafür, dass auch die Kinder und Kindeskinder des Ptolemaios fernerhin das Verbot der Runen aufrechterhielten im Reiche. Und so geschah es, dass Jahr für Jahr verging und in allen anderen Erdteilen wuchs die Erkenntnis über die Macht der Runen und gleichermaßen nahm dort auch die Zahl der Runenmeister zu, doch im Land Ägypten ward alle Erkenntnis unter der Hand der Obrigkeit geblieben und ward also nicht vermehret oder erneuert worden.
Es war aber ein Land mit Namen Rom, welches lag auf jener Halbinsel, wo schon die Etrusker ihr Reich gehabt hatten und welches schon Bestand hatte zu Zeiten des Runenmeisters Athenos. Und auch in diesem Lande ward das Wissen über die Macht der Runen vermehrt worden, gleichermaßen hatte aber auch Wissen und Erkenntnis in vielen weiteren Dingen zugenommen und also geschah es, dass das römische Land war nach und nach erstarkt in Reichtum und Pracht in solcher Weise, wie es zuvor nur im Reich Hellas unter König Alexander war geschehen, so dass es also eine Bedrohung wurde für alle Länder ringsum.
Ein Grund dafür lag aber auch darin, dass das alte Reich des Alexander nun zerbrochen ward in kleinere Königreiche, so dass das Land Rom konnte wachsen gegenüber allen diesen. Und bald darauf kam es dazu, dass die Römer gingen hin, zu unterwerfen alle ihre Feinde in Asien, und also drängten sie bald auch nach Süden und wollten es mit Ägypten gleichtun.
Und die Obrigkeit in Ägypten aber wusste darum, dass Ägypten würde untergehen, wenn es kommen würde zu Kampf und Streit und also gingen sie hin, das Reich Rom als Verbündeten zu umwerben, auf dass es zu keinem Krieg kommen sollte.
Die Römer aber wussten um ihre Überlegenheit und also wollten sie fortan nicht nur allein Verbündeter Ägyptens sein, sondern wollten Mitspracherecht haben in des Landes Geschicke und forderten gleichermaßen Abgaben von Korn und Getreide. Und die Obrigkeit Ägyptens aber erkannte, dass ihnen nichts anderes übrig blieb denn sich diesem ungerechten Handel zu fügen, denn auch sie wussten um ihre Unterlegenheit.
Und also hatten die Römer fortan Mitspracherecht in den Geschehnissen Ägyptens und gaben also auch der Obrigkeit Anweisungen, so dass das ägyptische Königtum zwar weiterhin Bestand hatte, aber alles, was im Lande geschah, wurde allein bestimmt durch den Willen Roms.
Es waren aber nun schon einige Jahre vergangen seit Rom in Ägypten mitbestimmte und auf dem Throne Ägyptens war nun eingesetzt die Königin Kleopatra Philopator, welche gleichermaßen stammte aus dem Geschlecht des früheren Königs Ptolemaios. Jene Königin aber hatte eine hohe magische Kraft und konnte gebieten über die Rune der Liebe in besonderer Weise, so dass sie einen Mann konnte stark betören, auf dass dieser alles nach ihrem Willen tat.
Und so geschah es eines Tages, dass Kleopatra zum Schutze ihres Reiches hin ging in das Land Rom, zu verbünden sich mit dem mächtigen Manne Caesar, welcher zu jener Zeit die Geschicke Roms stark mitbestimmte in besonderer Weise. Und Dank ihrer hohen magischen Kraft gelang es ihr also wahrhaftig, jenen Caesar zu verzaubern, so dass dieser ihr deutlich zugetan wurde, und bald darauf eine Liebschaft daraus entstand und also hatte Ägypten zunächst weiterhin Ruhe vor dem Lande Rom.
Und als es dazu kam, dass Caesar wurde gemordet, da eilte Kleopatra abermals ins römische Land zu betören einen Feldherrn mit Namen Antonius, welcher ausgezogen war die Nachfolge des Caesar anzutreten, so dass er also auch von Wichtigkeit war für das Land Kleopatras. Und also geschah es, dass sie ein zweites Mal ihre mächtige Rune gebrauchte, auf dass Antonius ihr verfallen sollte, und gleich dem mächtigen Caesar wurde auch dieser wahrhaft verzaubert von der ägyptischen Königin, so dass Kleopatra auch mit diesem eine Liebschaft einging.
Und bald darauf kam es dazu, dass Kleopatra ward schwanger von dem Antonius und sie gebar ihm zwei Kinder, welches waren Zwillingsgeschwister.
Am selben Tage aber, als der Königin Kleopatra wurden diese Kinder geboren, geschah es, dass eine ärmliche Frau aus Alexandria gleichermaßen ein Kind zur Welt brachte und dies war ein anmutig schöner Junge, so dass die Frau ihm den Namen Obadia gab.
Jener Junge mit Namen Obadia aber war der Nachfahre des Odalon im fünfzigsten Glied und gleich es keinem zuvor im Geschlecht des Odalon bestimmt war, hatte dieser eine ungeheuer große magische Kraft in sich, welche sich messen konnte mit der sehr hohen magischen Kraft seiner Stammutter Ledalia.
Und seine Mutter aber hatte ihren Mann schon früh verloren und also lebte sie mit Obadia allein in einer ärmlichen Hütte am Rande der Stadt Alexandria und sorgte so gut es ging für ihren Jungen in der darauffolgenden Zeit.
Es kam aber dazu, dass die Königin Kleopatra weiterhin sich behaupten musste gegenüber dem römischen Reiche, obgleich sie eine Verbindung eingegangen hatte mit dem mächtigen Antonius. Denn in Rom aber war ein Mann welcher genannt wurde Octavianus, dieser aber strebte gleich Antonius nach der Nachfolge Caesars, denn er war zuvor von Caesar als eigener Sohn angenommen worden, so dass also auch er auf Anspruch an dessen Erbe glaubte.
Und er hatte aber auch den mächtigen Rat der Stadt Rom auf seiner Seite, von welchem alles im Reiche ausging, und also war er eine Gefahr für die Nachfolge des Antonius in Rom, gleichermaßen aber musste auch Kleopatra Furcht vor ihm und seiner Macht haben.
Antonius aber suchte daher in der folgenden Zeit darum, dass er zum Einen alles tat, um Octavianus zu gefallen und ihn milde zu stimmen, zum Anderen aber wollte er seine Bindung mit der Königin Kleopatra nicht beenden, was aber Octavianus von ihm verlangte.
Und so zogen einige Jahre ins Land und Antonius diente sowohl seinem Lande Rom, auf dass Octavianus kein Grund finden sollte gegen ihn vorzugehen mit besonderer Härte, und diente zum Anderen aber auch im Lande Ägypten als Schutzherr über Kleopatra und ihr Reich.
Eines Tages aber kam es dazu, dass Antonius und Kleopatra ihre Kinder einsetzten als Erben sowohl über Ägypten als auch über das Land Rom. Als aber Octavianus davon erfuhr, erkannte er, dass Kleopatra und Antonius sowohl Rom und Ägypten unter ihre Hand wollten bekommen, und also hatten sie sich nun endgültig als wahrhaftige Feinde gegenüber ihm offenbart, und Octavianus geriet in Zorn und erreichte daraufhin, dass gegen das Reich Ägypten der Krieg ausgerufen wurde.
Und so geschah es, dass die ägyptische Flotte sich bereit machte, zu ziehen in die Schlacht gegen Rom, und auf den Schiffen in dem Hafen von Alexandria aber tummelten sich bald darauf vielerlei Kriegsleute, welche mitziehen wollten, ins römische Land einzufallen.
Und also kam es zu allerlei Unruhe in der Stadt Alexandria, gleichermaßen aber gerieten viele Menschen in Furcht, denn sie wussten um die starke Flotte der Römer und dass diese Macht genug besaß, auch in Alexandria einzufallen, und also bekamen sie es mit der Angst zu tun.
Dies aber war der Grund, dass viele Menschen sich aufmachten, Alexandria zu verlassen, zu ziehen in das Innere des Landes, wo sie sich sicherer glaubten, und zu diesen aber zählte auch die ärmliche Frau mit ihrem Jungen Obadia.
Und so kam es dazu, dass im selben Jahr, in welchem Rom den Krieg erklärte wider Ägypten, der junge Obadia auszog mit seiner Mutter von Alexandria, und zusammen mit vielen anderen Menschen gingen sie hin zu der Stadt Memphis, welches war die frühere Königsstadt von Ägypten und diese lag in der Nähe der Pyramiden.
Und so geschah es, dass der Nachkomme des Odalon mit Namen Obadia wieder kam in jene besondere Stadt, wo einstens Odalon und die Runenpriester wurden verhört und verdammt vom König Tut-Ench-Amun.
Und Obadia war nun im zehnten Lebensjahr und in ganz Ägypten herrschte Furcht vor dem Krieg mit Rom, so dass also auch in der Stadt Memphis wurde viel geredet darüber.
Als Obadia und seine Mutter aber schon einige Tage in der alten Königsstadt lebten, geschah es, dass Obadia des Nachts immer öfter denselben Traum träumte, welcher ihm wie Wirklichkeit erschien, so dass er allezeit immer erschreckend aufwachte und laut nach seiner Mutter schrie, die ihn dann erst musste beruhigen.
In jenem Traume aber sah sich Obadia immer umherwandern zwischen den großen Pyramiden und er schien nach einem besonderen Orte zu suchen, welchen er in der Nähe wähnte, und er hörte aber auch eine seltsame Stimme in seinem Kopfe, die ihn zu diesem Orte locken zu schien. Und jener Traum trat zunächst erst jede dritte Nacht in Erscheinung, dann jede zweite Nacht und bald aber träumte Obadia in jeder Nacht von diesen seltsamen Dingen und die Mutter aber wusste sich keinen Rat dagegen noch das sie wusste, was dies alles sollte bedeuten.
Der Junge Obadia aber erkannte, dass jene Pyramiden nicht sehr weit von der Stadt entfernt waren, denn ihr Bildnis war von der Stadt aus sichtbar, und also entschloss er sich dazu, sich dorthin einmal heimlich aufzumachen, zu sehen ob er Antworten würde finden zu jenem Traum.
Und eines Tages also, als seine Mutter mit ihm wie jeden Tag in der Frühe zum Markte war gegangen, um dort ihr Tagwerk zu verrichten, machte sich Obadia heimlich davon und ergatterte sich einen Esel von einem Händler, welchen er schon zu reiten wusste, und ergatterte sich gleichermaßen ein wenig Essen von einem anderen Händler, so dass er Wegzehrung für einen ganzen Tag hatte, und schlich sich heimlich aus der Stadt heraus und ließ sich über den Nil bringen von einem Fischer und ritt mit seinem Esel dem Fuße der Pyramiden zu.
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